Autor Thema: AfD im Bundestag  (Gelesen 305760 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Online Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1305 am: 21. Februar 2019, 17:12:46 »
"Natürliche Auslese", kommentierte jemand aus der AfD-Fraktion.

Die linksversiffte GrünIn, natürlich:


Zitat
DEUTSCHLAND
DEBATTE ZUR GLEICHBERECHTIGUNG
AfD-Zwischenruf im Bundestag hat ein Nachspiel
Stand: 14:48 Uhr

Während der Plenarsitzung äußert sich ein AfD-Mitglied abfällig über Frauen in der Politik. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth von den Grünen kündigt daraufhin an, den Kommentar im Ältestenrat zu thematisieren.
522
 
Ein Zwischenruf aus der AfD-Fraktion hat in der Bundestagsdebatte über Gleichberechtigung bei Wahlen für Fassungslosigkeit gesorgt.

Die Grünen-Abgeordnete Britta Haßelmann wies in ihrer Rede am Donnerstag darauf hin, dass die AfD besonders wenige Frauen in den Landesparlamenten habe.

„Natürliche Auslese“, kommentierte jemand aus der AfD-Fraktion. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth kündigte an, den Zwischenruf im Ältestenrat des Parlaments anzusprechen. Mehr könne sie nicht tun, da nicht klar sei, wer die Worte reingerufen habe.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article189167975/Debatte-zur-Gleichberechtigung-AfD-Zwischenruf-im-Bundestag-hat-ein-Nachspiel.html


Merke: afd ist, wenn jeder Anstand fehlt und der Betreffende keine Eier hat, zu seiner Tat  zu stehen.    :doh:
Erinnert jetzt irgendwie an Kindergarten, Schule ...
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Evil Dude, x, Neubuerger

Online Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1306 am: 22. Februar 2019, 09:37:55 »
Teile der Bevölkerung fordern eine rogorose Abscheibung.
Bei einem Vertrauten Amirs hat offenbar genau das getan und prompt isses auch wieder nicht recht:

Zitat
Focus-Bericht zu Breitscheidplatz-Anschlag
Regierung soll Verwicklung von Amri-Vertrautem vertuscht haben

22.02.19 | 08:00 Uhr
Ein Agent des marokkanischen Geheimdienstes soll angeblich in den Anschlag Anis Amris auf den Berliner Breitscheidplatz verwickelt sein. Nach einem "Focus"-Bericht könnte der Mann am Tatort gewesen sein - und soll später abgeschoben worden sein.
Die deutschen Sicherheitsbehörden haben angeblich einen engen Vertrauten des Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri abschieben lassen, um dessen Verwicklung in den Anschlag mit zwölf Toten und mehr als 60 Verletzten im Dezember 2016 zu vertuschen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf mehrere der Redaktion nach eigenen Angaben vorliegende geheime Ermittlungsdokumente.

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/02/amri-anschlag-weihnachtsmarkt-vertuschung-video-geheimdienst.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 

Offline Tonto

  • Kommissar Mimimi
  • **
  • Beiträge: 609
  • Dankeschön: 1863 mal
  • Karma: 124
  • I didn’t realize it was a party.
  • Auszeichnungen Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 500 Beiträge Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst! Beliebt! 50 positives Karma erhalten
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1307 am: 22. Februar 2019, 12:20:18 »
Der Spruch mit der Kontamination des Bankkontos ist geil.

Der wird seinen Weg in die Alltagskommunikation finden, so wie mausgerutscht.

Hat man da versucht zu tricksen und eine falsche Spenderliste vorgelegt?
Ach, die anderen haben auch und dann darf man das?
Ja, dann ...

https://www.tagesschau.de/inland/afd-spenden-109.html?fbclid=IwAR2puA3F8_tl7DUaoBf3InGHl9X0zbGoYx1n7WNzxWsdaT28ai4MXMb74pg

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spendenaffaere-afd-hat-bundestag-offenbar-falsche-spenderliste-vorgelegt-a-1254389.html


Das ist doch wieder einmal ein ganz typisches "Opfer"-Verhalten:

Zitat
Dagegen erklärte der persönliche Pressereferent von Alice Weidel, Daniel Tapp:
"Es wird immer deutlicher, dass hier ein Parteikonto eines Kreisverbands kontaminiert wurde, um Frau Weidel und der AfD zu schaden."

