Der Lüneburger Lügenlümmel ist wieder da, auch wenn er gar nicht richtig weg war. N.N. widmet sich der 10-teiligen-Doku-Serie vom ZDF „Krieg und Holocaust – der deutsche Abgrund,“ zu finden unter
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/krieg-und-holocaust-der-deutsche-abgrund-100.htmlEr hockt in einem Wintergarten, N.N. schlussfolgert beim Titel schon messerstumpf „Ja, man kann sich schon denken, worum es dabei geht.“ Laut N.N. gibt es schon genug Dokus, er mutmaßt, dass die Doku veröffentlicht wurde, weil „das mag auch damit zusammenhängen, dass es immer mehr Menschen gibt, die nicht an den Holocaust glauben und vielleicht möchte man da etwas entgegensetzen.“
Nach 48 Sekunden habe ich schon keine Lust mehr, da ich aber demnächst die Sitze meines Bentleys mit frischem Einhornleder beziehen lassen muss -pardon, mir ist vor lauter Kaviar die Moët-Flasche aus der Hand gerutscht- und ich also meine monatliche „Aufwandsentschädigung“ vom SSL brauche...
N.N. stellt einleitend seine 'Methode' vor: natürlich schaut er sich die Serie nicht vollständig an, aber immerhin schaut er in eine von 10 Folgen mal rein, um sich das zu bilden, was er Meinung nennt.
„Ich lade euch ganz herzlich ein, mitzukommen, auf eine Reise in die Geschichte, in vielleicht die dunkelste Geschichte, nämlich die Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Jahr 2021.“
N.N. pickt sich Teil fünf - „Der deutsche Abgrund: Jeder kann es sehen 1935-1938. Krieg und Holocaust (5/10)“- heraus, vermutlich weil ihm das Vorschaubild -„Deutsche kauft nicht bei Juden“- so sehr gefallen hat. Er entäußert „Das [Boykotts jüdischer Geschäfte] gab es sicherlich, aber jetzt ist natürlich umstritten, in welchem Umfang das geschehen ist. Es gibt manche, die sagen, dass ging nur über einen relativ kurzen Zeitraum, nur wenige Tage, mehr oder weniger symbolisch. Manche sagen auch, dass sei eine Antwort gewesen auf die sogenannte jüdische Kriegserklärung, die 1933 im Daily Express erschienen ist, einer britischen Zeitung oder amerikanischen Zeitung, wo eben auch zum Boykott dt. Waren aufgerufen wurde und das war halt vor der Reichspogromnacht. Da streiten sich noch die Gelehrten, aber was wir eben wissen, das wird immer wieder angeführt, um die Grausamkeit der Nazis zu demonstrieren.“
Zwei dumme Sätze weiter „Jetzt weiß ich nicht, inwiefern man das aus heutiger Perspektive be- oder verurteilen kann.“ N.N. wäre nicht N.N., wenn aus seiner be- und eingeschränkten Sicht die Nazis nicht auch „judenfreundliche Akte“ unternommen hätten und führt als Beispiel das Haʿavara-Abkommen an. Dass dieses Abkommen Teil der Repressions- und Vertreibungspolitik war, ach... das ist so gewollt dumm, das ich das gar nicht eigens kommentieren muss.
Die wenigen Zeilen Text zum Video wischt N.N. desinteressiert beiseite „Grundsätzlich kann man sich das alles mal durchlesen.“
Unter den Beteiligten der Doku entdeckt N.N. seinen „alten Kumpel“ Götz Aly, der ihm 2017 eine Kopie der Daily Express mit „Die Wahrheit wird siegen“ signierte.
