Autor Thema: AfD im Bundestag  (Gelesen 305759 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline theodoravontane

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 6108
  • Dankeschön: 26832 mal
  • Karma: 676
  • Institut für Milchwirtschaft und Gärungswesen
  • Auszeichnungen Autor im Sonnenstaatland-Wiki Auszeichnung für 5000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1320 am: 26. Februar 2019, 08:51:37 »
(Das Schreiben erscheint mir selbst als Pressemitteilung etwas dubios)

Der Mann ist Dr. iur. h. c.?
Darf man das als Ehrendoktor der Rechtswissenschaften deuten? Und befähigt ein h.c. zu irgendwas? Immerhin wurden schon solche Ehrendoktor"würden" gegen Spenden verliehen. Wobei das ja auch wieder zum Thema passen würde …
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

Marlene Dietrich
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Offline kairo

Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1321 am: 26. Februar 2019, 11:51:55 »
Der Mann ist Dr. iur. h. c.?
Darf man das als Ehrendoktor der Rechtswissenschaften deuten? Und befähigt ein h.c. zu irgendwas? Immerhin wurden schon solche Ehrendoktor"würden" gegen Spenden verliehen. Wobei das ja auch wieder zum Thema passen würde …

Ein Ehrendoktor wird jemandem verliehen, der sich Verdienste um die Wissenschaft erworben hat, ohne selbst als Forscher promoviert zu haben. Das kann man z. B. durch großzügige Spenden tun. Der Fall ist nicht selten, und auch gar nicht ehrenrührig. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Auf jeden Fall ist es ein Ehrentitel, kein Ausdruck akademischer Kompetenz.

Es wäre ja immerhin möglich, dass der Mann ein abgeschlossenes Jurastudium und eine Zulassung als Rechtsanwalt, aber keine Promotion hat. Ansonsten dürfte er wohl kaum als Verteidiger auftreten.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: theodoravontane, Rolly

Müll Mann

  • Gast
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1322 am: 26. Februar 2019, 12:03:00 »
Auf jeden Fall ist es ein Ehrentitel, kein Ausdruck akademischer Kompetenz.
In seinem Fall wohl schon, zumindest laut seiner eigenen Webseite:

Zitat
Am 20.November 2003 wurde ihm durch die Juristische Fakultät der Universität Rostock die Würde eines Doctor iuris honoris causa verliehen. In der von dem Rektor der Universität übergebenen Urkunde heißt es: „Damit werden seine wissenschaftlichen Leistungen im Straf- und Strafprozeßrecht, insbesondere die enge Verknüpfung seiner wissenschaftlichen mit seiner anwaltlichen Tätigkeit als Strafverteidiger, sowie sein didaktisches Engagement gewürdigt, mit dem er sein Wissen und seine praktischen Erfahrungen in der Lehre vermittelt.“
https://strate.net/de/kanzlei/profil.html

Strate ist auch ein bekannter Strafverteidiger, eher linksliberal, kein Nazi-Anwalt.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: theodoravontane, Rolly

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1323 am: 26. Februar 2019, 12:09:15 »
Es wäre ja immerhin möglich, dass der Mann ein abgeschlossenes Jurastudium und eine Zulassung als Rechtsanwalt, aber keine Promotion hat. Ansonsten dürfte er wohl kaum als Verteidiger auftreten.

Er ist zweifellos wohl einer der besten Strafverteidiger Deutschlands, hat also schon von daher eine gewisse Reputation.

Nun hat bestimmte manch anderer Jurist eine ähnliche Literaturliste aufzuweisen
https://www.strate.net/de/publikationen/veroeffentlichungen.html

ist aber dennoch kein Ehrendoktor.
Das Erreichen des Grades eines Dr. iur. vergleichen Juristen gern mit dem Ablegen eines dritten Staatsexamens und das muß aus dem Blickwinkel vieler nicht sein.


Für einen h.c. bedarf es überhaupt keiner wissenschaftlichen Leistung
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/olg-hamm-ehrendoktor-rumaenien-verleihung-wissenschaft-universitaeten/

wie man bei der Verleihung des Ehrendoktors der philosophischen Fakultät der Universität Augsburg an Marcel Reich-Ranicki sehen konnte.

