Autor Thema: Presseschnipsel - Rechtsextremismus  (Gelesen 127128 mal)

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Offline Gerntroll

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Seit wann darf man zu einer Versammlung keine Waffen mehr mitbringen? Voll die Diktatur!

Aus diesem Grunde habe ich immer meinen 350 Nm-Drehmomentschlüssel (55 cm lang und ca 4 Kg schwer) dabei. Falls bei jemandem mal eine Schraube locker ist.
Ich liebe Sarkasmus. Es ist wie jemandem die Tastatur in die Fresse zu hauen, nur mit Worten.
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Sprembergs Bürgermeisterin beklagt Neonazi-Umtriebe


Vielleicht tut sich ja was:


Zitat
Hilferuf der Bürgermeisterin
Rechtsextremismus in Spremberg – Brandenburgs Innenminister kündigt Hilfe an

Nach einem Brandbrief von Sprembergs Bürgermeisterin will Brandenburgs Innenminister Wilke den Verfassungsschutz einschalten. Auch weitere Stimmen beklagen nun einen wachsenden Einfluss Rechtsextremer in Stadt und Region.

20.07.2025, 14.07 Uhr
Spoiler
Schmierereien, verfassungsfeindliche Parolen, Verherrlichung von Adolf Hitler: In einem Brief an die Bürger  hat Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier zahlreiche Umtriebe von Rechtsextremisten in der brandenburgischen Stadt beklagt – nun soll der Ort in der Lausitz mit knapp 22.000 Einwohnern Hilfe des Verfassungsschutzes bekommen.

Es werde einen Termin mit dem Verfassungsschutz vor Ort geben, »um zu schauen, wie wir die Stadt unterstützen können«, sagte Brandenburgs Innenminister René Wilke (parteilos) der Nachrichtenagentur dpa. Er wolle auch die Prävention an Schulen stärken.

Wilke sagte, er halte das Vorgehen der Bürgermeisterin für richtig: »Prinzipiell hat man ja als Bürgermeisterin oder Bürgermeister in solchen Fällen mindestens zwei Möglichkeiten. Die einen sagen: Oh Gott, bloß nicht öffentlich machen, denn das könnte den Ruf der Gemeinde irgendwie beschädigen. Die andere Strategie ist, Scheinwerferlicht zu erzeugen und zu sagen: Wir haben hier ein Problem, wir müssen uns darum kümmern, wir dürfen das nicht ignorieren. Das finde ich prinzipiell die richtige Herangehensweise.«

Aus Sicht Wilkes sollten jetzt konkrete Maßnahmen in Spremberg folgen: »So etwas kann keine Bürgermeisterin allein bewältigen. Es braucht den Schulterschluss vieler. Alle müssen an einem Strang ziehen und sich mit ihren Möglichkeiten einbringen.« Um gegen eine Radikalisierung von Jugendlichen in Brandenburg anzugehen, soll es bei der Prävention laut Wilke einen größeren Schwerpunkt im Bereich der Medienbildung geben. Denn ein wesentlicher Teil der Radikalisierung finde online statt, sagte der Innenminister.

Unterdessen zeigte sich über die Lage in der Stadt auch die Beratungsstelle Opferperspektive besorgt. »Die Leute, die sich demokratisch engagieren, sind in Spremberg sehr vorsichtig geworden. Das Gefühl von Angst ist ziemlich weitverbreitet in demokratischen Initiativen«, sagte der Berater Joschka Fröschner der dpa.

Bei den Bundestagswahlen erwies sich Spremberg zuletzt als Hochburg der AfD. Bei der Bundestagswahl im Februar dieses Jahres kam die AfD bei den Zweitstimmen auf 45,51 Prozent – weit vor CDU und SPD.

»Dass sich teils 12- bis 15-Jährige so offen rechts zeigen und äußern, das hatten wir seit Jahrzehnten nicht«, sagte Berater Fröschner weiter. Die rechtsextreme Szene sei sehr aktiv, um immer neue Jugendliche zu gewinnen.

Fröschner rief dazu auf, Angebote für Jugendliche zu stärken, die mit der rechten Szene nichts zu tun hätten. »Wenn nur noch die Rechten die Freizeitangebote bestimmen, ist es klar, wo es hingeht.« Wie der Spremberger Sozialarbeiter Benny Stobinski sagte, gelingt es Rechtsextremisten, Jugendliche mit Lagerfeuer, Sport und gemeinsamen Ausflügen zu gewinnen.

