Deppenlogbuch 2023, Eintrag 2.
Der letzte Eintrag endete mit Axelandros Schlimperanos und voilà: N.N. liefert zuverlässig und titelt „#VOLKSLEHRER: Axel Schlimper macht Realpolitik.“ Wieso N.N. den Schlonz nur auf Odysee veröffentlicht, aber nicht auf BC oder seiner eigenen Schmutzseite, weiß er vermutlich selbst nicht.
Das Setting: das undynamische Duo hockt irgendwo, die Türen sind vermutlich mit Thüringer Würstchen und/oder Knödeln verbarrikadiert und die Bude ist anscheinend annähernd leer, zumindest hallt es gehörig. N.N., ganz der eloquente Gesprächspartner, fällt nach wenigen Sekunden schon in eine Art Id1otenstarre und muss sich zwingen, so zu tun, als ob er aufmerksam zuhören würde.
Beide widmen sich, mit den erwartbar bescheidenen Mitteln, dem Krieg in der Ukraine. A.S. scheidet aus, dass sich P. niemals einem Prozess stellen würde, weil die Russen „wissen ganz genau, was blüht, wenn sie vor ein westliches Kriegsverbrechertribunal kommen. Die waren ja beim letzten Mal mit dabei in Nürnberg, deswegen kennen sie ja die Regeln: nämlich eben keine Beweise, sondern Vorverurteilungen, alles Kriegspropaganda.“ Die zwei Plinsen versuchen, sich an Strack-Zimmermann zu reiben – „Die Frau ist irre, man sieht also wirklich, dass hier wirklich die Wahnsinnigen an der Macht sind“ – und prallen ab. Für A.S. sind Forderungen nach einem Prozess* nur Teil der „Eskalationsspirale,“ die nicht nur eine „einvernehmlichen Lösung“ im Wege steht, sondern an deren Ende, ähm, „das Ende des dt. Volkes“ steht.
* „[...] so wie das nach westlicher Couleur abläuft, bedeutet letzten Endes die Hinrichtung, denken wir mal an Gaddafi, Saddam oder auch an Adolf, äh, an die dt. Reichsregierung. […] Leute wie Frau Strack-Zimmermann, das sind Kriegshetzer, die verbauen die Möglichkeiten zur Vernunft, die verbauen die Möglichkeiten zu Friedensverhandlungen […].“
Wer es noch nicht wusste: nach A.S. bedienen sich die US-Basen - „die USA bzw. die entsprechenden Gruppen, die dort die Macht haben“ – der Bevölkerung in D. als „menschliche Schutzschilde.“
N.N. meldet sich zu Wort und weiß nur, dass er nichts weiß und sich dementsprechend keine Meinung bilden kann. Aber so viel wenig steht fest „Das ist nicht unser Krieg.“
A.S. kommt so langsam auf Betriebstemperatur, faselt von einer „Phalanx des Kartells,“ „konzertiertem Linksterrorismus“ und den armen, armen rechten Aktivisten, die das alles ausbaden müssen. Eine Tüte Mitleid bitte, Jahrgang 1945, Geschmacksrichtung Aas.
Es schließt sich ein nicht enden wollendes Loblied auf die AgD an; N.N. und A.S. werfen sich die gegenseitig die Worthülsen zu und... nüscht.
„Also grundsätzlich haben wir das Ziel die Wiederherstellung eines souveränen dt. Staates zu erwirken, so, das ist das Reich, das ist komplett richtig. Auch die Verfassungsfrage ist komplett richtig. […] Fakt ist, wir sind seit 1945 Kriegsgefangene, wir leben in einem besetzten Land [insb. in Thüringen, Anmerkung des Agenten ArV,] wir sind von ausländischen Mächten abhängig […].“
Es folgt eine längliche Pseudoexegese von A.S. über das Verfassungsrecht, die ich großzügig überhört habe. Ich sage nur: „britisches See- und Handelsrecht, wir sind Treibgut auf hoher See.“
Zum Schluss fährt N.N. fällt A.S. ins Wort und meint, jetzt solle man sich erst einmal darauf konzentrieren, Höcke in Thüringen im Wahlkampf zu unterstützen. Das hält A.S. aber nicht davon ab, noch einmal ordentlich über „Systemaussteiger“herzuziehen, N.N. hockt daneben und macht das, was er am Besten kann: ein dummes Gesicht.