Autor Thema: Presseschnipsel - Rechtsextremismus  (Gelesen 67675 mal)

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Offline lobotomized.monkey

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Du überschätzt (übrigens genau so wie die Regierungsparteien) die Erreichbarkeit dieser Wählerschaft durch Druckwerke.
Papier ist so etwas von out. Die AfD hat als relevante (im Sinne vom Stimmenanteil in der Bevölkerung) Partei das recht gut erkannt und früh auf soziale Medien gesetzt. Mag vielleicht damit zusammenhängen, dass man eine Isolierung von den klassischen Medien anstrebt.
"It’s easy. A lobotomized monkey could do it."
"And where are we going to find a lobotomized monkey at this time of night?"
— Jasper Fforde
 
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Offline A.R.Schkrampe

In der Altfahrzeugszene, Zweirad wie Vierrad, erst recht bei den Militärfahrzeugen, ist die Deutsche Teilung weiterhin präsent, nicht nur von den Fahrzeugvorlieben her.

https://taz.de/Moped-Treffen-in-Zwickau/!6022526/

Seit langem sind Teilemärkte im Osten als Umschlagplatz für Militariakram, oft illegalen, sowie Nazizeugs berüchtigt.

Dennoch ist das Auftreten der örtlichen Ordnungsbehörden eher als zurückhaltend zu bezeichnen.
In der Fachpresse liest man jedenfalls wenig davon. Das kann aber auch daran liegen, daß diese im Westen sitzt und die Autoren alle westfahrzeugaffin sind.
In meinen 34 Jahren Beschäftigung mit dem Thema war ich auf unzähligen Oldtimermärkten in verschiedenen Ländern, sogar Neuseeland und Japan - aber nie jenseits der Zonengrenze.
Nicht nur wegen den dort allgegenwärtigen Rechten, sondern weil es sich für Westwagenbesitzer schlicht nicht lohnt.
 
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Offline Froschkönig

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Und by the way, Meinungs- und Pressefreiheit sind ja schön und gut, aber eine unwahre Tatsachenbehauptung, scheinheilig getarnt als Meinung, wird auch nicht dadurch wahrer, indem sie zehntausendfach auf Hochglanz gedruckt und am Kiosk verkauft wird. Oder einem Franzine der Camorra oder Ndrangheta wird man sicher auch keine "Meinungs- und Pressefreiheit" zugestehen wollen.

Natürlich gilt die Meinungs- und Pressefreiheit auch für unwahre Tatsachenbehauptungen, soweit sie nicht explizit verboten sind, was nicht für alle unwahre Tatsachenbehauptungen gilt. Mein Magazin "Der Himmel ist grün und der Mond ist aus Emmentaler" darf also weiter erscheinen (was die Behauptung im Titel aber nicht wahrer macht).

Welche Kreise meinst du genau? Die paar Prozent Unanständigen, die die AfD bewußt wählen? Die kannten und wußten das natürlich. Die zu den etwa 10% fehlenden Wutbürger? Denen ist das egal. Aber beim Rest, den sogenannen "Protestwählern", dürfte es eben größtenteils unbekannt sein. Du überschätzt (übrigens genau so wie die Regierungsparteien) die Erreichbarkeit dieser Wählerschaft durch Druckwerke.

Compact war aber nicht nur ein Druckwerk, sondern auch eine Webseite und diverse Social-Media-Accounts. n-tv hat da etwas dazu, da die Accounts bis auf X weg sind: https://www.n-tv.de/incoming/Reichweite-der-Compact-Medien-article25091858.html - und ich gehe davon aus, dass Compact noch deutlich mehr Menschen erreicht hat, denen einzelne Inhalte in den Feed gespült wurden (wenn man sich ohnehin bereits in einer rechtsextremen Blase bewegt), die aber nicht abonniert haben.
"Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch." - Ludwig Erhard
 
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Offline A.R.Schkrampe

 
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Online SchlafSchaf

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Offline dieda

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Und by the way, Meinungs- und Pressefreiheit sind ja schön und gut, aber eine unwahre Tatsachenbehauptung, scheinheilig getarnt als Meinung, wird auch nicht dadurch wahrer, indem sie zehntausendfach auf Hochglanz gedruckt und am Kiosk verkauft wird. Oder einem Franzine der Camorra oder Ndrangheta wird man sicher auch keine "Meinungs- und Pressefreiheit" zugestehen wollen.

