Autor Thema: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?  (Gelesen 167923 mal)

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Offline Sandmännchen

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #60 am: 15. Februar 2018, 21:12:30 »
Denn ein guter Homöopath:

Das Dumme ist, dass man den guten Homöopathen nach Deiner Definition erst erkennt, wenn die Placebos nicht hinhauen. Den schlechten Arzt kann man dagegen durchaus früher entlarven.

30 Jahre ist's her, und ein guter Homöopath, der hat genau folgendes gemacht:

- hört gut und genau zu und kann sehr viele Symptome angemessen einordnen
- verschreibt seine Placebos und verordnet ein Absetzen der bisherigen Medikation
- hält die darauf eintretende Verschlimmerung für eine Erstverschlimmerung
- hält die darauf eintretenden Infektionen für eine Erstverschlimmerung
- irgendwann habe ich dann bemerkt, dass es wohl kein wirklich guter Homöopath war.

Das Ergebnis war ein sechswöchiger stationärer Aufenthalt.

Zitat
Ein schlechter Arzt hingegen kann:

Ein schlechter Homöpath ist auch nicht besser. Den schlechten Arzt zahlt zumindest die Kasse, das macht es viel leichter, einfach den nächsten Arzt auszuprobieren, wenn sich der aktuell aufgesuchte als schlecht erweist, oder man einfach nur ein schlechtes Gefühl hat.

Eine Zweitmeinung bei schwierigen Erkrankungen gilt als völlig normal. Ich habe aber noch keinen getroffen, der mal einen zweiten Homöopathen gefragt hat.

Zitat
Und als These könnte ich mir durchaus vorstellen, dass der lang anhaltende und umfangreiche Erfolg von alternativen Gesundheitsangeboten schlicht auch mit der gelegentlich erstaunlich mangelhaften Qualität von so manchen "richtigen Medizinern" zusammenhängen könnte.

Ja natürlich gibt schlechte Ärzte. Aber warum gibt es schlechte Autowerkstätten, aber komischerweise keinen Bedarf an "Alternativer Autoheilung", wo einem der Meister dann ganz geduldig zuhört?

Der Zug zu den ganzen pseudomedizinischen Irrlichtern ist doch einfach nur eine Auswirkung der allgemeinen Skandalisierung in BLÖD, BLIND der Frau und Konsorten. Wenn ich schlechte Erfahrungen mit einem Arzt habe, dann liegt das an dem einen Arzt und ich suche mir einen anderen. Auf die Idee, das der Medizin insgesamt anzulasten, kann man eigentlich nur mit hinreichend medialer Vorbereitung kommen.



P.S.: WER SCHREIT HAT RECHT! UND SONST NIEMAND!!!!  >:D
« Letzte Änderung: 15. Februar 2018, 21:15:47 von Sandmännchen »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #61 am: 15. Februar 2018, 23:10:44 »
OHHHMMMM  :shifty:
Also ich habe Euch ganz, lieb, ja wirklich, aber ich versuche es trotzdem nochmal:

Denn ein guter Homöopath:

Ich hätte hier in der Diskussion als Beispiel lieber einen zugelassenen Heilpraktiker mit homoöpatischer Ausrichtung genommen.

Zitat
Das Dumme ist, dass man den guten Homöopathen nach Deiner Definition erst erkennt, wenn die Placebos nicht hinhauen. Den schlechten Arzt kann man dagegen durchaus früher entlarven.

Falsch, beides erkennt man immer erst, wenn es schon zu spät ist. Und leider bei den richtigen Ärzten ganz zuletzt.

Zitat von: Sandmännchen und wieder so ein hinkendes Einzelbeispiel  ::)
30 Jahre ist's her, und ein guter Homöopath, der hat genau folgendes gemacht:

- hört gut und genau zu und kann sehr viele Symptome angemessen einordnen
- verschreibt seine Placebos und verordnet ein Absetzen der bisherigen Medikation

Ohne Rücksprache mit dem Arzt? Whow!
Aber genau das unterscheidet nämlich einen guten Heilpraktiker vom schlechten.

Und das hat der Patient so mitgemacht? Whow!
Aber auch das unterscheidet nämlich auch einen dummen Patienten vom vernünftigen.

