Autor Thema: Querdenken  (Gelesen 1040309 mal)

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Offline Schrohm Napoleon

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Re: Querdenken
« Antwort #1965 am: 18. Dezember 2020, 14:46:49 »
 :D











aus



« Letzte Änderung: 18. Dezember 2020, 14:49:07 von Schrohm Napoleon »
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Offline Gutemine

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Re: Querdenken
« Antwort #1966 am: 18. Dezember 2020, 15:02:15 »
Da dürfte sich der Bepfizte langefristig gesehen in Ulm ziemlich sicher und wohl fühlen dürfen. Läuft dann wie bei den Quarkdenkern (wahrscheinlich waren da auch Pudelanwärter dabei) unter "Deeskalation" oder so.... ::) ::)
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Ulm
vor 49 Min.
Warum wurde Corona-Demo der "Querdenker" in Ulm nicht aufgelöst?

Eine Kundgebung der Querdenker auf dem Ulmer Münsterplatz sorgte Mitte November für Ärger. Jetzt bezieht auch das Innenministerium Stellung zu offenen Fragen.
Michael Kroha
Von
Michael Kroha

Eine Demonstration der sogenannten "Querdenker" mit einem anschließenden Autokorso in Ulm hat Mitte November nicht nur Autofahrer im verstopften Feierabendverkehr verärgert. Auch kamen Beschwerden auf, dass sich die Teilnehmer der vorangegangenen Kundgebung auf dem Ulmer Münsterplatz nicht an die Auflagen gehalten hätten. Nach einer Anfrage des Ulmer Landtagsabgeordnete Martin Rivoir ( SPD) hat sich jetzt das baden-württembergische Innenministerium zur Sache geäußert - und erklärt, warum die Demo nicht aufgelöst wurde, obwohl Auflagen "weitestegehend missachtet" wurden.

So seien zu wenige Ordner präsent gewesen. Bei den am 16. November auf dem Münsterplatz anwesenden zirka 400 Teilnehmern hätten es gemäß der Auflagen 20 Ordner sein müssen, gezählt worden seien anfangs aber nur fünf oder sechs. Später seien es 14 Ordner gewesen, die aber nicht durch vorgeschriebene Armbinden gekennzeichnet, allerdings an ihren gelben Warnwesten erkennbar gewesen waren.
Corona-Demo in Ulm: Ordner ohne Maske, Abstände nicht eingehalten

Die Ordner sowie die Mehrzahl der Versammlungsteilnehmer hätten zudem die vorgeschriebene Mund-Nasen-Bedeckungen nicht vorschriftsmäßig getragen. Auch die Mindestabstände seien nicht eingehalten worden. Mindestens vier Ordner hätten gar keine Maske getragen.

Zudem seien keine geeigneten organisatorischen Maßnahmen der Versammlungsleitung zur Abgrenzung der Versammlung zu anderen Passanten zu erkennen gewesen: zum Beispiel Flatterband oder Hinweise/Durchsagen des Versammlungsleiters. Auch das hatte die Stadt Ulm zur Auflage gemacht.

Drei Mal sei von der Versammlungsleitung eine Durchsage erfolgt, dass Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen und die Abstände einzuhalten seien. Offenbar aber mit nicht ausreichendem Erfolg.

Die Ulmer Polizei habe die Auflagenverstöße zur Anzeige gebracht. Insgesamt 35 Teilnehmende der Versammlung seien auch wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung mündlich verwarnt worden.
Warum wurde die Corona-Demo der Querdenker in Ulm nicht aufgelöst?

Warum aber wurde die Versammlung nicht aufgelöst, wenn doch die Auflagen "weitestgehend missachtet" wurden? Das will auch Martin Rivoir wissen.

Laut Innenministerium hätten Vertreter der Versammlungsbehörde und der Polizei vor Ort nach einer gemeinsamen Lagebeurteilung dazu entschieden, "mit der vorhandenen Anzahl an Polizeikräften weiter deeskalierend auf die Versammlungsteilnehmenden einzuwirken, anstatt die Versammlung aufzulösen". Bei der Abwägung zwischen Infektionsschutz und Versammlungsfreiheit gehe es immer um Einzelfallentscheidungen, heißt es.

Der Verlauf des anschließenden Autokorsos ergab nach den dem Innenministerium vorliegenden Erkenntnissen keinen Anlass für eine Auflösung, sorgte aber für reichlich Stau im Ulmer Feierabendverkehr. Auch Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch hatte sich damals zur Demonstration geäußert.
[close]
https://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Warum-wurde-Corona-Demo-der-Querdenker-in-Ulm-nicht-aufgeloest-id58757401.html
_______________________________

Und noch ein schöner Artikel zum "Attest-Quarkdenker-Truppenarzt" Ronald Weikl.
     
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Aktualisiert: 17.12.202016:47

Razzia in der Praxis
Polizei ermittelt: Maskenrebell in Passau stellt Atteste aus - und hat Verbindungen zu Querdenkern

    Dirk WaltervonDirk Walter

Die Passauer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen örtlichen Frauenarzt, der 1000 Gefälligkeitsatteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausgestellt haben soll. Der Mediziner hat enge Verbindungen zu Querdenkern und Corona-Verharmlosern – und er ist kein Einzelfall.

    Ermittler durchsuchen die Praxis des Passauer Frauenarztes Dr. Ronald Weikl.
    Er soll rund 1000 Gefälligkeitsatteste ausgestellt haben, um die Maskenpflicht zu umgehen
    Er hat Verbindungen zu den Querdenkern.

München/Passau – Dr. Ronald Weikl steht Mitte November in einem Waldstück und hält einen Vortrag, den er dann auf Youtube einstellt. Er nennt es „eine kleine Gruß-Botschaft aus der Zwangs-Quarantäne“. Was war passiert? Der auf Naturheilkunde spezialisierte Frauenarzt aus der Passauer Stadtmitte hatte Kontakt zu einer Patientin, die wenig später einen positiven Corona-Test aufwies und den Mediziner als Kontaktperson benannte. Daraufhin schickte ihn das Gesundheitsamt in Quarantäne.

Eigentlich ein normaler Vorgang in diesen Zeiten, möchte man meinen. Nicht so für Dr. Weikl. Er lamentiert in dem gut acht-minütigen Videoclip über „Freiheitsentzug“, klagt, dass er als Gynäkologe „weniger systemrelevant“ sei als ein Fußballspieler. Er gibt dann Tipps zu Attesten, mit denen man sich der Maskenpflicht entledigen könne: Da sei ja jetzt „ein wahrer Spießrutenlauf“ nötig. Aber es sei möglich, solche Atteste mit Hilfe von Juristen in ein juristisches Schriftstück umzuwandeln. Dann hätten sie mehr Glaubwürdigkeit. Der Arzt nennt auch eine Anlaufstelle. Die Gebühr von 25 Euro sei wohl erschwinglich.
Am Mittwoch kamen die Ermittler

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis Dr. Weikl zu einem Fall für die Ermittler wurde. Am Mittwoch durchsuchte die Kriminalpolizei seine Praxis, stellte EDV und etwa 1000 Atteste sicher, die nun ausgewertet werden. Es hatte Anzeigen der Landratsämter Deggendorf und Freyung-Grafenau gegeben, sagt der Passauer Oberstaatsanwalt Walter Feiler. Mittlerweile scheint klar, dass der Arzt weit über Passau hinaus Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausgestellt hat, möglicherweise im ganzen Bundesgebiet. Jedenfalls sei eines dieser Atteste in Berlin aufgetaucht. „Die Ermittlungen könnten sich noch ausweiten, weil sich eventuell auch die Patienten strafbar gemacht haben“, erklärte der Oberstaatsanwalt. Ihnen drohe eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. Der Arzt muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe rechnen.