Natürlich gilt die Meinungs- und Pressefreiheit auch für unwahre Tatsachenbehauptungen, soweit sie nicht explizit verboten sind, was nicht für alle unwahre Tatsachenbehauptungen gilt. Mein Magazin "Der Himmel ist grün und der Mond ist aus Emmentaler" darf also weiter erscheinen (was die Behauptung im Titel aber nicht wahrer macht).

"Grüner Himmel" passt sich sicher auch gut zur Regenbogenpresse, laviert aber allenfalls an der Grenze zur Literatur und ja, ist natürlich gedeckt. Kann man machen, ist aber nicht 4.Gewalt, für die die Presse- und Meinungsfreiheit mal erkämpft wurde und zudem eine schmerzliche Ohrfeige für alle echten Journalisten, die für ihre harte Arbeit irgendwo in der Welt im Gefängnis schmoren oder gar unter der Erde liegen.

Wenn der Himmel aber nur deswegen grün sein soll, um die Leserschaft via Subtext dazu zu animieren, genau das auszuführen, was in der Redaktion offen und laut gedacht wird, nämlich dem "Minister für blauen Himmel" mal ein Auge oder die gleich gann die Lichter auszupusten, ist die rote Linie der so genannten Meinungs- "Freiheit" möglicherweise überschritten:
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_100454368/compact-terror-ermittlungen-nach-habeck-drohung-von-elsaessers-hausmeister.html

@A.R.Schkrampe 

Hier eine gute Zusammenfassung:

Spoiler

Was Dirk Neubauer über seinen Frust im Podcast "Debatte in Sachsen" sagte


24.07.2024
05:03
Was Dirk Neubauer über seinen Frust im Podcast "Debatte in Sachsen" sagte
Mittelsachsens zurückgetretener Landrat haderte schon lange mit der politischen und gesellschaftlichen Situation im Freistaat. Im Podcast "Debatte in Sachsen" redete Dirk Neubauer Klartext.

4 Min.

Schon Im Podcast "Debatte in Sachsen" sagte Dirk Neubauer: "Sollte die politische Entwicklung sich tatsächlich in diese Richtung entwickeln, werde ich mein Amt nicht weiter ausführen."
© dpa

Menschenfeindliche Haltungen und Aggressionen gegen Politiker nehmen auch in Sachsen zu. Im Mai fragte der Podcast "Debatte in Sachsen" Politikerinnen und Politiker nach Ursachen und Auswegen. Mit dabei war auch Dirk Neubauer. Das sagte er über die Situation im Freistaat, über das vergiftete Klima und gelähmte Politik.

"Das laute Schweigen der Mehrheit macht mir Angst."

"Die Radikalisierung kann man nicht verneinen. Mittlerweile ist jeder sehr auf seiner eigenen Wahrheitsschiene unterwegs, sodass man oft sehr sehr schwer ins Gespräch kommt. Fakten werden gerne wegdiskutiert und durch Glauben ersetzt – das liegt im Trend. Wirkliche Angst macht mir die schleichende Normalisierung dieser Radikalisierung, der fehlende Aufschrei, das laute Schweigen der Mehrheit, das angestrengte Wegsehen auch bei tätlichen Angriffen auf Politiker und Wahlhelfer. Das sind ja weiß Gott keine Einzelfälle. Wir haben im Landkreis Mittelsachsen jungen Menschen, die direkt attackiert worden sind, und sich hinterher nicht mal trauen, Anzeige zu erstatten."

"Sie können diese Menschen nicht mehr schützen."

