Autor Thema: Querdenken  (Gelesen 1040982 mal)

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Offline theodoravontane

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Re: Querdenken
« Antwort #1530 am: 30. November 2020, 02:16:25 »
Wie der weise Sir Hanlon einst sagte: Vermute nie einen bösen Plan, wo Dummheit eine Erklärung sein könnte.
Ja, könnte natürlich sein. Und so oder so ist bei ihr vermutlich jedweder Versuch müßig, sie wieder zur hellen Seite der Macht zu bringen. Aber …

Aber geh da weg. Das ist auf Dauer sehr ungesund.

… sie ist bislang eine Minderheit in einer eigentlich vitalen und durchaus mehrheitlich vernünftigen lokalen Gruppe. Sie bekommt von der Mehrheit Kontra, ebenso wie die bislang wenigen, die ihrem und ähnlichem Blödsinn zustimmen.

Dehalb fällt es mir schwer, dort weg zu gehen, weil ich dieses Feld nicht kampflos den D*ppen überlassen will. Wenn jeder ginge …

Auch wenn ich eigentlich zu doof für FB bin und bis heute nicht verstanden habe, wie man Beiträge, eigene wie fremde, wieder findet, wenn man sie sucht. Aber wenn ich kann, dann sage ich meine Meinung.
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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dtx

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Re: Querdenken
« Antwort #1531 am: 30. November 2020, 03:40:48 »
...
Ich glaube, das war ein Eingeständnis, daß man weiß, wessen "Hilfe" und Anwesenheit man sich bedient. Falls es dieses Beweises noch gebraucht hätte.

So sinngemäß:
Ich: Aber Ihr marschiert auch mit Neonazis.
Sie: Ja und, Du fährst ja auch über die Autobahnen, die Hitler gebaut hat und willst kein Nazi sein.

Für mich bedeutet das, daß sie genau weiß, was sie da tut und ihr "Schutzschild" wird verhindern, daß sie meine Gegenrede versteht.

...

Schon deshalb, weil das so frech wie offensichtlich gelogen ist. Zum einen hat Hitler nicht gebaut, sondern bestenfalls bauen lassen. Zum andern sind die Zeiten, da man die Betonplatten noch im Original bewundern (und deren Stöße im Kreuz spüren) konnte, selbst im Osten sehr lange vorbei. Das, worauf man heute fährt, wurde von unseren Steuergroschen bezahlt.



« Letzte Änderung: 30. November 2020, 03:44:06 von dtx »
 
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Offline Gelehrsamer

Re: Querdenken
« Antwort #1532 am: 30. November 2020, 05:42:29 »
Abstützende Nazis statt Einstürzende Neubauten   

Es sieht so aus, als wäre verhindert worden, dass sich der Herr in dem Video (Liebich?) noch fortpflanzt. Und das kann nun auch wirklich niemand wollen. 
 
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Offline Gutemine

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Re: Querdenken
« Antwort #1533 am: 30. November 2020, 08:28:17 »
Ja, ja, das "friedliche, liebevolle Quarkdenkervolk".

Zitat
Betreiber von Postfiliale wird von Corona-Leugnern bedroht

Julian Benjamin Pedrozo wird in seiner Filiale in Klein-Winternheim vermehrt von Corona-Leugnern und Reichsbürgern beschimpft und provoziert. Worte alleine helfen da nicht mehr.
Von Torben Schröder
https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/vg-nieder-olm/klein-winterheim/betreiber-von-postfiliale-wird-von-corona-leugnern-bedroht_22683228
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Offline Gutemine

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Re: Querdenken
« Antwort #1534 am: 30. November 2020, 10:32:02 »
Wieder ein herausragender Erfolge für die "Klagespaten", aber, man geht in die nächste Instanz. Auf jeden Fall.  ::)

Spoiler
Richter: „Das hab‘ ich noch nie erlebt“
Ohne Maske eingekauft: Frau landet vor Gericht - Corona-Leugner tummeln sich bei Verhandlung - Polizei steht bereit

    vonAlexander Kraus

Noch nie hat der Richter in Garmisch-Partenkirchen bei Hausfriedensbruch so viele Zuschauer erlebt. Doch das Thema der Verhandlung bewegt: Eine Frau war ohne Maske Einkaufen gegangen.