Zitat
- hält die darauf eintretende Verschlimmerung für eine Erstverschlimmerung
- hält die darauf eintretenden Infektionen für eine Erstverschlimmerung
- irgendwann habe ich dann bemerkt, dass es wohl kein wirklich guter Homöopath war.

Das Ergebnis war ein sechswöchiger stationärer Aufenthalt.

Das war strengenommen dann Körperverletzung.

Aber dann darf ich jetzt auch mal ein Beispiel, büdde...  ;):

Also, als meine Mutter mit mir schwanger war, hat man gemäß der damaligen allgemein anerkannten "Lehre" eine Behandlung in einer Art und Weise vorgenommen, die sich negativ auf das Ungeborene (mich) ausgewirkt hat, keine Angst, nichts wirklich dramatisches, ich habe keine Binde mit den 3 Punkten und so. Aber das Elend ging damals noch weiter und da man irgendwie noch immer keine richtige Ahnung hatte, hat man mich darufhin als Kind auch noch jahrelang falsch behandelt, d.h. nicht wirklich, denn ich hatte als Kind noch irgend so einen inneren "Zeiger" und habe die Medikamente, die mir (aus gutem Grund) irgendwie nicht gut taten, heimlich nicht "genommen" und es stellte sich ja rückwirkend heraus, das war keine so schlechte Idee.

Aber als man dann viel später immer noch meinte, an der Sache nochmal rumdoktorn zu müssen und nun zum Skalpell zu greifen, ist es auch noch so schief gelaufen, dass ich fast von der Schippe gesprungen bin. Heute greift man sich an den Kopf, was damals so "Standart" war und nichts tun wäre in den Fällen immer das Beste gewesen, schließlich war das keine echte "Krankheit" oder mit Einschränkungen verbunden. Aber alle Ärzte, und das waren keine schlechten, haben es ja wirklich nur gut gemeint und immer nur ihr "Bestes" getan und ich mache niemandem einen Vorwurf. "Gut gemeint" ist aber manchmal das ganze Gegenteil von "gut". Und daher ist man früh kritisch geworden. Aber das heißt im Umkehrschluss auch nicht, dass man nun notwendige Behandlungen unterlässt oder "alternativ" auf Kügelchen steht, oder so.


Zitat
Zitat
Ein schlechter Arzt hingegen kann:

Ein schlechter Homöpath ist auch nicht besser. Den schlechten Arzt zahlt zumindest die Kasse, das macht es viel leichter, einfach den nächsten Arzt auszuprobieren, wenn sich der aktuell aufgesuchte als schlecht erweist, oder man einfach nur ein schlechtes Gefühl hat.

Eine Zweitmeinung bei schwierigen Erkrankungen gilt als völlig normal. Ich habe aber noch keinen getroffen, der mal einen zweiten Homöopathen gefragt hat.

Die Zweitmeinung vom Facharzt geht oft schon aus praktischen Gründen nicht, da in der Regel eine Überweisung nötig ist und die Wartezeiten beim Facharzt regelmäßig derartig zu lang sind, dass man vielleicht schon unter der Erde ist. Das ist ein Problem des medizinschen Systems selbst, das ich bisweilen beim Schneiden der Gartenhecke hautnah erlebe: da kommen regelmäßig Leute aus der Nachbarschft angerannt und bitten mich, wegen ihren Wehwechen mal meinen Mann zu fragen.
 
Zitat
Zitat
Und als These könnte ich mir durchaus vorstellen, dass der lang anhaltende und umfangreiche Erfolg von alternativen Gesundheitsangeboten schlicht auch mit der gelegentlich erstaunlich mangelhaften Qualität von so manchen "richtigen Medizinern" zusammenhängen könnte.

Ja natürlich gibt schlechte Ärzte. Aber warum gibt es schlechte Autowerkstätten, aber komischerweise keinen Bedarf an "Alternativer Autoheilung", wo einem der Meister dann ganz geduldig zuhört?

Ja, ja, die gute alte "Autowerktsattvorstellung" vom Leben und von der Medizin und überhaupt, auch noch so ein "Abendland"- Dingens, wo man vom Arzt immer so eine Art Schnellreparatur erwartet: hier mal eine lockere Schraube festziehen, da mal einen Tropfen Öl ins Getriebe oder mal ein Ventil erneuern oder ersatzweise gleich den ganzen Motor. Und wenn die dämliche rote Warnlampe da links unten immer noch nervt, dann wird die eben kurzerhand ausgebaut. Aber so läuft das nicht.