"Sie trauen sich nicht, weil sie in einer kleinen Stadt leben und befürchten, dass sofort eine entsprechende Retourkutsche folgt. Sie können diese Menschen auch nicht mehr schützen. Und dass diejenigen, die so etwas kleinreden und wegsehen, immer mehr werden, ist die größte Gefahr für unsere Gesellschaft. Das erkennen Sie nicht unbedingt an bestimmten Wählerschaften, sondern am Fehlen der Diskussionen darüber, an den fehlende Auseinandersetzung in den lokalen und familiären Räumen, wo es wirklich darauf ankommt, was derjenige sagt, den ich kenne und eigentlich schätze. Aber wir lösen unser Problem nur, wenn wir in eine breite Debatte kommen, die nicht nur die Sache von Mandatsträgern ist, sondern die uns alle angeht."

"Die Politik nimmt die Menschen aus der Verantwortung"

"Ich habe ein großes Problem damit, dass wir immer wieder relativieren. Es gibt in diesem Land Institutionen, die machen lediglich fakten- und evidenzbezogen ihre Arbeit. Dazu gehört der Verfassungsschutz. Wenn der eine Partei als gesichert rechtsextremistisch bezeichnet, machen die das nicht, um irgendwem einen politischen Gefallen zu tun. Sondern weil sie sich in einer faktischen Welt bewegen. Und von wegen alles sei nur noch links, alles andere dürfe man nicht mehr sagen: Da da muss ich wirklich widersprechen. Das Problem ist, dass wir in einer Gesellschaft leben, die seit 30 Jahren speziell hier im Osten von einer Politik komplett aus der Verantwortung genommen wird, die ständig irgendwo auftaucht und sagt: Wir lösen das Problem, ich nehme das mal mit."

"Es gibt nur noch beliebiges Irrlichtern an Stammtischen"

"Wir haben eine Erwartungshaltung geschaffen, die niemand bedienen kann. Nicht mit dem doppelten Budget, nicht mit der doppelten Mannschaft. Es wird hier in Sachsen speziell von führenden Politikern inklusive unseres Ministerpräsidenten jeden Tag jedem das erzählt, was er gerade hören will. Das ist Beliebigkeit, und die zerstört Vertrauen, weil es keine klaren Linien und keine klaren Grenzen mehr gibt, nur noch beliebiges Irrlichtern in den Stammtischen. Ich könnte die Reihe weiter fortsetzen, aber wir sollten bitte aufhören, zu relativieren. Wenn man seine Meinung kundtut, muss man auch andere Meinungen und Widerspruch aushalten. Sowas wird aber von vielen schon als Eingrenzung der Meinungsfreiheit gedeutet und Diktatur. Das können wir so nicht stehenlassen."

Rechte Bedrohungen am Rand von Kundgebungen

"Das massenhafte Wegsehen und Ignorieren ist die eine Gefahr, die andere sind die zunehmenden Bedrohungsszenarien der rechten Szene zum Beispiel gegenüber den Demonstranten für Demokratie. Ständig marschieren dort am Rand schwarze gekleidete Truppenteile auf, fotografieren die Menschen und signalisieren: Wir sind da, wir beobachten euch. Sowas macht Angst. Und genau das wollen die."

"... dann werde ich mein Amt nicht weiter ausführen."

"Damit kein falsches Bild entsteht: Auch ich rede mit jedem. Aber ich habe eine klare Haltung gegenüber den Leuten, die sich innerhalb der AfD offiziell engagieren. Denn das sind Menschen, die auch Leute wie Höcke und Co. in ihren Reihen akzeptieren. Ich rede nicht von den Menschen, die AfD wählen - das ist ein Unterschied. Das möchte ich klarstellen, weil ich hier durchklingen gehört habe, dass wir eine abgehobene linkswoke Position hätten. Aber ich sage diesen Leuten auch ganz klar: Macht euer Kreuz, wo ihr wollt, aber seid euch diesmal auch gewiss, dass ich, sollte die politische Entwicklung sich tatsächlich in diese Richtung entwickeln, mein Amt nicht weiter ausführen werde. Und diese Konsequenz wünschte ich mir von mehr Menschen in diesem Land."