Garmisch-Partenkirchen – Das Amtsgericht als Showbühne, das gibt es auch nicht alle Tage. Eigentlich geht es an diesem Tag um eine Bagatelle: eine Einkäuferin ohne Maske. Kommt sicher öfter vor in Zeiten der Corona-Pandemie. Der Schauplatz: Murnau, Edeka-Center am Kemmelpark. Das macht das Ganze etwas brisanter. Schließlich hat sich die größte Gemeinde des Nordlandkreises zu so etwas wie einem kleinen Zentrum für die Pandemie-Gegner entwickelt. Und tatsächlich: Daher weht der Wind.

Bei der Hauptverhandlung gegen eine 48-jährige Frau aus Mecklenburg-Vorpommern, die gegen die Maskenpflicht verstieß, sind alle Plätze im Saal besetzt. Nur 22 dürfen aktuell rein. Auf der einen Seite positionieren sich die Maskengegner, die demonstrativ ohne Mund-Nasen-Schutz durch das Gerichtsgebäude spazieren. Auf der anderen zeigt die Polizei Präsenz, auch weil Störaktionen angekündigt sind.
Frau verstößt gegen Maskenpflicht: Richter verhängt 750 Euro Geldstrafe

Richter Andreas Pfisterer staunt nicht schlecht. „Das hab’ ich noch nie erlebt, dass bei einem Hausfriedensbruch der Sitzungssaal so voll war“, sagt er schließlich bei der Urteilsverkündung. Er verhängt gegen die Frau eine Geldstrafe von 750 Euro.

Das Knistern im Saal ist ständig zu spüren, misstrauisch beäugen sich die Kontrahenten, die Stimmung ist angespannt. Zunächst nimmt die Beschuldigte, die als Kellnerin in einem Schlehdorfer Lokal arbeitet, bereitwillig Stellung zu den Vorwürfen. Nach einer Demonstration, bei der es ihrer Aussage nach um eine „andere Aufklärung der Corona-Lage“ ging, trafen sich die Teilnehmer am Nachmittag des 6. Juni zum Essen. Danach gingen einige zum Einkaufen bei Edeka – ohne Mund-Nasen-Schutz.
Angeklagte fühlt sich ungerecht behandelt: „Das ist eine Farce!“

„Stand da am Supermarkt nicht, man darf den nur mit Maske betreten?“, forscht der Vorsitzende. „Das steht überall“, entgegnet die Angeklagte, „aber ich habe eine Befreiung aus gesundheitlichen Gründen“. Das Attest hatte sie dabei, den Marktleiter habe das jedoch nicht interessiert. Sie wähnt sich zu Unrecht auf der Anklagebank. „Was mache ich hier? Das ist eine Farce!“ Nach der Aufforderung, den Laden zu verlassen, sei sie 30 Sekunden später hinausmarschiert. Ihrer Ansicht nach wollte der Ladeninhaber ein Exempel statuieren.

Der Chef des Marktes konnte sich nicht mehr präzise an den Vorfall im Juni erinnern. An Einzelheiten aber. Eine Gruppe von vier oder fünf Personen habe seinen Laden ohne Maske betreten. Er habe klar gemacht, dass er das nicht duldet. Es wurde lebhaft diskutiert. „Als andere Kunden dazukamen, eskalierte es. Ich habe dann Hausverbot erteilt.“ Er erkenne ein Attest für eine Maskenbefreiung nicht an, fühlt sich verpflichtet, die Infektionsschutzverordnung umzusetzen. „Ich habe das Hausrecht.“
Leiter des Edeka-Marktes: Eine ganze Gruppe betrat Markt ohne Maske

Anwalt David Mühlberger versucht es mit einer gütlichen Einigung. Der Verteidiger fragt den Ladenbesitzer, ob er den Strafantrag zurücknehme, wenn die Angeklagte versichere, nicht mehr in seinem Geschäft einzukaufen. Mit einem lauten „Nein“ bellt der 50-Jährige zurück.