Logische Konsistenz, Chronologie? Bei N.N. Fehlanzeige. Er springt zu Teil 10, der die juristische Aufarbeitung in der Nachkriegszeit thematisiert. Der Teaser der Folge „Wie geht man mit einem Volk um, das Krieg und Völkermord bis zuletzt unterstützt oder zumindest gebilligt hat? Und wie könnte ein Neuanfang aussehen? Die Siegermächte wollen die Deutschen juristisch zur Verantwortung ziehen.“ führt zu regelrecht atemberaubende Verrenkungen seiner Resthirnmasse. „Sie alle wussten es, der größte Teil hat es unterstützt oder sie fanden es gut. Natürlich ist das völlig falsch, das wissen wir auch. Große Teile des dr. Volkes haben sich aktiv gegen den Krieg, es gab Widerstandsbewegungen und, ähm, es war auf keinen Fall Einigkeit da. Dann mit dem Völkermord, da ist natürlich der sogenannte Holocaust gemeint, ja, Holocaust heißt er auch erst, seit dieser Serie […] das ist etwas von dem viele Überlebende oder Nach, ähm, oder Zeitzeugen sagen, sie haben nix davon gewusst.“ N.N. frohlockt, „wie will man das auch beweisen.“ Seriös wie er nun mal ist, hat er Zeitzeugen befragt, die, oh Wunder, nichts gewusst haben „und ich sagen sagen, ich habe ihnen auch geglaubt.“
Wieder ein paar übelriechende Sätze weiter „Ich habe auch gehört, inwieweit es stimmt, weiß ich nicht, dass sogenannte Wehrkraftzersetzung mit dem Tode bestraft werden konnte. […] Wie gesagt, ob das wirklich stattfand, kann ich nicht sagen, ich war nicht dabei. Aber wenn es so war, dann kann man nicht davon sprechen, dass das Volk den Krieg wollte, sondern es wurde eben dazu gezwungen, das eben auch zu unterstützen.“ Häh? Eben glaubt er noch alles was ihm alte Flintenweiber erzählen, dann wieder nicht, weil er schließlich nicht dabei war, aber soviel ist gewiss: alle waren gegen den Krieg und gewusst hat keiner etwas; wenn aber alle im Widerstand waren, kann es im braunen Paradies nicht ganz so paradiesisch gewesen sein... N.N. unkt, dass der Krieg „milder“ verlaufen wäre, wenn die Wehrmacht nach Stalingrad kapituliert hätte, dann hätte es keine Vertreibungen, „Massenvergewaltigungen“ und, natürlich, keine Rheinwiesenlager gegeben.
Wer es noch nicht wusste: in Mittelbau-Dora hat man „mächtig geforscht“ an den „Geheimwaffen,“ meine Güte, kann dieser Universaldilettant... in Mittelbau wurde der Raketenschrott nur zusammengebaut und beim Bau kamen mehr Menschen ums Leben, als durch den Einsatz; N.N. ahnungslos wie stets, säuselt, dass es „dann nach Peenemünde verlagert wurde.“ Es ist zum Haareraufen dämlich, dort wurde „viel mit der Hilfe der Zwangsarbeiter entwickelt,“ aber, feixend, „das Thema verdient eine ordentliche Aufarbeitung.“
N.N. springt zum Anfang der Serie: Ende des ersten Weltkrieges und seine Auswirkungen. Nebenbei „Das war wahrscheinlich eine Geheimdienstaktion in Sarajevo, die Ermordung des Prinzen, des Kronprinzen.“
Er glaubt, man könne diskutieren „Kann man Juden, natürlich nicht DIE Juden, aber insgesamt Juden dafür verantwortlich machen? [„In den Juden, die nur ein Prozent der Bevölkerung ausmachen, meinen viele Deutsche die Ursache aller Übel auszumachen: Sittenverfall, Kommunismus, wirtschaftliche Not.“ wie es im Teaser von Folge eins steht] Dann könnte man sich die Cabarets anschauen […] das Kino, [...] das in großen Teil jüdisch geprägt war […] Haben Juden vielleicht einen Anteil daran, oder nicht? Kommunismus kann man sich auch mal anschauen, wie war das damals bei der bolschewistischen Revolution in Russland, welche Rolle spielten Juden? [Swerdlow darf natürlich nicht fehlen und Alfred Swerdlow, der vorgebliche Urenkel, der die Wilfertsche verzaubert hat, erst recht nicht; angeblich soll A.S. Jahrgang 1934 sein, was mathematisch sensationell sein dürfte, da der Sohn von Yakov Swerdlow, Andrei, 1911 geboren wurde.]“
Er springt zu Teil vier „Rassisten an der Macht 1933-34.“ Teaser „Kaum im Amt, lässt Reichskanzler Adolf Hitler seine Maske fallen und erstickt jede Opposition im Keim. In weniger als zwei Jahren macht er aus Deutschland eine Diktatur.“ N.N.: „Dem kann man jetzt nicht widersprechen […] allerdings gibt’s ja auch da die Meinung, dass die Diktatur unter Hitler damals den Deutschen zumindest zu Gute kam.“ Was denn nun, alles picobello oder Widerstand? Dass dieser Schaumschläger nicht einmal für fünf Minuten widerspruchsfrei bleiben kann, wie dumm muss man sein, um diesen Synapsengulasch Glauben zu schenken?