Gefälligkeitsatteste – da wird die Bayerische Landesärztekammer hellhörig. Präsident Dr. Gerald Quitterer hat die Mediziner mehrmals vor dem leichtfertigen Ausstellen solcher Atteste gewarnt. Ärzte hätten ein „Sorgfaltsgebot zu beachten, das hat auch der 70. Bayerische Ärztetag im Oktober auf Betreiben Quitterers bekräftigt. Zuvor waren immer wieder Berichte über Gefälligkeitsatteste aufgetaucht. „Die Zahl der Fälle, die uns zur Kenntnis gebracht wurden, bewegt sich aber im einstelligen Bereich“, erklärt die Landesärztekammer. Aber diese wenigen Mediziner sind sehr aktiv – und sorgen vor Ort vor allem die Schulen. So ärgerte sich der Leiter der Realschule Roding in der Oberpfalz über Eltern, die für ihre Kinder Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht erwirkten – und die offenbar alle aus derselben Praxis eines Mediziners im Nachbarlandkreis Schwandorf stammten. Auch die Staatsanwaltschaft Bamberg ließ wegen falscher Atteste Ende November drei Arztpraxen im Raum Bamberg und eine Praxis in Erlangen durchsuchen. In Kaufering (Kreis Landsberg) bietet der Heilpraktiker Ralf Kron auf seiner Homepage sogar Blankoformulare an, mit denen Eltern ihr Kind selbst von der Maskenpflicht befreien können – sofern der Schulleiter das akzeptiert. Bei „Querelen“ mit den Schulen solle man einen Anwalt einschalten. Gegen Kron, einem Impfgegner und fanatischen Redner bei Querdenker-Demos, ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg, wie ein Sprecher bestätigt. Es gibt meist mehrere Delikte, die infrage kommen – zum Beispiel ein Verstoß gegen die Infektionsschutz-Maßnahmenverordnung. Auch die Bezirksverbände der Ärztekammer können gegen solche Mediziner vorgehen, zum Beispiel wegen eines Verstoßes gegen die Berufsordnung. Derartiger Ärger droht dem Altöttinger Arzt Dr. Hans-Ulrich Mayr, der für die AfD im Stadtrat sitzt, am Begriff „Corona-Pandemie“ zweifelte und bei einer Behandlung keinen Mund-Nasen-Schutz getragen haben soll.

Grundsätzlich kann Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ein Arzt jeder Fachrichtung ausstellen – selbst ein Zahnarzt oder Orthopäde. Objektiv betrachtet sei so ein Attest aber nur bei Vorliegen einer medizinischer Indikation legitim, warnt die Landesärztekammer – wenn also der Patient beispielsweise an einem Bronchial-Karzinom leide oder an Mukoviszidose. Es reiche nicht, pauschal Panikattacken, Schwindel oder Atemnot beim Maskentragen zu attestieren. Insgesamt sei vielleicht bei einem unter 1500 Patienten ernsthaft von Beschwerden auszugehen.
Seit Dezember muss das Attest eine Diagnose enthalten

Seit Dezember gibt es ohnehin eine neue Hürde beim Ausstellen von Anti-Masken-Attesten: Der Arzt muss nun eine Diagnose nennen. Atteste sind damit nicht zwangsläufig ungültig, jedoch könne etwa ein Schulleiter auf einem nach dem 1. Dezember ausgestellten Attest bestehen.

Dr. Weikl war für unsere Redaktion gestern nicht zu sprechen. Redseliger ist er auf Querdenker-Demos, auf denen er schon auftrat. Als zweiter Vorsitzender von „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie“ (MWGFD) ist er unter den Corona-Verharmlosern ohnehin eine Koryphäe. Der am Amtsgericht Passau eingetragene und steuerbegünstigte Verein (e.V.) bietet Dr. Weikl ein Forum zur Verbreitung fragwürdiger Thesen – etwa der, dass Maskentragen „schnell zu einer Kohlendioxidvergiftung“ führe.

Vorsitzender von MWGFD ist übrigens Prof. Dr. Sucharit Bhakdi – ein Wissenschaftler, der schon im Frühjahr Corona für einen „Fehlalarm“ hielt (so auch sein Buchtitel). Für seine „unwissenschaftlichen Verharmlosungen der Covid-19-Pandemie“ hat Bhakdi soeben eine Auszeichnung erhalten – das „goldene Brett vorm Kopf“.
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https://www.merkur.de/bayern/ein-attest-vom-maskenrebell-90144310.html
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Re: Querdenken
« Antwort #1967 am: 18. Dezember 2020, 15:02:23 »
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Re: Querdenken
« Antwort #1968 am: 18. Dezember 2020, 15:21:22 »
Julia, die Tochter von dem Weikl betreibt übrigens mit der Bus-Antonia zusammen diese Telegramgruppe für querdenkende Kinder. Die Tochter nennt sich Pädagogin, ist aber noch mitten im Lehramtsstudium.

https://linksrumgeschwurbelt.wordpress.com/2020/10/13/das-orgateam-im-und-um-den-verein-fur-die-freiheit-2020/

Zitat
Julia Weikl (Die besorgte Pädagogin)

Julia Weikl ist Lehramtsstudierende und als Tochter von Dr. Ronald Weikl wohl über ihren Vater zur „Bewegung“ gekommen, in der sie inzwischen einen festen Platz einnimmt. Als Mitglied im Vorstand von „Für die Freiheit 2020“ ist sie dort nach eigenen Angaben hauptsächlich für redaktionelle und operative Aufgaben zuständig. [1f] Öffentlich trat sie das erste Mal als Rednerin auf der Kundgebung am 27.06.2020 in Erscheinung, [2f] als „Pädagogin“ (obwohl sie sich eigentlich noch im Lehramtsstudium befindet). Dort erzählte sie, dass ihre Motivation, bei den „Corona Rebellen“ aktiv zu werden, ein Gespräch mit ihrem achtjährigen Sohn gewesen sei, in dem dieser zugab, dass er Angst habe, für die Erkrankung anderer Schuld tragen zu können. Ein Blick auf ihr Fabebookprofil zeigt, dass das Thema „Kindeswohl“ tatsächlich ein wichtiges Thema für sie ist, welches sie durch Infektionsschutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstand halten gefährdet sieht, weshalb sie auch ihren Sohn ohne Maske zur Schule schickt. [3f] Während sie selbst keine verschwörungstheoretischen Inhalte öffentlich teilt oder verbreitet, hat sie offensichtlich kein Problem damit, wenn ihr Mitstreiter:innen und ihr scheinbar (soweit man das von Social Media Posts und Videos/Fotos von Veranstaltungen beurteilen kann) guter Freund Daniel Kirchhoff eben dies tut und Q-Anon-Verschwörungsmythen oder andere offensichtlich antisemitische Posts auf Facebook veröffentlicht. Ebenfalls fungierte sie für kurze Zeit als „Vermittlerin“ zwischen ihrem Vater, Dr. Ronald Weikl, und den Mitgliedern des Telegram-Kanals „Corona Rebellen Passau“, bevor sich der Verein „FdF2020“ von diesem distanzierte. [4f] Weikl betreibt auch den Instagram Account „corona-jugend-informiert“ gemeinsam mit „antonia_ke_“, ein relativ inhaltsleerer Instagram-Blog, auf dem neben Fotos von Veranstaltungen, auf denen Weikl und/oder „antonia_ke_“ waren, höchstens ab und zu Videos mit Erfahrungen aus dem „Maskenverweigerinnen-Alltag“ geposted werden. Am 12.09.2020 war Julia Weikl bei der Festnahme Kirchhoffs und Dichtls in München in der betroffenen Passauer Demogruppe und dokumentierte die Festnahme dramatisch. Ihr Video wurde mehrere zehntausend Mal geteilt, so auch vom populären rechten Verschwörungsideologen Attila Hildmann. Dies brachte der Passauer Corona Rebellen truppe zweifelsohne bundesweite Berühmtheit in der CR-Blase ein. Bei der kurzfristig abgesagten Passauer „Für die Freiheit 2020“ Kundgebung am 19.09.2020 trat Weikl erstmals als Versammlungsleiterin auf, zuerst im Kooperationsgespräch mit der Stadt und später, bei der illegalen Ausweichveranstaltung zur abgesagten Demo, in Eging am See mit der Polizei diskutierend, als der Verein versuchte, die Kundgebung aufgrund der in Passau geltenden, für sie inakzeptablen Maskenpflicht, dorthin zu verlegen. [5f] Auch betätigt sie sich seit neuestem als Demo-Referentin, auch bei Großveranstaltungen Seite an Seite mit Idolen der “Corona Rebellen”, wie der (gescheiterten) “Umarmung des Bodensees” in Konstanz am 03.10. [6f] oder am 24.10. in Weiden. Ende Oktober gründete sie gemeinsam mit sieben weiteren Menschen die Facebookgruppe “LKR Passau steht auf!”, die innerhalb weniger Tage 4000 Mitglieder zählte und die auch stille Proteste oder Kundgebungen organisiert.

