„Aufgrund des Wahlergebnisses ist davon auszugehen, dass viele Deutsche hierzulande sehr unzufrieden sind. Deshalb rechne ich mit großem Bedarf an einer kostenlosen Beratung zur Auswanderung“, erklärt Fabian Lehmann (29), Medienkunststudent aus Leipzig.
Er hat noch bis 9. Mai von 13 bis 18 Uhr sein Büro geöffnet – bevor er durch andere deutsche Städte ziehen möchte. Das Interesse ist durchaus da. Nicht nur, dass auch überregional in den Medien über Lehmanns provokante Kunstaktion berichtet wird, ab und an stecken tatsächlich auch neugierige Geraer ihren Kopf ins Büro.
Eine Integration in Namibia dürfte kein Problem sein. Dort gebe es sogar ein Oktoberfest und Karnevalsveranstaltungen, erklärt Lehmann. In Syrien und Eritrea wiederum böten sich lukrative Jobs im Wiederaufbaugewerbe, erklärt der Künstler.
„Die Begegnungen mit Interessenten sind eine schauspielerische Herausforderung“, sagt Lehmann über seine Rolle, die er perfekt spielt. Nicht alle erkennen die Satire sofort. Auch die Schaufensterwerbung suggeriert ein seriöses Büro. Der Student sammelt das Material aus seinen „Kundenkontakten“ – was daraus wird, entscheidet er noch.
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Ulrike Kern / 04.05.18