Autor Thema: Donalds Antrittsrede  (Gelesen 235978 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1545 am: 2. Juni 2020, 09:21:53 »
Eine einfache Antwort ist nicht möglich, dazu ist das Thema zu komplex und hat bestimmt noch Aspekte, die ich nicht nenne. Daher nur grob.

Da gibts in Bowling for Columbine diese denkwürdige Szene, on der ein weißes Vorstadtkid mit Vorstrafe gefragt wurde, warum er im Knast saß. Antwort: Ich hab in der Vorstadt Waffen geklaut und im Stadtzentrum verkloppt...


Ein häufiger Irrtum in Deutschland ist, anzunehmen Michael Moore mache Dokus. Macht er aber nicht, er macht polemische Invektiven, dazu ist ihm jedes Mittel recht, die Seiten im Internet, in denen seine „Fehler“ aufgezählt werden, sind zahlreich. Es sind aber keine Fehler, sondern absichtliche Verkürzungen, Verdrehungen, Pointierungen etc. (Beispiel Waffen: Er behauptet, bei Kontoeröffnung bekomme man eine Waffe sofort ausgehändigt. Stimmt so nicht, zwischen der Kontoeröffnung und der Aushändigung der Waffe lagen Wochen und das mit allen Sicherheitschecks, obwohl der Normalfall 24 Stunden zwischen Kauf und Aushändigung - Deutsch: erwerben - liegen, das soll Spontankäufe verhindern).

So einfach isses dann auch wieder nicht:
I tried to buy a gun at Walmart twice, and roadblocks left me empty-handed both times
https://www.businessinsider.de/walmart-gun-buying-review-virginia-store-2019-8

In US ist man der Meinung, auf eine Provokation (in Moores Fall die fehlerhafte Wahl des George W. Bush) eine mindestens ebensogroße Provokation setzen zu sollen, wenn nicht eine noch größere. Das freie Spiel der Kräfte – so die Vorstellung – sorgt dann für ein Normalmaß.

Nicht anders jetzt viele Demonstranten: Sie glauben, auf den Mord an Floyd ebenso große Gewalt üben zu sollen, um wieder Normalität herzustellen. Natürlich gibt es vereinzelte Stimmen, die zur Mäßigung aufrufen, wie die seines Sohnes. Aber die eben nur vereinzelt.

Dabei meinen die Waffengegner, sich gegenseitig übertrumpfen zu müssen im Präsentieren von Zahlen, in den angeblich 40.000 Toten „durch Schußwaffen“ im Jahr 2018 sind aber 67% Suizide mit drin, was das Ausmaß der insinuierten Gewalt schonmal beträchtlich verringert.
Vom restlichen Drittel (13.200) sind 80% Morde mit illegalen Waffen, Gang Kriminalität usw. Und der Rest teilt sich dann auf in Morde mit legalen Waffen, Tote bei Notwehrhandlungen, durch die Polizei erschossene Verbrecher und auch Unfälle.
Wobei die Notwehrhandlungen letztlich auf Existenznöte zurückgehen. Vor einiger Zeit schon war in YT ein Video zu sehen, in dem eine junge Mutter die Polizei anrief, weil sich an der Wohnungstür Einbrecher zu schaffen machten, letztlich erschoß sie die beiden Schwarzen in Notwehr. Die Einbrecher/ Räuber begingen ihr Verbrechen aber auch nur, weil sie kein Geld mehr zum Überleben hatten. Selbstverständlich werden sämtliche Versuche, so etwas wie Hartz IV zur Existenzsicherung auch nur anzudenken, sofort von Christen blockiert, denn warum soll man jemandem Geld hinterherschmeißen, den Gott offensichtlich nicht liebt ...

An dem strukturellen Rassismus gibt es gar keinen Zweifel, wer 3 Jobs braucht, um nur überleben zu können, der hat kein Geld, um seine Kinder auf teure Schulen zu schicken. Dabei wird Bildung im Normalfall nur minimal vermittelt, ansonsten muß man sich 50.000 $ Studiengebühren pro Semester erstmal leisten können. Da der Durchschnittsami nicht nur rassistisch ist, sondern ziemlich bigott, herrscht die Ansicht vor „Wenn Du nur wenig verdienst, dann liebt Gott Dich nicht genug und er liebt Dich nicht genug, weil Du so sehr gesündigt hast!“ Einigermaßen aufgeklärt ist man nur in den großen Zentren der Ost- und der Westküste und auch nur dort hat man einen einigermaßen liberalen Lebensstil.
Schwarze sterben vor allem durch Schwarze und das hat viel mit Bandenkriegen, der Beschaffungskriminalität für Drogen und den Verteilungskämpfen zu tun.

