So, ran an die Kartoffel
n. Es fängt schon vielversprechend mit dem Teaser auf TG an: "Wer es noch nicht selbstständig in das frei3 Lichtspielhaus geschafft hat, hier geht es zum neusten VOLKSLEHRER Videobeitrag."
N.N. und die Sprache, erste Niederlage, z.B. einleitend "Je nachdem, welcher Zahl man vertraut, ist dies das letzte oder das vorletzte." Selbst wenn es nur das vorletzte Video ist, es ist auf jeden Fall gleichzeitig das letzte. Er preist erwartbar den sog. "Jahrgothweiser" an, "denn das ist gelebter Widerstand, gegen den Ungeist dieser Zeit, gegen die Vernichtung der freien germanischen Völker. [...] Es ist ein Stück gelebtes Germanentum [...]."
Bei Minute 1:25 bringt mich N.N. auf eine Idee. Er meint, wer dumm oder anspruchslos genug ist, den JW zu bestellen, aber kein Gefallen daran hat, kann ihn zurückschicken oder bekommt direkt sein Geld zurück und kann den Schlabonzen trotzdem behalten. Nicht dass da noch jemand auf komische Ideen kommt...
N.N. und die Sprache, zweite Niederlage "[...] seit vielen Jahr ziert er [der JW] mein Heim oder meinen Wagen, je nachdem wo ich mich mit bewege." Er zeigt das Cover mit einem Hünengrab im Hintergrund, die Landschaft ist grün, aber für N.N. "und eben zum November passend," um wenige Minuten später "es ist neblig und trüb" zu sagen.
Die Hintergrundgeräusche werden ab Minute 8 immer lauter. Hat er sein Nichtvideo auf einem Autobahnparkplatz aufgenommen?
"Das Volk will bestehen, es hat ein höheres Bewusstsein und unsere Nachkommen, die wir jetzt in die Welt setzen, die wollen ja auch noch unter Deutschen leben." N.N. hat Betriebstemperatur erreicht. "Deswegen, bitte, bitte, bitte schafft auch deutschen Nachwuchs."
Nach 14 Minuten ist der JW vergessen und N.N. widmet sich der Postille "NS-Heute," aber auch nur, weil Axelander Schlimperano einen "Artikel" verfasst hat, Titel "Ethnostaat 2.0." N.N. und die Sprache, dritte Niederlage "Axel Schlimper, wisst ihr ja, einer der schärftsen Denker unserer Zeit. [...] so kraftvoll, wild entschlossen [...]." Nun ja... Schlimper hat sich irgend fiktives Szenario von einem AgD-Wahlsieg in Thüringen und anschließender Sezession ausgedacht und N.N. hat gleich braune Schmetterlinge im Bauch. Auszug "[...] 'dadurch kam es im Frühjahr an der Grenze von Thüringen zu Hessen zu ersten Feuergefechten zwischen verfeindeten Polizeieinheiten und damit zum Beginn des deutsches Sezessionskrieges.' [N.N.:] Das beschreibt Axel, dieses Szenario und es ist ein realistisches. Man kann sich das vorstellen, so könnte es kommen. Eine rechtskonforme Regierung in Mitteldeutschland gegen die Unrechtsregierung der West-BRD. Und natürlich dann mit entsprechenden Verbündeten, ja, da kommen die Visegrad-Staaten, dann kommt Russland, die BRICS-Staaten vielleicht, die dann Mitteldeutschland unterstützen werden und die NATO, die USA, das Kalifat Westdeutschland. Israel wird Mitteldeutschland unterstützen, weil sie auch kein Interesse natürlich an muslimischen Horden haben, die ihnen das Leben schwer machen. Das ist ein spitzenmäßiger Artikel."
Wer es noch nicht wusste: Maximilian Krah hat der NS-Heute ein Interview gegeben. N.N. meint "Die AfD muss auch begreifen, dass sie ein wenig radikaler werden muss [...]."
Für N.N., ab Minute 24 gehts los, ist die Schwarte über Borchardt "ein richtig dicker Klopper," von dem er immerhin ein Drittel gelesen hat. Laut Verlag hat das Nichtbuch "304 Seiten + 64 Seiten farbiger Bildteil." Es folgt viel heiße Luft über den von Borchardt verkörperten "deutschen Widerstand, der vielleicht ein bisschen anders ist, als ich, als Intellektueller [
], als Völkischer, als Schöngeist es mir vorstelle."
Die letzten Minuten widmet N.N. der "Deutschen Warte," Herausgegeben vom Russlanddeutschen Johann Thießen. Wenn dieser Thießen mit dem Bundesvorsitzenden der "Landsmannschaft der Deutschen aus Russland" identisch ist, sollte man vielleicht mal das Goethe-Institut informieren, da Übersetzerstellen der Landsmannschaft vom GI gesponsert werden. Bin mir da aber nicht ganz sicher.
Es klingt mit abermals viel heißer Luft aus und "Wie gesagt in 7 bis 9 Monaten, wobei in jetzt vielleicht 6 bis 8 Monaten wird dann auch das Volkslehrer-Buch erscheinen, so Gott will."
Man sollte doch meinen, N.N. hätte nach seinem "Karriereende" mehr Zeit, um seine Videos einigermaßen systematisch vorzubereiten, aber Pustekuchen. Er hangelt sich von Wortblase zu Wortblase, verquirlt seine Halbgedanken zu einem unkenntlichen Matsch, den er dümmstmöglich aus der Kauleiste tropfen lässt.
War das jetzt nötig? Nö, natürlich nicht, aber einer muss es ja machen.