Autor Thema: Donalds Antrittsrede  (Gelesen 235923 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1110 am: 6. April 2020, 09:29:47 »
Zitat
„Das Virus wird keine Chance gegen uns haben!“

(Trump am 11. März, als in den USA bereits 1215 Corona-Infizierte registriert wurden und sein Berater aus der Anti-Corona-Taskforce, der Immunologe Anthony Fauci, klargestellt hatte: „Die Dinge werden noch schlimmer werden. Unter dem Strich wird es noch schlimmer werden.“)



Es kann sich also nur um eine Falschmeldung handeln, wenn die WELT heute schreibt:

Zitat
Der US-Präsident bezeichnet das Coronavirus als "sehr harten Feind".

„Das wird unser Pearl-Harbor-Moment. Es wird im ganzen Land passieren"
Stand: 09:22 Uhr

US-Präsident Donald Trump bezeichnet das Coronavirus als „sehr harten Feind“ und fordert die Amerikaner auf, für medizinisches Personal zu beten. Leo Varadkar lässt sich in Irland als Arzt „reaktivieren“. Alle Entwicklungen im Liveticker.

US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner angesichts der verheerenden Corona-Epidemie aufgefordert, für Krankenschwestern und Ärzte zu beten. Die Mitarbeiter im Gesundheitswesens zögen jeden Tag trotz „enormer Gefahr“ gegen das Coronavirus „in den Krieg“, sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) im Weißen Haus vor Journalisten. „Es ist ein sehr harter Feind“, sagte Trump.

Der Präsident dankte ausdrücklich auch den Angestellten von Logistikunternehmen und Einzelhändlern, die die Versorgung im Land aufrecht erhielten. Mit Blick auf das bevorstehende Osterfest sagte Trump: „Ich würde darum bitten, dass alle Amerikaner beten für die heldenhaften Ärzte und Krankenschwestern, für die Lasterfahrer, für die Angestellten im Supermarkt und für alle, die in dieser Schlacht kämpfen.“
https://www.welt.de/vermischtes/live206935325/Corona-live-Das-wird-unser-Pearl-Harbor-Moment-Es-wird-im-ganzen-Land.html


Wie wär's denn mal, Geld und Ausrüstung für die Bundesstaaten zur Verfügung zu stellen, statt sich darüber zu mokieren, diese hätten im Vorfeld nicht genug getan? Das hilft doch jetzt keinem ...?


 :facepalm:
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1111 am: 6. April 2020, 09:45:14 »
wenn ich schon "fordert die Amerikaner auf, für medizinisches Personal zu beten" lese, entgleiten mir alle Gesichtszüge. Diese religiöse Beklopptheit und Gefühlsduselei ist echt zum Reinschlagen.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Offline kairo

Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1112 am: 6. April 2020, 10:25:04 »
Wie wär's denn mal, Geld und Ausrüstung für die Bundesstaaten zur Verfügung zu stellen, statt sich darüber zu mokieren, diese hätten im Vorfeld nicht genug getan?

Es behauptet ja auch keiner, die Bundesstaaten hätten nicht genug getan. Das waren nur die mit demokratischen Gouverneuren.
 

Offline hair mess

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1113 am: 6. April 2020, 10:27:38 »
Denen nimmt er die Hexenjagd mächtig übel.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 

Offline Rabenaas

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1114 am: 6. April 2020, 10:48:20 »
Diese religiöse Beklopptheit und Gefühlsduselei ist echt zum Reinschlagen.

Kommt im "bible belt" aber gut an. Und da sitzt eine verläßliche Wählerschaft.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1115 am: 6. April 2020, 11:07:38 »
ja, denn diese Typen sind ja noch dämlicher als Trump selbst. Hillbillies und Rednecks, die mehrheitlich nur in den Kategorien Waffen, Bibel und Fahne denken.
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1116 am: 6. April 2020, 11:23:30 »
Schön wärs, wenns so wäre. Dann könnte man sich als kultiviert-gebildeter Mitteleuropäer in seiner sozialen Hängematte gepflegt zurück lehnen und feingeistig über die Genialität der eigenen Vorfahren philosophieren, die so schlau waren, ihren Pöbel nach Übersee zu verschiffen ;)

Nein, Trump hat seine Mehrheit eben nicht allein aus diesen marginalisierten Gruppen gezogen. Hillbillies und Rednecks sind keine wahlentscheidende Gruppe. Trump hat es geschafft, signifikante Teile einer wohlhabenderen Mittelschicht anzusprechen. Diese teilt zwar auch Werte wie Religiösität, Nationalstolz und Libertäre Grundeinstellung, allerdings mit einem anderen Bildungshintergrund und anderer wirtschaftlicher "Macht". Trump hat von der evangelikalen Bewegung profitiert, wobei er selbst nun überhaupt kein Vorbild für diese Werte ist. Er profitiert, weil er wie die Evangelikalen GEGEN einen liberalen, pluralistischen Staat ist. Die Illusion, dass eine bestimmte Gruppe (egal ob ethnisch oder religiös definiert) die Hegemonie in den USA hat ist diesen unwahrscheinlichen Verbündeten lieber als handfeste ökonomisch/soziale Vorteile eines beginnenden Sozialstaates (siehe Obamacare, sie muss weg, weil von einem Schwarzen, aber Krankenversicherung hätten die Typen schon gern).
 
