Musikalisches Gegengift heute: Ulver mit dem Album Drone Activity.
Frage an mich selbst: gehen Loser auch über Los?
Vorbemerkung: wenn es noch einmal zu einer K+ Eskalation kommt, klären wir das persönlich im 34. Untergeschoss!
N.N. plauzt ins Bild, man schreibt den 3.10., und sieht dabei aus, als wäre er gerade aus einer Kneipe oder aus dem Bett von Lydia D. gefallen. Hinter sich das Brandenburger Tor und diverse Veranstaltungen. N.N. widmet sich zunächst roten Gespenstern, genauer der FDJ (Freie deutsche Jugend, Jugendorganisation der SED in der vormaligen DDR) und sondert für seine Verhältnisse relativ moderate Plattitüden ab. Das aktuell eingerüstete sowjetische Ehrenmal „wird offenbar abgebaut, […] und es wird jetzt auch bald los gehen mit dem Abriss, wird ja auch mal Zeit. Also nichts gegen die Soldaten, die da gekämpft haben, aber jetzt hier so, das muss ja auch nicht sein.“
Schnitt und wieder vorm Brandenburger Tor. Akira geht gerade mit Attila Gassi, Nervling wanzt sich ran wie eine gemeine Zecke, Fremdscham pur. Eine ältliche Trulla möchte ein Selfie mit N.N. machen, „Ich komme ja gar nicht zum Arbeiten, hier.“ Ihre Replik: „Das ist egal.“
Ein Toni auf der Bühne sondern als Intro für A.H. den üblichen 'ich unterscheide nicht zwischen rechts und links'-Quark ab und erwähnt N.N. dabei, der aus dem Off wohlig grunzt „Ja, da hat er Recht.“ Drei Sätze später muss N.N. den Hosenstall wieder zuknöpfen, als der Toni sagt „Solange er keine Hassreden, antisemitische, homophobe, rechts- oder linksradikale Meinungen hier runter schiebt.“ N.N. darauf: „Naja gut, jetzt hat er wieder was zurückgenommen, radikal an sich ist aber nicht schlecht.“
Was ist besser als ein Marktschreier? Richtig, zwei davon. Also bekommt A.H. noch eine einköpfige Vorgruppe, diesmal Artur Helios, alias „Der Mann mit dem Koffer.“ Die Rede von A.H. zeigt N.N. sinnigerweise nicht, er verweist nur auf YT.
Bei Minute 9:06 geht es dann endlich los. N.N. ist aufgedreht und stolz, dass er endlich mal einen Promi vor der Kamera hat. A.H. ist wie gewohnt mental breitbeinig unterwegs und redet genauso, wie seine 200 täglichen Posts auf TG befürchten lassen. Es ist viel Gefasel von der 'bolschewistischen Brd-Krake, die unsere Hälse zuschnürt' und wer es noch nicht wusste „[...] mit hier Maskenpflicht und Bundeswehr im Inneren.“ Die Gesprächsführung ist mal wieder beschämend schlecht und wie so oft, schafft er es nicht seinen Gesprächspartner anzuschauen, andauern muss er wegschauen. N.N. müht sich radebrechend A.H. dorthin zu bekommen, wo er ihn haben möchte, bis dann A.H. endlich übers Stöckchen springt. „Welche Chance haben wir denn jetzt noch als nationale Kämpfer oder als Freunde des Vaterlandes, als, ähm, Deutsche, oder ich weiß nicht, wie du dich begreifst, jedenfalls als Ehrendeutscher vielleicht...“ A.H. grätscht dazwischen „Volksdeutscher bin ich jedenfalls nicht, aber ich habe eine dt. Gesinnung […] Kein dt. Nationaler hätte jemals ein Problem mit Menschen wie mir, die migriert sind, die hier aufgewachsen sind, die aus einer anderen Kultur kommen [Dass N.N. an der Stelle nicht laut 'Doch ich!' geschrien hat, darf verwundern] Ich liebe den dt. Boden, ich küsse jeden Tag nach dem Aufstehen den dt. Boden […] Für mich ist das einfach ein Ritual, ich hebe die dt. Erde Morgens auf und bedanke mich, dass ich in diesem Land lebe, mit dieser Geschichte [A.H., dass was du jeden Morgen aufhebst ist keine Erde, sondern eine atypisch gestaltete Postkarte von meinem Hund. PS: es ist keine Fanpost...] Die Deutschnationalen haben kein Problem mit Menschen, die hier herkommen, andere Hautfarben haben, eine andere Nase haben, wenn sie Vaterlandsliebe gegenüber Deutschland zeigen [bahnbrechend sensationell, Nazis sind also laut A.H. eigentlich für pluralistische Gesellschaften?...]“
A.H. und N.N. segeln auf derselben Scheixxewelle, A.H. „Denn der Krieg war nie aus, denn das was wir erleben, ist eine Weiterführung von alten Plänen.“ N.N. nickend „100 Jahre Krieg gegen Deutschland.“