Mit Spannung werden die Aussagen der Zeugen erwartet. Darunter ist Ärztin Dr. Gudrun Ströer, die von den Murnauer Demonstrationen bekannt ist. Sie war ebenfalls an besagtem Nachmittag beim Einkaufen. „Der Marktleiter war wütend auf uns. Es war sehr unangenehm, ständig angeschrien zu werden“, sagt sie. Als weitere Kunden dazukamen, seien sie und die Angeklagte umzingelt gewesen. „Wir haben uns bedroht gefühlt von den Männern“, betont Ströer, zudem seien „Denunzianten unterwegs“ gewesen, vor denen sie die Beschuldigte warnen wollte. Was die Ärztin besonders verwunderte: In den Wochen davor hatten ihr Mann Dr. Uwe Erfurth und sie sechs bis sieben Mal im gleichen Markt ohne Maske eingekauft – ohne belangt zu werden.
Zeuge: Marktleiter habe „Getöse“ veranstaltet

Erfurth, der sich für den Schutz der Grundrechte einsetzt, nach einem Prozess im Juli aber im Verdacht steht, der Reichsbürger-Szene anzugehören, bestätigt die Aussage seiner Frau. Der Marktleiter habe nicht diskutieren wollen und die maskenbefreiten Gäste des Ladens verwiesen. „Wegen des Getöses, das er veranstaltet hat“, sei die Gruppe nach draußen gegangen. Weitere Zeugenaussagen von Polizeibeamten, einer Edeka-Mitarbeiterin und anderen Maskengegnern bringen keine neuen Aufschlüsse.

Für den Staatsanwalt ist die Sache klar: Der Hausfriedensbruch steht für ihn fest. Der Ladenbetreiber habe sein Hausrecht ausgeübt. Gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sei hier nicht verstoßen worden, betont Paul Hentz. Er hält eine Geldstrafe von 2000 Euro für angemessen.
Anwalt der Maskenverweigerin kündigt Berufung an

Voller Leidenschaft fordert Verteidiger Mühlberger dagegen einen Freispruch. Seine Mandantin „hat dem Hausverbot Folge geleistet und ist schnurstracks aus dem Laden gegangen.“ Es gehe hier nicht um ein politisches Forum, sondern darum, ob die Angeklagte zügig – nach 30 Sekunden – den Markt verlassen habe. „Über so eine Lächerlichkeit müssen wir hier diskutieren“, echauffiert sich der Anwalt. Auch er sieht den Fall so, dass „Edeka ein Exempel statuieren will“.

Der Richter reduziert letztlich die Geldstrafe, sieht jedoch klar den Tatbestand des Hausfriedensbruchs. Kurzes Raunen im Gerichtssaal. „Eine allgemeine Anordnung reicht. Die Maskenpflicht dient dem Schutz anderer Kunden und der Angestellten.“ Die Frau „hat sich mit der Thematik ausführlich beschäftigt. Sie hätte wissen müssen, dass es ein allgemeines Betretungsverbot ohne Maske gibt.“ Die Reaktion der Gegenseite fiel eindeutig aus: Der Anwalt kündigte Berufung an.
[close]
https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/murnau-gericht-maske-einkaufen-corona-leugner-verhandlung-90115749.html
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Re: Querdenken
« Antwort #1535 am: 30. November 2020, 10:59:48 »
"Corona-Pandemie" ist das Wort des Jahres. Schade. "Cov♥♥♥en" hätte mir besser gefallen.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #1536 am: 30. November 2020, 12:30:51 »
Hatten wir das schon?



Zitat
QUERDENKER-ANWALT TEILT AUS VERSEHEN STUDIE, DIE BELEGT, DASS PCR-TESTS SEHR GENAU SIND

Philip Kreißel | Corona-Fake | 30. November 2020

PCR-TESTS IN WUHAN – 0.001% FALSCH POSITIV?
Pandemie-Leugner Anwalt Füllmich möchte uns verklagen, weil wir unter anderem widerlegt haben, dass Pandemie-Leugner Wodarg bei den PCR-Tests eine relativ hohe falsch-positiv Rate von 1% sieht.

Nun hat ein Pandemie-Leugner-Anwalts-Kollege von Füllmich aber auf Telegram eine Studie gepostet, die aus Versehen Wodargs Behauptung ebenfalls komplett entkräftet. RA Ralf Ludwig postete diese Nature-Studie über PCR-Tests in Wuhan (eigentlich möchte er damit etwas anderes belegen, dazu gleich mehr). Der Post von Ludwig wurde völlig unkritisch von seinen naiven Follower:innen dutzendfach auf Telegram repostet und bekam fast 200.000 Views.
Spoiler
WAS WIRKLICH IN DER STUDIE STEHT
In der Studie wird beschrieben, wie in der Stadt von Wuhan fast 10 Millionen Einwohner:innen nach dem harten Lockdown komplett mit PCR durchgetestet wurden, und dort nur noch 300 Positive gefunden wurden. Ich sage das nochmal: 300 Tests bei mehreren Millionen Tests waren positiv. Also selbst wenn man annimmt, dass diese 300 *alle* falsch positiv wären, macht das eine Falsch-Positiv-Rate von gerade mal unter 0.01% für die verwendeten PCR-Tests.

