Fitzek langweilt sich. Die ewigen Jasager in seiner Kommune sind null Herausforderung und sein wahrer Gegner, unser Staat, ist ein schweigsamer Leviathan, der völlig unbeirrt von seinem Tun beinahe milde lächelnd seine Bahnen zieht und unendlich langsam aber unerbittlich an den Schlingen zieht, die Fitzek sich alle selbst um den Hals gelegt hat.
Am "Staat machen" hat Fitzek, wie bei jedem seiner Projekt, längst die Lust verloren. Wozu weitere sinnlose "Reichsgesetze" verfassen? Er hat einmal eine Verfassung abgeschrieben und hingeschlunzt und in den Jahren danach keine zwanzig "Gesetze" erlassen; wobei die letzten nur noch aus kurzen Absätzen bestanden. Mit den kaum noch vorhandenen Mitteln kann er auch nicht mehr wie früher eine dumme Idee nach der anderen propagieren und die Ausführung an (auch kaum noch vorhandene) Untertanen delegieren, die ihm in Unfähigkeit nichts nachstehen. Auch das Klavier haben sie ihm weggenommen und immer nur (in der doch eher selten gesehenen Badewanne) mit der Staatsflotte spielen ist auch irgendwann öde. Rien ne va plus.
Da kann man sich wenigstens mit ein paar Foren-Kommentatoren anlegen und immerhin in der Phantasie die wilden Schlachten schlagen, die man eigentlich gegen den vermeintlich wahren Gegner gewinnen wollte. Eine Merkel oder ein Obama sind in vollkommen anderen Sphären. Aber auch die Ebene darunter ist meilenweit weg. Selbst ein Reiner Haseloff wird wohl kaum je von einem Fitzek gehört haben oder sich groß um ihn scheren. Erst auf der kommunalen Ebene wird ein Bürgermeister von Wittenberg vermutlich schon den Namen Fitzek kennen. Aber auch der wird den Teufel tun und ihn in irgendeiner Form ernst nehmen.
Die Abgesandten des Staats, die sich tatsächlich mit Fitzek befassen, sind keine Minister oder Diplomaten, sondern das Einsatzkommando, Vollstreckungsbeamte, die Steuerfahndung, der Gerichtsvollzieher und die Staatsanwaltschaft. Und deren Interesse sich mit Fitzeks genialen Theorien und Weltverbesserungsvorschlägen auseinander zu setzen, tendiert gegen Null. Die lassen ihn reden und tun ihre Arbeit. Was den eitlen Fatzke natürlich zutiefst kränkt und beleidigt.
Weswegen dann also ein anonymer "Hans Fragend" im KRD-Forum, der sich immerhin schon mal mit seinen Thesen auseinander gesetzt hat und womöglich gar aus dem finsterem Trollreich des Sonnenstaatlandes stammen könnte, natürlich der adäquate Ersatzgegner für den König aus dem Reich Phantasia ist. Dem kann er zeigen was eine Harke ist. Dem wird er seinen Moses (sic) lehren.
Damit er, was auch immer kommt, zuletzt mit wehenden Fahnen unbesiegt in den Sonnenuntergang reiten kann. Mit einem gequälten Lächeln über die Schlechtigkeit der Welt und der Menschen in seinem Gesicht. Und damit er seinem letzten Gefährten, seinem Pferd offen in die Augen sehen kann, wenn er ihm kopfschüttelnd und unwidersprochen sagt: "Aber ich hatte recht. Ich hatte immer recht."