Autor Thema: Querdenken  (Gelesen 1040308 mal)

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Re: Querdenken
« Antwort #1980 am: 18. Dezember 2020, 23:33:23 »
Der Hornauer hat Michi auch abgezogen. Von den vereinbarten 20.000 hat er bisher nur 5.000 gezahlt. Da wurde Dre Quarkdenker-König also von zwei anderen Möchtegern-Monarchen abgezogen. Kannte Dir nicht ausdenken.  :facepalm:
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Offline theodoravontane

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Re: Querdenken
« Antwort #1981 am: 18. Dezember 2020, 23:58:02 »
König Drosselbirne ist der Hornauer, nicht der Fitzek.
Ach herrje, natürlich … Pardon, bei den vielen Königen, die da zeitgleich regieren, habe ich wohl den Überblick verloren.

Off-Topic:
Aber das Fitze noch immer "Banken" betreibt, ohne das ihm schon bei der Erwähnung des Wortes die Wortmarke die Tür verschönert, das wundert mich doch etwas. Ist ja nicht so, als wäre er dahingehend ein unbeschriebenes Blatt.

Dauert das wirklich so lange, die neuerlichen illegalen Finanzaktivitäten zu unterbinden?

Wenn ich mir so anschaue, was sich manche Kriminelle leisten können, dann bedauere ich fast ein wenig, daß ich so ehrlich bin.
« Letzte Änderung: 19. Dezember 2020, 00:04:58 von theodoravontane »
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Offline Gerichtsreporter

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Re: Querdenken
« Antwort #1982 am: 19. Dezember 2020, 00:16:06 »
Dauert das wirklich so lange, die neuerlichen illegalen Finanzaktivitäten zu unterbinden?
Die BaFin hat derzeit andere Sorgen als den Möchtegern-Könich mit der Möchtegern-Bank. Die müssen selber aufpassen, dass ihnen die Wortmarke nicht die Tür eintritt. Das mit Wirecard ist ja nun, sagen wir mal, suboptimal gelaufen.
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Offline Gutemine

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Re: Querdenken
« Antwort #1983 am: 19. Dezember 2020, 08:32:45 »
Auch die "Flyeraktionen", die viele Quarkdenker ja bekanntlich aus dem eigenen Säckel bezahlen, bringen den Quarkdenkern letztendlich Kohle. Da bekommt das Wort "Coronaindustrie" wirklich eine ganz neue Bedeutung.

Spoiler
Hintergrund
Die Flyer-Maschinerie der Corona-Gegner

Seit Monaten läuft eine bundesweite Desinformationskampagne – offline. Gegner der Corona-Maßnahmen füllen deutsche Briefkästen mit irreführenden Flyern. Diese CORRECTIV-Recherche zeigt, mit welchem massiven organisatorischen und finanziellen Aufwand sie die Menschen beeinflussen wollen.

von Uschi Jonas , Matthias Bau , Sarah Thust
18. Dezember 2020

Ende Oktober erhalten wir die Nachricht eines Lesers aus Bielefeld: „Schon vor circa drei Wochen hatten wir ein Flugblatt in den Briefkästen, in dem Corona geleugnet wurde – ohne eine Angabe von Verantwortlichen“, schreibt er. „Heute war wieder so ein Pamphlet in den Briefkästen, worin eine Pandemie abgestritten wird und vor einer Zwangsimpfung gewarnt wird.“

Seitdem erreichten uns etliche Zuschriften über unerwünschte Flyer-Post im Briefkasten.

Die Flugblätter sind Teil einer großangelegten Desinformationskampagne, an der sich zehntausende Gegner der Corona-Maßnahmen beteiligen. Eine Recherche von CORRECTIV zeigt, dass zwei Vereine eine zentrale Rolle bei der Verteilung spielen: Die „Freiheitsboten“, ursprünglich von dem Arzt Bodo Schiffmann ins Leben gerufen, und „Eltern stehen auf“. Sie organisieren sich über den Messengerdienst Telegram. Dort kann man sich nicht nur wie bei Whatsapp Nachrichten senden, sondern auch öffentliche Kanäle einrichten, die jeder wie einen Newsletter abonnieren kann. Telegram ist ein Soziales Netzwerk, das jedoch anders als Facebook, Whatsapp oder Twitter bislang nichts gegen Desinformation unternimmt.

Die Flyer-Kampagne hat hunderte Telegram-Gruppen über ganz Deutschland verteilt hervorgebracht. Für die Druckkosten fließen offenbar hohe Geldbeträge. Mutmaßlich stammt das Geld dafür aus Spenden, aber wie sich die Initiativen genau finanzieren, ist unklar. Auf unsere Anfragen dazu bekamen wir keine klaren Antworten.

Fest steht: Sie haben Verbindungen in ein bundesweites Netzwerk von Wissenschaftlern, Meinungsmachern und Anwälten, das CORRECTIV im August offen legte. Mit unseriösen Maskenattesten, Youtube-Videos und Beiträgen in Sozialen Netzwerken sollen die Corona-Maßnahmen der Regierung untergraben werden.

Die „Freiheitsboten“ verteilen auch massenhaft Flyer in Kooperation mit anderen Organisationen. Darunter ist der Verein „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie“ (MWGFD), dessen Vorsitzender der umstrittene Wissenschaftler Sucharit Bhakdi ist. Dem Verein wurde im Oktober der Status der Gemeinnützigkeit entzogen. Allein für einen seiner Flyer mit einer angeblichen Auflage von drei Millionen würden die Druckkosten nach Recherchen von CORRECTIV im fünfstelligen Bereich liegen.

In einer wochenlangen Recherche haben wir analysiert, wie die Flyer-Maschinerie organisiert ist, wer die Drahtzieher sind und wie groß die Gefahr ist, die von dieser Art der Stimmungsmache ausgeht.
Eine bundesweite Desinformationskampagne

Mitten in einer weltweiten Pandemie findet in Deutschland eine organisierte Desinformationskampagne statt – online und offline. Seit Jahren berichtet CORRECTIV darüber, wie sich Desinformation vor allem im Netz rasant verbreitet. Doch dort wird sie inzwischen teils wirkungsvoll bekämpft, zum Beispiel von Faktencheck-Redaktionen wie uns. In der Corona-Pandemie suchen die Verbreiter irreführender Narrative daher neue Wege – und agieren immer stärker offline.