Patient heißt nämlich wörtlich der "Geduldige" und das hat schon seinen Grund, nur das haben wir leider vergessen bzw. das nervt uns in einer schnelllebigen und durchökonomisierten Welt, wo für das Kranksein kein Platz und keine Zeit ist. Und so mancher Schwurbler redet da schon ein Körnchen Wahrheit, wenn er uns gelegentlich mal wieder daran erinnert, dass die Krankheit manchmal auch nur ein Hilferuf des Körpers ist.

Und an der Stelle die nächste schlechte Nachricht: Es gibt auch erstaunlich viele schlechte Patienten.
Ja echt, kein Mist.  :rabbit:

Also nämlich genau solche, die im Arzt immer nur so eine Art obersten Autowerkstattleiter sehen, der den Schaden von jahrelangem eigenen Raubbau an der Gesundheit mal eben wieder zurechtfrickeln und die "Kiste" schnell wieder zum Laufen bringen soll. Und gleichzeitig haben genau diese Sorte schlechte Patienten zum ganzen Krankheitsgeschehen oft auch noch so eine erschreckend passive, desinteressierte und/ oder verleugnende Haltung, die bei der Anamnese anfängt, wenn die auf die Frage, welche Tabletten sie nehmen geniale Antworten geben wie: "Na, so eine weiße."  :facepalm: oder die bei der Aufklärung nicht wirklich zuhören und allenfalls so ein "Sie machen das schon." dahin murmeln. Und genau diese schlechten Patienten haben dann meist auch mit einer unkritischen und desinteressierten Haltung gegenüber der Therapie selbst. Und genau die Patienten sind dann auch die ersten die, wenn der schnelle Erfolg ausbleibt, besonders "schwer" enttäuscht sind und besonders viel Mimimi machen und laut rumjammern und/ oder (und da sind wir wieder bei der o.g. Ausgangsfrage) besonders schnell zum Homöopaten rennen, dem sie dann auch nur wieder ähnlich blind glauben wollen à la:
"Mach mal!".

Am Rande: Fakt ist, Homoöpatie als Ergänzung und immer in Absprache(!) mit dem Arzt ist zum Beispiel nach einer Chemotherapie in der Aufbauphase sogar gar nicht mal so unüblich und wird sogar von den Kassen bezahlt. Hilft warscheinlich nicht, außer o.g. Placebo, schadet aber auch nicht und der Patient ist in "Betreuung" bei einem, der auch mal zuhört ;)


Edith sagt:
Und um hier mögliche Mißverständnisse auszuräumen: Ich selbst habe das Zeug z.B. auch noch nie genommen, und werde das sicher auch nicht tun, werde aber trotzdem keinen Stab über Leute brechen, die es machen, denen es zwar nicht hilft, aber auch nicht schadet, außer vielleicht dem Haushaltskonto.
« Letzte Änderung: 16. Februar 2018, 00:41:43 von dieda »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #62 am: 16. Februar 2018, 08:18:54 »
@dieda ich verstehe was du sagen willst, dennoch stimme ich da nicht mit dir überein.

Die Homöopathie wird seit Entstehung von Wissenschaftlern kritisiert und bezweifelt. Es wird geforscht und am Ende kommt heraus, dass sie - wie überraschend - naturwissenschaftlich gar nicht wirken kann, da kein Wirkstoff vorhanden ist. Trotzdem schafft es dieser Quatsch in die Leistungskataloge der Krankenkassen aufgenommen zu werden, da die daran interessiert sind neue Kunden zu akquirieren.

Bei mir wird Homöopathie unter keinem Umstand wirken, da ich nicht daran glaube und ich finde den Weg merkwürdig: Anstatt an der "Schulmedizin" zu schrauben, verlagert man die psychosoziale Betreuung auf Heilpraktiker/Homöopathen? Zum Glück ändert sich dort etwas, wenn auch langsam.