Im Vorfeld wollte der eine Ordinarius einen h.c. für Reich-Ranicki, deren Verleihung die andere Fraktion aber nur zustimmen wollte, wenn dafür ein mehr oder weniger berühmter Rhetorik-Prof. von der Uni Tübingen (Jens Walter) ebenfalls einen erhalte.

Und so geschah es.

Reich-Ranicki bekannte dann bei seiner Dankesrede, er habe zuvor noch nie eine Uni als Student von innen gesehen.

Man erwartet sich von Ehrendoktoren einen Vortrag, der möglichst viele Menschen von außen anzieht, über den die Medien berichten, also eine Art Werbung für die Uni, und später ein gewisses Wohlwollen des Ehrendoktors.

Franz Josef Strauß war "h.c. mult."   ;)

Strate hat den "Dr. iur. h.c." sicher mehr verdient als so einige andere.

An die Echtheit der angeblichen PM glaube ich nach wie vor nicht.
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: theodoravontane, Rolly

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1324 am: 26. Februar 2019, 15:29:39 »
Schade!

Zitat
Gerichtsentscheidung
Verfassungsschutz darf AfD nicht Prüffall nennen
Stand: 26.02.2019 15:26 Uhr


Die AfD hat sich gegen den Verfassungsschutz durchgesetzt. Dieser darf die Partei nicht mehr als Prüffall bezeichnen. Das Kölner Verwaltungsgericht sieht einen rechtswidrigen Eingriff in die Rechte der AfD.

Der Verfassungsschutz darf die AfD nicht als "Prüffall" bezeichnen. Das Verwaltungsgericht Köln untersagte dem Bundesamt diese Bezeichnung. Damit war ein Eilantrag der AfD erfolgreich.

Laut Gericht gibt es im Bundesverfassungsschutzgesetz keine Rechtsgrundlage für die öffentliche Bekanntmachung, dass eine Partei ein sogenannter Prüffall ist. Der Bezeichnung als Prüffall komme in der Öffentlichkeit eine "negative Wirkung" zu, erklärten die Richter. Dieser Eingriff in die Rechte der AfD ist demnach rechtswidrig und unverhältnismäßig.

AfD gewinnt im Eilverfahren
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die AfD im Januar öffentlich zum Prüffall erklärt. Dagegen stellte die AfD einen Antrag auf einstweilige Anordnung. Das Verwaltungsgericht gab diesem Antrag nun statt.

Das Gericht gab der AfD bereits im Eilverfahren Recht, weil der Verfassungsschutz "eine Unterlassungserklärung abgelehnt habe" und Wiederholungsgefahr bestehe - und das im Jahr Jahr der Europawahlen und Landtagswahlen. Gegen den Beschluss des Verwaltungsgericht kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen eingelegt werden.

Aktenzeichen: 13 L 202/19
https://www.tagesschau.de/inland/afd-555.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly, x

Offline Finanzbeamter

  • Praktikant- Lennéstraße
  • ****
  • Beiträge: 4632
  • Dankeschön: 11434 mal
  • Karma: 348
  • Zaiberterrorist
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst! Beliebt! 50 positives Karma erhalten Geheimnisträger, Sir! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1325 am: 26. Februar 2019, 16:01:06 »
Vor Gericht und auf hoher See.....  :facepalm:
Ein Geisterfahrer? Quatsch! Hunderte!
- Alle Reichsbürger. Immer -

Es muas a Blede gem, oba es wern oiwei mehra
- Gustl Bayrhammer -
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Offline Gregor Homolla

  • Personalausweisler
  • ***
  • Beiträge: 1964
  • Dankeschön: 7450 mal
  • Karma: 156
  • Bekennender Fritz Bauer Sympatisant.
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 1500 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 1000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1326 am: 26. Februar 2019, 16:06:54 »
Hauptsache, es wird geprüft.
Wie man es nennt, ist doch egal.
Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen. (Tucholsky)
Manchmal ist etwas leiser schon viel lauterer als laut.(G.H.)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1327 am: 26. Februar 2019, 16:26:07 »
Wie man es nennt, ist doch egal.

