("ich will keine Chemie")
Das ist etwas, das ich wohl nie verstehen werde.
Sicher, ich kann rausgehen, mir von einer Weide (lat. salix) die Rinde abschaben, nach Hause schleppen und auskochen. Schön dick eingekocht habe ich dann Salicylsäure, die hilft gegen Schmerzen, gegen Entzündungen und verdünnt das Blut. Verursacht aber schnell Magenschmerzen.
Wenn ich dann noch einen Schuß Essig (lat. acetum) hinzugebe ("Eine Hausfrau hat das im Gefühl!"), dann ist das Ganze gleich magenverträglicher und hat die gleiche Wirkung.
Genaue Dosierung ist schwierig, weil ich ja ohne technische Hilfsmittel die Konzentration der Komponenten nicht überprüfen kann.
Wie auch immer: Entstanden ist Acetylsalicylsäure.
Warum sich also die Umstände machen und nicht gleich das billigste ASS in rauhen Mengen kaufen?
Ist auch nach 100 Jahren noch wirksam und ist gut zu dosieren.
Auf die rein pflanzlichen Knollenblätterpilze wurde ja schon verwiesen, die Pilzsaison scheint dieses Jahr besonders gut zu sein, es hat wohl gerade in Thüringen schon mehrere Leute böse erwischt.
Einen Champignon würde ich tatsächlich von einem Knollenblätterpilz gut unterscheiden können, andere Arten aber nicht, deshalb gehe ich nicht in die Schwammerl, sondern vertraue dem Fachhandel.
Auch Alkohol ("besoffene Elche"), Schlafmohn und Morphium sind ja durchaus pflanzliche Produkte.
Deren Abbau aber dem Leberle durchaus Streß verursacht.
Klar, einen Grippalen Infekt kriegt man auch nicht mit der tollsten Chemie weg, da heißt es ab ins Bett, möglichst schwitzen und 8 oder 10 Tage auskurieren (für die Atemwege gibt es für mich nichts besseres als das Ursprungsrezept von Pinimenthol, das haben sie aber geändert und einige Zeit lang konnte ich mir das in der Apotheke anmischen lassen. Inzwischen weigern sich aber die Apotheker und sagen, sie seien gesetzlich verpflichtet, zunächst eine Unbedenklichkeitsuntersuchung machen zu lassen, bevor sie es mir anmischen dürfen. Die Welt wird immer verrückter. Bei dem Homöopathie-Schrott gibt es keine Bedenken.)