Autor Thema: Patriotische Union - Terrorprinz Reuß, Meister Eder, Frau Mahlzahn und Konsorten  (Gelesen 22592 mal)

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Offline Helvetia

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Zu den sonnenstaatländischen Prozessberichten über die Vereinigung von Prince Royce und Co. geht es ab sofort hier lang.

Uff, und jetzt habe ich noch einiges zu schreiben, denn die Malsack-Winkemann hat sich heute den ganzen Nachmittag über eingelassen...
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Offline Knallfrosch

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Liebe @Helvetia,

vielen Dank für Deine Berichterstattung!

Zu den Roben der jeweiligen Akteure darf ich ergänzend zitieren:

Zitat
https://openjur.de/u/725761.html#:~:text=Robe%20Anwälte%2C%20Robe%20Richter%2C%20wo,haben%20schwarze%20Besätze%20aus%20Samt.

siehe auch hier:
Zitat
https://de.wikipedia.org/wiki/Robe

Den Krawattenzwang hatte ich schon vor längerer Zeit hier im Forum als groteskes Merkmal angeführt.
« Letzte Änderung: 13. August 2024, 23:16:37 von Knallfrosch »
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Offline Helvetia

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Meinem ausführlichen Prozessbericht kommen entsprechende Medien natürlich schon zuvor. Malsack-Winkemann hat (welch glückliches Timing für mich als Prozessbeobachterin!) am Dienstagnachmittag mit einem länglichen Statement "zur Sache" begonnen, das sie am Donnerstag voraussichtlich fortsetzen wird.

Hier ein, wie ich finde, durchaus gelungener Artikel der taz:

Alles nur ein "Ammenmärchen"?
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Offline Reichsschlafschaf

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Zitat
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„Reichsbürger“ Michael Fritsch: Das Warten auf den Umsturz

Seit Ende Mai muss sich der hannoversche Ex-Polizist Michael Fritsch in Frankfurt vor dem Oberlandesgericht als Mitverschwörer der Gruppe Reuß verantworten. In einer Art Putschisten-WG bereitete er den Tag X vor – „Code 48″ aber blieb folgenlos. Das waren seine Pläne.

Hannover. Noch heute folgen Michael Fritsch beim Nachrichtendienst Telegram fast 6000 Menschen. Dabei hat der frühere hannoversche Kriminalhauptkommissar dort schon lange nichts mehr veröffentlicht. Kein Wunder, er sitzt in Haft. Bei Telegram war er bis zur größten Antiterrorrazzia in der Geschichte der Bundesrepublik im Dezember 2022 der „Schutzmann mit Herz und Hirn“. Seit Ende Mai hat der 61-Jährige eine neue Rolle: Er tritt vor dem Oberlandesgericht (OLG) in Frankfurt als Angeklagter Fritsch auf. Nach einer Sommerpause hat die Kammer in dieser Woche die Verhandlung wieder aufgenommen.

Frankfurt, Stuttgart und seit Mitte Juni auch München: An drei Gerichtsstandorten hat der Generalbundesanwalt 26 mutmaßliche Verschwörer um den Frankfurter Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß angeklagt. Er wirft ihnen vor, dass sie den Bundestag stürmen, die Regierung stürzen und eine neue Ordnung in Deutschland installieren wollten. In Frankfurt muss sich der politische Arm gemeinsam mit der „Militärführung“ verantworten – die Mitglieder des sogenannten Rates, die eine Übergangsregierung mit Reuß an der Spitze bilden wollten.

Generalbundesanwalt Jens Rommel zählt Fritsch zu den Führungsfiguren. Die Anklage wirft ihm Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens vor. Hinter Stacheldraht und Plexiglas tritt der Ex-Polizist in dem am Stadtrand von Frankfurt eigens errichteten Gerichtssaal meist im Habitus des Polizeibeamten auf: aufrecht sitzend, stets konzentriert, bei sich eine Kiste mit Akten. Den Vorwurf bestreitet er.

Laut Anklage war Fritsch im Rat zunächst für das Innenressort vorgesehen, bevor er zum militärischen Arm der Putschisten wechselte. Im M-Stab sollte er den Bereich G2 „Sicherheit und Polizei“ leiten und war bis zu seiner Festnahme damit beschäftigt, 286 sogenannte Heimatschutzkompanien im ganzen Land zu errichten. In der Region Hannover sollte es vier davon geben. Diese Einheiten sollten nach dem Umsturz in den Ländern und auf kommunaler Ebene „säubern“ und „aufräumen“.
Spoiler
Reuß-Prozess: Angriff auf Signal
Fritsch glaubte bis zum Schluss an etwas Großes: das Einschreiten der „Allianz“ am Tag X. Die Allianz war in der Vorstellung der Verschwörer ein überlegener militärischer Geheimbund aus Regierungen, Nachrichtendiensten und Militärs verschiedener Staaten. Ihr Angriff sollte das Signal sein, den Reichstag in Berlin zu stürmen, Parlamentarier wie Regierungsmitglieder festzunehmen und möglicherweise auch zu exekutieren. Die Putschisten fertigten zudem Listen mit Landräten und Landtagsabgeordneten an, darauf standen auch die Mitglieder des niedersächsischen Landtags.