„Tatsächlich sind es aber Schwarze ­selber, welche die grösste Gefahr für Ihresgleichen darstellen. 94 Prozent aller schwarzen Mordopfer werden von Schwarzen getötet.“
https://www.bazonline.ch/ausland/amerika/schwarze-kriminalitaet/story/16501925


In dem Lichte scheint es mir völlig unverständlich, wieso die NRA in der dortigen Polizei nicht einen einflußreichen Gegner hat ...

Weil das Denken in US grundsätzlich anders ist als in Deutschland, die Mentalität komplett verschieden!
Eine deutsche Stewardess fühlt sich bedroht, wenn ein Fluggast mit einer Waffe an Bord ist, eine us-amerikanische fühlt sich sicher, wenn möglichst viele Menschen mit einem permit an Bord sind und die Waffen sichtbar tragen, denn das zeigt, es sind sehr viele good guys an Bord. Denn das permit bekommt man ja nur, wenn man wirklich eine blütenreine Weste hat (im Falle einer Verfehlung – Anschreien der Frau und die Nachbarn haben es wegen der Wände aus Pappe gehört - ist die license aber gleich furt wegen häuslicher Gewalt und das lebenslang, eine zweite Chance gibt es nur, wenn man geschäftlich falliert, vermutlich deshalb kommt die Zweite Chance in den Filmen so oft vor: weil es sie nicht gibt, die Waffen bleiben lebenslang weg - in Deutschland glaubt man an die Resozialisierung, da kann man nach 5 bzw. 10 Jahren wieder Waffen erwerben, wenn sonst nichts war -).

Eine deutsche Mutter würde sich wahrscheinlich mehrheitlich Sorgen machen, wenn die Lehrer an der Schule bewaffnet wären. Aus Sicht der Amerikaner hat man nur gute Erfahrungen mit bewaffneten Lehrern an hunderten von Schulen gemacht. Eine amerikanische Hausfrau ist beruhigt, wenn sie von bewaffneten Lehrern ihrer Kinder weiß.

https://crimeresearch.org/2019/05/major-new-research-on-school-safety-schools-that-allow-teachers-to-carry-guns-havent-seen-school-shootings-during-school-hours/

Da Waffen im Umkreis von 1000 ft um eine Schule, Uni etc. verboten sind und die Forschungen von Gery Kleck sowie John R Lott, daß Waffen in Händen von zuverlässigen (zuverlässigen, nicht irgendwelchen!) Bürgern die Wahrscheinlichkeit von Verbrechen im Allgemeinen verringert, ist die logische Konsequenz also, die Lehrer zu bewaffnen.

Prof. Gary Kleck  führte  eine  breite Untersuchung der NCVS Daten durch. Bei der Analyse eines Datensatzes mit 27.595 versuchten Gewaltverbrechen und 16 Typen von Schutzmaßnahmen, fand Kleck heraus, dass Widerstand mit einer Waffe das Risiko des Opfers stark herabsetzte, verletzt zu werden oder das Verbrechen zu vollenden.
https://www.ncjrs.gov/app/abstractdb/AbstractDBDetails.aspx?id=208339
(Kennt man aus Deutschland aber auch, natürlich wird nicht der Bodybuilder überfallen, der aus einer Bank kommt, weil er Geld abgehoben hat, sondern die vermutlich wehrlose 80-jährige Frau, bei der kein Widerstand zu vermuten ist.)