(Zusammengestellt von Oliver Reinhard)

Kwelle:
https://www.saechsische.de/politik/was-dirk-neubauer-ueber-seinen-frust-im-podcast-debatte-in-sachsen-sagte-6025865.html
[close]

Also in etwa das, was böse Zungen hier schon länger, jedoch nur hinter vorgehaltener Hand behaupten: seit "König Kurt" (Biedenkopfs)- Zeiten (Sachsen "immun" und so...) regiert angeblich in der Dresdner Staatskanzlei sehr stabil eine inoffizielle Koalition von CDU und NPD, letztere seit ca. 2013 nun auch firmierend unter "Flügel" /"Freien Sachsen" wahlweise zusammen mit dem Straßenmob/Hools und bisweilen mit einem seltsam gutem Draht nach Moskau, allenfalls mit rein äußerlich wechselnden offiziellen Koalitionspartberdarstellern.

So etwas soll wohl bisweilen vorkommen, wenn man die Geister nicht mehr los wird, die man einst aus Angst, Kritikunfähigkeit und/oder machtpolitischem Kalkül gerufen hatte, aber es würde mir natürlich selbst niemals nicht einfallen, sowas zu behaupten, never.

Und by the way: Pegida-Förderanwalt Frank Hannig und AfD- Maximilian Krah galten übrigens auch mal als "hoffnungsvolle Talente" in der sächsischen CDU und solche Reaktionen auf den Vorfall von sächs. CDU-Politikern sind wohl auch kein so genannter "Einzelfall", die einschlägigen Kommentare sind voll mit Neubauerbashing.



« Letzte Änderung: 24. Juli 2024, 09:54:36 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Offline A.R.Schkrampe

Ist leider ein Bezahlartikel, mal sehen, ob es mit dem Rüberkopieren klappt

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rechtsextremismus-sind-die-skinheads-zurueck-19867355.html

Spoiler
Nein, zieht er nicht, wahrscheinlich zu groß
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Offline Reichsschlafschaf

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Interessant.

So sehr liebt sie Deutschland, dass sie sich gleich endgültig nach Bulgarien verpieselt.

Zitat
24.07.2024, 15:51

Ehemalige Pegida-Anführerin Tatjana Festerling wegen Beleidigung verurteilt
Tatjana Festerling hatte in einer "Galerie des Grauens" die Internetprofile von 269 Personen online gestellt. 14 hatten daraufhin Anzeige erstattet. Nun stand sie deshalb in Dippoldiswalde vor Gericht.

Von Gunnar Klehm

Tatjana Festerling, als sie 2015 als OB-Kandidatin in Dresden antrat.
© Archivfoto Andre Wirsig

Gespannt wartete eine Handvoll Besucher, ob sie tatsächlich kommt. Doch Tatjana Festerling blieb am Mittwoch ihrem Prozess am Amtsgericht Dippoldiswalde fern. Ganz fern. Laut ihrem Anwalt lebt sie seit Jahren in Bulgarien. Bekannt wurde sie in der Region, als sie 2015 für Pegida zur Dresdner Oberbürgermeisterwahl als Kandidatin antrat und mit knapp zehn Prozent der Stimmen scheiterte.

Die Richterin verhandelte trotz Festerlings Abwesenheit und verurteilte diese wegen Beleidigung in 14 Fällen zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je zehn Euro.

Die Tat liegt schon lange zurück. Anfang 2019 hat die inzwischen 60-Jährige eine "Galerie des Grauens" von 269 Personen auf ihrer Homepage veröffentlicht und diese unter anderem als "rote Vollpfosten" und "selbsternannte Herrenmenschen" beleidigt.

Die Ermittlungen führten schließlich zu einem Strafbefehl von 130 Tagessätzen zu je 25 Euro. Den konnte das Amtsgericht Dippoldiswalde aber lange nicht zustellen, weil die ermittelte Adresse offenbar fehlerhaft war. Erst ein Anwalt Festerlings sorgte für die richtige Anschrift und legte Einspruch gegen den Strafbefehl ein. Nur deshalb wurde verhandelt.

Weiteres Verfahren wegen Volksverhetzung
Nach der Vernehmung der ersten von sechs Zeugen und einer kurzen Unterbrechung kam Bewegung in die Verhandlung. Quer durch den Gerichtssaal verständigten sich Staatsanwaltschaft und Verteidiger, welches Strafmaß sie akzeptieren würden.