„Da man keine Chance sieht, über die ‘Mainstream-Medien’ seine Botschaften mit einem positiven Ton zu verbreiten, liegt dieser Schritt nahe“, sagt der Kommunikations- und Medienwissenschaftler Carsten Reinemann von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Das diene dazu, Personen zu erreichen, die sonst nichts von den Aktivitäten der Corona-Gegner mitbekommen würden.

Anders als in Sozialen Netzwerken gibt es bei Flyern keine Möglichkeit für Widerspruch. „So wie das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit geschützt ist, ist auch die Meinungsfreiheit geschützt. Per Flyer darf Unsinn verbreitet und die Regierung kritisiert werden“, schreibt uns das baden-württembergische Innenministerium in einer E-Mail. „Wenn allerdings per Flyer Straftaten begangen werden, ist das ein Fall für unsere Sicherheitsbehörden.“

Die Verbreitung von Desinformation mag keine Straftat sein. Aber sie kann Gesellschaften spalten, Angst und Hetze verbreiten und im schlimmsten Fall Menschenleben kosten.

Einem Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums zufolge besteht die Gefahr, „dass durch gezielte Desinformation die Verunsicherung in der Bevölkerung durch die Corona-Pandemie geschürt wird“. Vor allem Rechtsextremisten könnten diese Verunsicherung nutzen, „um staatliche Entscheidungen in Frage zu stellen“.
In ganz Deutschland tauchen Flyer in Briefkästen auf

Wir baten unsere Leserinnen und Leser vor einigen Wochen, uns zu informieren, wenn sie Flyer erhalten haben. Auch über Lokalredaktionen im Netzwerk von CORRECTIV.Lokal wurde der Aufruf verbreitet. Am Ende erhalten wir so rund 190 Zuschriften aus dem ganzen Bundesgebiet.

Leserinnen und Leser haben insgesamt 186 Flyer eingereicht: 90 von Bodo Schiffmann sowie fünf von den „Freiheitsboten“, 38 von „Ärzte für Aufklärung“ und acht von „Eltern stehen auf“. 45 Flyer konnten keiner konkreten Organisation zugeordnet werden oder kamen nur einmal vor.

Unsere Recherche zeigt, wie verschiedene Initiativen einen riesigen Organisationsaufwand betreiben, um Flyer in ganz Deutschland zu verbreiten. Sie stellen die Corona-Pandemie vor allem einseitig und damit irreführend dar.

CORRECTIV hat zahlreiche der auf den Flyern aufgestellten Behauptungen bereits in Faktenchecks geprüft. So schaden Masken weder der Gesundheit von Kindern noch von Erwachsenen, die Pandemie ist kein „Fake“, und das Gesundheitssystem und die Krankenhäuser sind durch Covid-19 stark belastet. Mehr testen bedeutet nicht zwangsläufig mehr falsch-positive Tests. Und immer wieder betonten deutsche Politiker, dass es keinen „Impfzwang“ geben werde.

Die „Freiheitsboten“ gründen eigenen Verein

Vor allem zwei Initiativen tauchen immer wieder auf: Die von Bodo Schiffmann gegründeten „Freiheitsboten“ und „Eltern stehen auf“.

Schiffmann ist Mann der ersten Stunde im Netzwerk der Corona-Gegner. Der HNO-Arzt verbreitete Desinformation in den vergangenen Monaten vor allem über seinen Youtube-Kanal. Mittlerweile ist er vor allem auf Telegram aktiv. Im September nutzte er die Plattform laut Medienberichten, um die „Freiheitsboten“ ins Leben zu rufen. Das selbsterklärte Ziel: In „Spaziergängen“ Flyer verteilen.

Mit den Flyern wollte Schiffmann offenbar auch Nutzer auf Telegram locken. Er schrieb am 12. Dezember in seinem eigenen Kanal: „Ganz wichtig: macht Werbung für Telegramm d.h. ifände es toll, wenn ein Flyer verteilt wird an alle Haushalte, dass die Menschen sich Telegramm installieren. Es sind zu wenige Menschen auf Telegramm. Ihr macht das schon. [sic]“ 

Mittlerweile verantwortet Schiffmann die Initiative „Freiheitsboten“ nicht mehr. An seine Stelle trat ein Mann namens Ralf Heesen, der bereits seit September als Moderator im Telegram-Kanal „Freiheitsdrucker“ und als Admin im übergeordneten „Freiheitsboten“-Kanal aktiv ist.

Recherchen von CORRECTIV zufolge starteten die „Freiheitsboten“ im November eine Vereinsgründung. „Um Bodo zu entlasten“, wie es in einer Nachricht von „Stefanie Joy“ heißt. Sie ist mutmaßlich Teil des Organisationsteams. Auf der Webseite werden unter anderem „Ralf und Stefanie“ als Gründungsmitglieder des Vereins genannt.

Auf unsere Anfrage schrieb der Verein: „DIE Freiheitsboten gibt es nicht. Unter diesem (gemeinsamen) Namen haben sich eine Vielzahl von Gruppen gegründet.“ Es gebe keine Absprache über ein gemeinsames Auftreten und Handeln.

Im gemeinsamen Registerportal der Länder ist der 11. Dezember als Eintragungsdatum des Vereins vermerkt. Angegeben ist eine Adresse im hessischen Ulrichstein, die zu einem Wohngebiet führt. Im Registerportal und im Impressum der Webseite war bis mindestens zum 12. Dezember als Vereinssitz eine Adresse in Dortmund angegeben. Auch auf Flyern fanden wir diese Adresse im Impressum. Dabei handelt es sich um eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Auf dem Klingelschild stehen die Namen von zwei Privatpersonen und der Zusatz „Freiheitsboten e.V. i.G.“.

Wir klingelten mehrfach, doch niemand öffnete uns. Unter einem der Namen auf dem Klingelschild und derselben Adresse stießen wir im Internet auf einen Bürodienst und riefen dort an. Die Person stritt uns gegenüber eine Verbindung mit den „Freiheitsboten“ ab.