Da zahlt irgendwer 130.000,- €, nur um AFD-bashing zu betreiben...  :naughty:

Irgend wer wirds schon glauben...
Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: x

Offline hair mess

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8177
  • Dankeschön: 18877 mal
  • Karma: 703
  • Ein kerniger kluger Ur-Bayer mit breitem Dialekt
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Geheimnisträger, Sir! Auszeichnung für 7500 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1308 am: 22. Februar 2019, 13:35:02 »
Ich möchte auf meinem Konto auch keine ungeklärte Einnahme.
Aber ich würde das auch sofort meinem Dienstherrn melden.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 

Offline Reichskasper Adulf Titler

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 10196
  • Dankeschön: 38522 mal
  • Karma: 390
  • Staatlich geprüfter Naziallergiker
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1309 am: 22. Februar 2019, 22:50:21 »
das sollten sich HartzIV-Empfänger merken, wenn sie mal dem JobCenter eine Einnahme verschwiegen haben. Oh, mein Konto wurde kontaminiert um mir zu schaden.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
(Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Heidi Kastner)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: echt?

Offline hair mess

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8177
  • Dankeschön: 18877 mal
  • Karma: 703
  • Ein kerniger kluger Ur-Bayer mit breitem Dialekt
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Geheimnisträger, Sir! Auszeichnung für 7500 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1310 am: 23. Februar 2019, 08:38:31 »
Nettes Denkspiel.
Auf ein hartzer kto gehen 130000 Euro ein, der meldet das, worauf die Leistungen eingestellt werden und er sich von dem Geld dann erstmal zwei Jahre so richtig was leistet, nach knapp 2 Jahren die rueckforderung kommt, trägt die dann die h4 Behörde?
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Online Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1311 am: 23. Februar 2019, 09:37:19 »
trägt die dann die h4 Behörde?

Viel profaner: Der Hartzer gibt die Eidesstattliche Versicherung über sein Vermögen ab, bezieht fortan wieder H4, bleibt damit unter der Pfändungsgrenze und der edle Spender guckt mit dem Ofenrohr ins Gebirge.  :)
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: hair mess, echt?, Rolly

Online Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1312 am: 23. Februar 2019, 15:05:11 »
Schon Macho Giacomo Casanova, schrieb in seinen Memoiren, ein Gebildeter passe seine Verhaltens- und Redeweise dem Land und der jeweiligen Bevölkerungsschicht an.

Jetzt weiß man, warum die afd so reagierte wie sie reagierte (mit eingebettetem Video im Linl):

Zitat
Der Hintergrund zur absurden AfD-Kritik an Claudia Roth
Was Bystron mit seiner Attacke wohl meinte: Bei einem Besuch im Iran verhüllte Roth 2015 bei Treffen mit Politikern ihr Haar mit einem Tuch. Beweis genug für den AfD-Politiker, dass sich Roth den islamischen “Strukturen unterworfen” habe.

Was er nicht sagte: Die Grünen-Politikerin hatte sich mit reformorientierten Kräften im vom Mullah-Regime regierten Iran getroffen. Sie sprach dabei über über Menschenrechte, über inhaftierte iranische Oppositionelle und auch über die Situation der Frauen im Land.
https://www.huffingtonpost.de/entry/als-claudia-roth-bei-afd-rede-im-bundestag-lacht-kommt-es-zu-einem-eklat_de_5c712f29e4b06cf6bb262bd6
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Offline hair mess

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8177
  • Dankeschön: 18877 mal
  • Karma: 703
  • Ein kerniger kluger Ur-Bayer mit breitem Dialekt
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Geheimnisträger, Sir! Auszeichnung für 7500 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1313 am: 23. Februar 2019, 17:05:35 »
Ja, wenn ihr das so wichtig ist, dass sie sich gleich den Moslems unterwirft.
Da dann lieber nichts dazu sagen.
Wer braucht das schon?
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Offline A.R.Schkrampe

Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1314 am: 23. Februar 2019, 17:45:44 »
Ja, wenn ihr das so wichtig ist, dass sie sich gleich den Moslems unterwirft.
Da dann lieber nichts dazu sagen.
Wer braucht das schon?

Naja, es war schon mehr als dusselig, daß Claudia Roth sich ihrer Ehrpusseligkeit geweigert hat, bei ihrem Nordkorea-Besuch den Kotau (plus Abwurf der 3 €-Recyclingblümchen) vor der Mansudae-Statue zu machen.
Damit hat sie sich viel verbaut.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: hair mess, Rolly, Reichsschlafschaf

Online Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1315 am: 23. Februar 2019, 19:35:16 »
Derzeit haben alle Angst vor Kontamination!