Schließlich räumte der Anwalt in Vollmacht seiner Mandantin den Tatvorwurf ein. Die Richterin beendete damit die Beweisaufnahme und fällte ihr Urteil. Die Reduzierung der Geldstrafe begründete sie mit dem langen Zeitraum seit der Tat und auch mit den prekären finanziellen Verhältnissen, in denen Festerling offenbar in Bulgarien lebt.

Sie habe keine Einkünfte und müsse mit 800 Euro monatlich auskommen, die sie von ihren Eltern bekommt. Angeblich schreibe Festerling an einem Buch.
Spoiler
Ob sie sich inzwischen gemäßigter gibt, darf mindestens bezweifelt werden. Auf einer Homepage unter ihrem Namen und ihrem Foto werden zahlreiche Nachrichten gepostet, manchmal mehrfach täglich. Über einem Video steht unter anderem "der kriegt den Freiflug vom Hochhaus und das war's". Das ZDF wird in einem anderen Post als "zwangsfinanzierte Propagandaschleuder" diffamiert. Im Impressum ist eine Adresse im russischen Wladiwostok aufgeführt.

Das Verfahren wegen Beleidigung ist übrigens nicht das einzige gegen sie. Am kommenden Montag wird gegen Tatjana Festerling am Amtsgericht Dippoldiswalde wegen Volksverhetzung verhandelt. Zuständig ist das Gericht, weil Straftaten von Deutschen im Ausland auch in Deutschland verhandelt werden können und Festerlings letzte inländische Meldeadresse bis 2018 in Freital war.

Aktenzeichen: 4 Cs 205 J5 14281/19
[close]
https://www.saechsische.de/sachsen/ehemalige-pegida-anfuehrerin-tatjana-festerling-wegen-beleidigung-verurteilt-6026166-plus.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Hier noch was zum Rücktritt des Landrats:

Zitat
24.07.2024, 17:24

Rücktritt von Mittelsachsens Landrat Dirk Neubauer: Der Hoffnungsträger ist gescheitert

Dirk Neubauers Wahl zum Landrat in Mittelsachsen war ein politischer Paukenschlag – genau wie sein Rücktritt am Dienstag. Woran ist er gescheitert? Eine Analyse.

Von Thilo Alexe & Andrea Schawe

Freiberg. Mutmacher. Eine nötige Veränderung. Jemand, der Demokratie auch für die Kommunalpolitik einfordert: Die Reaktionen auf den Wahlsieg von Dirk Neubauer bei der Landratswahl 2022 in Mittelsachsen waren deutlich. Als Neubauer mit der Unterstützung von SPD, Grünen und Linken ins Amt kam, war das ein Hoffnungssignal für linke Bündnisse. Motto: Wenn sich die drei zusammentun, lässt sich in einer guten Konstellation etwas gegen die konservative Dominanz in Sachsen ausrichten.

Neubauer schaffte es vor zwei Jahren, als Parteiloser einen Landratsposten zu gewinnen – alle anderen gingen seit der Kreisreform 2008 an die CDU. Damals schien auch ein Wahlsieg der AfD wahrscheinlich. Am Dienstag ist Neubauer zurückgetreten. Woran ist er gescheitert?

Es mache keinen Sinn mehr für Neubauer "hier an dieser Stelle weiter tätig zu sein", sagte er in seiner persönlichen Erklärung. Er wirft den Kollegen im Kreistag eine Blockadehaltung vor, vieles liege "im Mindset der Region". "Es ist zu spüren, dass es keinen wirklichen Gestaltungswillen in der Region gibt", sagte er. Eine "große, konservative Mehrheit" stelle sich "gegen all die Themen, die jetzt wichtig sind".
Spoiler
Bei der Kommunalwahl hat die AfD zugelegt
Die Hoffnung, dass es in Zukunft besser werden würde, ist seit der Kommunalwahl im Juni gestorben. SPD, Grüne und Linke haben Stimmen verloren, die "konservative Mehrheit" ist noch größer geworden, vor allem die AfD hat zugelegt. Zusammen mit CDU und Freien Wählern zeigen sie dem Landrat die Grenzen auf. "Herr Neubauer hat die konservative Mehrheit im Kreistag kritisiert, gegeißelt und damit Politik gegen die Interessen unseres konservativen Landkreises gemacht", sagte Rolf Weigand, vor zwei Jahren AfD-Kandidat bei der Landratswahl. Er habe permanent mit dem Kopf durch die Wand gewollt.