Die Landwirtschaftsanwältin Raphaela Dichtl gehört auch zu den Corona-Rebellen in Passau und ist die neue (Kanzlei)partnerin vom Haintzelmännchen. Es ist wirklich die, die in München verhaftet wurde. Ihre Mama gehört auch zu den Querdeppen, genauso wie ihr damaliger Freund Daniel Kirchhoff.

Zitat
Raphaela Dichtl (Die Anwältin mit Karriereambitionen)

Raphaela Dichtl ist eine seit wenigen Monaten zugelassene Juristin. Ihre Bekanntheit schuldet die 26-Jährige einem Vorfall in München, als sie, ihre Mutter Marita Dichtl und ihr, nach eigenen Angaben, Partner Daniel Kirchhoff auf dem Weg zur “Querdenken”-Großdemo auf der Theresienwiese am 12.09.20 festgenommen wurden. Vorausgegangen war eine Handgreiflichkeit Dichtls mit einem Gegendemonstranten, nach der beide Beteiligte den:die andere:n wegen Körperverletzung anzeigten. Als Raphaela Dichtl sich entgegen der Anweisungen der Polizei entfernen wollte, wurden sie und Kirchhoff auf unschöne Weise abgeführt, was dem Umstand geschuldet war, dass sie sich am Boden liegend ineinander verkeilten und aneinander festhielten, um die Festnahme zu erschweren. [1g] Nachdem ein Video der, vermeintlich durch überzogene Polizeigewalt geprägten, Festnahme im Netz tausendfach geteilt wurde, unter anderem von Verschwörungsikone Attila Hildmann, erlangte Dichtl auch durch ein YouTube-Interview [2g] mit Markus Haintz, einem bei den “Corona Rebellen” beliebten Rechtsanwalt, Bekanntheit. In dieser medialen Rechtfertigungskampagne inszenierte sie sich geschickt als unschuldiges Opfer eines vermeintlichen Antifa-Angriffs und von enthemmter Polizeigewalt. Ihrer Darstellung nach habe sie allein aus Notwehr gehandelt – von Körperverletzung und Widerstandshandlungen ihrerseits schweigt sie geflissentlich. Womöglich versuchte sie so ihren Job und ihre Anwaltszulassung zu retten, die durch eine Anzeige und Verurteilung gefährdet wären. Während diese Kampagne in der Bubble der Corona Rebellen durchaus funktionierte und zu einigen wütenden Posts gegen “die Antifa” und tausenden Hasskommentaren gegen die Polizei führte [3g], konnte Dichtl ihren Job bei einer Passauer Anwaltskanzlei nicht retten. [4g] Dafür hilft sie nun mit ihren juristischen Kenntnissen dem Verein “Für die Freiheit 2020” z.B. im Kooperationsgespräch mit der Polizei vor Kundgebungen und möchte sich im “Legal Team” der Corona Rebellen rundum Rechtsanwalt Haintz engagieren. Ihre im Interview getätigte Behauptung, wonach sie nicht wisse, ob sie jemals wieder einfach so auf Demos gehe, hat sie jedoch inzwischen bereits selbst widerlegt: Am 28.09.2020 beteiligte sie sich gemeinsam mit Kirchhoff am Flyerverteilen mit Bodo Schiffmann und Samuel Eckert beim Start deren “Corona Info (Bus-)Tour” in der Passauer Fußgängerzone. Aktuell such Dichtl in Passau nach Geschäftsräumen, zu welchem Zweck ist allerdings noch unklar. [5g] Auch sie beteiligte sich am 19.10. an einer Kundgebung der neonazistisch geprägten “Corona Rebellen” in Deggendorf. [6g]
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Offline lobotomized.monkey

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Re: Querdenken
« Antwort #1969 am: 18. Dezember 2020, 16:07:39 »
Klingt nach einer typischen Karriere, schon vorher Probleme mit der Gesellschaft und nun sind "die da oben" die wahren Schuldigen. Unerträglich in diesem Land, wo man noch nicht einmal mehr seine Meinung sagen darf und man Berufsverbot wegen kleinerer charakterlichen Schwächen bekommt.
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Offline Gutemine

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Re: Querdenken
« Antwort #1970 am: 18. Dezember 2020, 16:41:32 »
Mich würde ja mal interessieren, wie er vor seiner Heirat geheißen hat (nebenbei fällt mir auf, dass das in Reichsbürger-/Rechtsextremistenkreisen eine beliebte Form des Namenswechsels zu sein scheint). Leider finde ich zu dem angegebenen Insolvenz-AZ AG Göttingen 71 IK 49/13 NOM gerade mal gar nichts. Dabei wurde das doch erst 2018/2019 wirklich abgeschlossen.
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Re: Querdenken
« Antwort #1971 am: 18. Dezember 2020, 17:45:35 »
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Re: Querdenken
« Antwort #1972 am: 18. Dezember 2020, 18:16:22 »
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Querdenken
« Antwort #1973 am: 18. Dezember 2020, 19:03:19 »
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Zitat
Leipzig
Polizei bereitet sich auf Großeinsatz wegen »Querdenkern« vor

Gegner der Corona-Maßnahmen wollen am Samstag in Leipzig protestieren – obwohl die Demonstration keine Genehmigung erhielt. Die Polizei rechnet erneut mit Ausschreitungen.
18.12.2020, 18.35 Uhr
Spoiler
Die Polizei in Leipzig bereitet sich auf einen Großeinsatz am Samstag vor. Die Behörde rechne mit einem Demonstrationsgeschehen in der Größenordnung vom 21. November, wie die Behörde am Freitag erklärte. Es bestehen zahlreiche Protestaufrufe, auch aus dem Spektrum der Corona-Skeptiker. »Es wird viel geworben, es wird viel geteilt im Netz«, sagte ein Polizeisprecher.

Die Veranstalter hatten die Demonstration nicht fristgerecht angemeldet und deshalb keine Genehmigung erhalten. Laut Allgemeinverfügung sind in Leipzig nur solche Veranstaltungen erlaubt, die bis zum 17. Dezember um 12.00 Uhr angezeigt wurden. Mehrere Gegendemonstrationen mit rund 1000 Teilnehmern sollen stattfinden.

Ende November hatten Corona-Skeptiker und Gegendemonstranten in Leipzig demonstriert. Dabei kam es zu zahlreichen Ausschreitungen. »Sowas ist tatsächlich auch morgen wieder möglich«, sagte der Polizeisprecher. Neben der Absicherung der Versammlungsfreiheit stehe der Infektionsschutz im Fokus der Polizei.