Das Problem mit Rechtsextremismus ist in Spremberg nicht neu. Vor mehr als zehn Jahren wurden dort Attacken rechtsextremer Gewalttäter bekannt. Lorenz Blumenthaler, der sich bei der Amadeu Antonio Stiftung mit Rechtsextremismus befasst, sagt, in der Lausitz komme es seit vier, fünf Jahren zu einer rechtsextremen »Landnahme«.

Immer wieder verweisen Verfassungsschützer gerade in Südbrandenburg auf eine rechtsextreme Szene. In Burg im Spreewald hatten bereits 2023 eine Lehrerin und ein Lehrer geschildert, wie sie täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert sind (lesen Sie hier dazu die große SPIEGEL-Reportage  aus dem Jahr 2024).
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https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/spremberg-in-brandenburg-innenminister-kuendigt-hilfe-gegen-rechtsextremismus-an-a-6732f99b-cd7b-434f-8ace-fce3753d793b


Da sind zumindest nicht alle glücklich?


Zitat
Deutschland
Bürgermeisterin in Spremberg erntet Shitstorm wegen Brandbrief
Proteste in Spremberg

Bürgermeisterin erntet Shitstorm für Brandbrief gegen Rechtsextremismus

23. Juli 2025  14:36 Uhr

Die Bürgermeisterin der brandenburgischen Stadt Spremberg will den Rechten Paroli bieten und wendet sich dafür an die Bürger. Doch die wollen nicht mitmachen.
Spoiler
Der Brandbrief der Bürgermeisterin von Spremberg zum Erstarken des Rechtsextremismus trifft bei einigen Menschen in der südbrandenburgischen Stadt auf Widerspruch. Vor einer Sitzung der Stadtverordneten am Nachmittag demonstrierte auf dem Marktplatz eine kleine Gruppe Menschen. Auf einem Plakat wurde der Rücktritt von Bürgermeisterin Christine Herntier gefordert.

Darauf hieß es, dem Ansehen der Stadt Spremberg sei mit den Auftritten in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten massiv geschadet worden. "Als Bürger der Stadt Spremberg fühle ich mich mit Ihren Auftritten in die rechtsradikale Schiene gedrückt." Das werfe kein gutes Licht auf die Stadt, sagte eine Teilnehmerin. Andere beklagten unter anderem ein fehlendes Sicherheitsgefühl in der Stadt, zu wenig Augenmerk auf deutsche Bürger, fehlende Ärzte und eine marode Schwimmhalle.

Hilferuf der Bürgermeisterin in Spremberg
Bürgermeisterin Herntier hatte sich mit einem Schreiben an die knapp 22.000 Einwohner der Stadt in der Kohleregion Lausitz in Südbrandenburg gewandt. Darin hatte sie beklagt, dass sich das Gedankengut der rechtsextremen Szene in Spremberg zunehmend bemerkbar mache.

Es dürfe nicht länger darüber geschwiegen werden, sagte die parteilose Politikerin. Sie schilderte, dass Lehrer und Schüler aus Oberschulen voller Wut und Angst zu ihr in das Rathaus kämen. Bürger fragten sie unter anderem, ob sie wegziehen müssten, seien verzweifelt und weinten. Ihre Sicht wiederholte sie diese Woche in einem Interview des ZDF.

Für den Nachmittag ist eine Sitzung der Spremberger Stadtverordnetenversammlung geplant. In einer Telegram-Gruppe wurde zu Protesten aufgerufen. Auch in dieser Gruppe wurde Herntier beschimpft und angefeindet.

DPA
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https://www.stern.de/politik/deutschland/buergermeisterin-in-spremberg-erntet-shitstorm-wegen-brandbrief-35917562.html


Was denn jetzt?  :scratch:

„Doch die wollen nicht mitmachen“ suggeriert, eine Mehrheit stehe den Plänen der Bürgermeisterin ablehnend gegenüber.