Dabei agieren wegen der immensen Anwaltskosten im wesentlichen die NRA (5 Mio Mitglieder). Die GOA, Gun Owners of America (2.000.000 Mitglieder) und die 2nd Amendment Foundation   (650.000 Mitglieder). Wobei die NRA durchaus die zahmste der drei großen ist, das wird in Deutschland grundsätzlich übersehen, vermutlich durch die einseitige Berichterstattung von SPIEGEL und SZ. Diese drei Waffenrechtsorganisationen handeln im Prinzip ähnlich wie die DUH bei den Dieseln: Da auch die USA ein Rechtsstaat sind, werden sie vorwiegend von Juristen beherrscht, die – ach so bösen – Lobbies tun im Grunde nichts anderes, als die Rechte aus Verfassung und Gesetzen einzuklagen.

In jüngerer Zeit geht es konkret um die Periode ab den bahnbrechenden SCOTUS-Urteilen in Sachen Heller (2008) und McDonald (2010). Da versuchte die NRA im Vorfeld aktiv, Heller zu sabotieren (!). Fürsprecher des Petenten Dick Heller (es ging um das totale Besitzverbot von Faustfeuerwaffen in D.C. sowie die Unbrauchbarmachung von Langwaffen in den eigenen vier Wänden durch wahlweise zerlegtes Aufbewahren oder aber Blockiersystem) wurden bedrängt, keine schriftlichen Eingaben beim Verfassungsgericht zu machen, um die „langfristige nationale Strategie“ der Gruppierung nicht zu stören. Die NRA bestand darauf, lieber den Stadtrat von Washington zur Streichung des Verbots per Gesetzesnovelle zu bewegen, um „langfristige nationale Strategie“ keinen unnötigen Wind am Supreme Court zu machen. Das hätte (so unwahrscheinlich die Erfolgsaussichten dazu waren) freilich zur Folge gehabt, daß es nie einen höchsten Richterspruch in der Sache gegeben hätten. Dick Heller und sein Anwalt Alan Gura verweigerten sich folgerichtig dem Drängen der NRA, den Fall zurückzuziehen, es kam zu A. Scalias folgenreicher Urteilsbegründung, denn Heller wurde (wie auch McDonald) von der 2nd Amendment Foundation unterstützt und die NRA schloß sich dem dann nur widerwillig an, um nicht ganz das Gesicht zu verlieren.
Heller (2008): Waffenbesitz ist ein individuelles Recht jeder Person, kein kollektives der Bundesstaaten:
https://en.wikipedia.org/wiki/District_of_Columbia_v._Heller

McDonald (ergangen 2010, stellt fest: Das in Heller festgestellte individuelle Recht müssen nicht nur der Bund, sondern auch die Bundesstaaten achten):
https://en.wikipedia.org/wiki/McDonald_v._City_of_Chicago

Ironischerweise reduzierten sich nicht nur die Schußwaffentoten in Chicago erheblich, nachdem die Stadt ihre Gesetzgebung 2010 anpaßt, sondern die Verbrechen im allgemeinen gingen zurück.

Damit sehen sich die Verfechter eines liberalen Waffenrechts ganz einfach auf der richtigen Seite, zumal der SCOTUS die Gültigkeit des 200 Jahre alten 2nd Amendment auch für das 21. Jahrhundert bestätigte.

So, und um jetzt nach den Präliminarien endlich Deine Frage zu beantworten: hat sie natürlich nicht, denn Heller war Ex-Cop und sah es nicht ein, daß er in keine Kurzwaffe erwerben sollte, um sich eventuell gegen Verbrecher wehren zu können.

Und die Cops freuen sich immer, wenn sie Unterstützer aus der Mitte der Gesellschaft bekommen.

In der Tat ging die Verbrechenanzahl in New York nach dem Urteil schlagartig zurück, wohl weil die Verbrecher jetzt befürchten mußten, auf bewaffneten Widerstand zu stoßen.
Die Süddeutsche vermerkte (erinnerlich wohl 2011 oder 2012, ich weiß es nicht mehr) eine Tag ohne Verbrechen in NY (wohl eher einen Tag ohne registrierte Verbrechen).

Alles in allem ist es vertrackt, aber dennoch logisch, jedoch dermaßen irrsinnig in seiner Logik, daß ich umso besser ich die Dinge kenne, umso weniger in das Land of the free reisen möchte. Und sei es auch nur als Tourist: Nein, Danke!

Natürlich könnte man das 2nd Amendment ändern. Dazu bräuchte es „nur“ 38 von 50 Bundesstaaten.
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1546 am: 2. Juni 2020, 09:49:57 »
Ich traue unseren Innenministern durchaus zu, dann erst mal zu erforschen, was der Grund dafür ist.

