Wobei ich mittlerweile immerhin ein halbwegs durchdachtes Argument "pro Kostenübernahme" gehört habe. Und zwar die Annahme, dass "homöopathisch praktizierende Ärzte" ernsthafte Krankheitsfälle sicher besser erkennen und dann schulmedizinisch richtig behandeln bzw. behandeln lassen als die ärztlich kaum ausgebildeten und oft ziemlich verstrahlten Heiler.
Tut mir leid, bleibt Schwachsinn. Das ist, als wenn du im Erdkundeunterricht die flache Erde unterrichtest, damit die Leute auch sonst in der Schule aufpassen und nicht so viel bei Kalle auf Facebook abgucken, in der Hoffnung, dass die Leute wenigstens etwas vernünftiges lernen.
Nein!
entweder, oder!
Entweder ich bin Schulmediziner, und somit der Wissenschaft verpflichtet, und dann kann ich keinen Heilpraktikerkram anbieten, da dieser sich wissenschaftlich nicht beweisen lässt.
oder ich biete den Kram an, dann habe ich aber in der Schulmedizin nichts mehr verloren.
Was die Patienten angeht. Jeder hat das Recht auf seine eigene Unvernunft. Das nennt sich Vollmündigkeit und erlaubt jedem Deppen, sein Leben selbst zu gestalten oder zu verunstalten. Und wenn einer seine Krebserkrankung gerne beim Heilpraktiker behandeln lassen will, so kann ihn keiner daran hindern. Und wenn er dann früher stirbt, nun gut, manchmal wird abgrundtiefe Dämlichkeit halt doch bestraft.
Ich empfehle ärztliche Behandlung.