Dann wieder heißt es „trifft bei einigen Menschen in der südbrandenburgischen Stadt auf Widerspruch.“ und „demonstrierte auf dem Marktplatz eine kleine Gruppe Menschen“.
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Offline Feiertag

Heute zufällig drübergezappt. Eine Kurzreportage über das Spremberger Nazi-Problem.
https://tinyurl.com/rbb24Reportage

Offline Reichsschlafschaf

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Die Gruppe trägt ihren Namen natürlich zurecht, denn es geht mit den Durchsuchungen voran!  :oldtimer:


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Offline Seb

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Zitat
Nur wenige Teilnehmer bei rechtsextremer CSD-Gegendemo – aber schon Festnahmen

400 waren angemeldet, aber nur 30 bis 50 kamen: Bei einer CSD-Gegenkundgebung in Berlin sind laut Polizei nur wenige Menschen aufgetaucht. Die Anmelderin und weitere Teilnehmer wurden allerdings festgenommen.

Vor einer rechtsextremen Kundgebung gegen den Christopher Street Day (CSD) in Berlin ist es zu ersten Festnahmen gekommen. Die Anmelderin der Kundgebung sei noch auf dem Weg dorthin festgenommen worden. Die Frau und weitere fünf Menschen seien in der Messer- und Verbotszone am Alexanderplatz überprüft worden.

Gegen sie seien Verfahren wegen Beleidigung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet worden. Am Versammlungsplatz der Kundgebung sei ein weiterer Teilnehmer wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz festgenommen worden.

Insgesamt haben nach Angaben der Polizei bei der Gegendemo, die um 11.30 Uhr startete, weniger Menschen teilgenommen als angemeldet. 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien angemeldet gewesen, es seien aber »deutlich« weniger gekommen, sagte eine Sprecherin der Polizei, etwa 30 bis 50 Personen seien ab dem Start dagewesen. ...
https://www.spiegel.de/panorama/csd-gegenkundgebung-polizei-in-berlin-nimmt-sieben-menschen-fest-a-aee2f4b0-0cf0-480c-8fba-99265ec5e98a


Tagesspiegel dazu:
Zitat
...Auf dem Weg zu einer rechten Gegendemonstration des Christopher Street Day (CSD) sind sechs Menschen am Alexanderplatz in Berlin festgenommen worden. Die Beamten hatten die Personen im Rahmen der Messer- und Waffenverbotszone kontrolliert, wie die Polizei auf X mitteilte. ...
Tagesspiegel-Informationen zufolge handelte es sich unter anderem um die Anmelderin der Gegenversammlung sowie um Julian M., Rädelsführer der Gruppe „Deutsche Jugend Voran“. M. wurde schon im vergangenen Jahr am Rande des CSD von der Polizei in Gewahrsam genommen. ... Julian M. und die weiteren fünf im Vorfeld der Gegendemo Festgenommenen sollen bis vorerst 18 Uhr in Polizeigewahrsam bleiben. ...
https://www.tagesspiegel.de/berlin/sechs-festnahmen-schon-bei-der-anreise-400-neonazis-wollten-gegen-csd-berlin-demonstrieren--es-kamen-ein-paar-dutzend-14090291.html
Niemand sollte diskreditiert werden, weil er anderer Meinung ist. Aber wer Blödsinn erzählt, hat kein Recht darauf, ernst genommen zu werden.
 
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Offline Rabenaas

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Zitat
Rechtsextremistin Liebich kündigt Verfassungsbeschwerde an

Wegen Volksverhetzung, übler Nachrede und Beleidigung wurde die Rechtsextremistin Marla Svenja Liebich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Jetzt will sie sich ans Bundesverfassungsgericht wenden.

spiegel.de am 28.07.2025

Hat Marla Svenja etwa Angst vor dem Männerknast? Tja, so eine Hübsche wird da ein gefundenes Fressen für die anderen Insassen sein!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Bemerkenswert finde ich, dass es der Verfasser bemerkenswert findet, dass Fuchs wegen eines einzigen Posts angeklagt wurde.


Wir wollen aber auch wissen, wie's weiterging:


Zitat
LG Gera lehnt Eröffnung des Hauptverfahrens ab
Kein Straf­pro­zess gegen Richter Bengt Fuchs

25.07.2025

Versetzt wurde er schon, ein Disziplinarverfahren läuft. Ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung bleibt dem Vizepräsidenten des VG Gera, Bengt Fuchs, nun aber erspart. Das LG Gera hält den Facebook-Kommentar des Richters nicht für strafbar.