Nach unseren Kontaktversuchen Mitte Dezember stellten wir fest, dass das Impressum geändert wurde. Jetzt steht dort der Name Rainer Blanken und eine Adresse in London. Sie führt zu einer britischen Webseite namens London Virtual Office. Offenbar wird dort der Service angeboten, sich eine virtuelle Geschäftsadresse kaufen zu können. Auf die Frage, weshalb die „Freiheitsboten“ eine Adresse im Ausland angeben, antwortete der Verein lediglich, das Impressum der Webseite beziehe sich auf den Internetauftritt, bei den Flyern habe man jeweils ein eigenes Impressum.
„Eltern stehen auf“ gründete sich, weil „die Maßnahmen wegmüssen, was die Kinder betrifft“

Eine zweite Initiative, deren Flyer an verschiedenen Orten in Deutschland auftauchten, ist „Eltern stehen auf“. Wer dahinter steckt, ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Im Impressum steht aktuell als Kontakt nur „Elternstehenauf e.V.“ und eine Adresse für ein Postfach im rheinland-pfälzischen Zornheim.

Bis Ende Oktober standen der Name Cristin Burg und eine Adresse in Nieder-Olm im Impressum der Webseite. Auf einigen Flyern war ebenfalls ihr Name zu lesen. Nieder-Olm ist nur vier Autominuten von der neuen Postfachadresse in Zornheim entfernt. In einem Interview auf Youtube sagt Burg, sie sei medizinische Fachangestellte. In der Grundschule ihres Kindes sei sie als „Querulant“ bekannt.

In einem anderen Video erzählt Burg von der Gründung der Initiative, die im Juni in Kooperation mit acht Administratoren auf Telegram gestartet sei. Am Anfang habe es kein festes Ziel gegeben, „außer dass die Maßnahmen wegmüssen, was die Kinder betrifft“ (ab Minute 1:13). Sie erzählt, ihr Mann sei bei der Bundeswehr und sie habe eigentlich kaum Zeit gehabt. Doch die Kooperation habe sehr gut funktioniert.

Inzwischen befindet sich offenbar auch hier ein Verein in Gründung, einen offiziellen Eintrag im Registerportal der Länder gibt es für „Eltern stehen auf“ aber bisher nicht. Cristin Burg konnten wir nicht erreichen, auch auf unsere Presseanfrage erhalten wir keine Antwort. Allerdings ist das Logo von „Eltern stehen auf“ als Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen. Drei weitere Frauen werden dort als Inhaberinnen der Marke genannt. Wir erreichen eine von ihnen telefonisch: Kathleen P. Von ihr erhalten wir lediglich die Auskunft, dass man unsere Presseanfrage noch beantworten werde. Bisher haben wir keine Nachricht erhalten.
Mehr als 66.000 Mitglieder in rund 650 Telegram-Gruppen

Die „Freiheitsboten“ teilten uns auf Anfrage mit, im September hätten sich die ersten Verteilergruppen gebildet. Um die Verbreitung der Flyer zu organisieren, nutzen die Corona-Gegner den Messengerdienst Telegram. Dort gründeten die „Freiheitsboten“ immer mehr Regionalgruppen: Recherchen von CORRECTIV zufolge gab es Mitte November für Deutschland auf Telegram mehr als 400 aktive regionale, öffentlich zugängliche Gruppen, verteilt über alle Bundesländer. Sie zählten insgesamt mehr als 23.300 Mitglieder. Dazu kommt eine unklare Anzahl privater Ortsuntergruppen, sowie einige Kanäle in Österreich und der Schweiz.

Ähnlich organisiert ist die Initiative „Eltern stehen auf“. Insgesamt werden auf der Internetseite 251 regionale Telegram-Gruppen aufgelistet, denen jeder beitreten kann. Die regionalen Kanäle verzeichnen unserer Recherche nach mehr als 43.000 Gruppenmitgliedschaften (Bundesländer- und Ortsgruppen), wobei zahlreiche Nutzer in mehreren Kanälen Mitglied sind.

Zur Methodik der Karte: Wir haben die Mitgliederzahlen aller auf den Webseiten von „Freiheitsboten“ und „Eltern stehen auf“ genannten regionalen Telegram-Gruppen in Deutschland zwischen dem 16. und 26. November notiert. Aus den Gruppen mit aktiven Telegram-Links haben wir diese Karte erstellt. Die deutschlandweiten, übergeordneten Kanäle sind bei dieser Zählung ausgenommen. Zur vereinfachten Darstellung haben wir teilweise Gruppen zusammengefasst dargestellt. Zu beachten ist, dass Nutzer in mehreren Gruppen gleichzeitig Mitglied sein können.
Akribische Organisationsstruktur zum Verteilen der Flyer

Ein Blick in die einzelnen Gruppen der „Freiheitsboten“ zeigt eine akribische Organisationsstruktur: Jeder Kanal hat einen Verantwortlichen, der alles rund um die Verteilung der Flyer koordiniert. Bestellt werden Flyer bei Bodo Schiffmann, beziehungsweise inzwischen beim neu gegründeten Verein. Manche Ortsgruppen drucken offenbar regelmäßig auch selbst, in einem Leitfaden der Berliner Freiheitsboten werden dafür verschiedene Druckereien genannt. Immer wieder gibt es Botschaften und Anweisungen von Mitgliedern des „Orgateams“ oder von einem Account namens „FreiheitsBot“.

Verteilt wird nicht nur in Briefkästen, sondern offenbar auch auf Demonstrationen, vor Einkaufszentren oder an Schulen, Kitas und Kirchen. Für die Verteilung selbst haben sich verschiedenste Strukturen gebildet. In Berlin existieren Doodle-Listen für einzelne Straßenzüge, in anderen Ortsgruppen verabreden sich die Mitglieder für gemeinsame Verteilaktionen.

Auch „Eltern stehen auf“ sind auf Telegram kleinteilig organisiert. Wichtige Hinweise zu aktuellen Flyern, Aktionen oder zum Verein verbreiten die Administratoren. Es gibt Ansprechpartner (Admins) für die Gruppen, ein eigenes „Grafik-Team“ und sogar eine eingetragene Marke: das Logo von „Eltern stehen auf“. Die Gruppen sind nach Regionen unterteilt: Es gibt für Deutschland sowie für die meisten Bundesländer jeweils einen Chat- und einen Infokanal.

Die Initiative hat offenbar bereits im Juni mit dem Verteilen von Flyern, Handzetteln und Briefen begonnen. Ihre ersten Gruppen auf Telegram waren der Infokanal, der „Hauptchat für Eltern“ und eine Gruppe für Rheinland-Pfalz.