Hubschrauber, Wasserwerfer und Polizeireiter im Einsatz
Die Polizeidirektion Leipzig forderte zur Verstärkung Einsatzkräfte anderer Bundesländer und von der Bundespolizei an. Auch Polizeihubschrauber, Wasserwerfer und die berittene Polizei sollen zum Einsatz kommen.

Leipzig war am 7. November bundesweit in die Schlagzeilen geraten, nachdem eine »Querdenken«-Demonstration aus dem Ruder gelaufen war. Rund 20.000 Menschen hatten friedlich protestiert, sich dabei aber nicht an geltende Hygieneauflagen zur Corona-Prävention gehalten.

Die Stadt Leipzig löste den Protest auf, weil viele Teilnehmer keine Mund-Nasen-Bedeckung trugen und den Mindestabstand nicht einhielten. Tausende widersetzten sich und marschierten über den Innenstadtring. Den Sicherheitskräften wurde daraufhin Versagen vorgeworfen.
lmd/dpa
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https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/leipzig-polizei-bereitet-sich-auf-grosseinsatz-wegen-querdenkern-vor-a-3f9579ae-8a31-4984-a01d-5e83dd52f3ba
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline theodoravontane

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Re: Querdenken
« Antwort #1974 am: 18. Dezember 2020, 21:23:26 »
Rest leider paywall
https://bnn.de/karlsruhe/karlsruhe-stadt/waldorfschulen-verschwoerungstheorien-corona-querdenker-karlsruhe
Nicht ganz Pay- sondern eher Anmelde-Wall …
Ich reiche den Rest mal nach.

Spoiler
Zitat
Waldorf-Pädagoge zitiert bekannte Verschwörungstheoretiker

Auch sonst kokettiert Ruf in seinem Buchbeitrag über die Auswirkungen der Corona-Krise auf Kinder und Jugendliche mit der Nähe zu Verschwörungstheoretikern und zitiert dazu auch Franz Ruppert. Der Münchner Psychotraumatologe behauptet, das Coronavirus sei von der Weltgesundheitsorganisation und Bill Gates zur Einführung von Zwangsimpfungen inszeniert worden.

In einem von der anthroposophischen Akanthos Akademie organisierten Interview auf der Internet-Plattform Youtube spricht Ruf selbst von einer „sogenannten Pandemie“ und berichtet von einer Eurythmie-Lehrerin, die am waldorfpädagogischen Parzival-Zentrum ohne Maske unterrichtet habe.

An staatlichen Schulen wäre das eine Verletzung der Dienstpflicht. „Für Lehrer ohne Maske besteht ein Zutrittsverbot an ihrer Schule“, sagt Pressesprecherin Christine Sattler vom baden-württembergischen Kultusministerium. Bei schwerwiegenden Verstößen drohten sogar dienstrechtliche Konsequenzen.

Auch Ausbilder verbreitet Mythen

Rufs anthroposophische Mitautoren halten mit ihrer Kritik an der Bundesregierung und ihrer Sympathie mit den Verschwörungstheorien der Querdenken-Szene ebenfalls nicht hinter dem Berg. Herausgeberin Michaela Glöckler hatte die Maßnahmen der Regierung bereits als „Totalüberwachung“ bezeichnet und zum Widerstand aufgerufen.

Waldorf-Ausbilder Christoph Hueck stand schon bei mindestens zehn Querdenken-Demos als Redner auf der Bühne. Dabei verbreitete auch Hueck die bekannte Mär von Microsoft-Gründer Bill Gates als Entwickler des Coronavirus und zog Seite an Seite mit Rechtsextremisten durch die Straßen.

Bei Querdenkern bekannte Mythen, etwa dass die Corona-Pandemie nur ein Vorwand für die geplante Totalüberwachung der Bürger sei oder es wegen der fehlerhaften PCR-Tests kaum Infizierte gebe, werden auch von weiteren Mitautoren des Buches aufgenommen.

Der Arzt Thomas Hardtmuth wirbt in seinem Buchbeitrag für die Therapie von Covid-19-Erkrankungen durch Globuli, Wickeln und Fußbäder. Spezialisten wie Martin Bentz nennen das eine fahrlässige Einschätzung. „Eisen-Globuli oder Fußwickel sind für die Behandlung einer Virus-Infektion wie Covid-19 nicht geeignet“, stellt der Klinikdirektor des Städtischen Klinikums Karlsruhe klar.

Weil die meisten Covid-Infektionen vom Körper selbst geheilt würden, könne lediglich der falsche Eindruck entstehen, dass homöopathische Mittel die Genesung vorangetrieben hätten.
Keine Abgrenzung gegenüber Querdenker-Szene

Auch an der Freien Waldorfschule Karlsruhe in der Waldstadt gibt es keine klare Abgrenzung gegenüber der Querdenker-Szene, die in Baden-Württemberg mittlerweile vom Verfassungsschutz beobachtet wird. So wurde der Lehrer nach seinem Auftritt bei der Karlsruher Querdenker-Demo am 26. September zwar kurzzeitig suspendiert, aber bereits am 4. Oktober wieder in die Schulgemeinschaft aufgenommen.

Wenige Tage später bezeichnete der Lehrer die Corona-Pandemie in seinem Beitrag in der anthroposophischen Zeitschrift „Der Europäer“ erneut als „Lüge“ und warnte vor einer „drohenden Corona-Diktatur“.

Hygieneverordnungen werden an der Freien Waldorfschule offenbar nur zähneknirschend umgesetzt. Gegenüber den BNN distanziert sich Roland Frey von der Schulführung zwar von Verschwörungserzählungen und Verstößen gegen die Hygieneverordnungen. Intern wird das Thema allerdings anders kommuniziert. „Uns ist bewusst, dass die erforderlichen gegenwärtigen Einschränkungen nicht unserem pädagogischen Ideal entsprechen und dass sie für manche auch mit leidvollen Erfahrungen verbunden sind“, schrieb die Schulleitung in einem Brief, der den BNN vorliegt, an die Elternschaft.

Trotzdem habe die Schulleitung keinen Handlungsspielraum und müsse bei grob fahrlässigen oder sogar vorsätzlichen Verstößen gegen die Hygieneregeln aktiv werden. Anlass für das Elternschreiben war, dass die Schule bereits mehrere Male wegen Verstößen angezeigt wurde und gegenüber Ordnungsamt und Regierungspräsidium Stellung nehmen musste.

Mindestens 30 Waldorf-Lehrer bei Querdenker-Demos

Für Oliver Rautenberg kommt die Nähe der Waldorfschulen zu Verschwörungstheoretikern nicht überraschend. „Die Querdenker-Szene ist sehr gut vernetzt mit der Anthroposophie“, sagt der Betreiber des Blogs Anthroposophie.blog, der in den vergangenen Jahren zahlreiche Informationen zur Waldorf-Bewegung veröffentlicht hat. Nach seinen Recherchen sind schon mindestens 30 Waldorf-Lehrer bei Querdenker-Demos aufgetreten.

Die Gründe für die ablehnende Haltung der Anthroposophen gegenüber den Corona-Maßnahmen der Regierung liegen für den Blogger auf der Hand. „Waldorfschulen wurden vom Staat gefördert, aber ansonsten in Ruhe gelassen. Vorgaben wie die Maskenpflicht und das Singverbot werden da nicht gern gesehen“, sagt Rautenberg. Die Skepsis gegenüber Digitalisierung und Schulmedizin sei ebenfalls tief in der von Rudolf Steiner begründeten Bewegung verwurzelt

„Ein Großteil der Impfgegner in Deutschland kommt aus dem Umfeld der Anthroposophie“, sagt Rautenberg. In den vergangenen Jahren hat Rautenberg zahlreiche Informationen zur Waldorfpädagogik gesammelt und veröffentlicht. In der Szene genießt der Blogger einen guten Ruf. Immer wieder spielen ihm frustrierte Eltern Interna über fragwürdige Praktiken an Waldorfschulen zu. „Nach außen verkauft sich die Waldorfpädagogik sehr gut und deshalb melden Eltern ihre Kinder sehr gerne an den Schulen an“, so Rautenberg.