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Offline Rabenaas

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1117 am: 6. April 2020, 11:26:06 »
...noch dämlicher als Trump selbst.

Wenn er wirklich dämlich wäre, hätte er es kaum so weit gebracht. Man sollte ihn nicht unterschätzen!
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1118 am: 6. April 2020, 11:32:10 »
Es behauptet ja auch keiner, die Bundesstaaten hätten nicht genug getan. Das waren nur die mit demokratischen Gouverneuren.


Hm, meiner Einschätzung nach hat er das nicht gesagt. Zumindest hat er es so nicht gesagt. Doch, ich glaube er hat es so nicht gesagt. Das glaube ich wirklich! Er hat es, glaube ich, mehr allgemein gesagt, also, ich denke schon, er hat es allgemein gesagt.

Zitat
Dass in einer Pandemie die Preise für lebensrettende Maßnahmen in die Höhe getrieben werden, hat der Late-Night-Moderator Seth Meyers treffend als "Kapitalismus in seiner absolut schrecklichsten Form" bezeichnet. Aber Trump will den Markt entscheiden lassen, auch wenn deshalb Abertausende US-Bürger die Pandemie nicht überleben werden. Unbeeindruckt zweifelte er in seiner täglichen Pressekonferenz gestern den finanziellen Nutzen einer Massenproduktion von Beatmungsgeräten an: Diese wären dann schließlich in ein paar Monaten nur noch fünf Dollar wert. Und überhaupt, so Trump, sollen die Bundesstaaten doch selbst welche bauen: "Wir sind ein Backup", so der Präsident. "Wir sind kein Bestellservice." Worte aus dem Munde desselben Präsidenten, der sich noch vor nicht allzu langer Zeit damit brüstete, über so viel Macht und Entscheidungsgewalt zu verfügen, dass es sich die meisten Menschen gar nicht vorstellen könnten.
https://www.stern.de/politik/ausland/die-usa-zerfallen-vor-unseren-augen---kapitalismus-in-seiner-schrecklichsten-form--9210548.html

Das ist natürlich nur ein Beispiel, es ist nur ein Beispiel. Vielleicht hat er es ja so gemeint, wie Du geschrieben hast, das kann ja sein, aber gesagt, gesagt hat er es nicht, nein, ich glaube, er hat es nicht gesagt.


;)
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dtx

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1119 am: 6. April 2020, 11:49:06 »
Es kann sich also nur um eine Falschmeldung handeln, wenn die WELT heute schreibt:

Zitat
Der US-Präsident bezeichnet das Coronavirus als "sehr harten Feind".

... Die Mitarbeiter im Gesundheitswesens zögen jeden Tag trotz „enormer Gefahr“ gegen das Coronavirus „in den Krieg“, sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) im Weißen Haus vor Journalisten. „Es ist ein sehr harter Feind“, sagte Trump.
...


Sagen wir mal so: Übertrieben hat er damit ja nicht gerade. Wenn nicht Wahlkampf wäre, könnte man denken, er sei endlich in der Realität angekommen. Tatsächlich muß man sich aber fragen, welche Wertmaßstäbe Leute haben können, die so einem verkommenen Subjekt nachlaufen.

@Reichsschlafschaf

Ob Kushner die Staatsreserven gekauft hat?

https://www.stern.de/politik/ausland/trump-empfiehlt-ungetestetes-medikament-statt-beatmungsgeraeten---was-habt-ihr-zu-verlieren---9211854.html
« Letzte Änderung: 6. April 2020, 12:01:15 von dtx »
 

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1120 am: 6. April 2020, 11:51:04 »
Alles ein Beweis dafür, dass DT gar keine Vorstellung davon hat, was es bedeutet Präsident zu sein. Weder kann er integrierend wirken, also die Bundesstaaten zusammenhalten, noch kann er Entscheidungen auf diesem Level der Innenpolitik sachlich treffen. Wer sich in so einer Krise brüstet, enorme Einschaltquoten zu haben und dies als Beweis der eigenen Beliebtheit sieht...  :facepalm:

Wirklich interessant ist, was diese Politik für seine Wiederwahl und vor allem die Senatswahlen bedeutet. Denn noch haben die Republikaner im Senat die Mehrheit, aber die Kommentare Trumps können da echt fehlzünden... Und mit demokratischer Mehrheit in beiden Häusern wirds sehr sehr eng für Trump. Dann könnte sich ein Komitee des Repräsentantenhauses mal die Politik des Präsidenten in der Coronakrise ansehen.
 

