Liest sich nach:
Kind war eh schon in der Krippe, dann hat die Erzieherin mal angeschaut ob da scheinbar ein Arzt unterschrieben hat und hat es vorläufig so akzeptiert.
Aus dem vorläufig wurde dann ein dauerhaft, weil das Gesundheitsamt ewig gebrauch hat um zu bemerken, dass da Nichts (Handfestes) vorliegt.
Es erscheint mir als hätte man auch genau so Etwas provozieren wollen, hört sich ein wenig nach dem Vorgehen an das mancher Impfgegner empfiehlt.
Vor Allem, dass man das Attest nicht aushändigen wollte sondern nur bei Wunsch zum lesen vorlegt riecht mir sehr verdächtig.
Vielleicht hat man auch gezielt eine Krippe und Erzieherin gewählt die geneigt waren nach Sichtung des Attestes das vorläufig zu genehmigen.
Die Deutsche Bürokratie ist manchmal einfach viel zu gutmütig, während sie zugleich träge ist.
Klare Regeln sind da hilfreich, kein Attest, keine fachlich Prüfung dessen (nicht durch Erzieherin) muss eigentlich bedeuten, dass das Kind nicht in die Krippe darf.
Punkt, Ende und keine Diskussion.
---
Nachtrag:
Ich bin jetzt halb durch und möchte daher mal ein Zitat teilen:
24 Das Gespräch am 14.11.2023 habe nach Auffassung der Antragstellerin nicht den Zweck einer medizinischen Beratung gehabt. Vielmehr sei sie zu ihren politischen Einstellungen und ihrer Haltung gegenüber der „Schulmedizin“ befragt worden.
(...) Sie verbitte es sich, in die Kategorie eines sogenannten „Impfgegners“ eingeordnet zu werden.
oder in kurz: Sag mir, dass du ein Impfgegner bist ohne zu sagen, dass du ein Impfgegner bist.
Die haben echt sehr aktiv Katz und Maus mit den Behörden gespielt, sehr schön ist die Projektion die man gegen Ende liest bei der sich darüber beschwert, dass die Schreiben des Gesundheitsamtes viel zu unspezifisch sind.
Was höchst amüsant ist, wenn man sich das Attest ihrer Schwurbelärztin in Erinnerung ruft das extrem allgemein ist.
Das ist wohl auch irgendwem aufgefallen, weshalb man sich damit rauszureden versucht, dass das ja nicht für eine fachliche Prüfung sondern für eine Einrichtungsleitung gedacht gewesen sein.
Als ich das gelesen hab war ich dann doch etwas ratlos, denn eigentlich ist für so Prüfungen am Ende schon das Gesundheitsamt zuständig und man hat das Attest obwohl es auf die Einrichtungsleitung massgeschneidert war dann dort eingerreicht.
Das merkte der Richter übrigens in seinem Urteil auch an, was mich sehr erheitert hat.
Ich lese übrigens in vielen Begründung der Eltern durchaus reichsbürgerliche Tendenzen heraus, da sind viele Ansätze und Floskeln drin die in solchen Kreisen sehr beliebt sind.
Wie die Nichtanerkennung der Rechtskraft eines Beschlusses da Details nicht ausreichend dargelegt wurden, während man selbst immer wieder denselben nicht nachweisenbaren Unfug wiederkäut.
---
Die Methodik folgt üblicher Impfgegner-Methodik, wenn ihr mich fragt.
Anekdotische Erzählungen über Erkrankungen und Allergien der Eltern im Kindesalter ohne Nachweis.
Allgemeine Diagnosen, jedoch ohne Detail zu gemachten Labortests mit korrekten Indikation, die irgendwie neutral nachprüfbar wären.
Nachweise über Krankenhausaufenthalte, idealerweise in Spezialkliniken, jedoch ohne Diagnosen und Tests anzufügen die überprüfbar wären.
Die Schilderungen im Urteil lesen sich echt wie mancher Impfgegnerleitfaden den ich so kenne.
Kurz: Man wirft irgendwelche subjektiven Diagnosen hin, die aber nicht neutral gegenprüfbar sind - denn dann würde man vermutlich ein anderes Ergebnis als gewünscht erhalten.
Ich fürchte nur, dass das bei weniger motivierten Sachbearbeiter, Einrichtungsleitungen oder Schulleitungen durchaus klappen kann, wie man hier auch bei der Kinderkrippe gut erkennt.
Da hat das ja erstmal geklappt, wie vermutlich erhofft.