Viele Mitglieder der „Eltern stehen auf“–Kanäle schreiben, sie würden die Flyer selbst drucken. Genannt werden Online-Druckereien wie Wir-Machen-Druck, Flyeralarm oder Print 24. Die entworfenen Handzettel haben Überschriften wie: „Stoppt die Maskenpflicht“ oder „Stoppt den Testwahn“.
„Eltern stehen auf“ richten Desinformation unter anderem direkt an Kinder

Ein Flyer richtet sich sogar direkt an Kinder, Titel: „Woran erkenne ich, dass es meinem Freund mit Maske nicht gut geht?” Die Inhalte auf den Flyern sind irreführend; sie suggerieren zum Beispiel eine Gesundheitsgefahr durch Masken, für die es nach Aussage von Kinder- und Lungenärzten keinerlei Belege gibt.

Während unserer Recherche zeigte sich außerdem, dass die Gruppierungen sich auch gegenseitig unterstützen. In den Telegram-Chats der „Freiheitsboten“ und auf Flyer-Vorlagen zum Selbstdrucken werden immer wieder Kooperationen mit „Eltern stehen auf“ erwähnt.
„Freiheitsboten“ drucken angeblich mehrere Millionen Flyer

Die geplanten Flyer-Mengen der „Freiheitsboten“ waren von Beginn an angeblich riesig: „Druckauflage in der ersten Woche 1,15 Millionen“, schrieb Bodo Schiffmann am 27. September in seinem Telegram-Kanal. Anfangs konnten Ortsgruppenleiter Flyer in 200.000-Stück-Paketen bei Schiffmann bestellen. Seit Ende Oktober verbreitete sich die Nachricht über neue Bestellmengen in 25.000er Paketen, teilweise teilen sich Ortsgruppen Pakete auf.

Die angeblichen Druckauflagen bleiben im Millionen-Bereich. Anfang November schreibt „Stefanie Joy“ von einem Druck von 2,5 Millionen Flyern, einen Tag später von „zwei Auflagen“ mit fünf bis sechs Millionen Flyern. Auf unsere Anfrage teilte der Verein mit, man kenne die genauen Gesamtzahlen selbst nicht, da die Ortsgruppen die Flyer auch selbst drucken würden.

Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht, und ob all die Flyer tatsächlich verteilt werden, ist unklar. Unser bundesweiter Aufruf an Leserinnen und Leser, Flyer einzusenden, zeigt aber, dass eine Menge im Umlauf ist. Zudem berichten Medien in ganz Deutschland über die Verteilung der Flugblätter in ihren Regionen.

In regelmäßigen Abständen bieten die „Freiheitsboten“ neue Flyer-Vorlagen an, sei es zum Thema Impfen, Masken, PCR-Test oder der Verharmlosung von Covid-19 mit Grippe-Vergleichen. Die Idee dahinter: Derselbe Flyer soll immer nur für einen begrenzten Zeitraum in Umlauf gebracht werden, dann gibt es „aktuellere“.
„Freiheitsboten“ kooperieren mit „Ärzte für Aufklärung“ und dem Verein von Sucharit Bhakdi

Für Ende November wurde ein weiterer Großaufschlag angekündigt. Zum ersten Mal erscheinen darauf „Kooperationspartner“: Zum einen die „Ärzte für Aufklärung“, die schon früher mit irreführenden Behauptungen zum Coronavirus auffielen. In Kooperation mit „Ärzte für Aufklärung“ sollen 900.000 Exemplare des Flyers „PCR“-Test zum 23. November gedruckt werden. Darauf wird behauptet, das Tragen von Masken führe zu Sauerstoffmangel und erhöhten CO2-Werten. Dafür gibt es keine Belege. Wir haben bereits in mehreren Faktenchecks erläutert, warum das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes laut Experten für gesunde Menschen keine negativen Auswirkungen hat.

Der zweite Kooperationspartner ist „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V.“ (MWGFD) von Sucharit Bhakdi. Der Verein vermittelte unter anderem in den vergangenen Monaten Kontakte zu Ärzten und Heilpraktikern, die zweifelhafte Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausstellen (CORRECTIV berichtete).

In Zusammenarbeit mit MWGFD sollen zum 30. November drei Millionen Flyer mit dem Titel „Einsame Weihnachten“ gedruckt worden sein, wie auch der Kassenwart des Vereins, Stefan Homburg, kürzlich auf Twitter verkündete. Der Verein bestätigte uns diese Zahl per E-Mail.

„Die Gestaltung der Flyer, den Druck, den Versand und die Verteilung übernehmen die Freiheitsboten“, schreibt uns der Verein. Man liefere den „Freiheitsboten“ seit November „Textvorschläge für die Gestaltung von Flyern“ und ergänze sich gut. Weitere drei Millionen Flyer sollen laut MWGFD noch kommen, mutmaßlich könnte es sich dabei um den Flyer „Retter Impfung?“ handeln, der seit dem 17. Dezember auf der Webseite der „Freiheitsboten“ zu finden ist.
Die Finanzierung ist undurchsichtig

Doch woher kommt das Geld, und was kostet das Drucken? Flyer bei ihnen zu bestellen sei kostenlos, heißt es bei den „Freiheitsboten“. Doch immer wieder wird zu Spenden oder „Unkostenbeiträgen“ aufgerufen, teilweise direkt im Zusammenhang mit der Abholung von Flyern bei den Gruppenverantwortlichen.

Noch Mitte Oktober gingen die Spenden laut eines Leitfadens der Berliner Telegram-Gruppen direkt an Bodo Schiffmann – via Paypal oder auf ein Konto der Sparkasse Kraichgau. Aktuell wird auf der Webseite mit Verweis auf ein Paypal-Konto der „Freiheitsboten“ um Spenden gebeten, das zwischenzeitlich offenbar gekündigt wurde, wie sich etwa in Nachrichten im Telegram-Kanal „Freiheitsboten Aalen“ oder von „Stefanie Joy“ Anfang November nachlesen lässt.