 :doh:
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Online Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1316 am: 24. Februar 2019, 08:36:27 »
Jetzt wissen wir es! Es gibt gar keine "Spendenaffäre"!
Denn "Spendenaffäre" ist immer dann, wenn bei den Parteispenden der anderen, der "Altparteien" etwas nicht stimmt!
Weidels Anwalt läßt sich angeblich vernehmen, es liege gar nichts Strafbares vor.
Das ist recht schön, denn jetzt gibt es dann wohl keine politische Verantwortung mehr.
(Das Schreiben erscheint mir selbst als Pressemitteilung etwas dubios)

Wir empfehlen eine magische Handlung: mit dem Fuß aufstampfen!
Dann wird sich alles wie von selbst auflösen.


Zitat
Alice Weidel nennt Spendenaffäre "lächerlich"

Die AfD gerät immer tiefer in den Strudel einer handfesten Spendenaffäre. Die Fraktionsvorsitzende Weidel selbst sieht keinen Verstoß. Nur "recht viel Unerfahrenheit".
23. Februar 2019, 18:19 Uhr

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat die Vorwürfe in der Spendenaffäre um ihre Partei zurückgewiesen. "Also, das Ganze mutet doch recht lächerlich an", sagte Weidel am Rande des Landesparteitags der AfD Baden-Württemberg. Die anderen Parteien würden "Millionenbeiträge" beziehen. Außerdem sei das Geld schon vor langer Zeit zurückgezahlt worden.

Weidel gab zu, dass Fehler in den Abläufen passiert seien. Von einer Parteispendenaffäre zu sprechen sei dennoch "ein ziemliches Theater".   
Die Staatsanwaltschaft Konstanz ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Parteiengesetz gegen Weidel und andere Mitglieder ihres AfD-Kreisverbandes am Bodensee. Die Partei hatte im November Medienberichte bestätigt, denen zufolge eine Schweizer Pharmafirma im Jahr 2017 rund 130.000 Euro an den AfD-Kreisverband überwiesen hatte. Das Geld wurde demnach im Frühjahr 2018 von der Partei zurückgezahlt. Spenden von Nicht-EU-Bürgern an deutsche Parteien sind illegal. Die Schweiz ist kein Mitglied der EU.
Die AfD hatte dem Bundestag jüngst die Namen von 14 deutschen und anderen EU-Bürgern vorgelegt, die hinter den Zuwendungen stehen sollen. Die Staatsanwaltschaft hegt allerdings Zweifel an den Angaben. Medienberichten zufolge haben angebliche Gönner bestritten, der Partei Geld gespendet zu haben. 
Weidel sagte, in ihrer Partei herrsche noch "recht viel Unerfahrenheit" mit dem Parteienrecht und dem Parteienfinanzierungsgesetz. "Ich denke auch, dass die Bundestagsverwaltung das auch berücksichtigen wird, weil wir haben keine professionellen Strukturen, wie es andere Parteien haben. Das muss sich alles setzen."
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-02/afd-weidel-nennt-spendenaffaere-laecherlich
« Letzte Änderung: 24. Februar 2019, 08:43:58 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: echt?, Evil Dude, Rolly

Online Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1317 am: 24. Februar 2019, 12:40:14 »
Und noch eine Meldung über Doris Ulrich von Sayn-Wittgenstein:


Zitat
Sayn-Wittgenstein: Fördermitglied von rechtsextremem Verein
Stand: 12:26 Uhr

Frankfurt/Main (dpa) - Die ehemalige AfD-Vorsitzende in Schleswig-Holstein, Doris von Sayn-Wittgenstein, war nach Medieninformationen Fördermitglied des rechtsextremen Vereins «Gedächtnisstätte». Das bestätigte der Verein der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Sayn-Wittgenstein sagte der Zeitung, sie wolle dazu keinen Kommentar abgeben. Ende November war bekannt geworden, dass sie 2014 für den Verein geworben hatte, der mittlerweile auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD steht und vom Verfassungsschutz Thüringen als rechtsextremistisch eingestuft wurde. Am 4. Dezember war sie deshalb aus der Fraktion ausgeschlossen worden. Anfang Januar gab sie den Rücktritt vom Landesvorsitz bekannt. Dem Landtag gehört sie weiter an.
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article189308359/Sayn-Wittgenstein-Foerdermitglied-von-rechtsextremem-Verein.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Online Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 20263
  • Dankeschön: 65434 mal
  • Karma: 632
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1318 am: 24. Februar 2019, 14:47:06 »
Und sie hat so geweint!

(Die Feststellung, Holocaustleugnung sei nur strafbar, wenn sie in der Öffentlichkeit begangen werde, ist natürlich richtig. Wenn das ruchbar wird, sollte es allerdings politisch abgestraft werden. Entweder durch die Partei selbst und/oder durch den Wähler.)

