Zusammenfassung für die Heimsuchung von Arnstadt: wie immer. N.N. salbadert ahnungslos vor sich hin, entdeckt wieder allerlei Runen-Pentagramm-Dreiecks-Pyramiden-Freimaurer-Zeichen, die -könnte möglicherweise vielleicht sein- irgendetwas belegen oder auch das Gegenteil von irgendetwas. Nachtrag: die Begriffe Dreieck und Pyramide verwendet N.N. gern synonym, so kann der Arnstädter Friedhof auch „fast schon pyramidal aufgebaut“ sein. Er erfreut sich am angebräunten „Arnstädter Stadtecho“ und am Mahnmal für die Opfer zwischen 45 und 89, bequatscht dumm eine Gedenkstele für die ehemalige örtliche Synagoge, um sich am Ende der bebilderten Unerheblichkeit minutenlang einem Parkscheinautomaten zu widmen. Sinnlos.
N.N., ganz rasender Nichtsnutz, hat derweil ein erstes Video zu Kloster Veßra zusammengenerlingt.
Die Cops sind noch vor Ort, im Hintergrund räumen Frenck und ein paar Büttel ihren angekokelten Müll zusammen. Laut N.N. wurden die „Täter“ von zwei Überwachungskameras aufgezeichnet, „und ein Verdächtiger wurde auch vorher zwischen Themar und Kloster Veßra beobachtet.“ Häh? Vorher? Verdächtiger?
Sebastian Schmidtke, NPD-Hans-Wurst, dem man 2019, wie N.N. regelrecht neidisch erklärt, die Berliner Bude auf, ähm, links gedreht und blitzmodernisiert hat, führt das Gespräch mit Frenck, beide grinsen sich erst einmal einen ab; N.N. darf die Kamera halten und ist also nicht zu sehen.
Auf die Frage von Schmidtke, was passiert sei, monologisiert Frenck erst einmal von der „Anschlagsserie“ und schaut dabei fest auf einen Punkt, als hielte N.N. einen Zettel, von dem Frenck abliest.
Laut Frenck waren es zwei Täter, die haben „eine Art Bombe installiert, so einen Sprengsatz, der mit so einer Art Zeitzünder versehen war.“ Die Tat war natürlich „lange geplant,“ schließlich weiß Frenck, dass sein Schnitzelfriedhof schon lange auf einer „linken Anschlagsliste“ steht, „Wir waren vorbereitet für alles mögliche,“ dafür hat man eigens überall Feuerlöscher platziert und „Wir haben Schläuche schon gelegt im Vorfeld.“ Nur dank dieser teutonischen Vorbereitungen konnte schlimmeres verhindert werden. Räusper.
Bei Minute 5:37 kommen wir zu Pudels Kern, Frenck erwähnt die Versicherung. „Wir haben den größten Schaden hier abgewendet, es sind quasi nur die zwei Kellerräume betroffen. Ich denk mal, die Heizung wird hinüber sein, aber das dürfte die Versicherung eigentlich bezahlen müssen, nehme ich mal an, ist ja versichert auf Brand, da sind wir ja auch nicht naiv.“
Generös verzichtet Frenck auf einen Spendenaufruf, weil „Wir haben ja theoretisch soweit alles versichert.“ Nicht nur, dass F. auf „Spenden“ verzichtet, nein, er lobt auch 10.000 für „sachdienliche Hinweise zur Ergreifung der Täter“ aus. „Wer die zu uns bringt oder zur Polizei, könnt ihr euch dann aussuchen, gibt’s dann die Belohnung.“
Später betont Frenck „Es ist zweifelsfrei nachweisbar, was für Gestalten da am Werk waren.“ Jedem, der das Wort 'zweifelsfrei' benutzt, möchte ich dringend Klemperers LTI um die Ohren hauen, Frenck gleich zweimal. Sorry, war ein Reflex.
N.N. meldet sich bei Minute 8:39 wieder zu Wort, nachdem er bis dahin vermutlich ausgerechnet hat, wie viele Dosen-Ravioli er sich von den 10.00,- kaufen könnte.
N.N. fabuliert los „Es hätte ja Tote geben können.“ Man ergeht sich in Konjunktiven, die N.N. gewohnt stilsicher zusammenfasst: „Donnerwetter, neue Qualität.“
Frenck betont, dass man sich nicht beirren lässt, ruft die Madenschaft zur Ruhe auf „Wir sind nicht die Verbrecher, wie die, ja, die Verbrecher sitzen dort bei den Linken. Die zünden Häuser an, wo Leute drin wohnen, nicht wir.“
N.N., ungedienter Maulheld, blendet zum Ausklang ein „Und nicht vergessen, Freunde: Am Ende der Schlacht werden die Toten gezählt.“