Autor Thema: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?  (Gelesen 168031 mal)

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #675 am: 5. November 2019, 23:46:03 »
...und hört bei Knollenblätterpilzen auf.

"Man kann alle Pilze essen ..." (Friedrich H. - Gesundheitswissenschaftler)
"... aber manche eben nur einmal" (Franz U. - Bestatter)
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #676 am: 6. November 2019, 09:31:42 »
("ich will keine Chemie")


Das ist etwas, das ich wohl nie verstehen werde.

Sicher, ich kann rausgehen, mir von einer Weide (lat. salix)  die Rinde abschaben, nach Hause schleppen und auskochen. Schön dick eingekocht habe ich dann Salicylsäure, die hilft gegen Schmerzen, gegen Entzündungen und verdünnt das Blut. Verursacht aber schnell Magenschmerzen.

Wenn ich dann noch einen Schuß Essig (lat. acetum) hinzugebe ("Eine Hausfrau hat das im Gefühl!"), dann ist das Ganze gleich magenverträglicher und hat die gleiche Wirkung.

Genaue Dosierung ist schwierig, weil ich ja ohne technische Hilfsmittel die Konzentration der Komponenten nicht überprüfen kann.

Wie auch immer: Entstanden ist Acetylsalicylsäure.

Warum sich also die Umstände machen und nicht gleich das billigste ASS in rauhen Mengen kaufen?

Ist auch nach 100 Jahren noch wirksam und ist gut zu dosieren.

Auf die rein pflanzlichen Knollenblätterpilze wurde ja schon verwiesen, die Pilzsaison scheint dieses Jahr besonders gut zu sein, es hat wohl gerade in Thüringen schon mehrere Leute böse erwischt.

Einen Champignon würde ich tatsächlich von einem Knollenblätterpilz gut unterscheiden können, andere Arten aber nicht, deshalb gehe ich nicht in die Schwammerl, sondern vertraue dem Fachhandel.

Auch Alkohol ("besoffene Elche"), Schlafmohn und  Morphium sind ja durchaus pflanzliche Produkte.
Deren Abbau aber dem Leberle durchaus Streß verursacht.

Klar, einen Grippalen Infekt kriegt man auch nicht mit der tollsten Chemie weg, da heißt es ab ins Bett, möglichst schwitzen und 8 oder 10 Tage auskurieren (für die Atemwege gibt es für mich nichts besseres als das Ursprungsrezept von Pinimenthol, das haben sie aber geändert und einige Zeit lang konnte ich mir das in der Apotheke anmischen lassen. Inzwischen weigern sich aber die Apotheker und sagen, sie seien gesetzlich verpflichtet, zunächst eine Unbedenklichkeitsuntersuchung machen zu lassen, bevor sie es mir anmischen dürfen. Die Welt wird immer verrückter. Bei dem Homöopathie-Schrott gibt es keine Bedenken.)
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #677 am: 6. November 2019, 09:46:39 »
Viele Leute verwechseln chemisch bzw. künstlich hergestellte Präparate mit einem Riesenhammer à la Antibiotikum. Sind ja fast alles ähnliche Tabletten. Das liegt auch daran, dass die sich gar nicht vorstellen können, dass Bratkartoffeln auch chemische Prozesse durchmachen, bis sie dann vertilgt werden. So wie ich keine Ahnung habe von Juristerei und Wirtschaft, so haben halt viele Leute keine Ahnung von Grundlagen der Naturwissenschaft, das fängt an bei der Verwechslung von cal und kcal und hört lange nicht dort auf, wo behauptet wird, dass alle synthetisch hergestellten Präparate Gift sind. Dass man aus der Weide mit Essig auch ein chemisch hergestelltes Präparat bekommt, verstehen sie nicht, denn "Chemie" ist ja Industrie und böse.
« Letzte Änderung: 6. November 2019, 09:48:29 von Anmaron »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #678 am: 6. November 2019, 11:06:18 »
Homöopathie bei Sepsis!  :facepalm:

Super!

Was kommt als Nächstes, Tierrechtler, die darauf hinweisen, dass auch Bakterien Rechte haben und die Ärzte bei Antibiotika wegen Massenmord verklagen?  :clap:

Ist in etwa genauso irre und fortschrittsfeindlich.