Offline Grashalm

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1121 am: 6. April 2020, 12:04:26 »
...noch dämlicher als Trump selbst.

Wenn er wirklich dämlich wäre, hätte er es kaum so weit gebracht. Man sollte ihn nicht unterschätzen!

Mein Reden! Ich gehe auch davon aus, dass er mit einem ausgeklügelten Plan seine wie auch immer gearteten Ziel verfolgt. Auch wenn diese abstoßend sein mögen.

---

Was die Sache mit dem Kapitalismus angeht.

Ich lese in letzter Zeit des öfteren Kommentare, dass die derzeitige Situation nur daran liege, weil der Staat den Markt nicht richtig arbeiten lässt (Kopfschütteln).

Dieser Marktfetischismus scheint unter Ökonomen sehr weit verbreitet zu sein....
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1122 am: 6. April 2020, 12:35:45 »
Schön wärs, wenns so wäre. Dann könnte man sich als kultiviert-gebildeter Mitteleuropäer in seiner sozialen Hängematte gepflegt zurück lehnen und feingeistig über die Genialität der eigenen Vorfahren philosophieren, die so schlau waren, ihren Pöbel nach Übersee zu verschiffen ;)

Nein, Trump hat seine Mehrheit eben nicht allein aus diesen marginalisierten Gruppen gezogen. Hillbillies und Rednecks sind keine wahlentscheidende Gruppe. Trump hat es geschafft, signifikante Teile einer wohlhabenderen Mittelschicht anzusprechen. Diese teilt zwar auch Werte wie Religiösität, Nationalstolz und Libertäre Grundeinstellung, allerdings mit einem anderen Bildungshintergrund und anderer wirtschaftlicher "Macht". Trump hat von der evangelikalen Bewegung profitiert, wobei er selbst nun überhaupt kein Vorbild für diese Werte ist. Er profitiert, weil er wie die Evangelikalen GEGEN einen liberalen, pluralistischen Staat ist. Die Illusion, dass eine bestimmte Gruppe (egal ob ethnisch oder religiös definiert) die Hegemonie in den USA hat ist diesen unwahrscheinlichen Verbündeten lieber als handfeste ökonomisch/soziale Vorteile eines beginnenden Sozialstaates (siehe Obamacare, sie muss weg, weil von einem Schwarzen, aber Krankenversicherung hätten die Typen schon gern).


Jupp!
Die Bürger der USA sind nicht unbedingt verrückt oder wahnsinnig.
Sie sind halt ...  öh ... anders:

Zitat
Da der Präsident Irrtümer und Fehler niemals eingesteht, wird nun unter den Teppich gekehrt, was Trump im Januar und Februar von sich gab.

Sein wissenschaftlicher Berater Dr. Anthony Fauci, der wiederholt falsche Aussagen Trumps zur Coronakrise korrigiert hat und seit seinem Einsatz bei der Aids-Epidemie in den 80er-Jahren Heldenstatus geniesst, erhielt am Mittwoch verstärkten Personenschutz. Für Hardcore-Fans des Präsidenten ist Dr. Fauci das Gesicht des «Deep State» und mithin ein Feind. Dass er den Präsidenten mehrmals vor sich selber bewahrt hat, wird als Insubordination und Versuch ausgelegt, Trump zu Fall zu bringen.
Spoiler
Corona-Epidemie in den USATrumps historische Fehleinschätzung

Noch immer fehlt es den USA an einer nationalen Strategie gegen das Coronavirus. Präsident Donald Trump beschönigt derweil seine Worte.
Martin Kilian Washington

Publiziert am 03. April 2020 um 10:56 Uhr

Die Pocken breiteten sich aus, zuerst in Oklahoma City und von dort ins Land. Die amerikanische Gesellschaft implodierte, die Wirtschaft brach zusammen, das Gesundheitswesen gleichfalls. Die Politik agierte hilflos schon deshalb, weil sie die Katastrophe völlig unvorbereitet traf.

Das waren die Ergebnisse eines Planspiels namens «Dunkler Winter», das in Washington im Sommer 2001 veranstaltet und nach nur anderthalb Tagen abgebrochen wurde. «Ein terroristischer Bombenanschlag wäre viel einfacher gewesen», bemerkte später Senator Sam Nunn, der bei dem Planspiel die Rolle des US-Präsidenten gespielt hatte.