Mehr als einmal war dieser Tag in der Vorstellung der Verschwörer nah: Am 20. September 2022 aktivierte Rüdiger von Pescatore, ein ehemaliger Elitesoldat der Bundeswehr und „Oberbefehlshaber“ des militärischen Arms der Gruppe Reuß, den „Code 48″. Kurz zuvor war die englische Königin gestorben, am 19. September wurde Elizabeth II. beerdigt. Die Putschisten schlossen daraus, dass Tag X unmittelbar bevorstehe. 48 Stunden später aber passierte: nichts.

Am Nikolaustag 2022 glaubte Fritsch erneut, es werde bald so weit sein. „Der 8.12. rückt näher“, schrieb er da an seine Fans und Follower bei Telegram. Man möge sich auf einen zehntägigen „Blackout/Lockdown“ vorbereiten. „Mein Tipp: Wenn es zu einer militärisch angeordneten Ausgangssperre kommen sollte, dann bleibt bitte unbedingt in eurem Zuhause.“

Fritsch wurde in Baden-Württemberg festgenommen
Statt der Allianz kam die Polizei. Fritsch wurde am 7. Dezember auf dem Grundstück von Andreas M. in Nellingsheim bei Tübingen in Baden-Württemberg festgenommen. Dorthin war er im September 2022 mit seinem Wohnmobil gezogen. Zu Hause in Alfeld südlich von Hildesheim hielt er es offenbar nicht mehr aus.

Das hannoversche Verwaltungsgericht hatte ihn ein halbes Jahr zuvor aus dem Dienst der Polizeidirektion Hannover entfernt, seine Lebensgefährtin Tini wollte ihn psychologisch behandeln lassen. Er werde nicht in die Psychiatrie einziehen oder sich mit Pillen behandeln lassen, stellte Fritsch klar. „Manchmal erscheint das Warten mit Gleichgesinnten erträglicher.“

Diese Gleichgesinnten sind der Soldat beim Kommando Spezialkräfte, Andreas M., und Ex-Fallschirmjäger-Kommandeur von Pescatore. Im Haus von M. in Nellingsheim richtete der M-Stab um „Oberbefehlshaber“ Pescatore im Herbst 2022 seinen „provisorischen Gefechtsstand“ ein. Das Grundstück von M., wo Pescatore aus seinem Ruhesitz in Brasilien hingezogen war, wurde so zur Männer-WG und zur „Kommandozentrale“, auch „Adlerhorst“ genannt. Von Pescatore ist wie Fritsch in Frankfurt angeklagt, M. in Stuttgart.

Im Wohnmobil von Fritsch fanden die Beamten Unterlagen über einen Vortrag, der sich mit dem Aufbau der Heimatschutzkompanien und der Neuorganisation der Polizei befasst. Ebenfalls stellten sie eine Liste mit Teilnehmern einer Rekrutierungsveranstaltung in einer Gaststätte in Sehnde bei Hannover sicher. 20 Interessenten, den Ermittlungen zufolge Mitglieder des „Querdenker“-Vereins „Polizisten für Aufklärung“, kamen zu dem Rekrutierungstreffen, und Fritsch hielt bei Grünkohl und Bier seinen Vortrag.

Kaserne als Hauptsitz gesucht
Von Nellingsheim aus fuhren Fritsch, von Pescatore und M. im Herbst 2022 immer wieder quer durch die Republik. In Niedersachsen gab es drei Rekrutierungstreffen: neben Sehnde auch im Harz und im Wendland. In Süddeutschland überprüften die drei eine Reihe von Kasernen. Gesucht wurde ein künftiger Hauptsitz des M-Stabs. Was die drei nicht wussten: Beamte des Bundeskriminalamts und des Militärischen Abschirmdienstes beobachteten die Ausflüge.

Lage, Luftlandetauglichkeit und Anbindung an bestehende Infrastruktur waren bei den Kasernen ausschlaggebend, erklärte Fritsch später in der Justizvollzuganstalt Sehnde Vernehmungsbeamten. Die Kasernen in Fritzlar, Niederstetten und Laupheim fielen durch. Drei weitere Kasernen und zwei Fliegerhorste im Dreieck Augsburg, Landsberg und Ingolstadt wurden inspiziert. Schließlich entschied sich die Führung des M-Stabs Anfang November für die Lechfeld-Kaserne mit angrenzendem Fliegerhorst. Am Tag X, so die Vorstellung, würde die Allianz die Kaserne an den M-Stab übergeben.

Dazu kam es nicht. Seine Ankündigung eines nahenden „Blackout/Lockdown“ schrieb Fritsch am 6. Dezember um die Mittagszeit. 18 Stunden später nahmen ihn Beamte des Landeskriminalamts fest. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Ob er sich selbst oder über einen seiner Verteidiger zu den Vorwürfen äußern wird, ist unklar.
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https://www.rnd.de/politik/reichsbuerger-michael-fritsch-aus-hannover-warten-auf-den-umsturz-in-der-putschisten-wg-S2EERR66LVALJECYVT5RU6D57M.html



In der Tat kann man am 1. November sagen, daß der 8. Dezember näherrückt.