Zitat


AFD UND DER VEREIN VOM INDEX :
Unschuld vom Rande

Eine Politikerin der AfD hat für einen rechtsextremen Verein geworben. Der trifft sich in einem Rittergut in Thüringen. Ein Besuch bei Menschen, die glauben, dass Hitler den Frieden wollte.

VON JUSTUS BENDER -AKTUALISIERT AM 24.02.2019

Doris von Sayn-Wittgenstein kann sich nicht erinnern, schon einmal in ihrem Leben so geweint zu haben wie am 28. November des vergangenen Jahres. Es war der Tag, an dem ihre Karriere als AfD-Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein ein abruptes Ende fand. Die Zeitung „Die Welt“ hatte belegt, dass sie im Jahr 2014 in einem Blogeintrag Werbung für den Verein „Gedächtnisstätte“ gemacht hatte, der Antisemiten und Geschichtsleugnern ein Forum bietet. Eine Woche dauerte es, und sie war aus der Landtagsfraktion ausgeschlossen; drei Wochen später beantragte der Bundesvorstand ihren Parteiausschluss; zwei Tage danach trat sie als Landesvorsitzende zurück.
Spoiler
„Ich habe wirklich nur geweint“, sagt sie. Politisch betrachtet, hat Sayn-Wittgenstein seit diesem Tag alles verloren, nur das Abgeordnetenbüro mit den lilafarbenen Vorhängen im Kieler Landtag nicht. Geschmückt ist es mit einem farblich zu den Gardinen passenden Art-brut-Gemälde einer an Schizophrenie erkrankten Künstlerin, mit Gemälden von Araberhengsten, die sie liebt, und mit Fotos von Hunden, die sie abgemagert aus dem Tierheim gerettet hat: ein Mastiff und ein Mastino Napolitano. Sayn-Wittgenstein ist unschuldig, daran glaubt sie fest.

Mittlerweile scheinen sich auch die Schiedsrichter der Partei in diese Richtung zu neigen. Kürzlich zerpflückten sie in einem Schreiben die beiden Hauptanklagepunkte. Erstens: Der Bundesvorstand hatte Sayn-Wittgenstein vorgeworfen, Mitglied in dem rechtsextremen Verein „Gedächtnisstätte“ gewesen zu sein. So hatte es Sayn-Wittgenstein gegenüber der Fraktion erst gestanden und später wieder geleugnet. Die Richter konterten mit einem Beglaubigungsschreiben des Vereins, wonach Sayn-Wittgenstein nie Mitglied gewesen sei. Damit schien dieser Vorwurf widerlegt.

Zweitens: Der Bundesvorstand hatte eine eidesstattliche Versicherung eines Fraktionsmitarbeiters beigebracht, wonach Sayn-Wittgenstein unter vier Augen die Existenz der Konzentrationslager geleugnet haben soll. Sie soll gesagt haben, es habe die Lager nie gegeben, was man sehe, sei durch die Engländer und Amerikaner „getürkt“ worden. Auch hier hatten die Richter ein Gegenargument parat. Sie konterten, weil Aussage gegen Aussage stehe, sei der Vorwurf nicht bewiesen. Und selbst wenn er belegt würde, schrieben die Richter, verstoße eine Holocaust-Leugnung unter vier Augen nicht gegen Paragraph 130 des Strafgesetzbuches, der Volksverhetzung als etwas definiert, das nur in der Öffentlichkeit begangen werden kann. Wer unter vier Augen den Holocaust leugne, so die Richter, verstoße deshalb nicht „in einem erheblichen Maße gegen die Grundsätze oder die Ordnung der Partei“. In der AfD darf man das.

Das Blatt war dabei, sich zugunsten von Sayn-Wittgenstein zu wenden. Sie erzählt von Sympathiebekundungen aus ganz Deutschland. „In der Landesgeschäftsstelle steht ein ganzer Leitz-Ordner voller Protestbriefe, die bemängeln, wie mit mir umgegangen worden ist“, sagt sie. Aus zwei Bundesländern habe sie das Angebot bekommen, den AfD-Landesverband zu wechseln. Und ihre jüdischen Freunde hätten gesagt, „dass sie es nicht gut finden, wenn man dieses Thema benutzt, um jemanden politisch kaltzustellen“.