Das "wir" bezog sich auf die öffentliche Meinung. Den Innenministern muß man zutrauen, es nicht soweit kommen zu lassen.
Das überproportional häufige Vorgehen der Polizei gegen Schwarze ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist Polizeigewalt überhaupt.

In den USA kommen als plausible Gründe in Frage:

...
- schlechte Ausbildung der Polizei in Sachen Deeskalation
- miserables Image der Polizei

Wer in der University "free men getting owned" eintippt, findet nicht nur die unbeschreibliche Dummheit der Protagonisten dokumentiert. Man erlebt auch Polizisten mit einer Engelsgeduld. Ob die sich wirklich so grundsätzlich anders verhalten, wenn sie nicht gefilmt werden ...
 
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Offline Grashalm

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1547 am: 2. Juni 2020, 10:10:17 »
Zitat
Prof. Gary Kleck  führte  eine  breite Untersuchung der NCVS Daten durch. Bei der Analyse eines Datensatzes mit 27.595 versuchten Gewaltverbrechen und 16 Typen von Schutzmaßnahmen, fand Kleck heraus, dass Widerstand mit einer Waffe das Risiko des Opfers stark herabsetzte, verletzt zu werden oder das Verbrechen zu vollenden.

Vor dem Hintergrund Frage ich mich, warum Deutschland noch nicht in Kriminalität versunken ist. Abgesehen von Polizeibeamten trägt hier so gut wie niemand eine Waffe offen.
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1548 am: 2. Juni 2020, 10:23:25 »
Vor dem Hintergrund Frage ich mich, warum Deutschland noch nicht in Kriminalität versunken ist.


Weil - wie dargestellt - die Bildung in Deutschland besser ist und die soziale Absicherung.

Das verhindert Gewalt und den Einsatz der in einer Anzahl von bis zu 40 Millionen (!) vorhandener illegalen Waffen.

Du darfst natürlich auch in Deutschland eine Waffe einsetzen, z.B. in Notwehr, es ist aber einfach seltener nötig.

Wenn Du grad zufällig eine Schußwaffe zur Hand hast, dann darfst Du die auch einsetzen:
„Doch ist der Angegriffene nicht gehalten, auf die Anwendung weniger gefährlicher Verteidigungsmittel zurückzugreifen, wenn deren Wirkung für die Abwehr zweifelhaft ist. Auf einen Kampf mit ungewissem Ausgang braucht er sich nicht einzulassen (BGH, Beschluss vom 16. April 1998 – 4 StR 114/98, NStZ 1998, 508 mwN).“
BGH 5 StR 421/18 vom 13. 9. 2018

Einigermaßen bekanntgeworden ist der Rentner, der in Hamburg einen Räuber erschoß:
https://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Hamburger-erschiesst-Einbrecher-_aid,1153132.htmrl

Die C96 hatte er illegal, dafür gab's dann den Standardtarif 9 Monate auf Bewährung, die Tötung selbst blieb straffrei.

Der Jäger im Sauerland, der einen Einbrecher erschoß, blieb auch straffrei, was die Tötung betrifft, eine Strafe erfolgte wegen der nicht korrekten Aufbewahrung der Waffe (Revolver unterm Kopfkissen wird nur im "Tatort" akzeptiert, nicht aber im wahren richtigen Leben)
https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/jaeger-erschiesst-einbrecher-und-soll-straffrei-bleiben-id209107325.html

Den berühmten Fall von Koblenz erklärt Dir der Vorsitzende Richter lieber selber:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/notwehr-strafrecht-fischer-im-recht



Natürlich gibt es auch bei der Autopsie wieder zwei Positionen:
Zitat
Anwälte der Familie von George Floyd haben einen Autopsiebericht vorgelegt, der vorläufigen Erkenntnissen der Behörden widerspricht und die Polizei schwer belastet. Unabhängige Gerichtsmediziner seien zu der Erkenntnis gekommen, dass Floyd bei dem brutalen Polizeieinsatz am Montag vergangener Woche in Minneapolis erstickt sei, teilte Anwalt Ben Crump am Montag mit. Der von den Anwälten mit Floyds Autopsie betraute Mediziner Michael Baden sagte: „Die Autopsie hat gezeigt, dass es keine Vorerkrankung gab, die zu seinem Tod geführt oder dazu beigetragen hat.“

