Hm ... vielleicht paßt es nicht 100%ig, aber evtl kann man's ja verschieben.
Die AfD am Tegernsee hat ja Stein und Bein geschworen, keinen Fehler bei der Aufstellung des Kandidaten gemacht zu haben. Das wollen wir den Ehrenmännern auch gerne abnehmen.
Nun gibt man zu, man habe doch einen Fehler gemacht. Aber nur der Prinz. Auch das wollen wir einem Ehrenmann gerne abnehmen.
Ach, wäre so ein Sitz im BT schön gewesen, auch wenn es sich natürlich nur um eine "Schwatzbude" handelt ...
Ortsunkundige sollten wissen, daß man in Tegernsee bereits mit einem Adelshaus gesegnet ist: Nämlich mit der Familie des Herzogs
in Bayern (also der herzoglichen Linie), welchselbige im säkularisierten Kloster St. Quirin residiert. Die herzogliche Linie unterscheidet sich von der königlichen Linie "von Bayern" eben durch das "in", ist also nicht ganz so wichtig, jedoch dadurch ganz erheblich aufgewertet worden, daß der jetzige Herzog in Bayern eigentlich ein gebürtiger Herzog
von Bayern ist, also königlichen Geblüts (er ist der Bruder des jetzigen Chefs des Hauses Wittelsbach), und sich nur deshalb hat vom Herzog in Bayern adoptieren lassen, damit die herzogliche Linie nicht ausstirbt. Mit Adel und Adoptionen haben die Tegernseer also ihre Erfahrungen ...
Und jetzt grantelt der Anhaltiner auch noch!
Streit um Adelstitel „von Anhalt“ AfD-Prinz aus Bayern räumt Fehler ein
Spoiler
Dessau/Tegernsee -
Die Politik ist für Constantin Leopold Prinz von Anhalt-Dessau zu einem harten Pflaster geworden. Der 70-Jährige wollte für die AfD in Oberbayern-Süd als Direktkandidat in den Bundestag ziehen, verlor aber im Wahlkreis klar gegen den CSU-Kandidaten.
Vor allem aber wegen seines adligen Namens steht der Kreisvorsitzende seit Monaten in der Kritik. Sogar die Staatsanwaltschaft in München ermittelte - nachdem ihn ein Ex-AfD-Mitglied wegen Fälschung seiner Geburtsurkunde angezeigt hatte.
Prinz von Anhalt-Dessau habe die Zusammenhänge des Namens nicht klar kommuniziert
Nun räumt der Mann vom Tegernsee erstmals ein, Fehler begangen zu haben. „Ich habe die Zusammenhänge meines Namens nicht klar kommuniziert, sondern umschifft“, so der 70-Jährige.
„Es war eine gewisse Sturheit, weil ich dachte, dass diese privaten Dinge niemanden etwas angehen.“ Sie werden auch keine strafrechtlichen Folgen haben, die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren eingestellt, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage.
Öffentlichkeit und eigene Partei zweifelten an der Echtheit des Titels
Im Wahlkampf hatte die schillernde Persönlichkeit harten Gegenwind zu spüren bekommen. Denn erklärt hatte Constantin Leopold Prinz von Anhalt-Dessau stets, den adligen Namen seiner Mutter angenommen zu haben, eine gebürtige von Anhalt - „ganz direkte Linie“. Was er aber nicht sagte: Es war nicht seine leibliche Mutter, der Prinz - mit bürgerlichem Namen Michael Hipp - wurde adoptiert.
In der Öffentlichkeit und in der eigenen Partei waren deshalb Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Kandidaten laut geworden. Die ihn einen Platz auf der Landesliste der AfD kosteten - er trat zur Nominierung gar nicht erst an.
Bei der Bundestagswahl erreichte der Direktkandidat im Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach den vierten Platz hinter den Kandidaten von CSU, Grüne und SPD. Der Mann aus Bayern spricht dennoch von einem „fantastischen Ergebnis“ von 9,9 Prozent der Erststimmen. Insgesamt errang die AfD im Wahlkreis 11,7 Prozent.
Constantin Leopold Prinz von Anhalt-Dessau: „Ich trage den Namen seit 40 Jahren“
„Ich trage den Namen seit 40 Jahren, Leute aus meinem Umfeld wussten Bescheid“, erklärt von Anhalt-Dessau rückblickend. In den Reihen der AfD habe er nach der Berichterstattung der örtlichen Medien für Klarheit gesorgt. Nur eben nicht in der Öffentlichkeit.
In Dessau, einer Heimstatt des Hauses Anhalt, war die Empörung entsprechend groß. „Ich kenne den Mann nicht“, hatte Eduard Prinz von Anhalt, Oberhaupt des traditionsreichen Adelsgeschlechts, schon im Sommer der MZ erklärt.
„Er ist adoptiert und nicht echt. Der Mann gehört nicht zu unserem Haus.“ Im Deutschen Adelsarchiv in Marburg war der Name des Prinzen aus Bayern nicht zu finden.
Der Prinz aus Bayern gibt an, seinen Titel durch Adoption erlangt zu haben
Eine Schwester von Eduard Prinz von Anhalt habe ihn adoptiert, erklärte von Anhalt-Dessau zuerst. Er behielt zunächst seinen Namen, nannte sich seit den 70er Jahren aber von Anhalt.
Den Zusatz „Dessau“ hatte er sich später zugelegt und auch seinen Vornamen geändert. Im Personalausweis und in der Geburtsurkunde, die auf der Internetseite der Kreis-AfD veröffentlicht sind, taucht genau der Zusatz allerdings nicht auf.
Der Prinz aus Bayern will nun ein Treffen mit dem Chef im Haus Anhalt. „Ich würde gern mit Eduard über diese Dinge mit dem Namen sprechen“, sagt er.
Eduard von Anhalt: „Wir sind zwölf gebürtige Anhalts gegenüber 80 falschen“
„Wir kennen uns wirklich, haben uns vor über zehn Jahren auch getroffen. Bei mir zu Hause gibt es Fotos, auf denen auch er zu sehen ist.“ Doch Kontaktversuche blieben bislang erfolglos.
Der Clan-Chef hatte den Grund schon vor Monaten klar gemacht: „Es ärgert mich immer wieder, dass unser Titel missbraucht wird - und nun auch noch von einem aus der AfD“, sagte das Familienoberhaupt.
Die Weitergabe des Namens durch Adoption sorge seit Jahren für Ärger. „Wir sind zwölf gebürtige Anhalts gegenüber 80 falschen. Unser historischer Name wird in den Dreck gezogen.“ Ein Treffen ist damit ausgeschlossen. (mz)
http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/streit-um-adelstitel--von-anhalt--afd-prinz-aus-bayern-raeumt-fehler-ein-28541830