Das du und deine Mutter damals falsch behandelt wurden kann man schlecht mit dem Beispiel schlechte Ärzte und gute Homöopathen erklären. Schau dir mal beliebige S1-S3-Leitlinen der letzten Jahre an. Das ist evidenzbasierte Medizin und trotzdem haben sich Behandlungsempfehlung der letzten Jahre teilweise drastisch verändert. Was vor 10 Jahren noch allgemeinhin als Standard galt, ist heute durch neue Forschungsergebnisse hinfällig und würde als Behandlungsfehler gelten.

Die Compliance die du bei den Patienten ansprichst ist ein wichtiger Punkt: Patienten die kein Gehör beim Arzt finden, werden wahrscheinlich die Therapie nicht gut mitmachen (Tabletten werden nicht eingenommen etc.). Hat der Arzt aber Zugang, wird die Therapie eher anschlagen.

Dennoch ist Homöopathie in meinen Augen nicht gut, sondern verhöhnt die NAturwissenschaft. Man müsste an der Zeit, die die einzelnen Ärzte für ihre PAtienten haben arbeiten und nicht die Homöopathie weiter ausbauen.
Die homöopathischen Pharmakonzerne sind mittlerweile global player und versuchen ebenso wie Pharmafirmen ihre Marktanteile auszubauen.
« Letzte Änderung: 16. Februar 2018, 08:21:00 von Nordmann »
 

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #63 am: 16. Februar 2018, 08:33:16 »
(...) Also, als meine Mutter mit mir schwanger war, hat man gemäß der damaligen allgemein anerkannten "Lehre" eine Behandlung in einer Art und Weise vorgenommen, die sich negativ auf das Ungeborene (mich) ausgewirkt hat (...)
Liebe @dieda ich weiß nicht welche Behandlung deiner Mutter erhielt somit können keine Aussagen gemacht werden (allerdings ist dann das Beispiel auch nicht zielführend)... Aber ich möchte folgendes konstatieren:
1. wahrscheinlich bist du älter als 10 Jahre
2. die Therapie u dem Zeitpunkt entsprach der wissenschaftlichen Evidenz und zu dem Behandlungzeitpunkt konnten die Bahandler keine Alternativen oder besseren therapeutischen Maßnahmen kennen

Somit folgt aus 1. das es in der Zwischenzeit eine Entwicklung gegeben hat um besser verträgliche Maßnahmen/Therapien zu entwickeln oder anzuwenden. Dann würde die Therapie aus 2. heute nicht mehr so angewendet werden...
Die Homöopathen hingegen behandeln exakt genauso wie vor 200 Jahren...
Finde den Fehler...
Ansonsten sei dieses Buch empfohlen:
https://www.amazon.de/Starrköpfe-überzeugen-Psychotricks-Verschwörungstheoretikern-Fundamentalisten/dp/3499620251/ref=pd_bxgy_14_img_2?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=WW04BHYZMEB3727CK0DC
« Letzte Änderung: 16. Februar 2018, 09:10:52 von physik durch wollen »
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Offline be-eh

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #64 am: 16. Februar 2018, 09:03:58 »
Es gibt keine Schulmedizin, das ist alles Propaganda der Homöopathen (vergl. https://de.wikipedia.org/wiki/Schulmedizin ). Es gibt nur Medizin und Scharlatanerie...

Den Begriff "Schulmedizin" finde ich auch sehr amüsant. Und zwar aus mehreren Perspektiven:

