N.N. hat derweil sein angedrohtes Video zu Dachau ins Netz gekippt. Das Video hat er wohl noch in Berlin aufgenommen, in Reaktion auf das zweite Verfahren in München. Einleitend spricht er von der "orthodoxen Geschichtsbetrachtung."
Er hält eine Broschüre von 1945 in die Kamera, seinerzeit erschienen im Stern-Verlag Wien, wobei der Name und das Signet des Verlages N.N. zuverlässig triggern, und verfasst von ehemaligen Häftlingen des Lagers.
N.N. macht, was er immer macht, er nimmt die Erzählungen aus der Broschüre pars pro toto um das Ganze anzuzweifeln. Dass die ehemaligen Häftlinge ob des erlebten teilweise dringender psychologischer Hilfe bedurft hätten, kommt dem empathielosen [Selbstzensur] natürlich nicht in den schlecht durchlüfteten Sinn.
Zu jeder Geschichte fällt ihm immer nur ein "Das sollen wir glauben? Dieses Foto soll authentisch sein?" ein. Beim Schlusswort der Broschüre, verfasst von österreichischen Kommunisten, kickt es bei N.N. endgültig rein. "Tja, herzlich Willkommen im Kampf gegen den Faschismus, der in Wahrheit der Kampf des Faschismus gegen die freien Menschen und Völker der Erde ist."