https://www.svz.de/47197498Sven Krüger: Rechtsextremer aus Jamel gewinnt Kommunalwahl in Gägelow
Von Holger Glaner | 11.06.2024, 12:44 Uhr
Zum zweiten Mal zieht der bekannte Rechtsextreme Sven Krüger aus Jamel in die Gemeindevertretung von Gägelow ein.
Der 49-Jährige zieht voraussichtlich mit einem weiteren Mitglied der Wählergemeinschaft Heimatliebe in die Gemeindevertretung ein.
Zum zweiten Mal schafft der bekannte Rechtsextreme Sven Krüger aus Jamel den Sprung in die örtliche Gemeindevertretung von Gägelow. Laut dem vorläufigen Wahlergebnis konnte der 49-Jährige die meisten aller gültigen Wählerstimmen auf sich vereinen. Voraussichtlich wird erstmals auch ein zweites Mitglied der Wählergemeinschaft Heimatliebe in die Gemeindevertretung einziehen.
Sven Krüger lässt Simone Oldenburg hinter sich
Aus der vorläufigen Liste der gewählten Kandidaten für die Gemeindevertretung von Gägelow ist ersichtlich, dass Sven Krüger von der Wählergemeinschaft Heimatliebe mit 548 Stimmen als Gewinner aus der Kommunalwahl der Gemeinde vor den Toren der Hansestadt Wismar hervorgeht.
Simone Oldenburg als Spitzenkandidatin der Partei Die Linke folgt mit 496 Wählerstimmen auf Rang zwei. Die künftige neue Bürgermeisterin Christina Wandel (Wählergemeinschaft Wir für die Gemeinde/WfG) erhielt 474 Stimmen.
Bei diesen Zahlen handelt es sich allerdings um das vorläufige Ergebnis. Das Endergebnis, so heißt es aus der Pressestelle des Grevesmühlener Rathauses, soll in Kürze vom Gemeindewahlausschuss festgestellt werden.
Rechtsextreme wollen in die Ausschüsse
„Wir wollen uns nicht zu früh freuen, aber es sieht gut aus für uns. Es ging aber nicht darum, die meisten Stimmen zu bekommen. Das ist ja kein Wettrennen“, erklärte Sven Krüger nach Bekanntwerden der vorläufigen Zahlen. Vielmehr sei das erklärte Ziel, Kandidaten seiner Wählergemeinschaft künftig in Ausschüsse der Gemeindevertretung zu bekommen, um dort die Geschicke der Gemeinde mitzulenken.
Sollten die vorläufigen Zahlen durch den Gemeindewahlausschuss bestätigt werden, würde erstmals ein zweiter Rechtsextremer in die Gemeindevertretung einziehen. Mit Steffen Meinecke wird derzeit ein weiteres Mitglied der Wählergemeinschaft Heimatliebe als gewählter Kandidat auf der vorläufigen Gewinnerliste geführt.
Bürgermeister Helms-Ferlemann hatte noch Schlimmeres erwartet
„Das Wahlergebnis ist nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Ich hatte sogar mit drei Mitgliedern der Heimatliebe in der künftigen Gemeindevertretung gerechnet“, sagt Bürgermeister Friedel Helms-Ferlemann (SPD).
Sollte sich das vorläufige Wahlergebnis bestätigen, hätte Sven Krüger sein Wahlergebnis aus dem Jahr 2019 beinahe verdoppelt. Seinerzeit vereinte der Bauunternehmer 281 Stimmen auf seiner Person. Zum Vergleich: Simone Oldenburg lag als damalige Wahlsiegerin mit 710 Stimmen deutlich vor dem Zweitplatzierten Krüger.
Fünf Jahre sind seitdem vergangen, fünf Jahre mit dem Gemeindevertreter Sven Krüger. Friedel Helms-Ferlemann: „Im Großen und Ganzen hatte ich mit ihm keine Probleme. Es war aber immer so, dass Herr Krüger Erfolge der Gemeindevertretung in sozialen Medien gern als seine eigenen verkauft hat. Und wenn etwas schieflief, war der Bürgermeister schuld. Ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändern wird.“