  • Nur ein Nebenaspekt: Ich habe diese Begriffsbildung "Schul"+Disziplin noch bei keiner anderen Disziplin gesehen. Es läge doch nahe, auch von "Schulphysik", "Schulbiologie", "Schulgeschichte" oder "Schulgeographie" zu sprechen. Gerade für unser Klientel eigentlich eine nützliche Idee: Demnach wären Verbrennungsmotoren "Schulphysik", der aber die "richtige" Physik (Wassermotor a la Fitzek) entgegensteht. Die "Schulbiologie" erzählt etwas von Evolution, aber der "richtige Biologe" weiß natürlich, dass es einen Schöpfer geben muss, der die Erde vor 6.000 Jahren mit allen Arten drauf auf einen Schlag erzeugt hat. Die "Schulgeschichte" erzählt immer noch, dass die BRD ein Staat ist, aber die "richtigen" Historiker wissen, dass das Deutsche Reich mit allem Drum und Dran und kommissarischer Reichsregierung fortbesteht. Die "Schulgeographie" hält am lange widerlegten Irrglauben fest, dass die Erde rund und massiv ist, während diejenigen, die sich mit der "richtigen" Erdkunde beschäftigen wissen, dass die Erde flach und gleichzeitig hohl ist.
  • Mein Hauptpunkt: Die Kombination mit "Schule" soll ja eine negative Konnotation erzeugen. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber Schule ist für mich ein positiv besetzter Begriff. Man kann jetzt lange über individuelle schlechte Erfahrungen mit Schulen, Lehrern, Fächern, großen Klassen, schlechte Büchern etc. streiten, aber wir sind uns doch wohl einig, dass Schule zunächst mal ein gutes Konzept ist. Es dürfte nur wenige Leute geben, die das nicht so sehen - na klar, hier werden die Kinder zu Schlafschafen erzogen, während die Rothschilds die Welt unterjochen. Die Leute, die den Begriff "Schulmedizin" abwertend verwenden, sagen damit auch etwas Interessantes darüber, was sie von unseren Schulen halten.
  • Kleiner Twist: Gibt es eigentlich Homöopathen, die ihre Patienten so richtig schulbuchmäßig mit Kügelchen therapieren? (SCNR)
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #65 am: 16. Februar 2018, 09:09:40 »
Zitat
Kleiner Twist: Gibt es eigentlich Homöopathen, die ihre Patienten so richtig schulbuchmäßig mit Kügelchen therapieren? (SCNR)
Ja gibt es: https://de.wikipedia.org/wiki/Organon_der_Heilkunst
@be-eh danke meine Worte... Ach ja noch was dazu: Die Ausbildung von Ärzten findet meines Wissens nicht Schulen statt... (auch der englische Begriff "Medical School" beschreibt medizinische Fakultäten und damit einen Teil einer Universität)
« Letzte Änderung: 16. Februar 2018, 09:12:55 von physik durch wollen »
Angst und Unmöglichkeit sind aus meinem Wortschatz gestrichen
 

Offline be-eh

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #66 am: 16. Februar 2018, 09:22:06 »
Ja gibt es: https://de.wikipedia.org/wiki/Organon_der_Heilkunst
@be-eh danke meine Worte... Ach ja noch was dazu: Die Ausbildung von Ärzten findet meines Wissens nicht Schulen statt... (auch der englische Begriff "Medical School" beschreibt medizinische Fakultäten und damit einen Teil einer Universität)

Universitäten sind ja dem Namen nach Hochschulen. Und es gibt ja auch medizinische Hochschulen.

Mir ist noch was eingefallen: Gibt es eigentlich in der Zahnmedizin ein Pendant zur Homöopathie? Denn den Begriff "Schulzahnmedizin" habe ich auch noch nie gehört. Wäre das nicht sehr komisch, dass es zu Medizin allgemein einen "Gegenentwurf" gibt (Homöopathie), für den speziellen Bereich der Zahnmedizin aber nicht? Oder gelten da die homöopathischen Regeln analog ("das Zahnweh muss erst schlimmer werden, damit der Zahn wieder besser wird"...)? Interessant wäre auch homöopathische Pathologie: "Der Patient muss erst wieder zum Leben erwachen, damit er dann richtig sterben kann, um seine Todesursache auszupendeln."

Sorry, sitze gerade vor einem Buchmanuskript und habe keine rechte Lust drauf..
« Letzte Änderung: 16. Februar 2018, 09:26:01 von be-eh »
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #67 am: 16. Februar 2018, 09:41:15 »
@dieda: Man braucht für seit Jahrzehnten keine Überweisung mehr. Man macht einfach einen Termin und bringt das Kärtchen mit. Es sei denn, man hat sich freiwillig auf komische Hausarztmodelle eingelassen, die die freie Arztwahl einschränken. Lange Wartezeiten bei Fachärzten kenne ich nicht (und ich bin bei einer normalen Krankenkasse). Gegebenenfalls mußt Du mal in einer anderen Stadt nachfragen.