N.N. imaginiert sich, dass das Ausland regelrecht neidisch auf die fabelhaften Zustände in Deutschland unter H. war oder „[...] war das jetzt alles nur ein Verdienst von Adolf Hitler, der NSDAP oder war nicht vielleicht auch ausländisches Geld, ausländische Interessen daran beteiligt und hatten ein Interesse daran, dass es hier so abgeht, nach dem Motto 'ich füttere erst einmal den Hänsel, bevor ich ihn in den Ofen schiebe.' Tja, kann man spekulieren.“
Ab Minute 20:30, Sprung zu Teil acht: „Völkermord 1942-1944“ N.N. „Ich möchte jetzt mal auf das Kapitel schauen, was mich am meisten interessiert, weil es eben so allgegenwärtig ist und weil es halt so kontrovers betrachtet wird, immer wieder, ich habe es Eingangs ja schon gesagt, immer mehr glauben nicht an den Holocaust, ähm, zuletzt von Attila Hildmann halt sehr deutlich mitgeteilt. Wobei das eben auch kritisch gesehen werden muss, denn vor dt. Gerichten wird nicht das akzeptiert, wenn jemand sagt, er glaube nicht daran. Dt. Gerichte gehen ja davon aus, dass der Holocaust offenkundig sei und wer eben sagt, er glaube nicht daran, der sage das wider besseres Wissen. Eigentlich weiß er, dass es den Holocaust gab. Indem er aber sagt, er glaube nicht daran, billige er den Holocaust, also den Massenmord an den Juden damals, ja, er heiße das dadurch gut, so ist die Deutung der dt. Gerichte mittlerweile […] Deswegen, wenn ich sage, viele glauben nicht daran, müsste man es eigentlich präziser formulieren, viele sagen, sie würden nicht an den Holocaust glauben. Inwieweit sie das wirklich tun oder nicht, kann ich nicht beurteilen.“
N.N. über die Vernichtungslager der Aktion Reinhardt „[...] dort wo sie gewesen sein sollen und wo man sagt, da waren diese Lager [...]“ Wenn es sie doch gegeben haben sollte, waren sie natürlich nur 'Arbeits,- Gefangen,- oder Durchgangslager.'
„Welche Jahre waren das? 1942-44, also nach Stalingrad dann, das Ding ging schief, dann der Kriegseintritt der Alliierten, na gut, da noch nicht, später halt dann kamen die auch auf den Plan, da hat man dann viel zu tun gehabt den Gegner zu bekämpfen und dann hat man eben, wie das jetzt dargestellt wird, eben auch noch Zeit gehabt in den Lagern diese Vernichtungsaktion durchzuführen. Das ist halt auch etwas, ja, wo sich manch einer vielleicht wundert, wie das möglich war. Manche sagen dann, ja, dt. Gründlichkeit, dt. Genialität, dt. Präzision vielleicht; gut, soviel erst einmal dazu.“ No comment.
