Seine gesamte angebliche Vorgeschichte scheint mir ziemlich unglaubwürdig.
Insgesamt ja, weil er offensichtlich ein notorischer Lügner ist. Ich habe dennoch gewisse alternative Theorien:
Dass er einen Sohn hat, ist nicht bewiesen, dass dieser ihm, falls er existiert, vom Jugendamt oder einer vergleichbaren Behörde weggenommen wurde, ist eine Erzählung, die ihn als "Opfer" darstellt, was wiederum zu seiner vermuteten histrionischen Persönlichkeitsstörung passen würde.
Dass IHM, dem "erfolgreichen Rechtsexperten" mit dem gefürchteten Affen David, trotz seiner überragenden Fähigkeiten der Sohn weggenommen und noch immer nicht zurückgegeben worden ist, passt allerdings schlecht in sein sonstiges Helden- und Erfolgsnarrativ, was dieser Geschichte wiederum eine gewisse Glaubwürdigkeit verleiht. Er erwähnt diesen "Tolggen in seinem Reinheft" (
@Pantotheus wird diesen Ausdruck kennen) denn auch eher selten und nur beiläufig, ganz im Gegensatz etwa zu der Geschichte, er sei als Kind missbraucht worden.
Dass dies in England oder einem anderen Teil des UK geschehen wäre, bleibt unbestätigte Vermutung.
Stimmt. Kann aber gut sein, wenn Pöter länger dort gelebt hat, denn:
Wenn ich Carlchen reden höre, fällt mir eine nach wie vor deutlich bayerische Prägung seiner Aussprache auf. Wenn jemand wirklich drei Jahrzehnte in einem Englisch sprechenden Land gelebt und gearbeitet hat, machen sich in der Regel aber gewisse Einflüsse des Englischen bemerkbar.
Das tun sie meiner Ansicht nach durchaus, wenn auch mehr auf der syntaktischen als auf der phonologischen Ebene. Pöter verwendet des öfteren syntaktische Konstruktionen, die im Deutschen eigentlich falsch sind, im Englischen aber so gehen, etwa "Warum ist das?" statt "Warum ist das so?" oder "Und das macht es eine Vergewaltigung" statt "Und das macht es zu einer Vergewaltigung" und Ähnliches. Meines Erachtens sind das unbewusst gemachte syntaktische Interferenzfehler, die durchaus auf eine Lebensphase in einem englischsprachigen Umfeld hinweisen.
Eine Geschichte, die hier nicht so bekannt ist, weil der Pöter sie nur in einem einzigen Video beiläufig erwähnt hat, ist: Er habe früher eine Webseite betrieben, auf der er anscheinend gewisse britische Politiker der Pädophilie bezichtigt habe; diese sei dann von den Behörden "vom Netz gezwungen" worden - auch dies keine Erfolgsstory für den Pöter, eher die ebenso erfolglose Erstfassung seines heutigen Tuns, und daher einigermassen glaubwürdig.
Ein Muster, das mir bei Carl-Pöter einfach immer wieder auffällt, ist, dass er anderen immer genau das vorwirft, was sie ihm vorgeworfen haben. Beispiele:
Nicht Carl-Pöter ist der Reichsbürger, die anderen sind es.
Nicht Carl-Pöter betreibt ein fiktives Gericht, die anderen tun es.
Nicht Carl-Pöter und seine Anhänger begehen Nötigung oder Verleumdung, die anderen tun es (siehe auch die entsprechenden Formulierungen im "Affen David"!)
Nicht Carl-Pöter ist kriminell, die anderen sind es.
Usw.
Ein schönes Beispiel aus der neueren Zeit ist der Begriff "schmähen" - im provisorischen Strafbefehl gegen Pöter steht, er habe Gnisa mit seiner Bezichtigung "erheblich geschmäht". Im Telefoninterview mit Depplev sagt Pöterchen dann (und vermutlich liest er dabei eines seiner Wahnschreiben vor): (Gnisa und Co.) "haben den lebenden Mann Carl-Peter Hofmann geschmäht", das ist dann seine "Anklage" gegen diese Leute, und er hätte kaum diese Wortwahl getroffen, wäre dies nicht zuvor genau der Vorwurf an ihn gewesen.
Was lernen wir also? Carl-Pöter "spiegelt" zwanghaft Vorwürfe, mit denen er sich konfrontiert sieht, und bezichtigt dafür gerade diejenigen, die ihm diese Vorwürfe machen, derselben Dinge.
Das scheint eine Art psychopathische Bewältigungsstrategie zu sein, um mit Vorwürfen umzugehen.
Aufgrund dieses von mir beobachteten Musters mache ich mir schon länger Gedanken, ob nicht Pöters Anschuldigungen gegen andere punkto Pädophilie etc. auch in dieses Muster passen könnten.
Natürlich möchte ich ihn keinerlei Tat bezichtigen, denn es gibt keine für uns ersichtlichen konkreten Hinweise auf eine solche. Doch wer weiss, ob irgendjemand ihn, vielleicht auch zu Unrecht, früher einmal einer solchen bezichtigt hat - sodass er nun, um das zu bewältigen, exzessiv mit Pädophilievorwürfen um sich schmeisst? Gerade auch wenn einmal eine Auseinandersetzung um das Sorgerecht für seinen Sohn stattgefunden hat und er diese offensichtlich kolossal verloren hat, erscheint so etwas möglich; man weiss ja, dass in solchen Auseinandersetzungen manchmal wüste und nicht immer wahre Vorwürfe auftauchen, mit denen die Streitenden sich einen Vorteil zu verschaffen suchen.