 :facepalm:
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Offline kairo

In der Tat kann man am 1. November sagen, daß der 8. Dezember näherrückt.

Natürlich kann man das. Und nach dem 8. Dezember ist vor dem 8. Dezember.
 
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Offline Mr. Devious

Pressebericht zum Verfahren in Stuttgart:

Zitat
Prinz-Reuß-Verfahren
Nackt abgeführt – Anwalt von Terrorverdächtigem entsetzt

Ein Einsatzvideo des SEK zeigt, wie der mutmaßliche Rechtsterrorist Markus L. nach einem Schusswechsel mit der Polizei gefesselt und nackt vor seinem Reutlinger Haus bewacht wird. Anwälte sind empört, die Vertreterin des Generalbundesanwaltes schweigt.

Spoiler
Das Video gehört für Rechtsanwalt Stefan Koslowski „zum schlimmsten, was ich gesehen habe“. Kollege Manfred Zipper „mag in dieselbe Kerbe hauen“. Eine Zuschauerin fragt sich, ob das 11 Minuten und 21 Sekunden lange Video „Zustände wie in Nordkorea mitten in Deutschland“ zeigt. Fest steht für alle drei: Das, war da auf den überdimensionalen Bildschirmen im Sitzungssaal 1 der Stammheimer Außenstelle des Oberlandesgerichtes Stuttgart zu sehen ist „verstößt gegen die Menschenwürde“.

Die von Markus L.. Das Video zeigt, wie Polizisten des Spezialeinsatzkommandos Baden-Württemberg den 47 Jahre alten Reutlinger nach seiner Festnahme durch das Treppenhaus vor das Mehrfamilienhaus in der Peter-Rosegger-Straße führen: barfuß, nackt, die Hände mit Kabelbindern auf dem Rücken gebunden. Eine gute halbe Stunde zuvor hatten sich die SEK-Männer und L. ein Feuergefecht geliefert. Einer der Polizisten war angeschossen und schwer verletzt worden.

Der Vorfall im März vergangenen Jahres war der blutige Höhepunkt von Durchsuchungen, Festnahmen und Verhaftungen rund um Heinrich XIII. Prinz Reuß. Er soll zusammen mit anderen den gewaltsamen Umsturz in Deutschland geplant, eine rechtsterroristische Vereinigung gebildet haben. Zu der habe auch Waffennarr Markus L. gehört.

Dessen tätowierter Rücken ist auf dem Video häufig zu sehen: zwei geflügelte Drachen, die gemeinsam einen Dolch hoch zum Hals recken. Einer der Polizisten hat seinen rechten Arm unter die linke Achselhöhle L.s geschoben, auf dessen Schulter liegt die Hand des Beamten. Die Unterarme von beiden liegen aufeinander. Ein sogenannter Halte- und Transportgriff. Hebt der Polizist seinen Arm ein wenig, wird der des Abgeführten ebenfalls gehoben, schießen Schmerzen in das überdehnte Schultergelenk. „Sperr Dich nicht“, herrscht der Polizist mehrfach L. an.

Er wird nach draußen vor das Haus geführt. Immer noch gefesselt, barfuß und nackt. Minutenlang steht er dort, bis zwei Ermittler des Landeskriminalamtes Papiertüten herbeigeschafft haben und sie über die Hände L.s streifen, mit Klebeband fixieren. So sollen mögliche Schmauchspuren gesichert werden. Oft sind die Gespräche der Polizisten mit einem Piepton überlegt. Für Jurist Koslowski der Beweis, das da „entwürdigt und beleidigt“ werde.

64 Verstöße gegen Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz
Dass die Polizisten mit ihren Handys den Abtransport L.s gefilmt hätten, wie es Jurist Zipper behauptet, widerlegt der Vorsitzende des 5. Strafsenats sofort: Bei dem im Video zu sehenden Bildschirm handele es sich augenscheinlich um die Steuerkonsole der Videodrohne, sagt Joachim Holzhausen. Die Vertreterin des Generalbundesanwaltes schweigt. Bei der Durchsuchung von L.s Wohnung, Keller und Garage beschlagnahmten die Beamten Waffen und Waffenteile. Sie stellen 64 Verstöße gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz dar. L. hatte eine Erlaubnis zum Erwerb und Umgang mit Sprengstoff.

Sprengfallen in der Wohnung
Als das Video aufgenommen wurde, wussten die Ermittler nicht, ob L. in seiner Wohnung in dem Mehrfamilienhaus, in dem die Bewohner noch nicht evakuiert worden waren, Sprengfallen eingebaut hatte. Und ob es vielleicht gereicht hätte, irgendwo eine Decke wegzuziehen oder eine Schranktür zu öffnen, um eine Explosion auszulösen. Sie mussten also davon ausgehen, dass eine Hose für L. zu suchen, tödliche Folgen für viele hätte haben können.

In der Kritik steht der für die Durchsuchung verantwortliche Hauptkommissar des Bundeskriminalamtes (BKA). Er sorgte nicht dafür, dass L. an der Haustür eine Decke umgelegt wird. Dieser Beamte wird aus terminlichen Gründen erst im Januar vernommen.