Tatsächlich muss man sogar davon ausgehen, dass die meisten dieser Fälle “echt positive” waren. Aus folgenden zwei Gründen, die in der Studie genannt werden:

“We found that asymptomatic positive rates in different districts of Wuhan were correlated with the prevalence of previously confirmed cases.”
(“Wir fanden heraus, dass asymptomatische Positivraten in verschiedenen Distrikten von Wuhan mit der Prävalenz zuvor bestätigter Fälle korrelierten.”)

“Serological antibody testing in the current study found that at least 63% of asymptomatic positive cases were actually infected with SARS-CoV-2 virus.”
(“Serologische Antikörpertests in der aktuellen Studie ergaben, dass mindestens 63% der asymptomatischen positiven Fälle tatsächlich mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert waren.”)

23% der Samples wurden gepoolt und dann einzeln getestet. Dort sind Falsch Positive nochmal sehr sehr viel unwahrscheinlicher als beim einzelnen Testen. Denn jeder positive Fall wird doppelt bestätigt, einmal im Pool und dann nochmal im Falle eines positiven Falls im Pool nochmal im einzelnen Testen. Die Falsch-Positiv-Raten der beiden Schritte müsste man als multiplizieren, also das sinkt dann faktisch auf null.

1 FALSCH POSITIVER TEST AUF 100 000 TESTS
Wichtiger für uns sind allerdings die nicht-gepoolten Samples, weil das auch der Testpraxis in Deutschland entspricht. 73% der Samples wurden nicht gepoolt, sondern direkt einzeln getestet, hier war die Positivrate auch ein wenig höher als unter den gepoolten nämlich 0.321 vs. 0.243 pro 10 000 Tests. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen könnten Falsch Positive unter den Einzeln getesteten sein, also etwa 0.1 Falsch Positive Tests auf 10 000 Tests, oder auch 1 Falsch Positiver Test auf 100 000 Tests.

Geht man aber von Wodargs Behauptung von 1% falsch positiven Tests aus, würde man erwarten, dass unter 100 000 den Tests etwa 1000 Tests (falsch) positiv wären.

Das hieße, dass in Wuhan die Falsch Positiv-Rate 1000-mal (!) so niedrig wäre, wie von Wodarg behauptet.

Das ist eine eher ungenaue Rechnung, die lediglich eine ungefähre Größenordnung angibt. Es könnte zum Beispiel sein, dass die Studie vor allem in bestimmten Regionen gepoolt hat und dies das Ergebnis verzerrt. Sie passt aber recht gut dazu, dass die Studie in nur 63% der Fälle Antikörper gefunden hat – also eine Infektion wohl vorlag.

Der Wert deckt sich auch in der Größenordnung mit Resultaten aus Neuseeland, wo unter 65 000 Tests an 26 konsekutiven Tagen kein einziger positiv war. Auch in Deutschland gibt es viele Beispiele, wo unter über jeweils zehntausend Tests praktisch keiner positiv war, was auch hierzulande für eine Spezifität von zumindest etwa 0.01% spricht ( mehr dazu , z.B.: Quelle , Quelle , Quelle , Quelle ). Hätte Wodarg Recht, müssten dort immer etwa 100 Tests positiv sein. Er hat aber offenkundig nicht Recht. Pandemie-Leugner Ludwig widerlegt hier also versehentlich Pandemie-Leugner Wodarg. Und merkt es nicht mal.

RA LUDWIG VON STUDIE MAXIMAL VERWIRRT
Man muss die Studie schon auch kritisch sehen, denn Ziel der Studie war ja vor allem, dass die chinesische Regierung ihre Einwohner:innen überzeugen wollte, dass die Maßnahmen erfolgreich waren. Also da kann man bei einer Diktatur wie China natürlich nicht alles blind glauben und muss das kritisch hinterfragen.