Früher oder später würden Schüler und Eltern aus Familien ohne anthroposophischer Überzeugung aber mit der Lehre des Waldorf-Begründers Steiner konfrontiert. „Die kruden Thesen dieses Okkultisten und Hellsehers sind nicht jedermanns Sache“, weiß Rautenberg. „Und wenn eine Pandemie als Lüge bezeichnet und die Maskenpflicht ausgehebelt wird, wollen das nicht alle Eltern mittragen.“
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« Letzte Änderung: 18. Dezember 2020, 21:25:07 von theodoravontane »
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Re: Querdenken
« Antwort #1975 am: 18. Dezember 2020, 22:49:53 »
Böhmerman und Netzpolitik.org haben wieder in den Finanzen von Michi ohne Ball gegraben. Einer seiner Finanziers ist zum Beispiel König Drosselbirne.

https://netzpolitik.org/2020/querdenken-der-geschaeftige-herr-ballweg



Spoiler
Zitat
„Querdenken“
Der geschäftige Herr Ballweg

Der wichtigste Akteur von „Querdenken“ ruft zu Überweisungen auf ein Konto auf, das auf seinen Namen läuft, verdient am Merchandise und an Veranstaltungen der Initiative. Recherchen von netzpolitik.org und dem ZDF Magazin Royale zeigen außerdem, wie er versucht, der Bewegung seinen Willen aufzuzwingen.

18.12.2020 um 20:00 Uhr - Daniel Laufer - in Demokratie - keine Ergänzungen

In einem mexikanischen Restaurant im thüringischen Saalfeld kommen im November „Querdenken“-Anhänger:innen aus ganz Deutschland zusammen. Viele von ihnen wissen nicht, worauf sie sich eingelassen haben. Sie wissen nicht, dass das „Hacienda Mexicana“ nicht irgendein Restaurant ist, sondern laut einem Schild im Eingangsbereich zum fiktiven „Königreich Deutschland“ zählt und damit zur Szene der Reichsbürger. Sie wissen auch nicht, dass „König Peter I.“ persönlich anwesend sein wird. Oder zumindest jemand, der sich so nennen lässt, aber eigentlich Peter Fitzek heißt.

Eingefädelt haben soll das Treffen Michael Ballweg, wie mehrere „Querdenker“ übereinstimmend berichten. Der „Querdenken“-Gründer dürfte gewusst haben, mit wem er sich einließ. Bereits im Oktober hat er Fitzek getroffen, fasziniert war er von einer Bank, die das „Königreich Deutschland“ betreibt. Sogar ein Konto eröffnete er dort.

Viele Eingeladene werfen Ballweg nun vor, den pikanten Charakter des Treffens vor ihnen verheimlicht zu haben, die Rede ist von „Verrat“. Es heißt, Eingeweihte sollen im Vorfeld sogar vor dem Plan gewarnt haben – aber Ballweg habe nicht mit sich reden lassen. Die Causa Saalfeld hat innerhalb der Bewegung zu viel Ärger geführt.

Wer Michael Ballweg reden hört, könnte den Eindruck gewinnen, er habe zumindest in seinen Augen noble Ziele. Seit dem Frühjahr protestiert „Querdenken“ gegen die Maßnahmen, die Menschen vor der Corona-Pandemie schützen sollen. Die Erzählung, die der 46-jährige IT-Unternehmer aus Stuttgart kundtut, um sein politisches Engagement zu begründen, sieht so aus: Er habe das Hauptprodukt seiner Firma verkauft, ein Programm zum Projektmanagement, und seine Rentenversicherungen aufgelöst. Das Geld nutze er nun, um für das vermeintlich Gute zu kämpfen.

Erst diese Woche behauptete er wieder in einer Pressemitteilung, er lebe lieber in einer freien Welt ohne Geld als in einer unfreien Welt mit viel Geld. Dabei hat Michael Ballweg im Zusammenhang mit „Querdenken“ Geschäfte mit Firmen gemacht, von denen er persönlich profitiert hat. Das zeigen gemeinsame Recherchen von netzpolitik.org und dem ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann.

Häufig tritt Ballweg dabei im Zentrum der Initiative auf, obwohl er alleine agiert. Bis heute hat „Querdenken-711“ keine festgelegte Rechtsform: Es gibt keinen eingetragenen Verein, keine Stiftung, keine Firma, nur Michael Ballweg selbst. Mit einem Unternehmer aus Baden-Württemberg schloss er einen Vertrag ab, der ihm wohl 20.000 Euro einbringen sollte. Auch an Einnahmen durch „Querdenken“-Fanartikel, die in ganz Deutschland verkauft werden, ist er beteiligt, während lokale Ableger der Initiative leer ausgehen.

In Interviews stellt Ballweg „Querdenken“ als Initiative dar, bei der alle mitreden dürfen. Es handele sich dabei um eine „demokratische Bewegung“, sagte er dem RBB. Dem Verschwörungsideologen Ken Jebsen erzählte er, „Querdenken“ sei eine Organisation ohne Spitze. Jedoch deutet einiges darauf hin, dass Ballweg selbst diese Spitze ist. Seit Monaten kontrolliert der Mann, den niemand gewählt hat, was unter dem Namen von „Querdenken“ geschieht. Etwa mit dem Treffen in Saalfeld.

Ein Deal zwischen zwei Geschäftsmännern

Mitte Juni tanzt Ballweg auf einer „Querdenken“-Demo in Leonberg bei Stuttgart hinter einer westafrikanischen Trommel, auf der jemand einen Kristall aufgebahrt hat. Der barfüßige Auftritt zählt zu den bizarreren in seiner Karriere als Aktivist. Ballweg ist nicht alleine, zuständig für die Klangkulisse aus Elektrobeats ist ein bärtiger Mann mit langen Haaren und weißem Gewand. „Michael und ich, wir hauen uns jetzt nochmal rein für euch!“, schreit der ins Mikrofon.

Der Musiker ist ein Unternehmer aus Baden-Württemberg, Thomas Hornauer. Ein Vermögen machte er einst mit Sex-Hotlines und Esoterik. Was das Publikum nicht weiß, das vor der „Querdenken“-Bühne im Takt mitwippt: Hornauer bezahlt Ballweg für diese Szene.

„In Deutschland musst du viel Geld in die Hand nehmen, dass du mal Tausend Leute zusammenkriegst“, sagt Hornauer uns am Telefon. Schon deshalb habe sich der Deal mit Ballweg gelohnt. 5000 Euro habe er dem „Querdenken“-Gründer überwiesen. In Leonberg tritt er bereits zum dritten Mal an der Seite von Ballweg auf.

Nach Recherchen von netzpolitik.org und dem ZDF Magazin Royale haben die beiden Männer auch einen Vertrag abgeschlossen. Er regelt die Übertragung von Rechten an Bild- und Tonaufnahmen durch Ballweg und „Querdenken-711“ an Hornauer, der auf der Bühne aufgetreten war. Sie wollten von dem Unternehmer hierfür 5000 Euro.

Ballweg und „Querdenken-711“ stellten Hornauers Firma in diesem Zusammenhang auch eine Rechnung. Sie trägt die Nummer „2006-0001“. Ballweg forderte demnach, dass sich Hornauer auch mit 15.000 Euro an Produktionskosten an drei „Querdenken“-Veranstaltungen beteilige. Insgesamt 20.000 Euro sollte er an eine IBAN mit den Endziffern „9013“ überweisen. Es ist ein Privatkonto von Michael Ballweg.