Der offizielle Gerichtsmediziner hatte auf Grundlage vorläufiger Erkenntnisse Vorerkrankungen für Floyds Tod mitverantwortlich gemacht. Er ging davon aus, dass der 46-Jährige nicht erstickte. Bei dem Polizeieinsatz hatte einer von vier beteiligten Beamten Floyd fast neun Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt. Alle Bitten des Afroamerikaners, ihn atmen zu lassen, ignorierte er.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/anwaelte-von-george-floyds-familie-legen-autopsiebericht-vor-16796109.html
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1549 am: 2. Juni 2020, 10:30:58 »
Zitat
Prof. Gary Kleck  führte eine  breite Untersuchung der NCVS Daten durch. Bei der Analyse eines Datensatzes mit 27.595 versuchten Gewaltverbrechen und 16 Typen von Schutzmaßnahmen, fand Kleck heraus, dass Widerstand mit einer Waffe das Risiko des Opfers stark herabsetzte, verletzt zu werden oder das Verbrechen zu vollenden.

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1550 am: 2. Juni 2020, 10:42:40 »
Natürlich könnte man das 2nd Amendment ändern. Dazu bräuchte es „nur“ 38 von 50 Bundesstaaten.

Man muss es nur endlich so verstehen, wie es die Gründerväter gemeint haben…

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1551 am: 2. Juni 2020, 10:49:51 »
Eine meiner Fragen wäre, wer die Studie bezahlt hat ...


Verständlich, denn "Follow the money" ist ja auch eine der Kernforderungen unserer Kundschaft.

Die NRA war's jedenfalls nicht, die Anti-Waffen-Lobbies haben natürlich sofort versucht, eine Finanzierung durch die NRA nachzuweisen. Ist nicht gelungen, auch bei Lotts Buch "More Weapons less Crime" nicht (dessen erste Auflage war methodisch noch nicht so gut, aber ab der zweiten waren die Ergebnisse praktisch nicht mehr angreifbar).
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1552 am: 2. Juni 2020, 11:05:20 »
Vielleicht haben seine Berater ja festgestellt, dass ihn nur noch ein Bürgerkrieg und der folgende Schrei nach der harten Hand retten kann.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1553 am: 2. Juni 2020, 11:38:47 »
Nicht anders jetzt viele Demonstranten: Sie glauben, auf den Mord an Floyd ebenso große Gewalt üben zu sollen, um wieder Normalität herzustellen. Natürlich gibt es vereinzelte Stimmen, die zur Mäßigung aufrufen, wie die seines Sohnes. Aber die eben nur vereinzelt.

kurze Korrektur. Mordverdacht!

Meine zwei cent:

Wenn eine Gesellschaft reichhaltiger mit Waffen gesättigt, ist, steigt die Wahrscheinlichkeit einer solchen zu begegnen. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass Verbrecher bewaffnet sind, steigt, wie auch die Wahrscheinlichkeit, sie einzusetzen.  Also steigt das Risiko für die Polizei, erschossen zu werden. Also steigt die Gewaltbereitschaft der Polizei, um eine solche Situation zu verhindern.

Dazu dann die Gangkriminalität, und jeder Hispano oder Afroamerikaner ist automatisch unter Verdacht, ein bewaffnetes Gangmitglied zu sein. Weisse natürlich nicht, es geht ja nicht um Fakten, sondern um den ( nicht nur) in den USA auch heute noch präsenten Rassismus.

Der Film zu Floyd ist exemplarisch. Man hatte ihn schon an der Seite, man hatte ihn in Handschellen. Anstatt ihn ins Auto zu setzen, geht man über die halbe Kreuzung und tötet ihn dann auf der anderen Seite ( keine Überwachungskameras?).
Das ganze Verhalten der Polizei ergibt nach dem Zeitpunkt der  Festnahme auf den ersten Blick keinen Sinn.

P.S. Letztendlich sind die Waffengesetze vollkommen egal. Das Vorgehen der Polizei im Fall Floyd ist durch nichts zu rechtfertigen.