Ich hab auch eine ganze Reihe schlechte Ärzte kennen gelernt. Gerade als Kind ist man dem natürlich völlig ausgeliefert (wie aber genauso auch schlechten Eltern, schlechten Lehrern, usw.) Deine Erfahrung ist furchtbar ärgerlich. Trotzdem bildest Du die Gruppen falsch.

Das Schlimme sind die Deppen unter den Ärzten, und nicht die Ärzte unter den Deppen.


Eine echte Lücke wäre übrigens mal der homöopathische Zahnarzt. Kennt da jemand einen?
« Letzte Änderung: 16. Februar 2018, 09:43:42 von Sandmännchen »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #68 am: 16. Februar 2018, 09:41:38 »
Das du und deine Mutter damals falsch behandelt wurden kann man schlecht mit dem Beispiel schlechte Ärzte und gute Homöopathen erklären.

Gehts noch?
Genau diese "Erklärung"(schlechte Ärzte= gute Homöopathen) habe ich übrigens nie gemacht, im Gegenteil, und wer lesen kann, ist immer klar im Vorteil und ich verbitte mir derartige Unterstellungen.

Anders wird ein Schuh daraus, man schreibt hier erfolglos gegen eine nicht minder verbohrte und nur spiegelverkehrt verdrehte Ideologie an, die da heißt:
Schlechte Homöopathen = gute Schulmediziner.  :facepalm:

Beides ist falsch, u.a. weil leider auch die Schulmedizin nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist. Das ist nun mal eine eher unerfreuliche Tatsache aber für einen vernünftigen und reflektierten Patienten und einen guten Arzt nicht unbedingt gleich so ein Drama.

Das Drama machen hier nämlich erst andere und warum man ausgerechnet den völlig unkritischen Glauben an die "Schulmedizin" so verbohrt und so vehement verteidigen muss, als ginge es dabei gleich um das eigene Leben, werde ich nie verstehen. Nur: nicht alles was hinkt ist  immer auch ein Vergleich und man sollte auch lieber keinem Begriff oder Schlagwort trauen, dass man nicht selbst aus dem Bedeutungszusammenhang gerissen hat.

Genau das, also diese leidige und unreflektierte Schwarz-Weiß- Idelogisierung zu dem Thema geht mir auf den Zeiger.
Aber ich gebe es echt auf.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #69 am: 16. Februar 2018, 09:58:23 »
Das mit dem guten Homöopathen und dem schlechten Arzt hat @BlueOcean angefangen.

Wenn man eine Heilkunst bevorzugt, deren Wirkung nachweisbar ist, ist die Schulmedizin der letzte Schluss. Dazu ist freilich niemand gezwungen, aber Homöopathie ist nun wirklich das irrationalste Konzept von allem. Das einzige, was da wirkt, ist die Aufmerksamkeit des Homöopathen. Wäre es nicht sinnvoller, eine Abrechnungsweise der Ärzte zu fordern, die Aufmerksamkeit gegenüber dem Patienten fördern.

Warum muss mir verdammtnochmal der Zahnarzt gegen meinen Willen Kügelchen in den Mund stecken, wenn ich einfach nur eine kurze Pause zum Atmen brauche? Ich finde diese Auswüchse inzwischen echt bescheuert.

Da bekommst Du in einem Forum, das sich gegen eine konkrete Art von Irrationalität richtet, nämlich den Reichsdeppen, logischerweise erheblichen Gegenwind.

Ich bin aber auch absolut gegen einen völlig unkritischen Glauben an die Schulmedizin und insbesondere den konkreten Arzt, den man vor sich hat. Mist bleibt Mist, ob Homöopath, Bachblütentherapie oder Arzt. Und wenn einem der Arzt gegen eine Viruserkrankung Antibiotika verschreiben will, sollte man sich das erklären lassen.

Blinden Glauben an den Arzt propagiert hier aber auch niemand.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #70 am: 16. Februar 2018, 10:28:23 »
Wenn man eine Heilkunst bevorzugt, deren Wirkung nachweisbar ist, ist die Schulmedizin der letzte Schluss.

Soso, und was ist dann mit der o.g. Placebostudie, oder mit TCM (Tradtionelle chinesische Medizin), mit der Phytotherapie oder Omas Hausmittelchen?