Auch für „Eltern stehen auf“ existiert ein Spendenkonto, bei der Nassauischen Sparkasse. Zudem wird ein Paypal-Account genannt. Ende September bot die Initiative ihren Flyer-Verteilern eine „Druckkosten-Unterstützung“ an.
Mutmaßliche Druckkosten im fünfstelligen Bereich

Es bleibt letztlich unklar, wer die Gelder jeweils verwaltet und wie genau sie verteilt werden. Auf unsere Nachfragen zur Finanzierung haben nur die „Freiheitsboten“ reagiert, mit der Aussage: „Die Ortsgruppen finanzieren den Druck der Flyer selber.“

„Wir-Machen-Druck“ ist die einzige in den Telegram-Gruppen genannte Druckerei, bei der man online eine Auflage von einer Million Flyer bestellen kann. Wir haben am Beispiel des Flyers „Einsame Weihnachten“ von den „Freiheitsboten“ in Kooperation mit MWGFD berechnet, wie hoch die Kosten für den Druck von drei Millionen Flyern in etwa sein müssten: 30.000 Euro.

Der Verein MWGFD teilte uns auf Anfrage mit, man zahle teilweise die Druckkosten. Eine genaue Summe nannte der Verein aber nicht. 
Behörden warnen vor den Folgen der Flyer-Kampagne

Aus den Einsendungen unserer Leserinnen und Leser lässt sich nicht abschätzen, wie viele Flyer letztlich wirklich in Briefkästen landen. Wir haben bei Innenministerien, Kultusbehörden und Gesundheitsämtern nachgefragt und um eine Einschätzung gebeten: Sind ihnen die Flyer von „Eltern stehen auf“ oder den „Freiheitsboten“ bekannt? Und wie schätzen sie die Gefahr ein, die von solchen Flyern ausgeht?

Die Antworten, die wir erhalten, ähneln sich: Einzelne Verteilaktionen sind den Ministerien bekannt, immer wieder auch im Umfeld von Querdenken-Demonstrationen.

Strafrechtlich relevant geworden sind die Flyer bisher in keinem Bundesland, doch einige Landesbehörden warnen vor den Folgen der Verteilaktionen: „Die Flyer sind insofern eine Gefahr als dass sie Bürger*innen dazu auffordern, keinen individuellen Beitrag zum Infektionsschutz zu leisten und teils irreführende Informationen verbreiten“, heißt es von Seiten des Landesgesundheitsamtes Niedersachsen. Das Hamburger Kultusministerium warnt: „Sollten solche Flyer in Schülerhand geraten, besteht die Gefahr der Desinformation und der Nichtbeachtung der einschlägigen Corona-Regeln durch Schülerinnen und Schüler.“
Nähe zur Querdenken-Bewegung

Ein Blick in die Ortsgruppen der „Freiheitsboten“ zeigt eine Nähe zur Querdenken-Szene und in Kreise, in denen teilweise Verschwörungsmythen verbreitet werden. Immer wieder wird dort etwa für Querdenken–Veranstaltungen geworben. Auch teilen „Freiheitsboten“ regelmäßig Videos und Beiträge von Personen wie Attila Hildmann, Eva Herman, Miriam Hope oder Ken Jebsen.

Kritisch beurteilt wird die Lage auch vom Innenministerium Nordrhein-Westfalens. Es bestehe die Gefahr, „dass durch gezielte Desinformation die Verunsicherung in der Bevölkerung durch die Corona-Pandemie geschürt wird“, schreibt uns ein Sprecher. Vor allem Rechtsextremisten könnten diese Verunsicherung nutzen, „um staatliche Entscheidungen in Frage zu stellen“. Die Sicherheitsbehörden des Landes würden daher „sehr intensiv die Entwicklungen extremistischer und verschwörungstheoretischer Initiativen – in der realen wie der virtuellen Welt“ beobachten.

Die Initiative „Querdenken 711“, die zahlreiche Anti-Corona-Demonstrationen organisiert, wird in Baden-Württemberg inzwischen vom Verfassungsschutz beobachtet.

In einem Youtube-Video sagte Cristin Burg von „Eltern stehen auf“, es sei ihr „schnuppe“, ob ein Reichsbürger oder ein Rechtsradikaler neben ihr stehe. „In dem Moment, wo diese Menschen sich bereit erklären, für die Kinder auf die Straße zu gehen oder für Menschen auf die Straße zu gehen, […] in dem Moment ist mir das egal, ob die irgend ‘ne Gesinnung haben, solange sie die für sich behalten.“
Flyer tragen zu Verunsicherung bei und emotionalisieren

Unsere Recherche zeigt: Das Netzwerk der Corona-Gegner ist aktiv. Es organisiert nicht nur Demonstrationen, sondern hat eine bundesweite Desinformations-Kampagne ins Leben gerufen.

Die Szene sucht immer neue Wege, bei möglichst vielen Menschen Zweifel an der Gefahr durch das Coronavirus zu säen. Und erstmals wabert die Desinformation nicht mehr in Sozialen Netzwerken oder auf Blogs, sondern landet ausgedruckt direkt zu Hause bei den Menschen im Briefkasten.

Im Gegensatz zu Inhalten in Sozialen Netzwerken sind Flyer etwas, das man anfassen kann. „Das kann die Glaubwürdigkeit der Botschaft verstärken“, sagt Heidi Schulze, Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München gegenüber CORRECTIV. Die kritische Berichterstattung bezüglich Desinformation im Internet und in Sozialen Netzwerken habe schon dazu beigetragen, dass digitale Inhalte kritischer evaluiert werden, sagt Schulze. Aber: „Ob ein Flyer beziehungsweise eine gedruckte Botschaft eine Person ins Zweifeln bringt, ist in erster Linie abhängig von der individuellen Empfänglichkeit und Bereitschaft bezüglich des Themas.“

Eines dieser Einfallstore für Desinformation ist längst geöffnet: Die Bereitschaft, sich mit dem Thema Corona zu befassen ist deutschlandweit hoch. Gleichzeitig sind viele Menschen stark verunsichert und emotional belastet. Und viele der Flugblätter sprechen sie auf dieser Ebene an: Im Flyer von MWGFD werden „einsame Weihnachten“ betrauert, während viele Menschen dieses Jahr damit ringen, ob sie die Familie zum Fest zusammenbringen, oder nicht.

Der Flyer suggeriert, dass die Maßnahmen nicht verhältnismäßig seien und fordert die „Rückkehr zur alten Normalität“, die sich alle seit Monaten ersehnen. Zwar versichert MWGFD uns gegenüber, man forderte, dass sich alle „an die Gesetze“ halten. Doch ob solche Flyer dazu beitragen, dass Menschen sich an die Corona-Maßnahmen halten, ist mehr als fraglich.