Virtueller Tatort nicht erwünscht
Sicher wird er auch erklären müssen, warum sich zunächst ein Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) im Hausflur um L. kümmerte: die Behörde hatte mit der Razzia gar nichts zu tun. Im Gegenteil: Nach Recherchen unserer Zeitung bot das LKA dem BKA an, den Tatort für eine Dokumentation in der sogenannten Cave zu sichern. Ein bislang nur in Bayern und Baden-Württemberg verfügbares Verfahren: Eine dreidimensionale, virtuelle Darstellung, die es erlaubt, den Tatort später in den Gerichtssaal zu projizieren. Jeder kann dann zweifelsfrei nachvollziehen, was ein Zeuge gesehen haben kann, wie welche Kugel flog: Unter Anwälten und Besuches des Stuttgarter Reuß-Verfahrens macht sich das Gerücht breit, der verletzte SEK-Beamte sei von seinem Kollegen angeschossen worden. Das wäre mit der Cave-Technik zu widerlegen gewesen. Das BKA lehnte das Angebot ab.

Das Video sollte ursprünglich nicht in dem Verfahren gezeigt werden. Es habe keine Bedeutung für den Prozess, hatten die Bundesanwälte wie auch Ministeriale des Innenministeriums Baden-Württemberg argumentiert. „Ich kann die ursprüngliche Einschätzung, das Video sei nicht verfahrensrelevant, nicht teilen“, machte Holzhausen deutlich. Der Prozess wird am 9. September fortgesetzt.
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https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.prinz-reuss-verfahren-terrorverdaechtiger-menschenunwuerdig-behandelt.c153fb72-72cc-446a-88f2-5eeb1b6c2258.html

Der Kommentator der Stuttgarter Zeitung dazu:

Zitat
Prinz-Reuß-Verfahren
Für den wehrhaften Rechtsstaat

Im Stuttgarter Verfahren um die mutmaßliche Rechtsterrorgruppe um Prinz Reuß erzürnt ein SEK-Video Verteidiger. Mit ihren Darstellungen und Interpretationen gefährden sie den Rechtsstaat, kommentiert Franz Feyder.

Spoiler
Mit Ruhm bekleckern sich manche von ihnen nicht: weder die Juristen, die die neun Angeklagten vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht gegen den Vorwurf verteidigen, Terroristen zu sein. Noch die Bundesanwälte, die der Gruppe um Prinz Reuß vorwerfen, das deutsche, politische System gewaltsam stürzen zu wollen. Lässt ein Gericht eine Anklage zu, dann überzeugte die Anklageschrift der Staatsanwälte die Richter davon, dass eine Verurteilung des Angeklagten wahrscheinlich ist. Im Gerichtsverfahren geht es darum, Beweise zu würdigen und zu hinterfragen. Es ist gerade dann Sachlichkeit gefragt, wenn wie jetzt vor dem Oberlandesgericht ein Einsatzvideo des SEK gezeigt wird, in dem ein Angeklagter nach einem Schusswechsel mit der Polizei mehrere Minuten lang nackt vor seinem Haus bewacht wird.

Die Juristen aber sind entsetzt, weil der Täter menschenunwürdig behandelt werde. Sie verschweigen jedoch, was bereits die Beweisaufnahme zeigte: Die Polizei musste davon ausgehen, dass er in seiner Wohnung Sprengfallen verbaut hatte. Dass deshalb Familien zu evakuieren waren. Dass die Lage damit zu unsicher war, um nach einer Hose zu suchen. Aus dem Täter wird ein Opfer, aus Opfern Täter. Wer so als Teil der Rechtspflege Stimmung macht, statt juristisch – ja auch robust – zu argumentieren, der kämpft nicht für den wehrhaften Rechtsstaat. Er gefährdet ihn. Unerträglich, dass die Vertreterin des Generalbundesanwaltes dazu schwieg.
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https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.prinz-reuss-verfahren-fuer-den-wehrhaften-rechtsstaat.09fa54f6-4b1d-4c4d-b1e2-00da27732f80.html
Ich weiß nicht immer, was ich will, aber ich weiß immer, was ich nicht will.
 
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Online Ba_al

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Passt doch.....Fritsch hat den Lockdown angekündigt und die NWO hat prompt geliefert.

You want it.....you got it.

Da soll man sich mal nicht beschweren.

« Letzte Änderung: 23. August 2024, 10:09:22 von Ba_al »
 
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Offline Knallfrosch

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Ex-AfD-Politikerin bestreitet Plan zu Bundestagsstürmung
Sie war früher Richterin in Berlin und saß für die AfD im Bundestag: Im Prozess vor dem Oberlandesgericht Frankfurt um sogenannte Reichsbürger bestreitet Birgit Malsack-Winkemann, an Plänen zu einer Bundestagsstürmung beteiligt gewesen zu sein. Die Mitangeklagte wies auch die Vorwürfe zurück, sie habe an der Ausarbeitung einer neuen Verfassung mitgewirkt. Was sie auf Zetteln, die sichergestellt wurden, aufgeschrieben habe, sei nur Brainstorming gewesen. Der Generalbundesanwalt wirft ihr vor, andere Angeklagte in den Bundestag eingeschleust und mit diesen die Gebäude ausgekundschaftet zu haben. Auch soll sie dem sogenannten Rat der Vereinigung angehört haben. Die Gruppe plante laut Anklage eine bewaffnete Stürmung des Bundestags, um Abgeordnete festzunehmen und einen Systemsturz herbeizuführen. Parallel laufen zu dem Prozess in Frankfurt noch zwei Verfahren in München und Stuttgart, bei denen sich weitere mutmaßliche Verschwörer verantworten müssen.