Neubauer steht klar für eine andere Politik, modern, in die Zukunft gerichtet, bürgernah, mit den Menschen. Er hat Regionalkonferenzen ins Leben gerufen, um mit den Bürgern vor Ort überall im Landkreis über Themen zu diskutieren. Anfragen an den Kreistag können nun auch digital gestellt werden. Die Resonanz lässt seiner Ansicht nach zu wünschen übrig. "Man protestiert lieber", sagte Neubauer, "man findet lieber alles schlecht". Zu wenige bringen sich oder ihre Ideen ein, kritisiert er.

Das ist vielleicht das große Missverständnis zwischen Dirk Neubauer und Mittelsachsen. Seine Politik ist immer ein "Wir machen das zusammen"-Projekt gewesen, das ist für ihn Ausdruck von Demokratie. Schulterklopfer seien schön, reichten aber nicht aus, um etwas zu bewegen, sagte er. Doch dieses "wir" fehlte ihm, dem Typen mit Macher-Mentalität.

Wenig Verständnis für Bremser
Der 53-Jährige ist selbst nicht nur für milde Töne bekannt. Neubauer kann fordernd und forsch sein, seine klaren Worte kommen nicht überall gut an. Mit Gegenwind und Widerspruch kann er manchmal nur schwer umgehen, für Bremser hat er wenig Verständnis übrig. Neubauer sagt selbst, dass es sein kann, dass er "Teil des Problems ist, es wird ganz sicher so sein".

Schon seine Trennung von den Sozialdemokraten im Frühjahr 2021 war eher eine Trotzreaktion. Während der Corona-Pandemie startete der damalige Bürgermeister von Augustusburg das Modellprojekt "Covid-Ex", bei dem Gaststätten und Hotels geöffnet sein konnten, wenn sich Gäste und Personal täglich auf eine Corona-Infektion testen lassen. Mit einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes durch den Bund musste das Modellprojekt beendet werden – als Konsequenz daraus trat Neubauer aus der SPD aus.

Mehrere Landespolitiker äußern nun Verwunderung darüber, dass Neubauer sich überrascht über verkrustete Strukturen gezeigt habe. Das habe er bereits bei seinem SPD-Austritt beklagt. Zur Demokratie gehöre aber die oft komplizierte und auch undankbare Aufgabe der Mehrheitsfindung. Das sei Neubauer offenbar schwergefallen.

Mittelsachsens CDU verweigert sich der Sachpolitik
Neubauer wollte parteiübergreifend Menschen hinter seinen Ideen versammeln – und ist daran gescheitert. Denn das kommunalpolitische Klima ist alles andere als angenehm. Die als rechtsextrem eingestuften Freien Sachsen, die ihn seit Monaten auch vor dem Wohnhaus anfeindeten und zum "größten Feind Mittelsachsens" erklärt hatten, zogen im Juni erstmals mit drei Mandaten in den Kreistag ein.

Kooperation konnte er auch von der CDU nicht erwarten. "Teile der CDU in Mittelsachsen haben die Wahl von Dirk Neubauer nie akzeptiert", kritisierte SPD-Chef Henning Homann. Die Christdemokraten hätten sich jeder Sacharbeit verweigert und Woche für Woche selbst Kampagnen gefahren. "Sie haben Schaden für den Landkreis in Kauf genommen, um Dirk Neubauer zu schaden. Das ist ein Politikverständnis, das vor allem unserer Demokratie schadet."

