Das ist ja ganz nett, nur, die Finanzämter scheinen sich ja weniger als gar nicht dafür zu interessieren. Man denke nur mal an Peters "Gemeinwohl-Betriebe" oder Rüdis Spendensammlungen mit denen er seinen Unterhalt bestreitet. Von den ganzen anderen "Kunden" die das seit Jahren unbehelligt praktizieren mal gar nicht zu reden.
Das ist ärgerlich aber erklärbar:
Gehen wir mal davon aus, dass das örtliche Finanzamt, aus welchen Gründen auch immer, offiziell Kenntnis von derartigen Vorgängen hat. Das Finanzamt ist an Gesetze und Vorgaben gebunden, einfach einen Beamten hinschicken, geht erstmal nicht.
Man schickt zunächst ein Schreiben bzw. fortdert zu rAbgabe einer Einkomnmensteuererklärungund auf und bittet um Angaben, vorausgesetzt, man hat einen Namen und eine Adresse. In der Regel wird keine Antwort erfolgen. Dann wird das erste Schreiben angemahnt, das Ganze dauert durchaus einige Wochen.
Dann mahnt man an, das Ganze dauert wieder. In der Zwischenzeit wechselt der Sachbearbeiter beim Finanzamt, wird krank oder ist schwanger. Oder der Adressant wechselt seinen Wohnsitz. Ich denke nicht, dass sich unsere Kundschaft an Meldepflichten etc. hält.
Irgendwann kuckt sich ein Voregesetzter das Ganze näher an, überlegt, ob da überhaupt Steuern anfallen und wie hoch der Aufwand ist. Die Verschwörer, Reichsbürger und Konsorten sind bei den Ämtern bekannt, damit will keiner was zu tun haben, weil es nichts bringt.
Ich selbst hatte im Rahmen meines Studiums bei einen Finanzamt mit einem Querulanten zu tun. War so um 1976. Der schrieb seinen Schriftverkehr mit Wachsmalstiften auf die Rückseiten von Tapetenrollen und lieferte das Ganze regelmäßig höchstpersönlich in der Poststelle beim Finanzamt ab.
Ich war einiges gewohnt. Die hatten mich damals in die Grundwerbsteuerstelle gesteckt, räumlich und sachlich weit weg vom üblichen Finanamtsbetrieb. Man hatte prakatisch nichts zu tun. Der Sachbearbeieter war Hypochonder, Kakteenzüchter und bekennender Antisemit und Berufsflüchtling. Aus heutiger Sicht der geborene Querdenker.
Okay, ich war für 4 Monate dort, hatte Zeit, an meiner Doktorarbeit zu schreiben und entwickelte ein Gespür für unsere Kundschaft. Hatte sogar ernsthaft überlegt, dort zu beleiben, das Ganze aber nach reichlicher Überlegung doch gelassen.