Ballweg hofft offenbar noch heute, Geld aus diesem Geschäft zu erhalten. „Drei Viertel der vereinbarten Vergütung stehen noch aus“, teilt er uns mit. Hornauer bestätigt auf Anfrage, die übrigen 15.000 Euro nicht bezahlt zu haben. Er sei mit einigen Dingen, die in Leonberg passiert seien, nicht einverstanden gewesen, und auf Distanz zu der Initiative gegangen.

Ein offizieller Fan-Shop

Thomas Hornauer ist nicht der einzige, mit dem Michael Ballweg einen Vertrag abgeschlossen hat. Spätestens seit Juni bietet „Querdenken-711“ auf seiner Website eigene Fanartikel an als handele es sich bei der Bewegung um den FC Bayern. In einem Online-Shop listet die Initiative mittlerweile 69 unterschiedliche Produkte auf. Verkauft werden Jacken, T-Shirts, sogar Aufkleber für die Heckscheibe.

„Querdenken-711“ arbeitet dabei mit einer Firma namens MerchYou aus Nordrhein-Westfalen zusammen. Diese bewirbt das Angebot seit Monaten auf Telegram, wie eine Datenauswertung zeigt. Mindestens 79 Chat-Nachrichten haben Verantwortliche hierzu in „Querdenken“-Gruppen gestreut. Dabei preisen sie die Fanartikel an wie Lifestyle-Produkte. „Für jede Wetterlage die passende Kleidung“, schreiben sie. „Eine „Querdenken-Herbst/Winter-Kollektion“ sei „ab sofort“ erhältlich.

MerchYou wollte sich auf Anfrage nicht zu den Konditionen äußern, die das Unternehmen mit Ballweg und „Querdenken-711“ vereinbart hat. Aber als sich ein Anhänger in der Krefelder Telegram-Gruppe „Querdenken-215“ versichern will, dass ein Teil des Geldes auch wirklich an die Bewegung gehe, schreibt ihm ein MerchYou-Geschäftsführer: „Wir unterstützen ‚Querdenken‘ mit dem Merch.“

Damit scheinen Zweifel bereinigt. Doch so einfach ist es nicht, wie unsere Recherchen zeigen.

„Querdenken“-Lokalgruppen gehen leer aus

Längst hat MerchYou neben Stuttgart etliche weitere Vorwahl-Bereiche in sein Sortiment aufgenommen. Bestellen kann man dort nun zum Beispiel Hoodies von „Querdenken-69“ aus Frankfurt.

Wir haben eine Reihe örtlicher Ableger von „Querdenken“ gefragt, wie MerchYou sie an Erlösen beteilige. „Wir bekommen davon nichts“, sagt Malin Joy Singh, die für die Gruppe in Frankfurt zuständig ist. „Das Geld geht nach Stuttgart.“ Andere Lokalgruppen, mit denen wir gesprochen haben, berichten ähnliches.

Profiteur des „offiziellen ‚Querdenken‘-Shops“ ist Michael Ballweg selbst mit „Querdenken-711“, unabhängig von der Vorwahl, die auf den Fanartikeln steht. Jedes Mal, wenn jemand einen Hoodie oder ein T-Shirt kauft, erhalten er und „Querdenken-711“ nach eigenen Angaben umgerechnet mal sechs, mal zwölf Prozent des Verkaufspreises. Er rechtfertigt seine Beteiligung damit, dass er T-Shirts oder ähnliches mitbringe, wenn er auf Demos eingeladen werde. Zahlen nennt er nicht.

Etliche Lokalgruppen verlinken den „offiziellen ‚Querdenken‘-Shop“ auf ihren Websites, auch wenn das bedeutet, dass ihre eigenen Kassen dann womöglich leer bleiben. „Wir sollen das so machen“, sagt Malin Joy Singh aus Frankfurt. „Das ist ein Standard.“

Tatsächlich empfiehlt Ballweg den übrigen Gruppen, MerchYou zu nutzen. Er hält das augenscheinlich für einen fairen Deal. „Ich kenne keine Lokalgruppe, die sich jemals beklagt hätte“, schreibt er uns. Und überhaupt: Es gebe ja gar keinen Zwang, eine „Querdenken“-Initiative zu gründen. Wer Ballweg nach den Finanzen seiner Initiative fragt, stößt häufig auf Gleichgültigkeit, meist auf Ablehnung.

Spenden oder Schenkungen?

Ein Satz in einer Pressemitteilung, die „Querdenken-711“ am Montag verschickt hat, sagt viel darüber aus, wie der Initiator über die Einnahmen denkt: „Anders als Parteien unterliegt der ‚Querdenken‘-Gründer als Privatperson keiner Transparenzpflicht.“ Doch wenn es um Geld geht, fällt es dem Stuttgarter schwer, zwischen sich und seiner Bewegung klare Trennlinien zu ziehen. Mitunter verstrickt er sich dabei in Widersprüche.

Mitte Juli spricht Ballweg auf einer „Querdenken“-Kundgebung vor dem Mannheimer Schloss. Die Vorbereitungen für die Großdemonstration in Berlin am 1. August laufen bereits auf Hochtouren. Nach Schätzungen mehrerer Beteiligter soll sie einen sechsstelligen Euro-Betrag kosten. „Ich habe bisher noch nicht zu Spenden aufgerufen“, sagt Ballweg in Mannheim, er habe sich das für einen wichtigen Moment aufheben wollen. Der sei jetzt gekommen. „Bitte unterstützt uns und nutzt nur das offizielle Spendenkonto auf unserer Website.“

Im Netz ist diese Szene gut dokumentiert, „Querdenken-711“ hat ein Video davon auf seinen YouTube-Kanal hochgeladen. Vielleicht wäre sie heute nicht der Rede wert, hätte Ballweg dem ARD-Magazin Kontraste nicht später ein erstaunliches Interview gegeben. „Ich sammele keine Spenden“, sagt Ballweg. „Wir nehmen Schenkungen an“ – „weil ich’s als Einzelperson mache – als Privatperson.“

Wenn man Ballweg heute fragt, warum er sich so widersprüchlich geäußert habe, versucht er, den Spieß umzudrehen. In seiner E-Mail klagt er über angebliche „Wortverdrehungen mancher Medienvertreter“. Aber es sind Ballwegs eigene Worte, die in diesem Fall Fragen aufwerfen – veröffentlicht von „Querdenken-711“ auf YouTube. Im Fernsehbeitrag von Kontraste kam die Aussage zu den Schenkungen gar nicht vor.

Auf der Website von „Querdenken-711“ heißt es, die Gesamtsumme der Überweisungen pro Privatperson dürfe einen Betrag von 19.999 Euro in zehn Jahren nicht übersteigen. So ist es theoretisch möglich, dass aus vielen kleinen Summen ein ganzes Vermögen entsteht. Kommen mehr als diese 20.000 Euro pro Person zusammen, wird eine Schenkungssteuer fällig.

Weil Ballweg als „Querdenken-711“ am Merchandise mitverdient und Deals mit Leuten wie Hornauer macht, könnten die Schenkungen unter Umständen aber als gewerbliche Einkünfte gewertet werden. Dann müsste er sie wohl nachträglich versteuern.

„Querdenken-711“ behauptet im selben Zusammenhang auch: „Du hilfst uns damit bei der Organisation der Demos und Finanzierung der Klagen.“ Dieser Satz könnte Ballweg Probleme bereiten, denn er deutet darauf hin, dass die Überweisungen zweckgebunden sein könnten. Dann dürfte Ballweg nicht frei über das Geld verfügen – es wären zweckgebundene Spenden. Dies würde bedeuten, dass Ballweg Rechenschaft ablegen müsste.

Die Kontonummer mit den Endziffern „9013“ nutzt Ballweg nach Recherchen von netzpolitik.org und dem ZDF Magazin Royale mindestens seit Juni, spätestens seit Juli steht sie im Netz. Ballweg will nicht sagen, wie viel Geld er darüber bislang eingenommen hat.