Grafiken und Datenaufbereitung: Max Donheiser, Michel Penke

Redigatur: Alice Echtermann, Till Eckert
[close]
https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2020/12/18/flyer-maschinerie-corona-gegner-freiheitsboten-desinformation/

Noch eine kleine Anmerkung: "Eltern stehen auf" war ja die Initiative bei der ursprünglich auch Fridi, Birgit Doll und (als angeblicher "Kopf" des Ganzen) Frank Zimmermann aktiv waren eine reine "Kinderklaumafia"-Story. Zimmermann hat sich ja besonders durch diverse Droh- und Todesvideos hervorgetan, wobei er der war, der wirklich die Sache organisiert hat. Allerdings wurde der mit seinem "Reichsbürger-" und QAnon-Plumpaquatsch dann wohl zu extrem, so dass man sich (wie üblich) getrennt hat und Zimmermann mit den restlichen verstrahlten erst den Verein "Rettet die Kinder" und jetzt einen weiteren Verein aufgemacht hat.
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg296720;topicseen#msg296720

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=6828.msg311832#msg311832


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Offline Gutemine

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Re: Querdenken
« Antwort #1984 am: 19. Dezember 2020, 11:18:24 »
Eine Umfrage bei den Quarkdenkern....  :o :facepalm: :o :facepalm:

Zitat
Über 1000 Fragebögen ausgewertetUmfrage zeigt: 88 Prozent der "Querdenker" halten Maskenpflicht für Kindesmissbrauch

Zum ersten Mal gibt es detaillierte Erkenntnisse über die Haltung von „Querdenkern“. Drei Soziologen der Universität Basel werteten 1150 Online-Fragebögen aus und fördern auch überraschende Erkenntnisse zutage.

Surftipp: Alle Neuigkeiten zum Coronavirus finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online

Beim Thema Corona sind sich die Befragten recht einig in ihrer Kritik an Politik und Experten. 86 Prozent denken, „die falschen Experten“ gäben den Ton an, 78 Prozent halten das Virus nicht für gefährlicher als eine schwere Grippe. 88 Prozent halten die Maskenpflicht für „Kindesmissbrauch“.
Gegen impfen aber für Alternativmedizin

Sogar 94 Prozent stimmen der Aussage zu, dass „die Corona-Problematik von der Regierung dramatisiert“ werde.

Beim Thema Impfung gibt es wenig Überraschendes. 83 Prozent wollen sich nicht impfen lassen, während 61 Prozent glauben, dass die Stiftung von Bill und Melinda Gates die ganze Welt zwangsimpfen wolle.

Hoch im Kurs steht dafür die Alternativmedizin. 63 Prozent glauben, dass „natürliche Selbstheilungskräfte“ stark genug sind, um das Virus zu bekämpfen. Knapp zwei Drittel fordern, dass sie der Schulmedizin gleichgestellt wird.
Wichtig sei weniger wogegen man ist, „sondern dass man dagegen ist"

Besonders rechte oder rassistische Tendenzen zeigen die Ergebnisse indes nicht. Nur drei Prozent stimmen der Aussage zu, dass die NS-Verbrechen „weit übertrieben“ würden. 57 Prozent lehnen die Aussage ab, dass sie sich „durch die vielen Muslime wie ein Fremder im eigenen Land“ fühlen.

Politisch sind die Befragten zersplittert. 27 Prozent wollen bei der Bundestagswahl 2021 der AfD ihre Stimme geben. 61 Prozent wollen jedoch Kleinstparteien wählen, die bislang nicht im Bundestag vertreten sind. Das Fazit der Soziologen: Die Kritik der „Querdenker“ werde oft „selbst zum Hauptzweck“. Wichtig sei weniger wogegen man ist, „sondern dass man dagegen ist“.
https://www.focus.de/politik/deutschland/ueber-1000-frageboegen-ausgewertet-umfrage-zeigt-88-prozent-der-querdenker-halten-maskenpflicht-fuer-kindesmissbrauch_id_12789086.html

Mindestens so unsäglich und widerlich wie der Vergleich "Maske = Judenstern" ist der Vergleich "Maske = Kindesmißbrauch". Jedem, der so denkt, sollte ein Aufenthalt in einem KZ (als Insasse unter den damaligen Bedingungen) oder die intensive Konfrontation mit misshandelten, missbrauchten, gequälten bzw. getöteten Kindern "verordnet" werden. Solche Vergleiche kann nur machen und damit echte Opfer verhöhnen und indirekt missbrauchen, dem es selbst eigentlich viel, viel zu gut geht und der nicht den kleinsten Funken Empathie oder gar Kontakt mit echten Opfern hatte.
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Offline Ba_al

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Re: Querdenken
« Antwort #1985 am: 19. Dezember 2020, 12:01:13 »
Joa.....

dtx

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Re: Querdenken
« Antwort #1986 am: 19. Dezember 2020, 15:36:00 »
Böhmermann ist uns dicht auf den Fersen:

https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/so-verdient-der-gruender-an-der-initiative-querdenken-li.127193

Querlenker in der Triage heimschicken oder sie die Therapie zahlen lassen? Nett, aber als Mitglied des Ethikrats sollte man lieber mit umsetzbaren Vorschlägen um die Ecke kommen, wenn es welche gibt:

https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/sollen-impfgegner-kein-beatmungsgeraet-bekommen-li.127170

 
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Re: Querdenken
« Antwort #1987 am: 19. Dezember 2020, 15:40:19 »
Auch "Katrin Keller" und andere Fake-Profile, die komischerweise jedesmal auftauchen, wenn es zu afd oder den Quarkdenkern Symapthie zu bekunden gibt, müssen dringend etwas dazu sagen ...   :whistle:



https://www.facebook.com/berlinerzeitung/posts/5410700458943834
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Re: Querdenken
« Antwort #1988 am: 19. Dezember 2020, 15:50:35 »
Laut Tagesspiegel wurde der Cov♥♥♥ Widerstandskämpfer gut eine Woche nach dem 09.11. intubiert, also kurz nach dem 16. - Lejeune hat aber zuletzt am 23.11. getwittert.