Nach 32 Minuten schaut sich N.N. die ersten Bewegtbilder an und moniert natürlich direkt die Begriffe, Bildauswahl, die musikalische Unterlegung etc., „furchtbar bedrohlich,“ um zu 'emotionalisieren,' statt den Verstand anzusprechen, sagt ausgerechnet der, dessen Verstand schon vor Jahren nach Polen ausgewandert ist. Ein eingeblendetes Bild von befreiten Kindern in einem KZ kann natürlich nur gestellt sein; N.N. meint, die Aufnahme stamme aus Auschwitz und glaubt sogar, die genaue Position der Aufnahme lokalisieren zu können. Es entäußert „[...] hinter dem Krankenhaus für die Wachleute, dort ist dann die, das, was als die Menschengaskammer, ähm präsentiert wird, wenn man auf einer Führung ist. [...] Und in dem Zwischenbereich da befinden sich die Kinder hier und das kann natürlich nur gestellt sein.“ Laut N.N. konnten die Häftlinge in Auschwitz selbst entscheiden, ob sie mit den sich zurückziehenden Deutschen mitgehen wollten oder ob sie auf die Befreier warten wollten; natürlich ist „ein Großteil der Gefangenen mitgegangen, mit der SS […] Sie hatten also die Wahl, sie konnten gehen [...] Zumal wenn man sich diese Kinder jetzt anschaut, sie sehen ja auch recht gut genährt aus.“
Im Film blendet Bilder aus dem Sobibor-Album ein, OT „Sie sollten Johann Niemann, SS-Offizier im KZ Sobibor, an seine Dienstzeit erinnern. Was die Fotos nicht zeigen, ist die tägliche Beschäftigung der SS-Leute und ihrer Hilfstruppen: Juden töten.“ N.N. darauf bei Minute 38:04 „Die Hauptbeschäftigung, ja, Juden töten, [Pause] klingt furchtbar.“
Ein Historiker, Donald Bloxham, kommentiert, unten die Einblendung „University of Edinburgh;“ N.N. „Also ein Amerikaner offenbar“ um sich dann am Begriff der „Mordfabriken“ abzuarbeiten „Für mich wirkt das jetzt polemisch.“ Außerdem wird in Fabriken produziert...
„Ja gut, das war sicherlich nicht einfach, das war sicherlich sehr aufwendig“ zu einem Luftbild von Sobibor.
Minute 42 „Ich kenne ja auch einige aus meiner Familie direkt natürlich, die am Krieg beteiligt waren, die dabei waren, auch einen, der bei SS war, und ich mir kann einfach bei meinen Verwandten direkt, die ich kenne, die ich persönlich kenne, aber auch andere, die ich kennengelernt habe, die jetzt nicht direkt mit mir verwandt sind, es fällt mir schwer, mir das vorzustellen, dass sie so etwas gemacht haben. Ja also, die sicherlich nicht, von ihrer Art, wie sie sind, ihre Menschenfreundlichkeit, ihre Liebe allgemein zum Leben, bei denen kann ich es mir nicht vorstellen, bei denen, die jetzt hier sitzen, die kenne ich nicht persönlich.“
Als eine Karte eingeblendet wird, die das Vordringen der dt. Wehrmacht 1942 zeigt, platzt N.N. ein „Irre!“ heraus.
Abrupter Schnitt, N.N. beendet Teil 1 ohne Abmoderation o.ä., immerhin hat er es geschafft sich in 46 Minuten seines Videos knapp fünf Minuten der Videoserie von insgesamt ca. 450 Minuten anzuschauen, nur um selbst diese fünf Minuten permanent zu unterbrechen, damit er seinen Gehirneiter verbalisieren kann.
Musikalisches Gegengift: Hildur Guðnadóttir mit dem Soundtrack für Chernobyl.