Quelle: ntv
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Quelle: Helvetia kann das meiste bestätigen (Malsack-Winkemann muss offenbar bis diese Woche gesülzt haben (?), ist evtl. auch noch nicht fertig (?), hat sich aber schon in den beiden von mir besuchten Prozesstagen so oft wiederholt, dass mir nicht mehr vieles neu vorkommt). Leider habe ich erst einen Bruchteil meines Prozessberichtes eingetippt und wegen Verwerfungen der Zeitachse im Reallife drohen weitere Verzögerungen.  :facepalm:
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Nach einer Meldung des hr vom 3.9. hat sie nach 6 Tagen endlich ihre Ausführungen zu Ende gebracht. Wie schon erwähnt, wohl mit jeder Menge Wiederholungen.
https://www.hessenschau.de/panorama/ex-afd-abgeordnete-beendet-mammut-aussage-im-reichsbuergerprozess-in-frankfurt-v1,reichsbuerger-prozess-malsack-winkemann-108.html
 
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Offline Reichsschlafschaf

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„Reichsbürger“: Fund von Waffen und 60 Blanko-Impfausweisen bei AfD-Frau

Eine Ex-AfD-Bundestagsabgeordnete soll sich an der Planung zur Stürmung des Bundestags beteiligt haben. Bei der Durchsuchung ihres Hauses werden Waffen entdeckt - und Unmengen alter Lebensmittel.

Heute, 15:18 Uhr

Bei der Wohnungsdurchsuchung der ehemaligen AfD-Bundestagsabgeordneten Birgit Malsack-Winkemann sind Ende 2021 Waffen, mindestens 60 Blanko-Impfausweise und hohe Geldbeträge gefunden worden. Die Waffen besaß die 60-Jährige legal, wie sich aus einem Vermerk des Bundeskriminalamts ergibt. Der Vermerk wurde am Vormittag im Terrorprozess vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main verlesen. Neun „Reichsbürger“ um Heinrich XIII. Prinz Reuß müssen sich dort wegen Umsturzplänen verantworten.

Polizisten hatten 2021 das Reihenhaus der AfD-Politikerin in Berlin durchsucht, nachdem sie selbst wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verhaftet worden war. Wie viel Geld die Beamten in der Wohnung der Frau fanden, wurde bei der Verhandlung nicht bekannt, es war die Rede von einer „erheblichen Menge“. Zudem sei die Küche gefüllt gewesen mit gestapelten, zum Teil bereits abgelaufenen Lebensmitteln.

Stürmung des Bundestags geplant
Die ehemalige Richterin soll an einer Planung zur bewaffneten Stürmung des Bundestags beteiligt gewesen sein, was sie jedoch abstreitet. Ziel der Gruppe soll es gewesen sein, dort Abgeordnete festzunehmen und einen Systemsturz herbeizuführen.

Zudem wurde an dem Prozesstag ein Video abgespielt, das einen englischsprachigen Vortrag von Heinrich XIII. Prinz Reuß im Januar 2019 in Zürich zeigt. Laut Übersetzung spricht Reuß darin von der BRD als einem „angeblichen Staat“, die Gewaltenteilung sei „eine Illusion“. Deutschland sei seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs „nicht mehr souverän“ und sein Grundgesetz „keine Verfassung“.

Über 20 mutmaßliche Verschwörer vor Gericht
In Frankfurt wird insgesamt neun Beschuldigten vorgeworfen, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung gewesen zu sein beziehungsweise diese unterstützt zu haben. Mit zwei parallel laufenden Verfahren in München und Stuttgart müssen sich insgesamt 26 mutmaßliche Verschwörer in dem Komplex verantworten.

© dpa-infocom, dpa:240910-930-228581/1
https://www.tagesspiegel.de/berlin/reichsburger-fund-von-waffen-und-60-blanko-impfausweisen-bei-afd-frau-12349721.html
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Rechtsterrorverfahren Prinz Reuß
Wer verantwortete den SEK-Einsatz in Reutlingen?

Franz Feyder 12.09.2024 - 14:30 Uhr

Im Stuttgarter Verfahren um die mutmaßliche Rechtsterrorgruppe Prinz Reuß spitzt sich ein Konflikt zwischen Verteidigern und den Staatsanwälten um die Frage zu, wer die Razzia im vergangenen Jahr leitete. Dabei war ein Polizist schwer verletzt worden.