Gewöhnlich kein Zutritt für Journalisten
Viele in der Partei stellen die Frage, was an dem Verein in Guthmannshausen eigentlich so schlimm sei. Es handelt sich um ein früheres Rittergut im ländlichen Thüringen, in dessen Garten ein Mahnmal für die „zivilen deutschen Opfer“ des Zweiten Weltkrieges steht. Gemeint sind damit alle deutschen Opfer, die nicht von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Auf der Vereinsseite im Internet heißt es: „Eine würdige Gedenkstätte – überparteilich, überkonfessionell, fördernd“. Der Verein wirke „gemäß den Grundlagen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland“.

Warum, heißt es, sollte Sayn-Wittgenstein, die selbst aus einer Vertriebenenfamilie stammt, diese Gedenkstätte nicht besuchen dürfen oder dafür im Internet Werbung machen? „Der deutschen Vertriebenen und gefallenen deutschen Soldaten zu gedenken ist selbstverständlich, ist eine Ehrenpflicht und keine Schande“, schreibt ein AfD-Blogger zu dem Fall. Es handele sich um eine „sehr nachvollziehbare und übliche Form, den eigenen Opfern zu gedenken“, heißt es in einem offenen Protestbrief an den Parteivorsitzenden Jörg Meuthen. Viele in der AfD verstehen nicht, wo das Problem ist, und vermuten eine machtpolitische Intrige gegen Sayn-Wittgenstein.

Auf dem Parkplatz des Vereinshauses in Guthmannshausen ist am vergangenen Sonntag kaum mehr ein Platz frei. Den Nummernschildern nach zu urteilen, sind Interessierte aus ganz Deutschland angereist, um einem Vortrag von „Generalmajor a. D. Gerd Schultze-Ronhof“ über „Deutschlands falsches Geschichtsbild – ein Grund für die deutsche Selbstverachtung“ zu hören. Grundlage des Vortrags ist Schultze-Ronhofs Buch: „1939. Der Krieg, der viele Väter hatte“.

Das Atrium des alten Rittergutes zieren hohe Marmorsäulen. An den Wänden stehen Fahnen der früheren Ostgebiete und Wehrmachtsdevotionalien in Glasvitrinen, unter anderem alte Gasmasken. Auf einer der Vitrinen liegt die Zeitschrift „Alternative Nachrichten“, auf deren Titelseite dem thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke zur Wiederwahl gratuliert wird. Stühle werden vom Esszimmer in den Vortragssaal getragen. Der Andrang ist so groß, dass manche nur einen Stehplatz bekommen. Auf einem Tisch werden Musik-CDs, DVDs von Vorträgen und Exemplare der Deutschen Militärzeitschrift verkauft. Aktueller Titel: „Kaluga 1942. SS-Infanterie im Kampf um Höhe 201“.

„Sie sind der erste Journalist in der Geschichte des Vereins, der hier teilnehmen darf“, sagt ein freundlicher Herr in der letzten Reihe. „Der Verein wird manchmal mit Holocaust-Leugnern in Verbindung gebracht, aber das ist völliger Unsinn.“ Die Atmosphäre ist sehr höflich. Der Altersschnitt der Zuhörer ist gemischt, neben manchem Mittzwanziger sitzen Rentner, vereinzelt sind Eltern mit ihren Kindern gekommen. Manche tragen Tracht oder Militärkleidung, die Mehrheit ist äußerlich unauffällig.

Soldatenlieder vor Gedenktafel
General Schultze-Ronhoff, wie er hier angesprochen wird, beginnt seinen Vortrag. In dem Werbeaufruf von 2014, der Sayn-Wittgenstein vorgeworfen wird, hatte sie geschrieben, der Verein führe „Veranstaltungen durch, die den Horizont erweitern, statt den Geist zu manipulieren“. Im Großen und Ganzen handelt Schultze-Ronhofs Vortrag davon, ob dem deutschen Angriff auf Polen 1939 nicht Kriegstreiberei von Seiten der Polen, Engländer, Franzosen und Amerikaner voranging.

Seine Antwort: Deutschland habe den Zweiten Weltkrieg zwar ausgelöst, aber nicht allein verursacht. Es gebe allenfalls eine deutsche „Teilschuld“. Bis zuletzt habe Hitler versucht, auf friedlichem Wege eine „Verhandlungslösung“ über das Danziger Gebiet mit Polen zu erreichen. Das „falsche Geschichtsbild“ von der deutschen „Alleinschuld“, das heute gängig sei, führe zu einem Minderwertigkeitskomplex beim deutschen Volke. „Wer will sich schon mit einem Volk identifizieren, das eine solche Schuld auf sich geladen hat?“, fragt Schultze-Ronhof. Es ist eine rhetorische Frage. „Ich“, sagt ein Zuhörer mit Camouflagehose trotzdem halblaut in den Raum.