N.N. monologisiert -Minute 22- sich in Rage und wandelt auf den Pfaden von A.H., aka the real Führer am 19.03.1945 im sog. Nerobefehl. Damals war alles dufte „Nach meiner Auffassung gehen wir gerade dem Untergang entgegen und ich würde mich wundern, wenn es irgendwas geben sollte, das diesen Untergang wirklich noch aufhalten könnte. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich das dt. Volk eigentlich als verloren betrachten muss, weil ich keine Kraft mehr sehe, daran etwas zu reißen. Ich kann mir vorstellen, dass wir irgendwann wie die Indianer in Reservaten leben werden, in Thüringen vielleicht, in Sachsen vielleicht, aber das Berlin wird dann Multikultistan, sowie ganz Westdeutschland und Süddeutschland sowieso auch.“ N.N.: „Ich kämpfe, auch wenn ich keine Hoffnung mehr habe, mir geht es nicht darum, dass mich die Hoffnung zum Kampf treibt, sondern mich treibt die Sache und die Sache ist es wert zu kämpfen, auch wenn keinerlei Hoffnung mehr besteht.“ Herrjemine, N.N. steigert sich so übel rein, er faselt von „vermischten, vermanschten Volksverrätern, die ihr Deutschsein abgegeben haben.“
Minute 28: „Diese Endgegnerkrake wurde über die Jahrhunderte immer, immer, immer stärker, sie wurde nie schwächer […] und sie jetzt so stark wie sie noch nie war, sie beherrscht die ganze Welt. Corona ist das beste Beispiel, was diese Krake über die ganze Welt gezogen hat […]
So mächtig war sie noch nie, das heißt, der Krug ist noch lange nicht am Ende und er muss bis zur Neige aus gesoffen werden und die Neige ist bitter und ekelhaft […] es wird zu einer Riesenkrise kommen, und es wird wahrscheinlich auch zu Bürgerkriegen kommen, es wird zu Verschleppungen kommen, es wird zu Lagern kommen, es wird zu Massenvergewaltigungen kommen [klingt so, als würde N.N. schon mal eine Bewerbung als Lagerfachkraft aufsetzen...] Das ist die Realität, unsere Zukunft und je eher wir das begreifen und je eher wir aufhören uns über Corona zu unterhalten, ja, und je eher wir anfangen, wirklich die Städte zu verlassen, Lebensmittellager anzulegen und uns zu bewaffnen [Minute 28:53, schöne Grüße ans LfV und ans BfV, gern geschehen] und uns in Sicherheit zu bringen und zu verbinden mit Leuten, die wehrhaft sind, dann haben wir vielleicht noch eine Möglichkeit im Kleinen zu überleben, aber ansonsten werden wir niedergemetzelt, denn wir wissen, diese Kommunisten, diese Bolschewisten, diese Krake ist absolut gnadenlos [...]“ Zum Schluss, nach knapp 35 Minuten äußerst unangenehmer, aber zum Glück exzellent bezahlter Arbeit, verrutscht N.N. die Maske, nur dass A.H. zu blöd ist, um es zu merken. „Also ich denke, da stimmen wir überein. Ich habe lieber Türken und Araber hier, als diese Volksverräter, die versuchen uns ausmorden. Wir würden miteinander klarkommen, wir würden vielleicht Geschäfte machen miteinander, vielleicht würden wir getrennt leben [A.H. stünde dann aber auf der anderen Seite des Zauns] aber vielleicht gemeinsam handeln, auch mal zusammen grillen, oder zusammen ein Schaf schächten.“
Soviel wenig zu diesem Videoschmutz, N.N. hat bereits nachgelegt und berichtet von einer Gerichtsverhandlung, die Axel Schlimperano vorm Amtsgericht Hildburghausen hatte. Angeblich stand er vor Gericht, weil er auf einer Demo die sog. Präventivkriegsthese verbreitet hat. Diese ist zwar längst widerlegt, wäre mir aber neu, dass das kontrafaktische Behaupten der sog. Präventivkriegsthese nach Paragraph 130 justiziabel ist. Da der nuschelnde Axelander der Ungroße schon rein akustisch kaum zu ertragen ist, erspare ich mir eine detaillierte Beschreibung des Videos.
Ich bin gespannt, ob N.N. sich traut am 9.10. bei der Räumung der Liebigstr. 34 in Berlin vorbeizuschauen, da könnte er gleich einmal seinen aussichts- und hoffnungslosen Kampf um seiner selbst Willen ausprobieren.
@Metamaterie Ich verstehe zwar, was du sagen willst, mit „5 superreichen Familien, die Funk und Fernsehen im (privaten) Griff haben.... und nein, der Staatsfunk ist nicht besser", bei allem, was man durchaus an den ÖR kritisieren kann, schießt du m.E. mit deiner polemischen Zuspitzung aber deutlich über das Ziel hinaus.