Trotzdem teil RA Ludwig die Studie voller Inbrunst und behauptet, dass sie belege, dass man den Lockdown “sofort beenden” muss. Er begründet nicht so wirklich, wie er darauf kommt, aber ich denke mal, es liegt daran, dass er schreibt: “es gab keine Hinweise darauf, dass die identifizierten asymptomatischen positiven Fälle infektiös waren”.


Ich vermute mal, dass er hier präsymptomatisch und asymptomatisch verwechselt, die auch manchmal (aber hier eben nicht) unter dem Begriff “asymptomatisch” zusammengefasst werden. Als präsymptomatisch bezeichnet man Menschen, die infiziert sind, aber noch keine Symptome zeigen, und später dann Symptome entwickeln. Asymptomatisch Infizierte hingegen zeigen nie Symptome. Man geht aktuell davon aus, dass Präsymptomatische maßgebliche Treiber des Infektionsgeschehens sind, Asymptomatische scheinen daran nicht so sehr beteiligt zu sein ( mehr dazu ).

Deswegen tragen wir auch Masken: Es kann eben sein, dass wir bereits infiziert und auch infektiös sind, aber erst “morgen” oder so Symptome zeigen. Wenn wir Symptome zeigen ist es schon zu spät und wir haben schon Leute angesteckt. Daran gibt es keinen Zweifel, das wurde schon oft nachgewiesen ( Quelle , Quelle )

LUDWIG LIEST DIE STUDIE NICHT, DIE ER TEILT?
Es war tatsächlich so, dass die Studie unter den Kontakten der 300 positiven, aber asymptomatischen Fälle niemand mehr gefunden hat, der ebenfalls positiv war. Das suggeriert, dass asymptomatische Patient:innen das Virus nicht besonders oft weitergeben, wenn auch da andere Ursachen in Betracht gezogen werden könnten (z.B. Quelle). Es sagt aber gar nichts über die Ansteckung durch Präsymptomatische aus. Ralf Ludwig zieht hier also einen unzulässigen Schluss (wenn ich sein Geschwurbel richtig verstanden haben sollte LOL).

So sehen das auch die Autor:innen der Studie, die Ludwig offenbar nur geteilt, aber nicht gelesen hat. Oder nicht verstanden. In der Studie steht nämlich auch:


“Dennoch ist es noch zu früh, um selbstgefällig zu sein, da es asymptomatische positive Fälle und eine hohe Anfälligkeit der Bewohner von Wuhan gibt. Die Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens zur Prävention und Kontrolle der COVID-19-Epidemie, einschließlich des Tragens von Masken, die eine sichere soziale Distanzierung in Wuhan gewährleisten, sollten beibehalten werden. Insbesondere anfällige Bevölkerungsgruppen mit geschwächter Immunität oder Komorbiditäten oder beidem sollten weiterhin angemessen abgeschirmt werden.”

Und das empfehlen die bei einer Inzidenz auf 100.000 Einwohner:innen von 3 (!) – also das Gegenteil von dem, was Ludwig da sagt.

FAZIT
Man sieht mal wieder: Corona-Leugner-Schwurbler:innen folgt keiner konsistenten Logik. Sie lesen höchstens mal die Überschriften von Studien und teilen blind alles, was so klingt, als könnte es ihr Dogma bestätigen. Diese sektenartige Bewegung ist so von ihren Überzeugungen gefangen, dass sie sogar dann blind Content ihrer “Anführer:innen” teilen, wenn der komplett dem widerspricht, was sie bisher geglaubt haben. Sie sind mental gar nicht mehr in der Lage, ihr eigenes Weltbild zu hinterfragen. Und merken nicht einmal mehr, wenn sie sich so blamieren.
[close]
https://www.volksverpetzer.de/social-media/querdenker-anwalt-versehen-studie/


:)
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Re: Querdenken
« Antwort #1537 am: 30. November 2020, 12:50:36 »
HARHARHAR! Wieder (und wie im Artikel ja auch beschrieben) der Beweis, dass Quarkdenker jeden Mist ungeprüft teilen, solange der ihr beklopptes Weltbild zu bestätigen scheint.