Am Ende des Vortrags werden Fragen gestellt. Ein Zuhörer sagt, er habe in einer englischen Zeitung des Jahres 1933 die Überschrift gelesen: „Judea Declares War on Germany“. Die Überschrift gab es tatsächlich. Sie erklärte sich aus der Tatsache, dass jüdische Händler in London einen Boykott gegen Nazi-Deutschland erwogen. Ob der General neben der Kriegsverursachung durch England, Frankreich und anderen auch etwas über die Rolle des „Weltjudentums“ sagen könne? Schultze-Ronhof weicht aus. „Wenn ich darüber geschrieben hätte, hätte ich mir das Buch sparen können“, sagt er. Gelächter im Saal. „Ein politischer und wirtschaftlicher Maulkorb“, sagt der Mann mit der Camouflagehose in der letzten Reihe. „Jaa“, fällt ihm sein Nebenmann mahnend ins Wort. Einigen Teilnehmern wurde gesagt, dass ein Journalist anwesend sein würde.

Nach dem Vortrag steht das Gedenken auf dem Programm. Die Teilnehmer versammeln sich in der Marmorhalle im Halbkreis vor einer Gedenktafel mit goldenen Plaketten. Darauf stehen Namen von „Familienangehörigen, Kameraden und Bekannten“, in der Mitte brennt in einer Marmorstele ein Feuer, darüber hängt in einem Bilderrahmen ein Sinnspruch von Mathilde Ludendorff: „Sei deutsch: Sei wahr / Sei zuverlässig / Sei stolz / Sei stark / Sei furchtlos / Sei beherrscht / Sei bewußt Deines Blutes / Sei Hilfe dem Edlen / Sei Vernichtung dem Bösen / Sei herzeigen dem Volke / Sei Feind seinen Feinden.“

Mathilde Ludendorff war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als völkisch-antisemitische Publizistin tätig, die gegen Juden, Jesuiten, Freimaurer und später auch das Christentum anschrieb. Das Verhältnis der Ludendorff-Bewegung zum Nationalsozialismus war gespalten, im Antisemitismus aber stimmten sie überein. Die Teilnehmer stehen vor dem Ludendorff-Sinnspruch und singen das Soldatenlied vom „Guten Kameraden“. Dann verharren sie in stillem Gedenken. In einer Ecke steht eine Militärtruhe mit der Aufschrift „Gasmasken“, daneben eine sehr alt wirkende Ti♥♥♥. Sie hat einen ledernen Schirm.

Unter vier Augen in der Bibliothek
Schweigend schreiten die Teilnehmer in den Garten zu den kreisförmig angeordneten Gedenkstelen, in deren Mitte ein Obelisk steht. Der Vereinsvorsitzende Wolfram Schiedewitz beklagt in seiner Ansprache, dass andere Länder ihre „eigenen“ Toten ehrten, Deutschland die seinen hingegen nicht. Er kritisiert, dass „abweichende Forschungsergebnisse“ juristisch verfolgt würden. Dass Opferzahlen der „Sieger des 2. Weltkrieges“ hochgerechnet, Opferzahlen der „Unterlegenen“ hingegen heruntergerechnet würden. Man befinde sich aber „in einer Zeitenwende“ – „das Jahrhundert des Kapitalismus, das Jahrhundert der Lüge und Ausbeutung neigt sich unweigerlich dem Ende zu“. In ihrem Werbeaufruf für den Verein hatte Sayn-Wittgenstein auch eine Zeitenwende prophezeit: „Für unser ganzes Volk ist die Zeit gekommen, grundsätzlich umzudenken. Fast 70 Jahre Krieg und Entmündigung sind genug.“

Das anschließende Vorlesen der Gedenkinschriften wird unterbrochen von Musik. Der Liedermacher Axel Schlimper, thüringischer Gebietsleiter der Holocaust-Leugnervereinigung „Europäische Aktion“, singt unter anderem das revanchistische Ostpreußenlied: „Du, mein Ostpreussen, oh, Ostpreussen. / Bernsteinstrand, mein Heimatland... Ist auch die Heimaterde von eurem Blut noch feucht, / verzaget nicht, irgendwann wirst du wieder deutsch.“ Am Ende singen alle gemeinsam das Lied der Deutschen, beginnend mit der ersten Strophe: „Deutschland, Deutschland über alles, / Über alles in der Welt“. Dann gehen sie wieder ins Haus. Im Speisesaal werden Hähnchenteile, Kartoffelpuffer und Sauerkraut serviert. Die Atmosphäre ist freundlich. Ein Vorstandsmitglied bietet Schokoladenpudding zum Nachtisch an.

