Wenn drei Menschen sterben und man ein gar nicht zugelassenes "Medikament" verwendet, dann gibt es eine Bewährungsstrafe. Mehr nicht:
Das war (leider) abzusehen.
Schon vor drei Jahren war uns das teilweise klar, dass die Gesetzeslage und der Aspekt der nicht eindeutig und ausreichend zu belegender Zusammenhänge und Auswirkungen nicht mehr hergibt.
Auch die fehlende Dokumentationspflicht der Szene trägt zur Intransparenz bei.
Und nachdem klar war, wie defensiv die Staatsanwaltschaft das angeht, sowieso. Wir hatten uns angeboten, zur Untersützung, Argumentation und Infos, abgelehnt.
Tatsache ist, dass der Herr Ross Substanzen verabreicht hat, die nirgendwo auf diesem Planeten für irgendetwas zugelassen sind. Ohne jeden Beleg für Wirkung und Regularien zur Anwendung.
Also Menschenversuche in reinster Form. In vollem Bewusstsein und wiederholt.
Ein Mengele der HP-Szene. Wurde in keinster Weise berücksichtigt.
So etwa in dem Format hätte man das angehen sollen, um den Größenwahn, die Arroganz und die menschenverachtende Selbstherrlichkeit der Protagonisten zu entlarven.
Aber das ist natürlich nicht die Aufgabe eine Gerichtes.
Prozess in Krefeld
Tod von Krebspatienten - Bewährungsstrafe für Heilpraktiker
Seine Verteidigerin hatte zuvor einen Freispruch beantragt. Es sei nicht nachgewiesen, dass die Therapie ihres Mandanten den Tod der Patienten verursacht habe. Diese seien schwer krebskrank gewesen und hätten die klassische Chemotherapie abgelehnt. Sie hätten gewusst, dass sie sich auf eine experimentelle Therapie einließen.
Und solche Aussagen verursachen bei mir einen kalten Zorn, den ich kaum beschreiben kann. Nicht bei der Anwältin, die ist genötigt alles zu versuchen, um etwas für ihren Mandanten zu erreichen.
Aber das ist in der Szene gängige Praxis als Argumentation. Habe ich schon sehr oft vernommen.
Dokumentiert was für ein empathieloses Pack, die Divisionen aus ehemaligen Avon- und Tupperware-Verkäufern, ausgebrannten Versicherungsvertretern, bankrotten Wirten und was sonst sich immer und spontan berufen fühlt einen medizinnahen Eindruck erwecken zu wollen.
Ich weis nicht wie viele ich schon gefragt habe, warum sie dann nicht Ausbildungen in der Kranken- oder Altenpflege gemacht haben. Das besteht Bedarf und man kann was bewirken.
Aber warum jemanden im Schichtdienst den Hintern abwischen, wenn man im Kittel für 30-Minuten Bullshit-Bingo einen Hunderter verlangen kann. Und dabei nie mehr tun muss , als bei Befindlichkeiten anwesend zu sein, die sich wieder von alleine regulieren.
Ich glaube, ich habe schon dokumentiert, was niedergelassene Kollegen für eine Anamnesekonsulation und andere Tätigkeiten bekommen. Und darüber hinaus extrem kontrolliert und reguliert werden.
Solange die Gesetze so bleiben, so wie sie sind, bleibt Deutschland das Paradies für Bullshit-Druiden und Abzock-Schamanen.
So lange sich die Verantwortlichen die Hosen voll machen, aus Angst in den Fokus der Populisten und Befürworter zu kommen, wird das nichts.
Thema: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie? (Gelesen 168010 mal)