« Letzte Änderung: 2. Juni 2020, 11:40:49 von mork77 »
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1554 am: 2. Juni 2020, 12:13:51 »
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1555 am: 2. Juni 2020, 12:19:30 »
Ob die sich wirklich so grundsätzlich anders verhalten, wenn sie nicht gefilmt werden ...
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es auch als Weißbrot keine gute Idee ist, bei einer Polizeikontrolle in Texas Zielscheiben auf der Rückbank liegen zu haben.  :whistle:
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1556 am: 2. Juni 2020, 13:08:06 »
Ich sehe an den Waffengesetzen auch nicht wirklich die große Hauptursache. Auf den Demos wird ja bislang auch nur von einer Seite geschossen, dem Staat.

In den USA wird aber allgemein gewaltbereiter gedacht. Wer Mist baut und wo einbricht, wird umgelegt, das ist dort nicht umstritten. Man hört auch häufig von "red lines", wenn man die überschreitet, rechtfertigt das eben den Einsatz auch tödlicher Gewalt. So landet man auch konsequent bei der Todesstrafe, bei Geringschätzung sozialen Ausgleichs ("die hätten sich halt anstrengen sollen") usw.

In Europa denkt man da grundsätzlich anders. Hat Vor- und Nachteile, aber ich möchte in den USA nicht dauerhaft leben.

Und, @Gerichtsreporter , die Geduld mit den free man läuft da wesentlich weniger geduldig als bei uns ab. Der Sheriff diskutiert eine Weile rum, bestellt dann die Verstärkung, diskutiert solange weiter rum bis die Verstärkung da ist. Dann gibt's noch eine letzte Chance, danach wird die Scheibe eingeschlagen und der free man gewaltsam aus dem Fahrzeug geholt, verhaftet und wird dort dem Richter vorgeführt. Und das nur deswegen, weil sich der free men geweigert hat, seinen Führerschein vorzuzeigen. Spielt er sich dort weiter auf, bleibt er bis zur Verhandlung in Haft.

Hier dagegen würde schlimmstenfalls eine Verwarnung über 20 € geschrieben, wenn alles konsequent ignoriert wird, dauert es viele viele Monate, bis tatsächlich vollstreckt wird.

Wo ist die Geduld größer?
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1557 am: 2. Juni 2020, 13:25:18 »
Wenn eine Gesellschaft reichhaltiger mit Waffen gesättigt, ist, steigt die Wahrscheinlichkeit einer solchen zu begegnen. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass Verbrecher bewaffnet sind, steigt, wie auch die Wahrscheinlichkeit, sie einzusetzen.  Also steigt das Risiko für die Polizei, erschossen zu werden. Also steigt die Gewaltbereitschaft der Polizei, um eine solche Situation zu verhindern.

Schau mal in die Schweiz... und auch in diesem unserem Lande sind weit mehr Waffen im Umlauf, als man gemeinhin denkt: die Zahl der illegalen Schußwaffen in Deutschland wird auf ca. 20 Mio geschätzt.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1558 am: 2. Juni 2020, 13:29:48 »
Illegale Waffen pflegt man in der Regel nicht zu sehen.

Ansonsten spielt sicher die amerikanische Mentalität eine Rolle.
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1559 am: 2. Juni 2020, 15:14:42 »
...
Und, @Gerichtsreporter , die Geduld mit den free men läuft da wesentlich weniger geduldig als bei uns ab. Der Sheriff diskutiert eine Weile rum, bestellt dann die Verstärkung, diskutiert solange weiter rum bis die Verstärkung da ist. Dann gibt's noch eine letzte Chance, danach wird die Scheibe eingeschlagen, der free man gewaltsam aus dem Fahrzeug geholt, verhaftet und dem Richter vorgeführt. Und das nur deswegen, weil sich der free man geweigert hat, seinen Führerschein vorzuzeigen. ...

... anläßlich einer Geschwindigkeitsüberschreitung oder eines Parkverstoßes, bspw. Denn das, was die Cops da vorbrachten, war meistens nicht sonderlich weltbewegend. Eine Fahrerlaubnis kann freilich nur vorzeigen, wer auch eine hat. Nicht alle werden so verstrahlt sein, sich in den Knast zu setzen, nur um nicht in die Hosentasche greifen zu müssen.

 
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