Es ist circa 14 Uhr, als der Judenhass aus Albrecht Jebens herausbricht. Das Vorstandsmitglied hat sich auf eigenen Wunsch mit Schultze-Ronhof in die Bibliothek des Ritterguts zurückgezogen, um ungestört sprechen zu können. In den Regalen liegen Zeitschriften wie „Recht und Wahrheit“ oder „Der Aufrechte“ eines „Bundes der Aufrechten“, offenbar die Wiederauflage einer gleichnamigen Zeitschrift und nationalistisch-monarchistischen Organisation aus der Zeit des Kaiserreichs.

Daneben stehen Bücher mit Titeln wie „Großdeutschland unser Vaterland“ von Dr. C. W. Schmidt oder das Buch „Adolf Hitler“ in güldenen Lettern mit einem gleichfarbigen Hakenkreuz. Bei der Schallplattensammlung steht „Der Froschkönig. Grimms Märchen“. Es sind oft Kinder hier. Sie spielen mit ferngesteuerten Autos zwischen den Glasvitrinen im Foyer oder stehen still dabei, wenn Soldatenlieder gesungen werden.

Jebens hat die Tür der Bibliothek von innen verriegelt, um Störungen zu verhindern. Er sitzt etwas schräg, mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einem Biedermeiersessel, den Ellenbogen auf die Rückenlehne gestützt. Mehrfach versucht jemand, von draußen die Tür zu öffnen, rüttelt eine Weile, gibt irgendwann auf. Im Vereinshaus hatten manche vor Jebens gewarnt, er sei in die Jahre gekommen, was er sage, sei bisweilen eine „Gratwanderung“. Jebens aber spricht ganz befreit. Er weiß noch genau, wie er in der Zeitung gelesen hat, dass Israel 40.000 afrikanische Flüchtlinge abschiebe.

Fördermitgliedschaft bestätigt
„Eindringlinge“ hätten die Israelis die Migranten genannt, ja, „die Juden dürfen das“. Und warum die Juden das dürften, wird er gefragt; eine Frage, die in Jebens hineinfließt wie kaltes Wasser in einen Geysir. „Weil sie die Weltmacht haben“, zischt er. „Die kann man nur beglückwünschen, die Juden.“ Das ist der Verein, für den Sayn-Wittgenstein im Jahre 2014 mit folgendem Satz geworben hatte: „Geben Sie der Gedächtnisstätte daher die verdiente Unterstützung, damit von dort weitere Impulse zur Selbstbestimmung des deutschen Volkes ausgehen können, und werden Sie Mitglied!“ Heute sagt sie: „Wenn die bestimmten Leuten ein Forum geben, finde ich das nicht gut, aber dazu kann ich nichts sagen, weil ich das nicht aus erster Hand kenne.“

Auf einem Parteitag 2017 fehlte Sayn-Wittgenstein nur eine Stimme, sonst wäre sie heute Bundesvorsitzende der AfD. In dem Verein aus Guthmannshausen war sie nie Mitglied. Das sagt sie, das bestätigt der Verein. Es dient ihrer Entlastung, denn in Paragraph 2 der AfD-Satzung heißt es: „Personen, die Mitglied einer extremistischen Organisation sind, können nicht Mitglied der Partei sein.“

Dass der Verein extremistisch ist, steht in der vom Bundesvorstand beschlossenen „Unvereinbarkeitsliste“. Sayn-Wittgensteins mysteriöses Verhalten, der Fraktion erst eine Mitgliedschaft zu gestehen, dann aber zu dementieren, erklärt sie damit, sie sei an jenem Tag „vollkommen durch den Wind“ gewesen. In Wirklichkeit scheint dahinter eine Haarspalterei zu stehen. Sie war oder ist nicht Mitglied, sondern Fördermitglied.

Das bestätigte der Verein dieser Zeitung. Eine Vollmitgliedschaft bietet der Verein Außenstehenden gar nicht an, weil Vereinsmitglieder stimmberechtigt sind, Fördermitglieder hingegen bezahlen nur, der Beitrag beträgt 60 Euro im Jahr. Auf die Frage, ob sie seither ihre Fördermitgliedschaft gekündigt hat oder immer noch Mitglied ist, weiß eine Vereinsvertreterin keine Antwort. Sayn-Wittgenstein sagt zu dieser Frage nur: Kein Kommentar. Das Schiedsgericht der AfD wird die Frage klären müssen, ob ein Fördermitglied ein „Mitglied“ ist.