Angebliche rassistische Äußerungen hatten für den Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichts Gera, Dr. Bengt Fuchs, schon weitreichende berufliche Konsequenzen. Vor Gericht wird er sich gegen den strafrechtlichen Vorwurf der Volksverhetzung nun aber nicht verantworten müssen. Das Landgericht (LG) Gera hat die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt. Die Aussage des Richters in einem Facebook-Kommentar sei nicht strafbar.
Spoiler
Die Staatsanwaltschaft Gera hatte im April Anklage gegen Fuchs erhoben. Er soll im August 2019 einen Beitrag in einer Facebook-Gruppe kommentiert und dabei die Volksgruppen der Sinti und Roma mit reisenden Diebesbanden gleichgesetzt haben, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Konkret soll Fuchs als alternative Bezeichnung für die Gruppe die Bezeichnung "Rotationseuropäer mit Eigentumszuordnungsschwäche" vorgeschlagen haben.

Die Klage wurde aufgrund "der Stellung des Angeschuldigten im öffentlichen Leben, insbesondere im Justizwesen" wegen der besonderen Bedeutung des Falls zum LG Gera erhoben, wie die Staatsanwaltschaft damals gegenüber LTO mitteilte. Grundsätzlich wäre die Anklage beim Amtsgericht zu erheben gewesen.

Das LG Gera sieht in dem Kommentar des Richters jedoch kein strafbares Verhalten. Der angeklagte Sachverhalt erfülle keine strafrechtlichen Tatbestände, insbesondere nicht den Tatbestand der Volksverhetzung, heißt es in der Mitteilung des Gerichts. Die Eröffnung des Hauptverfahrens wurde daher abgelehnt.
LG: Äußerungen charakterisieren Sinti und Roma nicht als unterwertige Wesen

In seinem Beschluss distanziert sich das LG ausdrücklich von der in dem Kommentar verwendeten Ausdrucksweise und betont deren Verächtlichkeit. Durch diese werde unzweifelhaft die Volksgruppe der Sinti und Roma verächtlich gemacht.

Allerdings fehle es an dem für § 130 Abs. 1 Nr. 1 oder Nr. 2 Strafgesetzbuch (StGB) erforderlichen Angriff auf die Menschenwürde. Dafür genüge nicht jede Beeinträchtigung der Ehre oder des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, so das LG. Die feindselige Äußerung müsse den Menschen vielmehr im Kern seiner Persönlichkeit treffen. Dies sei der Fall, wenn er als minderwertig dargestellt, ihm das Lebensrecht in der Gemeinschaft bestritten und er so gewissermaßen in den "Objektstatus" versetzt werde.

Durch die Äußerung von Fuchs werde die Gruppe der Sinti und Roma zwar als reisende Diebesbande verunglimpft. Die Betroffenen würden aber nicht als unterwertige Wesen charakterisiert, meint das LG. Auch eine Verletzung des sozialen Geltungsanspruchs durch die Zuschreibung der diskriminierenden Eigenschaft als Straftäter bejaht das Gericht. Es werde der Gruppe aber weder das Lebensrecht abgesprochen noch werde diese als minderwertig dargestellt.

Die Staatsanwaltschaft kann gegen die Ablehnung der Eröffnung des Hauptverfahrens innerhalb einer Woche sofortige Beschwerde beim Thüringer Oberlandesgericht einlegen.
Disziplinarverfahren vorübergehend ausgesetzt

Gegen Fuchs hatte es schon im vergangenen Jahr immer wieder Vorwürfe gegeben. Dabei ging es um rassistische Kommentare im Internet. Der Richter bestritt die Vorwürfe auch gegenüber LTO. Außerdem war ihm vorgeworfen worden, in Asylverfahren deutlich seltener Anträge anerkannt zu haben als Richter an anderen Verwaltungsgerichten.

Daraufhin wurde er innerhalb des VG Gera versetzt – weg von den Asylverfahren. Fuchs wurde stattdessen der dritten Kammer des Gerichts zugewiesen, die unter anderem für das Straßenverkehrsrecht, das sonstige Wirtschaftsrecht oder das Telekommunikationsrecht zuständig ist.

Am VG Gera war auch ein Disziplinarverfahren gegen den Richter eingeleitet worden. Solange die strafrechtlichen Vorwürfe im Raum stehen, sei dieses ausgesetzt, erklärte der Präsident des Verwaltungsgerichts, Michael Obhues. Wenn das strafrechtliche Verfahren rechtskräftig abgeschlossen sei, solle das Disziplinarverfahren wieder aufgenommen werden.

Aktuell ist Fuchs als Referatsleiter ins Thüringer Justizministerium abgeordnet. Die Abordnung gehe noch bis Ende 2026, so Obhues auf Anfrage der dpa.