Vertreter der Landes-CDU verwiesen auf die lokale Ebene. Der Vorsitzende der bisherigen CDU-Fraktion, Jörg Woidniok, bezeichnete Neubauers Rückzug in der Zeitung Freie Presse als "verantwortungslos gegenüber den Wählern und dem Landkreis". Der Landrat hätte gute Chancen gehabt, mit den neuen Fraktionen im Kreistag einen Neustart zu wagen.
Doch das wird nicht passieren. Stattdessen müssen die Mittelsachsen einen neuen Landrat wählen. 2022 kam der AfD-Landtagsabgeordnete Rolf Weigand mit 24,1 Prozent auf Platz 2. Die CDU, die bis dahin den Landrat stellte, erreichte mit dem Döbelner Oberbürgermeister Sven Liebhauser nur 20,4 Prozent. Die Neuauflage des Modells Neubauer mit Unterstützung von SPD, Grünen und Linken ist nach dem Rücktritt noch weiter in die Ferne gerückt.
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https://www.saechsische.de/doebeln/politik/politik-landrat-neubauer-ruecktritt-der-hoffnungstraeger-ist-gescheitert-6026250-plus.html
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Offline Anmaron

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Sie habe keine Einkünfte und müsse mit 800 Euro monatlich auskommen, die sie von ihren Eltern bekommt.

Mehr als manche Rente in Bulgarien.

Aber moment:

Zitat
die inzwischen 60-Jährige

Da noch die Eltern anbetteln, das ist fast von der Klasse Enkeltrick.
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
Die Demokratie ist so viel wert wie diejenigen, die in ihrem Namen sprechen. (Robert Schuman)

Anmaron, M. Sc. univ. Universität Youtübingen
 
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Offline Gelehrsamer

Kleine Korrektur: Gemäß Para. 50 Abs. 1 Nr. 2 VwGO ist das BVerwG erst- und letztinstanzlich zuständig. Ansonsten gebe ich dir Recht - Kubicki ist ein notorischer Dummschwätzer.

NB: Auf taz-online ist alles einfach, verständlich und rechtlich zutreffend erklärt. Zum Verlinken bin ich mit meinem Schmartfohn immer noch zu doof.

Für die Entscheidung im Falle "linksunten.indymedia" hat das Bundesverwaltungsgericht rund 2,5 Jahre gebraucht. Aber möglicherweise gibt es ein Eilverfahren (Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung der Klage).


Und der Her Pankalla hätte vielleicht zunächst Nr. 7 der Verfügung des BMI lesen sollen, dann hätte er sich seine Amtshaftungsklage erstmal gespart. Denn wenn Compact kein Heft liefern kann, entsteht ein Anspruch gegen den Verlag auf Rückzahlung des (im Abo enthaltenen) Heftpreises. Und dafür gilt: 

Zitat
Forderungen Dritter gegen den Verein „COMPACT-Magazin GmbH“ oder seine Teilorganisation „CONSPECT FILM
GmbH“ werden beschlagnahmt und zugunsten des Bundes eingezogen, soweit sie nach Art, Umfang oder Zweck
eine vorsätzliche Förderung der gesetzeswidrigen Bestrebungen des Vereins „COMPACT-Magazin GmbH“ einschließlich
der ihm zuzurechnenden „CONSPECT FILM GmbH“ darstellen oder soweit sie begründet wurden, um
Vermögenswerte des Vereins „COMPACT-Magazin GmbH“ einschließlich der ihm zuzurechnenden „CONSPECT
FILM GmbH“ dem behördlichen Zugriff zu entziehen oder den Wert des Vermögens des Vereins „COMPACTMagazin
GmbH“ einschließlich der ihm zuzurechnenden „CONSPECT FILM GmbH“ zu mindern. Hat ein Gläubiger
eine solche Forderung durch Abtretung erworben, wird sie eingezogen, soweit der Gläubiger die Eigenschaft als
Kollaborationsforderung oder als Umgehungsforderung im Zeitpunkt ihres Erwerbs kannte.
« Letzte Änderung: 24. Juli 2024, 19:50:03 von Gelehrsamer »
 
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Na ja, wenn alles rechtswidrig war und zur Amtshaftung führt, ist auch Nr. 7 der Verbotsverfügung hinfällig. Aber grundsätzlich gilt Para. 13 VereinsG, gemäß dieser Vorschrift müsste P. erst einmal versuchen, sich sein Geld zurückzuholen. Wegen der bereits erwähnten Subsidiarität der Amtshaftung im Fall der fahrlässigen Amtspflichtververletzung (Para. 839 Abs. 1 Satz 2 BGB) dürfte seine Klage deshalb zumindest derzeit unbegründet sein.
« Letzte Änderung: 24. Juli 2024, 20:36:42 von Judge Roy Bean »
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten (Karl Valentin).