Da bekommst Du in einem Forum, das sich gegen eine konkrete Art von Irrationalität richtet, nämlich den *******, logischerweise erheblichen Gegenwind.

Aha. Ist klar.

Merkst Du was?
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #71 am: 16. Februar 2018, 11:27:37 »
Wenn es nur um den Placeboeffekt geht, wozu dann der "Hokuspokus" mit dem potenzieren? Da könnte der Homöopath doch genauso gut Zuckerkügelchen verabreichen (er kann ja trotzdem "mit Hundek@cke" oder "mit Kakerlaken" oder sonstigen aberwitzigen Zutaten (natürlich auf Latein, sonst nimmt es keiner) draufschreiben. Da von der Ursprungssubstanz ja nichts mehr drin ist, macht es keinen Unterschied und der "Wirkungsmechanismus" Placeboeffekt funktioniert trotzdem.
Wäre doch ein riesiger Unterschied!
Zucker: 5 kg für ca. 5,-- EUR
Glaubuli (als "Rohstoff" ohne Wirkstoff): 5 kg für ca. 150 EUR
Glaubuli (als "Medikament", auch ohne Wirkstoff): 5 g mindestens ca. 2,50 EUR (eher deutlich mehr), 5 kg für ca. 2.500,-- EUR

Aber nicht vergessen! Den "Heil"praktikern und Homöopathen geht es nur um den Patienten, pöhsen Schulmedizinern nur um's Geld!
« Letzte Änderung: 16. Februar 2018, 11:52:01 von Evil Dude »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #72 am: 16. Februar 2018, 12:10:42 »
Es gibt auch Hokuspokus, Nepper- Schlepper- Bauernfängerei oder Produkte, die für wenige ct. produziert dafür für richtig viel Geld verkauft werden leider auch in anderen Fachbereichen und solange der Staat daran erst mal gut mitverdient, hält er sich mit einem Verbot meistens schön raus. Und wenn Du o.g. Artikel gelesen hast, hat die Homöopatie sogar ein Umsatzvolumen von jährlich ca. 600Mio. da kannst Du selbst rechnen, wieviel da der Staat an dem Spuk mitverdient. Nennt sich wohl Kapitalismus oder so und ist hier im sogenannten "Abendland" irgendwie auch sowas wie "der Weisheit letzer Schluss" (Achtung Ironie!).

Homöopathie ist aber bisher nicht verboten und alles was in der FDO nicht verboten ist, ist eben erlaubt, sowohl das Verkaufen, als auch das Schlucken von dem Pfeffer.

Wenn Du aber für ein Verbot bist, dann mach doch eine Petition, die würde ich sogar sofort unterschreiben auch wenn ich mich hier manchmal nur deswegen anmachen muss, weil ich der Meinung bin, dass man eine Irrationalität nicht damit bekämpft, indem man nur anders irrational argumentiert.

D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #73 am: 16. Februar 2018, 12:58:40 »
Das mit dem guten Homöopathen und dem schlechten Arzt hat @BlueOcean angefangen.

Das hab ich und zu dem, was ich gesagt habe, stehe ich. Ich hab nämlich die Homöopathie in Bausch und Bogen als widerwissenschaftliche Quacksalberei abqualifiziert. Und mich ärgert sehr, dass viele Krankenkassen in Deutschland solcherlei Unfug durch die Beiträge ihrer Mitglieder mitfinanzieren und damit hoffähig machen und propagieren (die fehlende Effektivität der Homöopathie beweist sich übrigens auch dadurch, dass sie in den meisten anderen Ländern nahezu oder völlig unbekannt ist).

Aber die beschriebenen Einzelfälle widersprechen meiner These nicht. Sie zeigen eher wie wichtig (und leider oft schwierig) es ist, gegenüber allen Behandlungen (oder expliziten Nichtbehandlungen) sehr kritisch zu sein. Mein ursprünglich mal unbedarftes Vertrauen in den Gesundheitsbetrieb hat sich (gottlob!) schnell abgenutzt und bei ernsthaften Dingen verzichte ich mittlerweile nie auf eigene Recherche und eine Zweit- sowie besser noch eine Drittmeinung. Wertvolle Beiträge aus der alternativen Ecke waren dabei ausgesprochen selten. Aber die Menge von ärztlichen Fehlaussagen, die manchmal in überlegener Arroganz verkündet wurden, war leider erschreckend hoch.