Sayn-Wittgenstein hat auch Beziehungen zu einer anderen Organisation, die auf der „Unvereinbarkeitsliste“ der AfD steht. „Ich habe mal vor zehn oder fünfzehn Jahren einem Verein, der nach Ostpreußen und Schlesien fährt, Kleidung und Bücher gespendet. Diesen Verein habe ich auf der Unvereinbarkeitsliste gesehen. Jetzt frage ich mich natürlich, ob ich durch die Bücher und die Kleiderspende möglicherweise die demokratische Grundordnung verletzt habe“, sagt sie mit Ironie in der Stimme. Den Namen des Vereins weiß Sayn-Wittgenstein nicht mehr, es könnte sich um die „Junge Landsmannschaft Ostdeutschland“ (JLO) handeln. Mit Ostdeutschland sind die früheren Ostgebiete gemeint, die Organisation wird vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingeordnet.

Stets unschuldig
Unter den Vertretern des Vereins „Gedächtnisstätte“ ist derweil die Sorge groß, die Öffentlichkeit könnte ein falsches Bild von ihnen erhalten. Die Position des Vereins ist stets, dass der Verein keine Position hat. Er sei „apolitisch und areligiös“, sagt der Vorsitzende Schiedewitz. Man biete einen geschützten Raum, in dem frei gesprochen werden könne; wie Menschen von dieser Freiheit Gebrauch machten, dafür trage man nicht die Verantwortung. Distanzierungen allerorten.

Die Zeitschriften zur Waffen-SS im Vortragsraum? Von Leuten hingelegt ohne Genehmigung des Vereins. Der kürzlich als Grundschullehrer entlassene und in Guthmannshausen anwesende Nikolai N., der auf Youtube unter dem Pseudonym „Volkslehrer“ Verschwörungstheorien verbreitet und den Vortrag von Schultze-Ronhof auf Video aufnahm? Agiert ohne Drehgenehmigung. Die Frage zum „Weltjudentum“ während des Vortrags? Da verdrehe er nur die Augen, sagt einer der Teilnehmer.

Der Umstand, dass die inhaftierte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel lange Jahre Vereinsvorsitzende war? Da wird mit einer Gegenfrage geantwortet: Sei jeder Verein für alle Vorsitzenden seiner langen Geschichte rückwirkend verantwortlich? Die „Gedächtnisstätte“ will eine leere Hülle sein, die sich von selbst mit etwas füllt. So wird ein Vereinsverbot erschwert. Die Vereinsführung ist demnach jeden Tag aufs Neue überrascht, was sich bei ihnen abspielt.

Dieses Muster wiederholt sich in der AfD. Als der Vorsitzende Meuthen einen Protestbrief eines Parteimitglieds aus Neunkirchen-Seelscheid gegen den Ausschluss Sayn-Wittgensteins erhält, rechtfertigt er sich auf mehreren DIN-A4-Seiten für sein Vorgehen. Die Absenderin kennt Meuthen offenbar. „Sehr geehrte Frau“, schreibt er. „Sie haben schon manch intelligente Nachricht geschrieben, und ich habe sie ebenso oft mit großem Interesse gelesen.“ Im Fall Sayn-Wittgensteins aber irre die geschätzte Parteifreundin. Bei der Frau aus Neunkirchen-Seelscheid handelt es sich um eine bekannte Geschichtsrevisionistin.

Sie leugnete schon 2010 im Internet die deutsche Schuld für den Überfall auf Polen 1939. Im Jahr 2013 berichtete die „Bild“-Zeitung darüber. Hätte Meuthen sie gegoogelt, er hätte ihre Geschichtsleugnung und den „Bild“-Artikel gefunden. Meuthen aber sagt auf Anfrage, er habe das „definitiv“ nicht gewusst. „Sonst hätte ich mit Gewissheit nicht geantwortet.“ Er danke für die Information. So wiederholt sich das Problem auf einer höheren Ebene. Meuthen ist unschuldig, daran glaubt er fest.
[close]
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-sieht-sich-auch-in-verbindung-zu-rechtsextremen-vereinen-in-der-unschuld-16056722.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly

Offline Grashalm

  • Personalausweisler
  • ***
  • Beiträge: 2312
  • Dankeschön: 6639 mal
  • Karma: 52
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Beliebt! 50 positives Karma erhalten Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1319 am: 25. Februar 2019, 21:21:27 »
Leute wie die die im Artikel beschriebenen werden verstehe ich einfach nicht. Es geht einfach nicht.

Wieso sind die so drauf wie sie drauf sind?
Vom SchlafSchaf gefressen.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: hair mess