Hab ihn auch eben live am Rosa-Luxemburg Platz zusammen mit seiner Anni gesehen wie beide den joggenden Anselm Lenz mit Video und Spiegelreflex begleitet haben während dort die #reclaimrlb Demo vor der Volksbühne läuft. Rollstuhl brauch er also auch nicht mehr

edit:
was eine Show  :facepalm:
« Letzte Änderung: 19. Dezember 2020, 16:10:23 von KaiserAtilla »
 

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Re: Querdenken
« Antwort #1989 am: 19. Dezember 2020, 15:59:22 »
Wieso wurde das eigentlich ursprünglich erlaubt?



Zitat
Protest gegen Corona-Politik
Freiburg verbietet Querdenken-Demo – zu viele Teilnehmer erwartet

red/dpa,  19.12.2020 - 14:44 Uhr


Nach dem Verbot mehrerer geplanter Aktionen im Umland darf auch eine „Querdenken“-Versammlung auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg nicht stattfinden.

Freiburg - Die Stadt Freiburg hatte ursprünglich eine „Querdenken“-Versammlung auf dem Platz der Alten Synagoge erlaubt. Diese Demo wurde jetzt untersagt. Inzwischen gebe es aber neue polizeiliche Erkenntnisse, dass wegen der Absagen an anderen Orten mehr als 1000 Teilnehmer anstatt der angemeldeten 200 erwartet würden, teilte die Stadt mit.

Der Versuch der Initiatoren, das Verbot einer „Querdenken“-Demo in Weil am Rhein mit angemeldeten 3570 Teilnehmern wieder zu kippen, war zuvor gescheitert. Entsprechende Anträge bei den Verwaltungsgerichten hatten keinen Erfolg. Am Samstagvormittag lehnte dann das Bundesverfassungsgericht einen Eilantrag ab.

Die Polizei war nach eigenen Angaben im Einsatz, um mögliche unerlaubte Versammlungen zu verhindern. Besondere Vorkommnisse gab es einer Sprecherin zufolge zunächst nicht.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.protest-gegen-corona-politik-freiburg-verbietet-querdenken-demo-zu-viele-teilnehmer-erwartet.ac5647c2-e869-4e89-8928-4cd5fd2d2c7a.html
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Re: Querdenken
« Antwort #1990 am: 19. Dezember 2020, 18:03:12 »
Eigentlich soll die Polizei ja durchgreifen, aber einerseits ist es lächerlich, aber dann ist es auch wie '89.
Außerdem: Aber die anderen!
Die Schwachmaten kriegen aber inzwischen ordentlich Gegenwind:   ;)


https://www.facebook.com/tag24.leipzig/posts/1808776045944544


https://www.facebook.com/tag24.dresden/posts/4133304680032941
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Re: Querdenken
« Antwort #1991 am: 19. Dezember 2020, 20:04:33 »
Zitat
UNZULÄSSIGE MASKEN-ATTESTE
"Querdenker"-Schülerdemo auf dem Hildegardplatz in Kempten: 112 Platzverweise

Die "Querdenken"-Bewegung hatte unter anderem auf ihren Telegram-Kanälen für Samstag Nachmittag zu einer "Schülerdemo" auf dem Hildegardplatz in Kempten aufgerufen. Themen waren laut der Ankündigung unter anderem "Maskenpflicht in Schulen" und die Sorge vor einer Impfpflicht. Die Polizei zeigte mit etwa 100 Einsatzkräften viel Präsenz bei dieser Veranstaltung.

Zu viele Demo-Teilnehmer und Schaulustige: 112 Platzverweise
Laut Polizei hatte die Versammlungsleiterin im Vorfeld 1.000 Teilnehmer angemeldet. Genehmigt wurden demnach 200, die sich dann auch einfanden. Darüber hinaus haben sich im Umfeld der Demo laut Polizei wesentlich mehr Personen eingefunden. Dementsprechend sprach die Polizei insgesamt 112 Platzverweise aus für Personen, die länger verweilt sind, um die Demo innerhalb der zulässigen Teilnehmerzahl zu halten.

Streitpunkt: Mund-Nasen-Bedeckung und Atteste
In 14 Fällen erstatteten die Beamten Anzeige, weil Personen keine Mund-Nasen-Bedeckung trugen. In mehreren Dutzend Fällen zeigten die Teilnehmer den Einsatzkräften Atteste, die eine Befreiung von der Pflicht beinhalten, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. In drei dieser Fälle besteht "der direkte Verdacht auf den unzulässigen Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse, eine Vielzahl weiterer Atteste wird im Nachgang an die zuständigen Behörden zur Überprüfung weitergeleitet", so der Polizeibericht. Ein Demonstrant bekam zudem eine Anzeige nach dem Versammlungsgesetz wegen des Verdachts der unerlaubten Vermummung.

Abgesehen davon: friedlicher Verlauf
Ansonsten beschreibt die Polizei einen "friedlichen Verlauf". Der Mindestabstand zueinander und die Verpflichtung, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, seien abgesehen von den bereits genannten Verstößen weitgehend eingehalten worden
https://www.all-in.de/kempten/c-polizei/querdenker-schuelerdemo-auf-dem-hildegardplatz-in-kempten-112-platzverweise_a5099285
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Re: Querdenken
« Antwort #1992 am: 19. Dezember 2020, 20:15:02 »
Es freut einen doch immer wieder, wenn so echte "Herrenmensche-Quarkdenker"-Eltern ihren Kindern nicht nur das Leben versauen, sondern auch zeigen, was man unter "echten thoitschen Werten" zu verstehen hat: Lug, Betrug und Unehrlichkeit.  ::)
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Re: Querdenken
« Antwort #1993 am: 20. Dezember 2020, 07:58:43 »
Uuuuupppsss.....

Zitat
Demonstrationen - Leipzig:Bus-Reisen zu "Querdenken"-Demos: Wegfahrsperre eingesetzt

irekt aus dem dpa-Newskanal

Leipzig (dpa/sn) - Ein Busunternehmer aus dem Vogtland, der Fahrten zu "Querdenken"-Demonstrationen anbietet, hat am Samstag Besuch von der Polizei bekommen. Bei einer "Gefährderansprache" sei ihm erläutert worden, dass diese Reisen wegen der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung nicht erlaubt seien, teilte die Leipziger Polizei mit. Zudem seien zwei Busse mit einer Wegfahrsperre versehen worden. Der Unternehmer biete bundesweite Fahrten zu Demos von Gegnern der Corona-Maßnahmen an, hieß es.
https://www.sueddeutsche.de/politik/demonstrationen-leipzig-bus-reisen-zu-querdenken-demos-wegfahrsperre-eingesetzt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201219-99-757529

Ein echter Vollhonk eben und auf dem besten Weg ein weiter sächsischer Mehrtürer zu werden.  ::)
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Re: Querdenken
« Antwort #1994 am: 20. Dezember 2020, 08:03:18 »
Bei der Stuttgarter Zeitung feiert man Böhmermann wirklich.