Um etwas zu gelten, müssen sich Nullen immer hübsch rechts halten (Adolf Glaßbrenner).
 
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Na ja, wenn alles rechtswidrig war und zur Amtshaftung führt, ist auch Nr. 7 der Verbotsverfügung hinfällig. Aber grundsätzlich gilt Para. 13 VereinsG, gemäß dieser Vorschrift müsste P. erst einmal versuchen, sich sein Geld zurückzuholen. Wegen der bereits erwähnten Subsidiarität der Amtshaftung im Fall der fahrlässigen Amtspflichtververletzung (Para. 839 Abs. 1 Satz 2 BGB) dürfte seine Klage deshalb zumindest derzeit unbegründet sein.

Ich würde noch einen Schritt weitergehen: Mit der Verbotsverfügung ist auch deren Nr. 7 gem. § 43 VwVfG wirksam geworden. Die Nr. 7 hat zwar gem. Nr. 8 nicht an der Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit teil, so dass ein Rechtsbehelf aufschiebende Wirkung hätte (§ 80 Abs. 1 VwGO). Die aufschiebende Wirkung beseitigte aber allein die Vollziehbarkeit, nicht die Wirksamkeit. Das hätte hier mE zur Konsequenz, dass im Falle der Klageerhebung zwar der Bund die übergegangenen Forderungen nicht einziehen darf, aber den Übergang einem Zahlungsanspruch Betroffener gegen den Bund entgegenhalten kann. Eine "Vorausklage" gegen den Verein / die GmbH dürfte hingegen nach der Verbotsverfügung wegen schlagartiger Vermögenslosigkeit ins Leere gehen.

« Letzte Änderung: 24. Juli 2024, 21:25:27 von Gelehrsamer »
 
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Jetzt haben wir wohl Verwaltungsrechtler vs. Zivilrechtler; eine vertiefte juristische Diskussion könnte weiteren Karmaabzug nebst Reptoställe-Ausmisten kosten. P. meint ja, alles sei grob rechtswidrig und nichtig, deshalb Klage auf Schadensersatz wegen Amtshaftung. Und damit wird er wohl aus einfachem Grund, ohne dass das Gericht tief in die Materie einsteigen muss, abschmieren.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten (Karl Valentin).

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Noch ein Nachtrag zu der Kontroverse zwischen @Froschkönig und @Judge Roy Bean: Dass die Pressefreiheit im Rahmen eines Verbotsverfahrens mit Blick auf das Verhältnismäßigkeitsprinzip eine Rolle spielen wird, kann kaum bestritten werden. Allerdings erschließt sich (mir) nicht, warum die Pressefreiheit einem Verbot einer Vereinigung gem. Art. 9 Abs. 2 GG im Fall verfassungsfeindlicher Aktivitäten unbedingt entgegenstehen sollte. Ich würde es daher mit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts im Falle "linksunten.indymedia" halten: "Vereine im Sinne des § 2 VereinsG können auch Organisationen sein, deren Zweck in der Verbreitung von Nachrichten und Meinungsbeiträgen besteht".

Der (tendenziell in eine andere Richtung zielende) zitierte Beitrag von P. Rhein-Fischer auf dem Verfassungsblog ist zwar plausibel begründet. Mittlerweile gibt es dort aber auch drei Beiträge, die dies eher anders sehen. Der Vollständigkeit halber (in order of appearance):

https://verfassungsblog.de/vereinsverbote-zum-schutze-der-menschenwurde/

https://verfassungsblog.de/warum-das-compact-verbot-auf-grundlage-des-vereinsrechts-ergehen-konnte/

https://verfassungsblog.de/vereinsverbote-und-wehrhafte-demokratie/
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: dieda, WendtWatch, Rolly, John, Reichsschlafschaf, Goliath, Judge Roy Bean