Noch peinlicher, wenn es sich dabei um ein Organ der Rechtspflege handelt, das offensichtlich auch zu dämlich ist, das Geschriebene zu verstehen.
Scheint ja ausgesprochen herausragende Kompetenzen zu besitzen, dieser Anwalt.
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Re: Querdenken
« Antwort #1538 am: 30. November 2020, 16:03:49 »

Zitat
volksfahrraeder
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haha, polizist liest die adresse von bauer vor, bauer schreit um gottes willen, ich hab das microphon an. tja #le2111 #presseausweis

Zitat
Astrakete
@Astraketee
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2 Min.
Polizei leakt grad Stefan Bauers Adresse. Er hat Sie zwar schonmal selbst live geleakt aber egal. Sry, aber wenn man zu blöd ist sein Mikro auszumachen, selbst schuld. #le2111 #Leipzig

gibts dazu nen link?
 
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Re: Querdenken
« Antwort #1539 am: 30. November 2020, 16:40:04 »
Ja, die Adresse möcht ich auch.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #1540 am: 30. November 2020, 17:58:45 »
Jetzt mache ich etwas, das ich sonst nie mache und das eigentlich unfein ist: sekundär zitieren.

Aber: Beim Neuen Deutschland soll ich meine Zustimmung zu Dutzenden Cookies geben ...


Daher:
Zitat
Wie neues deutschland berichtet, hat die Berliner Polizei die persönlichen Daten linker Gruppen – darunter die OMAS GEGEN RECHTS – ungeschwärzt an Querdenker weitergegeben. Eine Betroffene empört sich: "Das Unglaubliche ist ja, dass die Polizei mich kurz zuvor noch gewarnt hatte, ich möge wegen möglicher Feindeslisten vorsichtig sein mit der Preisgabe von privaten Details, nur um anschließend meine Daten selbst weiterzugeben."
(Kontext Wochenzeitung)

Die Berliner Polizei scheint eine sehr individuelle Vorstellung von Datenschutz zu haben. ???
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Re: Querdenken
« Antwort #1541 am: 30. November 2020, 18:58:28 »
Die Berliner Polizei scheint eine sehr individuelle Vorstellung von Datenschutz zu haben. ???

 :facepalm:

Vermutlich dachte man sich bei der Berliner Polizei "Wenn wir die Daten jetzt weitergeben, dann brauchen wir uns nicht mehr drum zu kümmern, dann ist der Datenschutz Sache von denen, an die wir das weitergegeben haben"
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Re: Querdenken
« Antwort #1542 am: 30. November 2020, 19:35:59 »
Da müsst ihr Verständnis haben, die Arbeitsüberlastung. Sonst müssten die Polizisten wieder selbst die Drohbriefe schreiben. Jetzt können das andere erledigen.

Übrigens ist das keine neue Information. Da hat sich der Lügnix-Ralf schon drüber aufgeregt, dass in der Akte, die er vom Verwaltungsgericht bekommen hat, die Namen und Adressen der Anmelder von Gegendemonstrationen im Klartext zu lesen waren, währende andere Angaben, die ihn interessiert hätten, geschwärzt waren. Daher ist der Fehler vermutlich nicht bei der Polizei sondern im Verwaltungsgericht passiert.
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Re: Querdenken
« Antwort #1543 am: 1. Dezember 2020, 10:37:30 »
Hoppla, das Posting ist mir entgangen und da ich dazu bisher keine Antwort sehe, beantworte ich das jetzt trotzdem mal noch, auch wenn es schon deutlich später ist.

Die ziemlich lange Entscheidung scheint aber, wenn ich das richtig deute, darauf hinauszulaufen, dass unter Bezugnahme auf eine (für mich nicht auffindbare) Studie aus Großbritannien (Jaafar et.al.) vom September 2020 behauptet wird, die PCR-Testpraxis in Westeuropa laufe auf 97 Prozent (!) falsch-positive PCR-Test hinaus (s. S. 31 f. mit Fn. 2):

Kleiner Tip vorneweg: Für biowissenschaftliche oder medizinische Veröffentlichungen ist die Pubmed die Datenbank, in der man suchen will. Dazu möglichst viele Autorennamen und Stichwörter (oder den exakten Titel, wenn man ihn hat) in die Suche eingeben. Hier führt der Erst- und der Letztautor bereits direkt zur entsprechenden Veröffentlichung: Correlation between 3790 qPCR positives samples and positive cell cultures including 1941 SARS-CoV-2 isolates .