Aber, im Hinblick auf die Kruzifix-Debatte.

Wie wäre es mit Weihwasser und Rosenkränzen ? Desweiteren ritzt man allen ein Kreuz in die Stirn, damit der Dämon entweichen kann. Geritzt natürlich mit geweihtem Skalpell, geschmiedet in Jerusalem!!

Am Sonntag dann feierliche Hexenverbrennung, um die Ursache zu beseitigen.

Das alles ist in etwa genauso wirksam wie die Homöopathie.

Und wenn man bei der Hexenverbrennung 200 Euro Eintritt pro Nase verlangt ( Kinder unter 14 die Hälfte), dann hat man auch die gleiche Gewinnspanne wie bei der Homöopathie.

Und damit wären wir beim eigentlichen Thema.

Wenn jemand 99 Euro zuviel hat, dann sollte er es nicht für Kügelchen ausgeben, sondern eher hierfür.

https://www.vicampo.de/luca-maroni-xxl-verkostungssieger-ap

Homöopathie ist Humbug! Es gibt KEINERLEI Indikation für die Homöopathie. KEINE! Ein Arzt, der homöopathische Mittel verschreibt, begeht meines Erachtens einen Kunstfehler. Primum non nocere! Auch nicht dem Geldbeutel des Patienten. 

Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #679 am: 6. November 2019, 11:16:43 »
Das was viele als "Chemie" ansehen ist oft etwas das man in der eigenen Küche tun könnte aber nur im größeren Maßstab eben industriellem Niveau abläuft.
Dadurch sind die entsprechenden Produkte oft nicht nur wirksamer sondern auch weniger verschmutzt.

Die Nebenwirkungen von Medikamente haben rein gar Nichts mit der Herstellungsart zu tun, ein im heimischen Alchemielabor hergestellter Extrakt aus Eichenrinde hat vergleichbare Nebenwirkungen wie sein industriell erzeugtes Gegenstück.
Eventuell sind die Nebenwirkungen des industriell hergestellten Nebenproduktes stärker, aber dafür auch die Wirksamkeit - so läuft das normal.

Mir geht bei so dummem Geschwätz zugegeben immer die Hutschnur. Auch das Ganze Geschwafel von wegen "künstlich" viele Medikamente sind von der Natur abgeschaut und basieren oft auf natürlichen Rohstoffen (gut teils auch auf petrochemischen).
Zugegeben rein natürliche Wirkstoffe sind schonender aber halt auch weniger wirksam.

Aber viel Spaß das den entsprechenden Panikmenschen zu erklären! ;) Ich zettel diese Diskussionen trotzdem immer wieder gerne bei den entsprechenden Leute an...
« Letzte Änderung: 6. November 2019, 11:21:45 von Schattendiplomat »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #680 am: 6. November 2019, 11:31:58 »
Am Sonntag dann feierliche Hexenverbrennung, um die Ursache zu beseitigen.


Hexenverbrennungen finden nur donnerstags statt!

Ansonsten gutes Stichwort!
Ein Fall aus meinem früheren Bekanntenkreis: Man studierte Theologie in Freiburg und war auch schon im Priesterseminar. Dann lockte das weibliche Geschlecht doch gar zu sehr, aber was macht man als abgebrochener Theologiestudent?

Der Platz bei der örtlichen Zeitung war und ist schon besetzt, also macht man in Homöopathie.
Offenbar geht die Praxis sogar ganz gut.

Die Frau ist übrigens Juristin und arbeitet für die Coda, eine Einrichtung aller deutschen kath. Bistümer.
Wer mehr Kohle ranschafft, weiß ich nicht.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #681 am: 6. November 2019, 12:22:27 »
Das was viele als "Chemie" ansehen ist oft etwas das man in der eigenen Küche tun könnte aber nur im größeren Maßstab eben industriellem Niveau abläuft.

Das ist albern. Chemie wird mit künstlich gleichgesetzt und "natürlichen" Stoffen eine höhere Wirksamkeit unterstellt. Das geht auch gerne bei Vitaminen so.
Dabei ist *alles* Chemie und es gibt keinen Unterschied zwischen einem im Reaktor synthetisierten Wirkstoff und einem aus der Natur extrahierten.