Ein Beispiel für das was ich meinte: Ich habe immer wieder mit einer niedergelassenen Hebamme zu tun, die weit mehr als eintausend Kinder zur Welt gebracht hat. Qualitativ so gut, dass sie jahrelang von den Krankenhäusern der Umgebung eingebunden wurde, wenn komplizierte Geburten anstanden. Eine prima Frau aber hellerlicht und unheilbar verstrahlt im Glauben an Globuli, Busch- und Bachblüten sowie ähnlichen Natur-Klimbim. Gottlob keine Impfgegnerin und keine Gegnerin von herkömmlichen Behandlungen oder Arzneien (davor dürfte ihre Erfahrung sie gewappnet haben).
Die hiesigen Geburtsabteilungen von zwei Krankenhäusern waren hingegen (vor einem Jahrzehnt) auf einem Niveau, das zu meiner bodenlosen Überraschung eher an die 50er-Jahre des vorigen Jahrhunderts erinnerte: Geburt in Rückenlage (laut Max-Planck-Institut "die zweitdümmste Stellung nach dem Kopfstand"); offene Kreissäle für bis zu vier Geburten gleichzeitig; Klaps auf den Po; medizinische Rennstrecke für das Baby direkt nach der Geburt; obligatorischer Dammschnitt. Jede Menge wissenschaftlich erwiesener Unsinn. Proudly presented by your local hospital.
Es hat mich regelrecht geärgert, dass ich bei dieser Auswahl immer nur zu der Hebamme raten konnte deren Aberglauben mich elementar gestört hat. Aber bereut habe ich es nie.

An den wissenschaftlichen Grundsätzen ändert das nichts. Die Frau ist eine gute Hebamme, obwohl sie an Quatsch glaubt. Und die Krankenhäuser waren nicht empfehlenswert, weil sie die medizinischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte ignoriert haben. Wobei mich solche Zustände ärgern, weil sie natürlich auch Wasser auf die Mühlen kritikloser Kritiker kippen.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #74 am: 16. Februar 2018, 13:15:30 »
Vielleicht täusche ich mich ja, aber meiner Meinung nach geht es nicht darum, ob Homöopathie verboten werden soll(te) sondern darum, ob Homöopathie "heilt".
Da es keinen nachvollziehbaren sondern nur einen völlig absurden "Wirkungsmechanismus" gibt und eine über den Placeboeffekt hinausgehenden Heilungs"erfolg" ebenso nicht, halte ich es für zutreffend, dass Homöopathie nicht heilt. Wer also behaupten will, dass Homöopathie heilt, der muss meiner Meinung nach einen überprüfbaren Wirkungsmechanismus vorweisen und einen über den Placeboeffekt hinausgehenden Erfolg. Das das gelingen könnte, sehe ich nicht.
Wer sich aber für seine Wehwehchen überteuerte Zuckerkügelchen für das 100fache des Materialpreises und das 500fache des Rohstoffpreises andrehen lassen will, soll das ruhig tun. Allerdings bin ich dagegegen, dass das auf Kosten der "Allgemeinheit" geschieht, und das ist der Fall, wenn das von der Krankenkasse bezahlt wird.
Das mit dem Kapitalismus ist ja schön und gut, nur gibt es bei uns eben doch Regulierungen. Man kann ja auch nicht Gammelfleisch verkaufen und sich damit rausreden dass die Leute ja dumm genug waren, es zu kaufen und selbst schuld sind. Wenn das KRD einen erwiesenermaßen wirkungslosen Metallstab verhökert, der angeblich Treibstoff einspart, ist das in meinen Augen ebenso Betrug wie der Verkauf wirkungsloser Zuckerkügelchen, die angeblich "heilen". Leider hat eines von beiden eine Lobby. Wenn aber die Mehrheit der Mitmenschen dafür wäre, dass der wirkungslose Metallstab an Ignoranten verkauft werden darf, wäre das ebensowenig richtig.
Falls ich gemeint sein sollte mit "irrational argumentieren" bitte ein Beispiel. Ich kann nicht erkennen, wo meine Argumentation irrational war und hoffe, das ich recht damit habe.
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