Dann enthält das von @Knallfrosch verlinkte PDF auf Seite 2 einen entscheidenden Schreibfehler, hier steht einmal negativ, wo positiv stehen sollte, ich habe mal einen Screenshot gemacht und die entsprechende Stelle markiert. Es ist sehr gut möglich, das die Querdeppen hier falsch abgebogen sind und daraus dann ihren "Beweis" konstruiert haben. Es zeigt aber auch, das "accepted manuscripts" mit Vorsicht zu geniessen sind und man am besten erst fertig editierte Artikel bewertet.



Im unten zitierten Ausschnitt (das ist ansonsten exact dieselbe Stelle) ist dieser Fehler bereits korrigiert.

􏰇
Zitat
... that at a cycle threshold (ct) of 25, about 70% of samples remained positive in cell culture (i.e. were infectious); at a ct of 30, 20% of samples remained positive; at a ct of 35, 3% of samples remained positive; and at a ct above 35, no sample remained positive (infectious) in cell culture (see diagram)
T􏰔his means, that if a person gets a "positive" PCR test result at a cycle threshold of 35 or higher (as applied in most US labs and many European labs), the chance that the person is infectious is less than 3%. The chance that the person 􏰅received a "false positive" result is 97 % or higher"􏰅.

Ich kann mir das nicht vorstellen, kenne aber den Zusammenhang der zitierten Textstelle nicht und kann das deshalb nicht einordnen (womöglich hat das Gericht da etwas sehr gründlich in den falschen Hals bekommen). Kann das jemand übersetzen oder gar debunken?

An der Stelle müssen wir jetzt etwas weiter ausholen und ein wenig in die Theorie der dahinterstehenden PCR einsteigen.
Die PCR ist eine Methode, bei der DNA vervielfältigt wird, dazu werden die beiden Stränge der DNA getrennt (denaturiert, das passiert durch erhitzen), dann lässt man einen Primer binden (annealing), der spezifisch für die Region ist, die man vervielfältigen (amplifizieren) will und der als Anfangspunkt für das Enzym die (die sog. Taq-Polymerase) die dann den Strang wieder auffüllt. Details finden sich beispielsweise in der Wikipedia. Die Reaktion verläuft in Zyklen aus Denaturierung, Annealing und Amplifikation und beginnt dann wieder von vorne. Idealerweise verdoppelt sich die DNA Menge zwischen zwei Zyklen, in der Praxis liegt der Wert oft zwischen 1,75 und 2, das kann man aber durch Versuche exakt bestimmen.

Für die diagnostische Anwendung beim SARS-CoV-2 Test wird die so genannte "Real-time PCR" verwendet, bei der man die Menge des entstehenden DNA Produkts direkt über eine Zunahme der Fluoreszenz während der Reaktion ausgelesen werden kann. Hierbei bindet eine Sonde (ein weiteres DNA-Stück) das entstehende PCR-Produkt und gibt dann ein Fluoreszenzsignal ab, was man messen kann. Das ganze ist jetzt stark vereinfacht, das Verfahren heisst "TaqMan-PCR", wer mag kann dem Link folgen und dort weiter nachlesen. Wichtig ist, das die Zunahme der Fluoreszenz hochspezifisch mit der Zunahme an PCR-Produkt erfolgt und die Sonde nicht irgendein PCR-Produkt bindet, was zufälligerweise amplifiziert wird. Damit ist diese Methode zwar komplizierter und teurer (da man neben den beiden Primern eben auch eine fluoreszenzmarkierte Sonde braucht), aber eben auch viel spezifischer als klassische realtime-PCR Verfahren, wo unspezifisch die Zunahme der DNA gemessen wird.

Für die Laufzeit der realtime-PCR nimmt das Fluoreszenzsignal stetig mit steigender Laufzeit zu. Da wir bei solchen Verfahren immer ein Hintergrundrauschen haben (Empfindlichkeit des eingesetzen Detektors, Grundrauschen bei der Fluoreszenz, zufällig freigesetzte Fluorophore etc.) dauert es eine Weile, bis man das entstehende Signal sicher über die Hintergrund detektieren kann. Der Zyklus in dem das passiert wird wird je nach Hersteller des Geräts als Ct (cycle threshold) oder Cp (crossing point) bezeichnet, ab diesem Moment ist die Signalzunahme sicher zu detektieren und später zu analysieren. Dabei hängt die Ct Wert direkt proportional von der eingesetzten DNA Menge ab.
Das sieht dann beispielsweise so aus (von hier):



Das Bild stammt aus einer Anleitung für ein SARS-CoV-2 Nachweiskit, zwischen den einzelnen Kurven ist die eingesetzte DNA Menge jeweils um den Faktor 10 unterschiedlich. Was hier auffällt, ist, dass die Signalstärke am Ende der Reaktion mit sinkender DNA-Menge abnimmt und die Kurven auch weniger "schön" aussehen.