Eventuell sind die Nebenwirkungen des industriell hergestellten Nebenproduktes stärker, aber dafür auch die Wirksamkeit - so läuft das normal.

Das liegt dann aber nicht an der Herstellung, sondern idR an der höheren Konzentration.

Zugegeben rein natürliche Wirkstoffe sind schonender aber halt auch weniger wirksam.

Da gibt es keinen Zusammenhang bezüglich der Herkunft. Kau mal auf den Blättern des Eisenhuts rum (oder besser: Lass es sein), dann wirst du sehen, wie wirksam die Digitalis Glykoside der Pflanze sind.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #682 am: 6. November 2019, 13:35:04 »
*gewisse Argumente sind vereinfacht und leicht ins Extreme gezogen um extreme Skeptiker besonders stark herauszufordern und @Neubuerger hat hier natürlich recht, wenn er mir eine gewisse Ungenauigkeit vorwirft.
(ich muss diesen Haftungsausschluss mal ganz dringend in meine Signatur legen)


Beim Kern meiner Aussage bleibe ich trotzdem, chemisch ist schlicht nicht gleich künstlich. Ich habe Industrietechnik studiert selbst wenn ich in einem völlig anderen Bereich heute arbeite und sieht man mal von der genauen Festlegung von Verfahrensparametern ab, dann kann man viele industriellen Prozesse auch zuhause nachbilden wir tun es sogar täglich beim Kochen!
Gerade das Festlegen von Verfahrensparametern macht auch oft den Unterschied.

Auch ändern die genannten Details gar Nichts an der Aussage, dass viele "chemisches" schlicht aus der Natur abgeschaut ist und oft auch (sieht von petrochemischen Bestandteilen ab) pflanzliche oder zumindest natürliche Rohstoffe nutzen (v.a. in der Medizin).

Am Ende erweitert @Neubuerger aber immer mal wieder meine Argumentpalette gegen so Spinnen dafür auch ein Dankeschön von mir an dieser Stelle! :)
« Letzte Änderung: 6. November 2019, 14:44:55 von Schattendiplomat »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #683 am: 6. November 2019, 14:23:06 »
Inzwischen weigern sich aber die Apotheker und sagen, sie seien gesetzlich verpflichtet, zunächst eine Unbedenklichkeitsuntersuchung machen zu lassen, bevor sie es mir anmischen dürfen. Die Welt wird immer verrückter. Bei dem Homöopathie-Schrott gibt es keine Bedenken.)

Natürlich nicht. Da wirst Du höchstens fett (bei zu viel Glaubuli) oder besoffen (bei Tinkturen, da die meist vor allem aus Ethylalkohol bestehen).
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #684 am: 6. November 2019, 15:12:13 »
Das kommt ja wie gerufen!   :facepalm:


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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #685 am: 7. November 2019, 12:08:02 »
Ich bin mir sicher, dass sich der Einsatz von Antibiotika mit Homöopathie verringern lässt. Nur wird dabei die Zahl von Komplikationen und Schäden zunehmen. Was für eine hirnverbrannte Fragestellung!
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #686 am: 9. November 2019, 06:05:18 »
Hier ein Beispiel wie man die Vermehrung von Studenten erfolgreich verhindert:


Zitat
Krankheit
Virus an fränkischer Uni: Studenten mit Mumps infiziert

An der Bayreuther Universität kursiert das Mumps-Virus. Mehrere Studenten sind bereits betroffen. Nun reagiert das Gesundheitsamt.
https://www.infranken.de/regional/bayreuth/virus-an-uni-bayreuth-studenten-mit-mumps-infiziert;art213,4549360

https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Amt-informiet-Faelle-von-Mumps-an-der-Uni-Bayreuth;art2388,6989172
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #687 am: 9. November 2019, 15:52:03 »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #688 am: 9. November 2019, 18:42:10 »
Zitat
Virus an fränkischer Uni: Studenten mit Mumps infiziert

Der Fairness halber muss man beachten, dass es solche Mumpsausbrüche auch trotz korrekter Impfung geben kann - vor einigen Jahren gab es da Ausbrüche in zwei amerikanischen Unis, eben auch bei Geimpften. Deshalb wurde diskutiert, ob man eine weitere Booster-Impfung gegen Mumps empfehlen soll.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #689 am: 16. November 2019, 09:32:16 »
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