Seine gesamte angebliche Vorgeschichte scheint mir ziemlich unglaubwürdig. Dass er einen Sohn hat, ist nicht bewiesen, dass dieser ihm, falls er existiert, vom Jugendamt oder einer vergleichbaren Behörde weggenommen wurde, ist eine Erzählung, die ihn als "Opfer" darstellt, was wiederum zu seiner vermuteten histrionischen Persönlichkeitsstörung passen würde. Dass dies in England oder einem anderen Teil des UK geschehen wäre, bleibt unbestätigte Vermutung.
Wenn ich Carlchen reden höre, fällt mir eine nach wie vor deutlich bayerische Prägung seiner Aussprache auf. Wenn jemand wirklich drei Jahrzehnte in einem Englisch sprechenden Land gelebt und gearbeitet hat, machen sich in der Regel aber gewisse Einflüsse des Englischen bemerkbar. Carlchen "fragt" manchmal nach deutschen Übersetzungen englischer Begriffe oder Redewendungen, doch dies wäre auch als Attitüde erklärbar. Das Englisch, das er spricht, scheint mir nicht das zu sein, das man nach 32 Jahren anspruchsvoller Berufstätigkeit und Wohnhaftigkeit in einem Englisch sprechenden Land erwarten dürfte. Zum Beispiel seine Aussprache von Affidavit (das man im Deutschen durchaus einfach so aussprechen könnte, wie es geschrieben wird) als "Affideiwit" scheint mir nicht typisch englisch (zu erwarten wäre etwa "äffideiwit" oder "äffidäwit").
Dass Carlchen bei einem Autobauer Entwickler gewesen sein soll, erscheint mir im Blick auf seine geistigen Fähigkeiten ebenfalls wenig wahrscheinlich.
Das Einzige, was gesichert ist, sind die drei Eintragungen in einem englischen Firmenregister. Es erscheint mir möglich, dass Carlchen ähnlich wie Hegeler in der Schweiz versucht hat, sich als Selbstständiger in England durchzuschlagen, und drei Unternehmungen in den Sand gesetzt hat.
Auch dass er in England eine Strafe wegen Falschparkens fasste, klingt nicht unwahrscheinlich.
Kurz: Ich bin sehr skeptisch bezüglich seiner Angaben über sein Vorleben.