Wie groß die Spendenbereitschaft der Bewegung ist, wird jedoch schon im Frühjahr bei einem Vorfall in Stuttgart deutlich. Als in der Nacht vor einer Demo mehrere Lastwagen mutmaßlich infolge eines Brandanschlags zerstört werden, kommen nach Medienberichten binnen kurzer Zeit 225.000 Euro zusammen. Die Spenden, um die Lastwagen zu ersetzen, gehen damals zwar nicht an Ballweg. Aber heute sammelt „Querdenken-711“ Geld auf dem Konto mit den Endziffern „9013“, das auf seinen Namen läuft.

Das Konto gehört Michael Ballweg

Auch hierzu macht Ballweg widersprüchliche Angaben. Als die FAS im November thematisiert, seine private Kontonummer werde auf der Website genannt, behauptet „Querdenken-711“ per Pressemitteilung, diese Aussage sei falsch und fordert eine „Richtigstellung“. Das Konto sei bloß auf Ballwegs Namen eingerichtet worden, aber für Aktivitäten zur Wiederherstellung verloren geglaubter Grundrechte bestimmt. Ballweg schreibt hier laut den Metadaten des Dokuments offenbar über sich selbst in der dritten Person.

Noch im Gespräch mit Kontraste sagte Ballweg im September über das Spenden- oder Schenkungskonto mit den Endziffern „9013“ klipp und klar: „Ja, das Konto ist ein Privatkonto, denn es läuft auf den Namen Michael Ballweg und damit auf eine Privatperson.“ Auch von dieser Aussage lässt sich auf dem YouTube-Kanal der Initiative eine Aufnahme finden. Ballweg antwortete damals vor laufender Kamera auf eine Frage, die netzpolitik.org ihm zuvor schriftlich gestellt hatte.

Heute versucht sich Ballweg an einer neuen Argumentationslinie. In seiner E-Mail an uns beteuert er nun, bei diesem Privatkonto habe es sich von Anfang an nur um ein „Übergangskonto“ gehandelt. Dass er dieses vermeintliche Übergangskonto seit mindestens einem halben Jahr nutzt, daran gibt er jetzt dem Regierungspräsidium Darmstadt die Schuld.

Was wurde aus der Stiftungsgründung?

Ballwegs Initiative hat kürzlich große Pläne enthüllt. Er wolle, wie die Initiative mitteilt, zwei Firmen gründen: eine herkömmliche sowie eine gemeinnützige GmbH. Untergeordnet werden sollen die Firmen angeblich einer Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main, die auch den Namen der Initiative trage. Bereits im Juni sei diese Stiftung angemeldet worden, aber das zuständige Regierungspräsidium Darmstadt ziehe die Gründung in die Länge.

„Insofern lade ich Sie gerne ein, beim Regierungspräsidium nachzuhaken, warum die Gründung der Stiftung sich seit Monaten verzögert“, schreibt uns Ballweg. Wir haben das getan und beim Regierungspräsidium nachgefragt. Die Antwort, die wir erhalten haben, ist kurios. Sie weckt erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Ballwegs Aussagen.

Das Regierungspräsidium teilt mit, Ballweg habe nicht wie behauptet im Juni, sondern erst im Oktober Unterlagen für eine gemeinnützige Stiftung namens „QUERDENKEN711“ zur Vorprüfung eingereicht. „Herr Ballweg“, schreibt uns eine Sprecherin der Behörde am Mittwoch, habe von der Gründung „jedoch sehr schnell Abstand genommen“.

Die Vorprüfung einer Stiftungsgründung im Herbst würde zum zeitlichen Ablauf passen, der bislang bekannt war. Mitte Oktober hatte Ballwegs Rechtsanwalt Ralf Ludwig gegenüber netzpolitik.org bestätigt, dass „Querdenken-711“ als Organisation noch keine Rechtsform hat. „Herr Ballweg hat mir gesagt, er habe nächste Woche ein Gespräch mit seinem Steuerberater, wie das Ganze einzuordnen ist“, sagte Ludwig damals.

Rund eine Woche später meldete der MDR auf einmal, Ballweg habe angekündigt, er wolle „in den nächsten Tagen“ eine Stiftung gründen. Warum er nun dennoch beteuert, dies bereits im Juni getan zu haben und das zuständige Regierungspräsidium davon nichts zu wissen scheint, ist unklar.

Anzeige beim Stuttgarter Finanzamt

Inzwischen hat wohl auch das Stuttgarter Finanzamt von Michael Ballweg und „Querdenken-711“ erfahren. netzpolitik.org und dem ZDF Magazin Royale liegt eine Anzeige vor, welche die uns namentlich bekannten Verfasser:innen beim Finanzamt erstattet haben. Sie haben das Schreiben nach eigenen Angaben im Herbst an die Abteilung für Steuerfahndung geschickt.

„Wir weisen darauf hin, dass einige Medien über die wirtschaftlichen Betätigungen von ‚Querdenken-711‘, insbesondere die erheblichen Einnahmen der Organisation berichtet haben“, heißt es darin. „Auf der Website wirbt die Organisation für Spenden und behauptet, dass die Anerkennung der Gemeinnützigkeit derzeit noch in Arbeit sei.“ So entstehe der Eindruck, dass es sich bei der Initiative um eine Organisation handele, bei der eine gemeinnützige Anerkennung zumindest möglich sei. Ob dies zutrifft, scheint in Anbetracht der Ungereimtheiten bei der Stiftungsgründung fraglich.

Das Finanzamt teilt mit, es dürfe den Eingang einer solchen Anzeige nicht bestätigen und verweist auf das Steuergeheimnis. Ballweg schreibt uns, bislang habe ihn die Behörde nicht kontaktiert.

Ballweg gehören 19 „Querdenken“-Marken

Ähnlich undurchsichtig wie die Finanzen von „Querdenken“ sind auch die Strukturen innerhalb der Bewegung. Sie besteht eigentlich aus vielen lokalen Gruppen, die eigenständig agieren sollen. Unsere Recherchen offenbaren jedoch eine inoffiziell-faktische Hierarchie, an deren Spitze sich Ballweg selbst gesetzt hat.

Im Juni wendet sich der Unternehmer an eine Kieler Anwaltskanzlei. Es geht um Kontrolle, vielleicht um Macht. Niemand außer ihm soll als „Querdenken-711“ auftreten dürfen. Also meldet die Kanzlei in seinem Namen „Querdenken“ mit der Abwandlung der Stuttgarter Vorwahl als Wortmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) an. Es geht um drei Markenklassen, die Internetplattformen betreffen, auch die Produktion von Videos und die Organisation politischer Veranstaltungen.

Man habe festgestellt, dass „Querdenken“-Internetdomains belegt worden seien, um sie für „rufschädigende Propaganda“ zu nutzen, so Ballweg. „Deshalb haben wir vorausschauend gehandelt und die Marken registriert.“ Mit „wir“ meint er anscheinend sich selbst.

Ihm geht es dabei nicht nur um „Querdenken-711“, den Stuttgarter Ableger der Initiative, den er anführt. Ballweg denkt größer. Der Datenbank des DPMA zufolge gehören ihm heute unter anderem die Wortmarken für Berlin mit „Querdenken-30“, München mit „Querdenken-89“ und Hamburg mit „Querdenken-40“.

Um „Querdenken“-Marken für 19 Städte in ganz Deutschland in seinen Besitz zu bringen, hat Ballweg offenbar tief in die Tasche gegriffen: Laut Preisliste auf der Website verlangt die Kanzlei pro Markenanmeldung 299 Euro Netto-Honorar. Hinzukommen die Gebühren, die das DPMA für die Anmeldung verlangt. Ballweg dürfte für alle Markenanmeldungen also mehr als 11.000 Euro ausgegeben haben. Ob er die Marken behalten darf, muss noch geklärt werden: Eine Münchner Firma mit einem ähnlichen Namen hat Widerspruch eingelegt. Zuerst berichtete hierüber die FAZ.