Nicht ganz. Jedenfalls mir nicht.
Mir wäre eine für die afd möglichst herabsetzend wirkende Bezeichnung am liebsten.   ;D
Denn wenn ein Fall geprüft wird, ist es ein Prüffall, so gemeinhin.
Aber vielleicht gibt es ja eine Beschwerde zum OVG.

Schaumermal.
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly, Gregor Homolla

Online Rabenaas

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 10924
  • Dankeschön: 39719 mal
  • Karma: 484
  • Boshaftes Federvieh
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1328 am: 26. Februar 2019, 16:27:47 »
Mir wäre eine für die afd möglichst herabsetzend wirkende Bezeichnung am liebsten.   ;D

Mir auch: A...löcher für Dummland.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly, Gregor Homolla

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1329 am: 26. Februar 2019, 17:09:09 »
Mir wäre eine für die afd möglichst herabsetzend wirkende Bezeichnung am liebsten.   ;D

Mir auch: A...löcher für Dummland.

Ohne jetzt jemanden bestimmten zu meinen:
Es wäre mir am liebsten, wenn man A.rschlöcher auch als A.rschlöcher bezeichnen dürfte.   :whistle:

Die afd ist doch eigentlich die Partei der "Wahrheit" und der " wahren Worte".

Oder jetzt doch lieber nicht?
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly, Gregor Homolla

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1330 am: 26. Februar 2019, 19:11:26 »
Aprops Beobachtung!


Zitat
Vorschläge der Landesämter zur AfD-Beobachtung ignoriert?
Schmidt-Eenbohm: Falschmeldung von Maaßen
Der Terror- und Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenbohm erklärt, es gebe neue Hinweise, dass Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen die AfD vor nachrichtendienstlicher Überwachung habe schützen wollen. Schon im März hatten einige Verfassungsschutzämter der Länder eine Beobachtung von Teilen der AfD vorgeschlagen. Dementgegen habe Maaßen dem Bundesinnenministerium übermittelt, eine Beobachtung der AfD werde von den Behörden einhellig nicht gewünscht.

Amtsleitertagung der Verfassungsschutzbehörden von März
Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenbohm bezieht sich auf eine Amtsleitertagung des Bundesverfassungsschutzes und der Landesämter des Verfassungsschutzes von Anfang März. Einige Landesämter hatten bereits damals dafür plädiert, Teile der AfD, insbesondere Jugendorganisationen, nachrichtendienstlich zu beobachten.

"Maaßen hat eine Falschmeldung abgesetzt"
"Maaßen hat das dann gleich weggebügelt", so Schmidt-Eenbohm im SWR2-Interview, "und am 8. März eine Pressemeldung herausgegeben, in der er behauptet, es habe keine ausreichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Beobachtung gegeben."

Der Geheimdienstexperte erklärt, Maaßen habe danach "sogar dem Bundesinnenministerium gemeldet, die Beobachtung sei einhellig nicht gewünscht und damit eine Falschmeldung abgesetzt."

Schmidt-Eenbohm: Verdacht, dass Maaßen AfD systematisch schützen will
Über den tatsächlichen Ablauf dieser Amtsleitertagung, so Schmidt-Eenbohm, werde sich Bundesinnenminister Seehofer leicht informieren können. Wenn er diese Informationen bestätigt finde, werde ihm nichts anderes übrigbleiben, als den Verfassungsschutzpräsidenten sofort zu entlassen.

Der Geheimdienstexperte mit seinem Fazit zu dem angeblichen Vorgang: "Damit haben wir den Verdacht, dass Herr Maaßen die AfD systematisch vor nachrichtendienstlicher Beobachtung schützen will. Und er macht das zu seiner politischen Agenda, was ihm nicht zusteht."
https://www.swr.de/swr2/kultur-info/vorschlaege-der-landesaemter-zur-afd-beobachtung-ignoriert-schmidt-eenbohm-falschmeldung-von-maassen/-/id=9597116/did=22447122/nid=9597116/1d0afsi/index.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly, Gregor Homolla

Offline theodoravontane

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 6108
  • Dankeschön: 26832 mal
  • Karma: 676
  • Institut für Milchwirtschaft und Gärungswesen
  • Auszeichnungen Autor im Sonnenstaatland-Wiki Auszeichnung für 5000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1331 am: 26. Februar 2019, 23:18:27 »
Schade!