Das Problem der PCR ist, das sie zwar mit sehr hoher Sicherheit und Spezifität Virus-RNA nachweisen, aber keine Aussage darüber treffen kann, ob ein Patient infektiös ist, weil die Methode das schlicht nicht hergibt. Möglich ist das, indem man aus dem Abstrichstäbchen eine Zellkultur animpft und schaut, ob sich hier im Zellkulturüberstand nach einer Inkubationszeit Viren nachweisen lassen. Idealerweise führt man dann sogar einen zweiten Schritt durch und infiziert mit diesem Überstand eine weitere Kultur. Das ist aber bereits im einstufigen Verfahren verglichen mit der PCR sehr aufwändig (sowohl von der Zeit, als auch von den Kosten), das man es im Forschungslabor machen kann, nicht aber in der breiten Routinediagnostik.

In der Veröffentlichung hat man genau dieses Verfahren angewendet, zum einen hat man eine PCR durchgeführt, um überhaupt zu testen, inwiefern der Patient infiziert ist und dann alle positiven Proben versucht in Zellkulturexperimenten anzuzüchten. Dabei stellte sich dann heraus, das bei einem Ct-Wert von 25 70% der Proben infektiös waren, bei einem Ct von 30 noch 20%, bei einem Ct von 35 nur noch 3% und bei Ct-Werten über 35 keine Infektiosität mehr nachweisbar war. Da hier 1941 Proben analysiert worden sind, kann man für die Arbeit auch eine hinreichend sichere Datenbasis annehmen.

Typischerweise führen moderne realtime-PCR Geräte 40 Reaktionszyklen durch (man kann aber natürlich auch mehr einstellen), einfach weil die empirische Erfahrung zeigt, das mehr extrem selten sinnvolle Ergebnisse zeigen und man zusätzlich einen stark steigenden Aufwand für Kontrollen machen muss. Aus eigenen Erfahrungen damit kann ich sagen, das wir im Labor Ergebnisse bis 35 ausgewertet haben und auch da Proben, die so spät kamen, in der Regel ein zweites Mal mit mehr eingesetzter DNA getestet haben, um sicherzugehen.

Edith hat dazu schon eine Frage formuliert: Wenn nach 35 Testzyklen festgestellt wird, dass die positiven Ergebnisse bei 3 % liegen, dann müsste sich dieser Wert auf anderweitig ermittelte 100 Prozent positive Ergebnisse beziehen, damit die Fehlerrate 97 % betragen kan. Es fragt sich, ob diese Bedingung überhaupt zutrifft, wenn in Westeuropa typischerweise die Zahl der Testzyklen 35 beträgt.

Achtung, aufpassen: Bei Proben, die einen Ct von 35 aufweisen, sind 3% der Proben in der Zellkultur noch infektiös. Das heisst nicht, das 3% der Proben positiv waren, sondern das 3% noch in der Lage waren, Zellen zu infizieren. Die Reaktion war aufgrund ihrer Spezifität bei 100% (oder 99,999%) der Proben, die einen entsprechenden Ct-Wert aufweisen positiv, da man hier das Virus nachgewiesen hat. Es ist halt praktisch nur kein ansteckendes Virus vorhanden.
Mit den Daten aus beiden Experimentreihen lässt sich aber eine Abschätzung treffen: Wer eine positive PCR mit einem Ct-Wert von über 35 hat, ist nach aktuellen Stand der Forschung höchstwahrscheinlich nicht (mehr) ansteckend.

Das war jetzt sehr lang, sollten noch Unklarheiten bestehen, bitte nochmal nachfragen.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 

Offline Reichskasper Adulf Titler

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Re: Querdenken
« Antwort #1544 am: 1. Dezember 2020, 11:11:59 »
Lang, aber notwendig ausführlich und sogar für Dummies wie mich verständlich.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
(Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Heidi Kastner)
 
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