Es geht um dieses Video
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=7055.msg326576#msg326576

bzw. um dieses Lied
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=6828.msg326621#msg326621
(wer es noch nicht kennt  ;D )

Zitat
ZDF Magazin Royale
Böhmermann und die Querdenker



Querdenken als Geschäftsidee: In der neuesten Ausgabe der Satireshow „ZDF Magazin Royale“ blickt Jan Böhmermann schon wieder nach Stuttgart. Er schaut sich Michael Ballwegs Finanzierungsmodelle an – und zeigt, wie Satire als politische Aufklärung funktioniert.
Von Thomas Klingenmaier
19.12.2020 - 10:06 Uhr

Stuttgart - Der TV-Jan Böhmermann kann nicht den Mund aufmachen, ohne irgend jemands Empfindlichkeiten zu verletzen. Und dann wird in den sozialen Netzwerken gemault, der könne „ja nichts außer primitiv beleidigen“. Dieser Vorwurf blendet nicht nur sein handwerkliches Können völlig aus, sondern auch seinen Vorsatz, politische Aufklärung zu betreiben. Den setzt Böhmermann mittlerweile viel besser um als seine Kollegen von der „heute show“. Die aktuelle Ausgabe von „ZDF Magazin Royale“ hat’s wieder mal bewiesen.

Querschenken statt spenden

In der Sendung hat sich Jan Böhmermann die Querdenker-Bewegung vorgeknöpft, beziehungsweise deren Kopf Michael Ballweg. Mit dem Goldenen Coroni 2020, einem handballgroßen Coronavirus-Christbaumkugel-Mix mit Zylinder und Bärtchen, hat Böhmermann den Stuttgarter Ex-Bürgermeisterkandidaten geehrt – als Corona-Unternehmer des Jahres. Aber der Satiriker hat es nicht bei einem kurzen Gag belassen. Gemeinsam mit der Redaktion von netzpolitik.org hat das Team des „ZDF Magazin Royale“ nachrecherchiert, ob und wie Ballweg an der Querdenken-Bewegung verdient.

Die Lage ist unübersichtlich, und das dürfte volle Absicht sein. Ballweg sammle zwar Geld ein. Aber er mühe sich, nicht immer ganz erfolgreich, um Sprachdisziplin: Er möchte keine Spenden, sondern Schenkungen. Mit letzteren, erklärt Böhmermann mit wutbefeuertem Amüsement, könne Ballweg nämlich tun und lassen, was er wolle. Über die Verwendung von Spendengeldern müsse er Rechenschaft ablegen. „Querschenken“ nennt Böhmermann das System.
Auch am T-Shirt wird verdient

Mit dem gewohnten Händchen für den besonders peinlichen Moment präsentiert Böhmermann Highlights von Querdenken-Veranstaltungen. Dabei enthüllt er unter anderem, dass der aus Reutlingen stammende Astrologieshow-Unternehmer Thomas Hornauer 5000 Euro dafür bezahlt haben soll, mit Ballweg bei einer Protestversammlung auf der Bühne stehen und hüpfen zu dürfen.

„Querdenken 711“ sowie viele weitere Kombinationen aus „Querdenken“ und Telefonvorwahlen hat Ballweg sich kostenpflichtig als Marken schützen lassen. Nun verdiene er an all dem Merchandising, das sich an „Querdenken 711“, „Querdenken 89“ oder „Querdenken 30“ heftet, an Hoodies, Mützen und T-Shirts.

Böhmermann präsentiert das alles im besten Gratulantenton - und wird vergnügt ernst, wenn er schließt: „Das Finanzamt Stuttgart II lässt ausrichten, Du sollst bitte mal zurückrufen. Dringend! Es geht um was Ernstes!“ Und dann zieht er in einem jener blitzschnellen, aber präzisen Mimikwechsel, die er beherrscht wie derzeit kein zweiter, eine Schnute der Ratlosigkeit. Als wisse er sich auch nicht zu erklären, worum es da wohl gehen könne.
Was man verpassen könnte

Die schon aus Informationsgründen zu empfehlende Sendung kann man in der ZDF-Mediathek sehen. Die Recherchen lassen sich auf dieser Seite nachlesen, hier finden sich auch weiterführende Links.

Wer nur den Corona-und-Ballweg-Part der Satireshow sehen möchte, findet ihn auf dem Youtube-Kanal des „ZDF-Magazin Royale“.

Mit dieser Abkürzung verpasst man dann aber den Hologramm-Auftritt des französischen Sängers Woodkid mit dem Rundfunktanzorchester Ehrenfeld – und eine von Böhmermanns fiesesten Provokationen, einen Nachklapp zur Ende 2019, Anfang 2020 völlig aus dem Ruder gelaufenen Skandaldebatte um das Liedchen „Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau“, erstmals gesungen vom WDR-Kinderchor in der Hörfunksendung „Satire Deluxe“. Mal abwarten, ob das neue Kinderchorlied bei Böhmermann ohne großes Getobe durchrutscht – oder ob das eifrige Missverstehenwollen wieder Party feiert.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zdf-magazin-royale-boehmermann-und-die-querdenker.1d5be6ef-68f2-4511-9a31-aab43392cff0.html

Ach ja, wer auf die Seite von ZDF, Leipziger Volkszeitung, Spiegel, RND, t-online, Stern und wer noch alles berichtet, geht, der wird feststellen: Das "Besorgtbürger-Volk" tobt.

Was die "AfD-Stürmerpresse", hier Boris Reitschuster, dazu schreibt, im Anhang als Screen. Sorry für die Qualität
https://up.picr.de/40122934kb.png

Zu finden ist der Artikel hier (wer noch mehr Kommentare oder in besserer Qualität lesen will). Eine Morddrohung nach der anderen
https://reitschuster.de/post/freude-im-zdf-ueber-tod-von-corona-skeptikern
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2020, 08:44:00 von Gutemine »
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