Zitat
Gerichtsentscheidung
Verfassungsschutz darf AfD nicht Prüffall nennen

Ok, dann benennt man sie eben gleich als das, was sie ist. Dürfte ihr noch viel weniger gefallen.
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

Marlene Dietrich
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly, Reichsschlafschaf

Online SchlafSchaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 16543
  • Dankeschön: 68391 mal
  • Karma: 904
  • Nemo me impune lacessit
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 7500 Beiträge Ein einzigartiger Award der nur für beteiligte der Plakataktion verfügbar ist. Für unerschütterlichen Kampf an forderster(!)  Front Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst!
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1332 am: 27. Februar 2019, 07:48:59 »
:rofl:

[facebook]https://www.facebook.com/358546407583761/posts/1826513164120404?sfns=mo[/facebook]
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Online Rabenaas

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 10924
  • Dankeschön: 39719 mal
  • Karma: 484
  • Boshaftes Federvieh
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1333 am: 27. Februar 2019, 07:51:07 »
Mir wäre eine für die afd möglichst herabsetzend wirkende Bezeichnung am liebsten.   ;D

Mir auch: A...löcher für Dummland.

Jetzt hab ich´s: Ahrschlöcher fonn Dummlant!  :wav:

Schade!

Zitat
Gerichtsentscheidung
Verfassungsschutz darf AfD nicht Prüffall nennen

Ok, dann benennt man sie eben gleich als das, was sie ist. Dürfte ihr noch viel weniger gefallen.

Wie wär´s mit "Klarer Fall"?

« Letzte Änderung: 27. Februar 2019, 09:17:41 von Rabenaas »
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: theodoravontane, Rolly, x, Reichsschlafschaf

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1334 am: 27. Februar 2019, 10:21:35 »
Die NZZ ist bekanntlich ein total linksgrün versifftes Blatt.
Gestern dieser Artikel (nicht, daß die Erkenntnisse sonderlich neu wären, die das besprochene Buch da bietet, aber es ist doch eine schöne Zusammenfassung.)


Zitat
Wie die Einwanderer Europa eroberten
Der Mensch ist ein migrierendes Wesen: Das zeigen Genetiker auf, indem sie das Erbgut prähistorischer Skelette entschlüsseln. Die Ergebnisse werfen Fragen zu unserer Identität auf.
Markus Schär
26.2.2019, 05:30 Uhr

«So etwas hatte Europa noch nicht erlebt», hebt diese Saga an. «Der Strom an Migranten, der über den Balkan ins Zentrum des Kontinents vordrang, markierte eine echte – hier passt das Wort tatsächlich – Zeitenwende.»

Die Grossfamilien, die entlang der Donau kamen, nahmen das neue Land in ihren Besitz. Die eingeborenen Europäer zogen sich zurück und gaben schliesslich auf. Das hiess: «Die Menschen, die Europa fortan bewohnten, sahen anders aus als jene, die sie verdrängt hatten – ein Bevölkerungsaustausch.»

Was der Genetiker Johannes Krause und der Journalist Thomas Trappe, der sich gerne mit den Rechtspopulisten anlegt, im Prolog ihres Buches raunen, fand vor 8000 Jahren statt. Aber die Autoren spielen lustvoll mit der Zweideutigkeit: Den Anstoss zu ihrem Buch über die frühesten Einwanderer in Europa gab die Flüchtlingskrise im Sommer 2015, als wieder ein Strom von Migranten nach Deutschland zog. Sie wollen zu den Debatten, die vor vier Jahren ausbrachen, einen Beitrag leisten. Denn mit dem genetischen Erbe der Menschen lässt sich seit je Politik machen.
Spoiler
Das Wissen der Gene
Vom Blut, also von Völkern, Rassen oder auch Nationalcharakteren zu sprechen, traut sich nach den Greueln der Nazis zwar kaum mehr jemand. Was diese dachten, treibt aber immer noch viele Politiker um, ob nun indische Eliten gegen die Erkenntnis kämpfen, dass ihre Hochkultur mit Eindringlingen kam; ob italienische Politiker einhellig an Unterschiede im Erbgut glauben, die den Norden vom Süden des Landes trennen; ob der ungarische Ministerpräsident nach der richtigen Abstammung seiner Landsleute fragt oder sich eine amerikanische Präsidentschaftskandidatin als Nachfahrin der Ureinwohner wähnt.