Im Verfahren gegen den sogenannten militärischen Arm der mutmaßlichen Rechtsterrorgruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß streiten Verteidiger und die Vertreter des Generalbundesanwalts (GBA) um einen Einsatz des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Baden-Württemberg im vergangenen Jahr in Reutlingen. Bei dem Einsatz lieferten sich die Beamten und einer der Angeklagten einen Schusswechsel, bei dem einer der Polizisten schwer verletzt wurde.

Was geschah vor dem SEK-Einsatz am 22. März 2023 in Reutlingen?

Die bisherige Beweisaufnahme in dem am 29. April 2024 begonnen Verfahren vor dem Oberlandesgericht Stuttgart ergab: Der Reutlinger Markus L. hatte am 9. Juli 2022 eine Verschwiegenheitserklärung der Gruppe um Prinz Reuß unterschrieben. Eine Verpflichtung, über alles zu schweigen, was ihm in der Gruppe bekannt wurde. Ein Verstoß dagegen werde mit harten Strafen bis hin zum Tod geahndet. Für die anklagenden Bundesanwälte war L. deshalb ein möglicher Unterstützer der Gruppe, gegen den sie einen Durchsuchungsbeschluss beantragten. Den unterschrieb ein Richter des Bundesgerichthofs am 15. März 2023. Jedoch: L. sei „eine tatunverdächtige Person“. Die Razzia diene dazu, „Anhaltspunkte dafür zu finden, dass L. zusammen mit weiteren […] Personen konkrete Strukturen schuf“, um das bestehende politische System in Deutschland gewaltsam zu beseitigen. Die Durchsuchung könne L. dadurch abwenden, indem er freiwillig das gesuchte Material vollständig herausgebe. Weil der 48-jährige legal über Waffen sowie eine Sprengstofferlaubnis verfügte, wurde das SEK mit der Durchsuchung betraut. Dessen Einsatzleiter empfahl, L. auf dem Weg zur oder von der Arbeit anzuhalten und ihm den Durchsuchungsbeschluss zu eröffnen. Diesen Vorschlag lehnte das Bundeskriminalamt (BKA) ab.

Was geschah am 22. März 2023?

Nachdem das SEK das Türschloss aus der Wohnungstür gesprengt hatte, gaben sich die Beamten als Polizisten minutenlang zu erkennen. Sie tasteten sich in die ihnen unbekannte Wohnung vor. Ihnen war zuvor verboten worden, die für die Planung einer Durchsuchung notwendigen Baupläne einzusehen oder im Haus selbst bis zur Wohnungstür die Umgebung aufzuklären. L. erwartetet die Beamten in seinem Wohnzimmer hinter einem mit einer schusssicheren Weste behängten TV-Sessel mit einem Sturmgewehr. Er kam der Aufforderung nicht nach, seine Waffe niederzulegen und sich den Polizisten zu stellen. Diese schossen zuerst auf L., der das Feuer erwiderte. Bei dem Schusswechsel wurde ein Polizist schwer verwundet.
Spoiler
Was machte der „Objektverantwortliche“?

Verantwortlich für die Durchsuchung war ein Kriminalhauptkommissar des BKA. Er leitet und koordiniert die Durchsuchung eines Objektes. Dazu gehört nach den Polizeidienstvorschriften auch die „Analyse des zu durchsuchenden Objektes“, die „Festlegung der benötigten Einsatzkräfte und Ressourcen“ sowie die „Erstellung eines Einsatzplanes“. Während der Durchsuchung hat er zudem die „ordnungsgemäße Durchsuchung“ zu überwachen. Die allgemeine Erwartung war, dass dieser BKA-Beamte ein wichtiger Zeuge im Prozess sein kann. Unverständlich ist, warum Oberstaatsanwalt Michael Klemm jetzt die Richter warnte, sie hätten „möglicherweise eine zu hohe Erwartungshaltung an den Zeugen“, weil der weder mit den Ermittlungen noch der Planung der Razzia befasst gewesen sei.

Wie reagieren die Richter?

Der Vorsitzende Richter Joachim Holzhausen machte deutlich, der Senat werde aufklären , wer wann welche Entscheidung getroffen habe und wer verantwortlich gewesen sei. Das müsse jetzt ermittelt werden: „Sobald wir den Namen haben, werden wir diesen Beamten als Zeugen laden.“

Was sagen die Verteidiger?

Rechtsanwalt Holger Böltz wirft den Bundesanwälten vor, Katz und Maus mit den Prozessbeteiligten zu spielen: „Sie wissen ganz genau, dass wir seit Monaten dem verantwortlichen Polizeiführer hinterherlaufen. Jetzt kommen sie lapidar um die Ecke und sagen, Sie wissen nicht, wer den Einsatz wirklich geleitet hat. Der, der für uns alle seit Prozessbeginn dafür verantwortlich war, soll es jetzt nicht gewesen sein.“ In dieselbe Kerbe hieb Verteidiger Manfred Zipper: „Nach jetzt 20 Verhandlungstagen ist es angebracht, dass wir endlich einen Namen bekommen. Das ist ja ein Mensch aus Fleisch und Blut gewesen. Es ist bemerkenswert, dass die Bundesanwaltschaft uns diesen Verantwortlichen nicht von sich aus nannte, sondern durch das Gericht dazu gezwungen werden muss.“

Was sagen die Bundesanwälte?