Update: Die Staatsanwaltschaft Gera hat bereits Beschwerde am Oberlandesgericht eingelegt. Das hat ein Sprecher auf Anfrage der dpa bestätigt. Nun müsse dort entschieden werden, ob doch ein Verfahren eröffnet wird.

lmb/LTO-Redaktion

mit Informationen der dpa
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https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/3kls122js2502324-lg-gera-bengt-fuchs-volksverhetzung-hauptverfahren-eroeffnung-abgelehnt
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Die abfällige Formulierung der Rotationseuropäer mit Eigentumszuordnungsschwäche hörte ich erstmals aus LKA-Kreisen.
Der Richter ist nicht mal sehr einfallsreich.

Rechtsextremist*In Liebig ist mir so lieb wie Herr Mahler.
Geht sie den gleichen Weg der Salamitaktik aus dem Gefängnis wie das Vorbild Horst?
 
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Offline Judge Roy Bean

Zu Bengt Fuchs muss der notorische Kloogschieter anmerken, dass er mitnichten versetzt (vgl. Para. 30 DRiG), sondern per Präsidiumsbeschluss einem anderen Spruchkörper beim VG Gera zugewiesen wurde. Lto wirft da etwas durcheinander und suggeriert eine disziplinarische Ahndung.
« Letzte Änderung: 28. Juli 2025, 16:58:22 von Judge Roy Bean »
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten (Karl Valentin).

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Zu Bengt Fuchs muss der notorische Kloogschieter anmerken, dass er mitnichten versetzt (vgl. Para. 30 DRiG), sondern per Präsidiumsbeschluss einem anderen Spruchkörper beim VG Gera zugewiesen wurde. Lto wirft da etwas durcheinander und suggeriert eine disziplinarische Ahndung.

Ein Grund, warum die Zeit in diesem Forum selten verschwendete Zeit ist sind solche Kommentare. Für mich als juristischen Volllaien wäre das nämlich genau der Eindruck. Daher immer wieder schön, wenn man über solche vermeintlichen Kleinigkeiten bzw. "Flüchtigkeitsfehler", oder wegen meiner auch gutgemeinten "Vereinfachungen" aufgeklärt wird. Denn die können den Eindruck eines Artikels durchaus ändern.
As usual, I'm writing slowly because I know you can't read fast.

(Radar writting a letter to his Mom an me, writting Comments for our Customers)
 
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Zu Bengt Fuchs muss der notorische Kloogschieter anmerken, dass er mitnichten versetzt (vgl. Para. 30 DRiG), sondern per Präsidiumsbeschluss einem anderen Spruchkörper beim VG Gera zugewiesen wurde. Lto wirft da etwas durcheinander und suggeriert eine disziplinarische Ahndung.

Es steht aber auch da, daß das Disziplinarverfahren noch läuft.
 
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Zitat
Rechtsextremistin Liebich kündigt Verfassungsbeschwerde an

Über den Inhalt der Beschwerde ist aber noch nichts bekannt, oder? Jedenfalls hab ich noch nichts gefunden (oder war zu blöd zum Suchen, das will ich auch nicht ausschließen).
Oder ist das die übliche Strategie der Kundschaft, nach den "regulären" Gerichten das BVerfG anzurufen, danach den EuGH, den IStGH, das Jüngste Gericht, ...?
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Offline Judge Roy Bean

Nochmals zu Fuchs: Es läuft, ist aber nicht abgeschlossen und hat eben noch nicht zu einer disziplinarischen Ahndung geführt. Man hängt sich vielmehr ans Strafverfahren an. Dass ein Richter im Rahmen der Geschäftsverteilung per Präsidiumsbeschluss einem anderen Spruchkörper zugewiesen wird, ist nichts Besonderes. Natürlich kann sich das Präsidium auch von der Überlegung leiten lassen, dass der Richter im nunmehrigen Spruchkörper weniger Scheixxe bauen kann. Aber das hat dann eben allenfalls "quasi-disziplinarischen" Charakter.
« Letzte Änderung: 28. Juli 2025, 18:07:26 von Judge Roy Bean »
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten (Karl Valentin).

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Aber das hat dann eben allenfalls "quasi-disziplinarischen" Charakter.

z.B. wenn man vom Schwurgericht zu einer Verkehrskammer "versetzt" wird (jetzt mal am LG)?
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Offline Rabenaas

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