Ja, die Gene wiegen schwerer denn je, weil sie sich heute schnell und günstig lesen lassen. Nur zwanzig Jahre nach der milliardenteuren Entschlüsselung des menschlichen Genoms kennen schon Millionen dank Tests von Firmen wie Insitome oder 23andMe ihr Erbgut. Und die Archäogenetiker spüren mit kleinsten Fragmenten von Zehntausende Jahre alten Skeletten der Entwicklung von Homo sapiens nach. «Es wäre geradezu vergeudete Forschermühe», meinen deshalb Johannes Krause und Thomas Trappe, «dieses Wissen im Knochenstaub ruhen zu lassen.»

Mit ihren Erkenntnissen rücken die Archäogenetiker unser Bild vom Menschen zurecht, auch die Wege, wie er die Welt eroberte.

Der Schwede Svante Pääbo, Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, wies als Pionier des Fachs nach, dass sich die modernen Menschen nach ihrem Auszug aus Afrika vor 50 000 Jahren mit Neandertalern paarten, weshalb wir auch deren Gene weitergeben. Sein Meisterschüler Johannes Krause fand dank einer 70 000 Jahre alten Fingerkuppe aus einer Höhle im sibirischen Altai-Gebirge mit den Denisovanern eine bis dahin unbekannte Menschenart. Und sein Forschungspartner David Reich baute an der Harvard Medical School eine «Genfabrik» auf, wo er mit Tausenden von Proben die brisanten Fragen der Besiedlung von Indien, Europa oder Amerika zu klären versucht.

Ihre Studien in den renommiertesten Journalen stiessen auf so grosses Interesse, dass sich die Archäogenetiker mit Büchern auch an ein breites Publikum wenden. Svante Pääbo machte 2014 den Anfang mit «Die Neandertaler und wir: Meine Suche nach den Urzeit-Genen». David Reich löste im Frühling 2018 mit «Who We Are and How We Got Here» eine Debatte aus, die die «New York Times» noch im Januar 2019 mit einer giftigen Attacke weiterdrehte, weil er bei seiner Arbeit auch darüber nachdachte, wie wir den Begriff der Rasse richtig brauchen. Und Johannes Krause legt jetzt «Die Reise unserer Gene» vor, ein eingängig geschriebenes Buch, «das nicht nur politische Kontroversen adressiert, sondern auch erstmals die Erkenntnisse der Archäogenetik über die Geschichte Europas in einem deutschsprachigen Werk zusammenfasst».

Debatten im Hinterkopf
Diese Affiche ist allerdings nicht ganz richtig. Die schwedische Journalistin Karin Bojs gab schon 2015 ein brillantes Buch heraus, in dem sie mit Reportagen – von Svante Pääbos Labor in Leipzig über die Höhlenmalereien in der Dordogne bis hin zur Heimat ihrer Vorfahren – die Suche nach ihren eigenen Wurzeln mit einer Übersicht über die neuste Wissenschaft verknüpft. In Schweden ein Bestseller, kam das Werk in mehreren Übersetzungen heraus, so letztes Jahr auch auf Deutsch: «Meine europäische Familie. Die ersten 54 000 Jahre».

Wie Johannes Krause und Thomas Trappe schreibt Karin Bojs mit den politischen Debatten im Hinterkopf. So steht sie im Museum in Stockholm vor der Nachbildung einer Frau, die vor 9000 Jahren lebte, aber mit heller Haut und hellen Haaren aussieht wie eine Landsfrau von heute. «Ich habe blaue Augen, sehr blonde Haare und eine sehr bleiche Haut, wie das Stereotyp einer Schwedin», denkt die Journalistin. «Aber die Wahrheit ist, dass im heutigen Schweden weitaus nicht alle aussehen wie ich.» Auch die Jäger und Sammler der Jungsteinzeit nicht: Die Genetiker wissen jetzt, dass diese Ureinwohner Europas zwar blaue Augen hatten – doch eine dunkle Haut.