Oberstaatsanwalt Michael Klemm sagte bereits am 4. Verhandlungstag am 14. Mai 2024, dass „man über die Art und Weise, wie die Wohnung betreten wurde, streiten kann“. An diesem Mittwoch sagte er zudem, das BKA habe vom Generalbundesanwalt für den 22. März 2023 die Vorgabe bekommen, insgesamt 20 Objekte in Deutschland und der Schweiz zeitgleich zu durchsuchen. Dies polizeitaktisch umzusetzen sei Aufgabe des BKA gewesen. Klemm blieb unklar, wer entschied, L. nicht – wie durch das SEK angeregt – auf dem Weg zur Arbeit anzusprechen. „Wir wollten einen Beweismittelverlust verhindern. Deshalb schied eine mobile Festnahme aus.“ Im Gegensatz zu den vorangegangenen Maßnahmen gegen die Gruppe Reuß am 7. Dezember 2022 hätte vermieden werden sollen, dass „an den Objekten schon die Journalisten warteten“. Die rasche und umfassende Berichterstattung einiger Medien erweckte den Eindruck, dass sie vorab über diese Durchsuchungen informiert worden waren.
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https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.rechtsterrorverfahren-prinz-reuss-wer-verantwortete-den-sek-einsatz-in-reutlingen.bedd81ef-b371-4c38-9ee5-a17705c4b429.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Es kann mir sicher jemand erklären, wie durch die mobile Festnahme ein Beweismittelverlust zustande kommen kann.
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Es kann mir sicher jemand erklären, wie durch die mobile Festnahme ein Beweismittelverlust zustande kommen kann.

Ich kann nur mutmaßen: Hier besteht das Risiko, dass der Verdächtige (zu dem besagtem Moment wohl Zeuge) jemanden schnell warnt und dadurch Beweisstücke weggeschafft werden können, ausser man würde das zu durchsuchende Objekt zeitgleich sichern können.
Immerhin ist es nicht ganz trivial jemanden wirklich unauffällig abzufangen ohne dessen Flucht zu riskieren und/oder ihm Zeit zu geben zumindest eine schnelle Nachricht oder Anruf abzusetzen.
Bei Verschwörungsideologen, die sich eh verfolgt fühlen besteht mMn* durchaus das Risiko, dass diese sich hier vorbereitet haben und schon wer bereit steht für den Fall einer "Entführung" Beweisstücke zu vernichten.

In Summe kommen mir die Verteidiger in den Verfahren aber eher verzweifelt als systematisch vor.
Da wird sich über Dinge aufgeregt, die selbst den Laien nicht verwundern und Nebelkerzen gezündet die einfach zu durchschauen sind.
Sieht für mich ein wenig so aus als ob da nicht viel zu machen wäre sie aber das Gefühl haben irgendwas für ihr Geld tun zu müssen.
NWO-Agent auf dem Weg zur uneingeschränkten Weltherrschaft

*mMn - meiner (ganz persönlichen) Meinung nach
**XMV - X(ges)under Menschenverstand
 
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Offline Mr. Devious

Das klingt ja fast schon lustig-absurd. Ich glaube, ich sollte doch mal in Stammheim vorbeischauen.

Zitat
Prinz Reuß-Verfahren
„Russen marschieren in Wien ein“

Alexander Quade sei nach einer Machtübernahme der Gruppe um Prinz Reuß als Regierungssprecher vorgesehen gewesen, sagt der Generalbundesanwalt. Der Mann fiel mit haarsträubenden Falschmeldungen auf.

Um 13.03 Uhr an diesem März-Montag wusste es der „Alexander vom Telegram-Kanal ‚Frag uns doch!‘“ ganz genau – und weltweit exklusiv. Seinen Beitrag 844 überschrieb er mit „EILMELDUNG - Russisches Militär in Wien – der 19. Bezirk wird aufgeräumt, Verhaftungen laufen“. Und fuhr mit aufgeregter Stimme in einer knapp zwei Minuten dauernden Sprachnachricht fort: „Wir haben Montag, 7. März 2022, absolute Eilmeldung: 19. Bezirk in Wien, da marschieren gerade russische Truppen ein“, klärte Alexander Quade die Menschen auf. Elf Tage zuvor waren russische Soldaten in einer groß angelegten Offensive über die Ukraine hergefallen. Jetzt sollten sie also in Wien stehen.

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Seine Zuhörer bereitete Quade darauf vor, was kommen werde: Verhaftungen und Sprengungen. Es sei verboten, in der im Norden der österreichischen Hauptstadt gelegenen Region zu arbeiten. Das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin sei verärgert, weil auch in Österreich der Hass auf russischstämmige oder -sprechende Menschen dazu geführt habe, dass diese unterdrückt, malträtiert, bedroht und körperlich angegangen würden. Dazu habe er sich in den vergangenen Tagen mehrfach sehr deutlich geäußert. Dies sei auch der Grund für den Einmarsch in die Ukraine. Die Menschen in Wien sollten sich zum Eigenschutz ein wenig zurückhalten und nachsichtig sein, wenn nicht alles wie gewohnt funktioniere.