Nach Recherchen von netzpolitik.org und dem ZDF Magazin Royale nutzt der Gründer die Markenrechte dennoch bereits, um innerhalb der „Querdenken“-Bewegung seinen Willen durchzusetzen.

Rauswurf per Pressemitteilung aus Stuttgart

Einer von Ballwegs Kritiker:innen ist Volkmar Zimmermann, noch bis vor Kurzem Teamleiter des Berliner Ablegers „Querdenken-30“. Manche Vorgaben, die Ballweg den Lokalgruppen auferlegt habe, hätten nicht zu einer Bürgerbewegung gepasst, sagt Zimmermann uns am Telefon. Sie seien höchstens dazu geeignet gewesen, Gewinne zu generieren.

Im Oktober tauscht Ballweg ihn einfach aus. Er nutzt die enorme Reichweite seiner Stuttgarter Kanäle, um zwei neue Organisator:innen zu benennen. Die Pressemitteilung, die er aussendet, wirkt wie eine Formalie, eine knappe Information, damit alle im Bilde sind. „Nicht mehr verantwortlich: Volkmar Zimmermann“, steht dort. Dabei ist unklar, warum Ballweg dazu befugt sein soll, aus der Ferne eine solche Entscheidung zu treffen.

Zimmermann sagt, Ballweg habe ihm auch eine E-Mail geschickt und verboten, den Namen „Querdenken“ zu nutzen. Andernfalls würde er eine Markenrechtsverletzung begehen. Er spricht in diesem Zusammenhang von einem „Abmahntonfall“.

Im Wesentlichen räumt Ballweg dies ein. Er begründet die Nachricht damit, dass Zimmermann noch immer Social-Media-Kanäle unter dem Namen „Querdenken-30“ nutze. „Wir haben ihn aufgefordert, die entsprechenden Kanäle an das neue Team zu übergeben und in diesem Zusammenhang auf die Markenrechte verwiesen.“ Dabei können Markenrechtsansprüche eigentlich nur geltend gemacht werden, wenn es um geschäftliche Aktivitäten geht.

Man könnte Ballwegs Hinweis auch als Warnung an alle anderen Lokalgruppen verstehen, auf keinen Fall aus der Reihe zu tanzen.

Die Bewegung als Pyramide

Zimmermann ist nicht der einzige, der sich über Ballwegs Anordnungen beschwert. Auch Äußerungen von Stephan Bergmann deuten darauf hin, dass nicht alle damit einverstanden sind, wie innerhalb der Bewegung Entscheidungen getroffen werden. Bergmann war monatelang Pressesprecher von „Querdenken-711“ und damit im innersten Kreis. Wegen des Geheimtreffens mit „König Peter I.“ hat er mit der Initiative gebrochen.

Wer Bergmann zuhört, könnte den Eindruck gewinnen, es habe auch bei „Querdenken“ eine Art Herrscher gegeben. In einem YouTube-Video redet sich der Aussteiger in Rage. „Ohne, dass der Michael irgendwas freigegeben hat, ist da gar nichts gelaufen“, schimpft er. „Querdenken-711“ sei aufgebaut wie eine Pyramide. „Es hat sich irgendwie diktatorisch für mich angefühlt.“

Als wir Ballweg mit Bergmanns Worten konfrontieren, wischt er die Kritik beiseite. Er teile diese Meinung nicht und schließlich lobten viele „Querdenker“ die angebliche Selbstverwaltung der Ortsgruppen, sodass eine große Freiheit darin bestehe, Veranstaltungen zu gestalten, wenn man sich im Rahmen des „Manifests“ bewege.

Auch wenn Ballweg abstreitet, sich zu bereichern: In der Summe entsteht das Bild eines Mannes, der wie im Fall seines Deals mit Thomas Hornauer das Publikum seiner Kundgebungen monetarisiert, an Fanartikeln verdient und Spenden über ein Privatkonto sammelt, ohne darüber Rechenschaft zu geben.

Das „Querdenken-Manifest“, auf das er sich beruft und nach dem sich alle richten sollen, besteht aus rund 150 Wörtern. Es handelt vom Kampf gegen die Corona-Maßnahmen und einigen Dingen, für welche die Bewegung stehen will, zum Beispiel für Wahrheit, Demokratie und einen respektvollen Austausch.

Nicht im „Querdenken“-Manifest steht der Name Michael Ballweg.
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Re: Querdenken
« Antwort #1976 am: 18. Dezember 2020, 23:00:36 »
Böhmerman und Netzpolitik.org haben wieder in den Finanzen von Michi ohne Ball gegraben. Einer seiner Finanziers ist zum Beispiel König Drosselbirne.

Zitat
Bereits im Oktober hat er Fitzek getroffen, fasziniert war er von einer Bank, die das „Königreich Deutschland“ betreibt. Sogar ein Konto eröffnete er dort.
Wenn er aber ein Konto bei Fusselhirns Bank (hat der echt noch eine "Bank"?) eröffnet, dann finanziert er damit eher den Keenich statt umgekehrt. Intelligent genug, sein ergaunertes Geld vernünftig anzulegen, ist er dann wohl auch nicht.
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Re: Querdenken
« Antwort #1977 am: 18. Dezember 2020, 23:11:19 »
dann finanziert er damit eher den Keenich statt umgekehrt.

König Drosselbirne ist der Hornauer, nicht der Fitzek.

(hat der echt noch eine "Bank"
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Re: Querdenken
« Antwort #1978 am: 18. Dezember 2020, 23:20:24 »
Also, es gibt/gab Kontakte von Hornauer aka König Drosselbirne und Ballweg. Hornauer hat -so hat er es in seinen Videos/Posts auch verlauten lassen- Ballweg finanziell unterstützt. Deshalb hat er am Anfang ja auch bei den Corona-Demos so eifrig mitgemacht.

Allerdings ist es bei der Drosselbirne nicht anders als beim Bezopften: Beide wollen letztendlich die absoluten Herrscher sein denen sich alles zu unterwerfen hat. Bei Drosselbirne ist das noch ausgeprägter, schließlich "zahlt er ja mit seinen Millionen" dafür (ich erinnere an das Motivationsvideo).

Auch wenn Ballweg Computerprogramm/Apps entworfen hat und damit auch eine Zeit lang Geld verdient hat: Ich halte ihn nicht für eine der helleren Kerzen an Gottes großem Kronleuchter. Eher so auf dunklem Funzelniveau.  ;) Da kann ich mir schon vorstellen, dass er es als verführerische Idee angesehen hat ganz ohne die üblichen Formalitäten seine "Spenden" bei der Bank des Bezopften zu parken. Wo keine Gefahr besteht, dass jemand pfänden, Geldflüsse nachvollziehen oder gar Steuern fordern kann.
Wie lange es dauert, bis er merkt, dass er das Geld da gleich hätte verbrennen können?  :scratch: :scratch: Man weiß es nicht.

Ich würde es sogar als möglich ansehen, dass mit Ballwegs vermeintlich sicher gepakrtem Geld die neue "Anschaffung fürs Gemeinwohl" gezahlt wurde.  ;)
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Re: Querdenken
« Antwort #1979 am: 18. Dezember 2020, 23:27:38 »
Wenn ich jetzt rüber in den Faden vom kleinen König Möchtegern gucke und sehe, dass die einen Kran mieten können, frage ich mich, ob Fitzeks Tour, einen gutbetuchten Informatiker auszunehmen, womöglich noch einmal geklappt hat. Auf der anderen Seite hätte ich nicht gedacht, dass Ballweg so dumm ist, Fitzek auf den Leim zu gehen.

Herrje, die Welt ist klein, wieder einmal zieht sich unsere Kundschaft gegenseitig ab. :facepalm:
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.