Heute zeugen die Gene der Europäer von drei Einwanderungswellen. Erstens zogen vor 50 000 Jahren moderne Menschen wohl aus Palästina nach Europa und hielten als Jäger auch in der Eiszeit durch, anders als die Neandertaler.

Zweitens kamen vor 8000 Jahren die ersten Bauern aus Anatolien – während die Archäologen bisher annahmen, dass sich die Landwirtschaft unter den Eingeborenen verbreitete, weisen die Genetiker jetzt nach, dass sie Einwanderer mit ganz anderem Erbgut mitbrachten.

Und drittens drangen vor 4800 Jahren, bei der grössten Migrationswelle aller Zeiten, Hirten mit Pferden und Wagen aus der russischen Steppe ein: Es gab also tatsächlich ein Volk, das Nordindien und Westeuropa seine Gene, seine Kultur und seine Sprache aufzwang – und es kam aus dem Osten.

Die Gene dieser drei Gruppen machen jetzt, in regional unterschiedlicher Mischung, das Erbe der Europäer aus. Spätere Migrationen führten nicht mehr zu einem genetischen Austausch, der sich messen lässt, nicht einmal die Völkerwanderung vom 4. bis zum 6. Jahrhundert.

Wir sind alle Migranten
Welche Menschen für eine Region typisch, weil seit je einheimisch sind, lässt sich aufgrund der Genetik kaum mehr sagen. David Reich stellt fest: «Die Menschen, die heute an einem Ort leben, stammen fast nirgends ausschliesslich von den Menschen ab, die in der fernen Vergangenheit an diesem Ort lebten.» Und Johannes Krause und Thomas Trappe wissen: «Die Archäogenetik zeigt, dass es Menschen mit ‹reinen› europäischen Wurzeln nicht gibt und wohl auch nie gab. Wir alle haben einen Migrationshintergrund.»

Europa, meinen die Autoren gar, lasse sich verstehen als «eine sich über Jahrtausende erstreckende Fortschrittsgeschichte, die ohne die Migration und Mobilität von Menschen unmöglich gewesen wäre». Das heisst allerdings nicht, dass sie die Einwanderung gemäss ihren politischen Neigungen unkritisch feiern: «Das Buch liefert, dessen sind wir uns bewusst, Argumente für diejenigen, die gegenüber der Migration aufgeschlossen sind, wie auch für jene, die ihr strikte Grenzen setzen wollen.»

Die Genetiker zeigen durchaus, dass es Eigenheiten im Erbgut von Bevölkerungsgruppen gibt. So leben die Tibeter in sauerstoffarmer Luft mit einem Gen, das von den Denisovanern stammt. Und so nützt den Westafrikanern ein Gen, das zu «schnellen» Muskeln führt: David Reich wies darauf hin, dass alle Finalisten des 100-Meter-Laufs an den Olympischen Spielen seit 1980 Wurzeln in Westafrika hatten – und erntete allein für diese Feststellung Prügel.

Vor allem lehren die Evolutionsbiologen, dass sich Bevölkerungsgruppen nicht nur mit ihren Genen, sondern auch mit ihrer Kultur der heimatlichen Umwelt anpassen und sich gegen Fremde verteidigen. Starke Einwanderung löst deshalb Konflikte aus, damals und heute, wie Johannes Krause und Thomas Trappe einräumen. Eine Klimaerwärmung könne durchaus zu einem Plus an bebaubaren Flächen führen, meinen sie: «Allerdings ist nicht absehbar, welche politischen Verwerfungen und Konflikte daraus resultierende Migrationen hervorrufen würden. Oder besser gesagt, man will es sich lieber nicht vorstellen.»

Johannes Krause, Thomas Trappe: Die Reise unserer Gene. Eine Geschichte über uns und unsere Vorfahren. Propyläen, Berlin 2019. 288 S., Fr. 25.90.
Karin Bojs: Meine europäische Familie. Die ersten 54 000 Jahre. WBG Theiss, Stuttgart 2018. 431 S., Fr. 41.90.
[close]
https://www.nzz.ch/feuilleton/migration-genetik-eine-uralte-neu-erforschte-geschichte-ld.1460952
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)