920 Tage später sitzt Alexander Quade im Sitzungssaal 1 der Außenstelle des Stuttgarter Oberlandesgerichtes in Stammheim und lobt vor allem sich selbst für seine Berichterstattung zur Corona-Pandemie. Irgendwie aber auch grundlegend für seine herausragende journalistische Kompetenz: Er habe „seine Informationen stets gründlich recherchiert“, sagt er: „Ich wünschte [...], auch die anderen Medienhäuser wären so gründlich in ihrer Recherche gewesen.“ Stattdessen würden „große Teile der Mainstreampresse stets ungeprüft das Narrativ der Regierung“ übernehmen.

Nun sind russische Truppen nach 1945 nicht noch einmal bis nach Österreich gekommen oder hätten gar die Hauptstadt Wien besetzt, nachdem das Land im September 1955 verließen. Dazu hätten sie auch mehrere Nato-Länder durchqueren müssen. Am 6. und 7. März hatten lediglich 13 französische Militärfahrzeuge Österreich auf dem Weg nach Ungarn durchquert.

Zerrüttete Ehe statt heiler Familienwelt

Von den von ihm verbreiteten, falschen Nachrichten, mit denen Quade am 7. März gut 180 000 Menschen erreichte, erzählt er den Richterinnen und Richter des 3. Strafsenats nichts. Am 7. Dezember 2022 war er in Wetzlar festgenommen worden. Der Generalbundesanwalt (GBA) hat ihn angeklagt, zusammen mit weiteren Frauen und Männern um Heinrich XIII. Prinz Reuß, eine Terrorgruppe gebildet zu haben, die das politische System Deutschlands gewaltsam verändern wollte.

Der 58-jährige spricht über sich selbst: Kindheit, Schule, Beruf, sein angeblich erfolgreicher Handel mit einer dubiosen Kryptowährung – und vor allem über seine glückliche Familie: Sieben Monate lang habe er mit seiner Frau und seinen Kindern wegen der Untersuchungshaft nicht sprechen können. Er sehne sich danach, seine Lieben wieder in die Arme schließen zu können. „Jetzt weiß ich aus den Akten, dass zumindest im Raum steht, dass Ihre Ehe zwar noch besteht, sie aber von Ihrer Frau getrennt leben“, sagt der Vorsitzende Richter Joachim Holzhausen. „Möchten Sie dazu etwas sagen?“ „Nein“, sagt Quade. Seine Verteidiger winken heftig, um ihm das Wort abzuschneiden.

Zu Unrecht bezogene Sozialleistungen
So kommt Holzhausen erst gar nicht mehr dazu, Quade zu sich aufdrängenden Einzelheiten aus seinem Berufsleben zu fragen. Die holprige Schullaufbahn mit mäßigem Abitur auf dem Otto-Kühne-Gymnasium in Bad Godesberg bei Bonn hatte er beschrieben. Mehrere begonnene Studiengänge, von denen er keinen abschloss. Quade eignete sich selbst Wissen an und verdiente damit Geld. Wie zum Beweis präsentiert er einen lupenreinen beruflichen Lebenslauf. Von einer Anstellung in die nächste, er habe „gutes Geld verdient“.

Dazu passt nicht, was Holzhausen nach Quades Einlassung aus dessen Eintrag im präsentiert: Das Amtsgericht Gießen hatte am 16. Juni 2021 einen Strafbefehl über 400 Euro wegen Betruges gegen ihn erlassen. Er hatte im Frühjahr 2019 beim Jobcenter einen Antrag auf Leistungen gestellt. Dabei jedoch verschweigen, dass seine Ehefrau über ein regelmäßiges Einkommen verfügte. Er und seine Frau bezogen fünf Monate lang zu Unrecht Sozialleistungen.

Regierungssprecher nach einer Machtübernahme
Die Staatsanwaltschaft Meiningen hatte gleich fünf Ermittlungsverfahren gegen den nach eigener Darstellung peniblen Rechercheur Quade eingeleitet. Vom 11. März 2022 zu seiner Verhaftung am 7. Dezember desselben Jahres habe er Menschen Postkarten zugesandt. In denen habe er den Empfängern gedankt, seinen Telegram-Kanal „Frag und doch – das Original“ zu unterstützen. Den mögen sie weiter unterstützen, damit Putin „in der Ukraine siegt und Deutschland vom BRD-Regime befreit wird“. Es sei jedoch nicht nachgewiesen, sagte Quades Verteidiger Khubaib Ali Mohammed aus Berlin, „dass mein Mandant die Karten selber geschrieben hat“.

Quade sollte, sagt der Generalbundesanwalt, nach einer Machtübernahme durch Heinrich XIII. Prinz Reuß dessen Regierungssprecher werden.
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https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.prinz-reuss-verfahren-russen-marschieren-in-wien-ein.4bef2ee3-df25-4ed5-a7ac-0645ca96a5b6.html

Ich weiß nicht immer, was ich will, aber ich weiß immer, was ich nicht will.
 
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