Naja, die besagten damen und herren wurden ja schon oft genug demaskiert und haben sich auch schon oft genug selbst entlarft aber das scheint nicht wirklich etwas zu ändern. Eher scheint alles was man tut die Leute noch tiefer in diesen Strudel, Wahn what ever zu treiben.
Die Phänomen wurde in dem von
@Arno verlinkten Tagesspiegel-Interview mit den Echsenmenschen sehr schön erklärt. Die ganzen gemäßigten Querdeppen haben inzwischen den Ausgang aus dem Wahn gefunden. Was übrig bleibt sind die Radikal-Verstrahlten, die sich weiter und weiter radikalisieren. Deswegen wird die Truppe kleiner und lauter.
Die Zahl in Kassel ist nicht wirklich überraschend, das ist etwa so wie Leipzig. Über den Winter sind sie also nicht gewachsen, aber auch nicht geschrumpft. Von den Bildern her würde ich sagen, dass sich die Truppe aber verjüngt hat.
Zu
@lobotomized.monkey ist zu sagen, dass es auch in einem Rechtsstaat Möglichkeiten gibt, so einen Massenauflauf zu lenken. Sonst würde jeder Fußball-Samstag aus den Bahnen laufen.
Was in Kassel nicht ging, war die Schwurbler bereits bei der Anreise aus dem Verkehr zu ziehen. Anders als in Leipzig gab es genehmigte Versammlungen. Bei Hohls oder Zecken ist es einfach, die reisen im Pulk an und sind optisch leicht zu erkennen. Wenn Oma und Opa im Zug sitzen, dann weiß der Polizist nicht, ob die nur mal Samstags in die große Stadt wollen oder nachher Randale machen wollen. Was aber ginge, die Maskenlosen konsequent aus dem Zug zu sammeln. So wurde bei der vorletzten Dresden-Aktion zB Captain Unterhose mit seiner Spaß-Guerilla bereits in Leipzig gepflückt und nach Berlin zurück verfrachtet. Und Volxnikki konnte auf einmal eine Maske tragen.
Das große Problem bei Spontanversammlungen ist, dass es keine Veranstalter und auch keinen Versammlungsleiter gibt. Die Polizei hat daher keinen Ansprechpartner und muss sich mit jedem Deppen einzeln auseinandersetzen. Was bei Spontanversammlungen auch geht, ist diese zu verbieten und aufzulösen, wenn sie eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung darstellen.
Schwierig wird das in Ländern, wo Polizei und Versammlungsbehörde getrennt sind. Zum Beispiel Sachsen. In Berlin ist die Polizei die Versammlungsbehörde und in Bayern ist die Polizei nach Beginn der Versammlung die zuständige Behörde. Da kann die Polizei von sich aus anordnen, dass die Versammlung verboten ist. Anderswo muss die Polizei erst die Versammlungsbehörde kontaktieren. So wie Silvester in Stuttgart, dass die Versammlungsbehörde bei so einem zu erwartenden Zirkus gleich dabei ist, ist es leider nicht überall.
Aber auch bei der Umsetzung der Maßnahmen gab es Defizite, die nichts mit der FDGO zu tun haben. Zunächst war bei der Lageeinschätzung das Problem, dass die Polizeiführung nicht auf Fachleute sondern den Verfassungsschutz gehört hat. Für den Verfassungsschutz sind die Querlüfter nur teilweise ein Beobachtungsobjekt. Daher wurde deren Mobilisierung nur teilweise erfasst, während bei den Nazis in Berlin die volle Mobilisierung im Blick war. Dadurch wirkte Berlin größer und hatte Priorität bei der Polizei. Sicher auch, weil man keinen zweiten Reichstagssturm riskieren konnte.
Man hätte sich in Kassel aber trotzdem Gedanken über die Lenkung von Menschenmassen machen können. Wieder Beispiel Fußball. In Vor-Corona-Zeiten war es Städten mit Bundesligavereinen problemlos möglich, Zehntausende Menschen unter Kontrolle zu halten. Gut, Kassel hat keinen Bundesligaverein. Außer Wasserwerfer vor die Impfzentren zu stellen, hat man sich keine weiteren Gedanken gemacht.
Man hätte die Polizeikräfte so in der Stadt verteilen können, dass die leicht einen Riegel bilden können und die Deppen Richtung Fluß abdrängen. Das Katz und Maus Spiel in den Gassen der Innenstadt war dagegen von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Diese Riegeltechnik wurde in Nürnberg, Erfurt und Magdeburg schon erfolgreich eingesetzt. Gitterdepots an entsprechende Stellen und man kann auch mit wenig Personal den Mob erst einmal verlangsamen. Dann gibt es auch nicht Probleme dadurch, dass auswärtige Einheiten den Weg nicht finden. Die kleinen Gassen hätte man auch mit querstehenden Polizeiautos bereits gut blockieren können.
Was man auch hätte machen können, die Rädelsführer aus der Menge greifen. So wie damals mit Haintzelmännchen in Berlin. Der Mob ist dann zwar losgelaufen, wusste aber nicht so richtig wohin und hat sich zerstreut. Die Wiese vor dem Staatstheater hätte man abgittern können, das hätte dafür gesorg, dass weniger Menschen auf einem Haufen sind.
Ich kritisiere daher die Vorbereitung der Polizeiführung und nicht das Verhalten der Beamten am Ort. Bei Fußballspielen wird es zum Beispiel so gemacht, dass man die Fans der auswärtigen Mannschaft gleich mit Bussen vom Bahnhof zum Stadion fährt, damit die gar nicht erst anfangen durch die Stadt zu dackeln und auf einheimische Fans treffen. Sowas kann man bei Demos auch machen, wird bei Nazidemos auch so gehandhabt, siehe gestern in Berlin. Da wurden die Hohls am Hauptbahnhof in die U-Bahn gesetzt. Dabei hat man aber leider nicht eingeplant, dass die nur eine Stadtion weiterfahren müssen und dann mitten zwischen der Antifa stehen. Deswegen gab es die unschöne Szene mit dem Bierkasten.
Die Forderung ist also nicht, das Versammlungsrecht zu verschärfen, sondern es konsequent umzusetzen. Dazu gehört auch der politische Wille, an dem es in Wahljahren bekanntlich magelt. Was allerdings unsinnig ist, weil Querlüfter eh nicht CDU oder SPD wählen würden.