Unzureichende Hilfe aus Washington

Nun ist der Ernstfall des «Dunklen Winters» eingetreten, die Coronavirus-Pandemie beleuchtet wie damals das Planspiel das Versagen amerikanischer Institutionen und Instanzen. Derweil das Pentagon über Jahre derart gemästet wurde, dass es sogar den Generälen bisweilen zu viel wurde, trocknete der öffentliche Gesundheitssektor aus.

Und während andere Nationen eine nationale Strategie bei der Bekämpfung von Covid-19 verfolgen, sind Bundesstaaten, Kommunen und Landkreise weitgehend auf sich gestellt und erhalten unzureichende Hilfe aus Washington. Der Föderalismus entpuppt sich als Hindernis, Staaten und sogar Landkreise entscheiden über Ausgangsbeschränkungen und Quarantäne, das Virus aber kennt solche Grenzen nicht.

In Texas wurden Beschränkungen beispielsweise erst am Mittwoch eingeführt, auch sind Kirchen davon ausgenommen, sofern sie freiwillig bei den Gottesdiensten Mindestabstände einhalten. Gerade evangelikale Kirchen aber, die zum Kern von Donald Trumps Basis zählen, bezweifeln mancherorts noch immer die Bedrohung durch das Virus.

Zentrale Koordinierung fehlt

Manche Gouverneure wie New Yorks Andrew Cuomo oder Ohios Mike DeWine handeln umsichtig und nachvollziehbar, andere wie Georgias Brian Kemp oder Mississippis Tate Reeves haben die Bedrohung viel zu spät erkannt. Da es an einer zentralen Koordinierung fehlt, prallen die Staaten zudem beim Kauf notwendiger Schutzausrüstungen aufeinander und treiben ungewollt die Preise für Atemschutzmasken und dergleichen hoch.

Weil die Regierung Trump im Gegensatz zu anderen Ländern keine Exportkontrollen für medizinische Ausrüstungen eingeführt hat, wurden noch zu Beginn dieser Woche dringend benötigte Güter von US-Firmen nach Europa und Asien exportiert. Die nationale Reserve an Atemschutzmasken, Beatmungsgeräten und Schutzanzügen ist inzwischen fast erschöpft. Tausende Beatmungsgeräte aus dieser Reserve funktionieren nicht, weil die Trump-Administration Verträge für ihre Instandhaltung im Sommer 2019 auslaufen liess.

Die Coronakrise wirft zudem ein helles Licht auf die Ausbeutungspraktiken der «Gig Economy» und auf die Zustände in der Logistikbranche. Viele Gig-Arbeitende werden kein Arbeitslosengeld bekommen, in den Lagerhäusern von Amazon und anderen Online-Anbietern sowie bei Beschäftigten des Online-Lieferdienstes Instacart kommt es zu spontanen Streiks wegen ungenügender Schutzvorkehrungen gegen den Erreger.

    «Ich glaube nicht, dass der Präsident jemals die Bedrohung durch das Coronavirus verniedlicht hat.»
    Vizepräsident Mike Pence

In den riesigen Schlachthäusern der Präriestaaten verlangen Arbeitende, oftmals Migranten aus Zentralamerika und Mexiko, grössere Sicherheitsabstände, was jedoch die Arbeitsabläufe verlangsamen würde. Unternehmen mit mehr als 500 Angestellten sind von der jüngst vom Kongress verabschiedeten Karenzpflicht ausgenommen, die «New York Times» schätzt, dass lediglich ein Fünftel amerikanischer Arbeitender Anspruch auf Krankenurlaub hat.

Und mitten im Coronavirus-Horror strich das Gesundheitsunternehmen Alteon Health, im Besitz von privatem Beteiligungskapital, soziale Nebenleistungen für 1700 Ärzte in den Notaufnahmen von Krankenhäusern. Einige Mitarbeiter des Unternehmens, die bislang fest angestellt waren, erhalten künftig Stundenlöhne.
Unter den Teppich gekehrt

In Washington scheint Donald Trump unterdessen den Ernst der Lage erkannt zu haben. Doch schon wird versucht, die jüngste Geschichte umzuschreiben. «Ich glaube nicht, dass der Präsident jemals die Bedrohung durch das Coronavirus verniedlicht hat», log Vizepräsident Mike Pence am Mittwoch. Da der Präsident Irrtümer und Fehler niemals eingesteht, wird nun unter den Teppich gekehrt, was Trump im Januar und Februar von sich gab.

Sein wissenschaftlicher Berater Dr. Anthony Fauci, der wiederholt falsche Aussagen Trumps zur Coronakrise korrigiert hat und seit seinem Einsatz bei der Aids-Epidemie in den 80er-Jahren Heldenstatus geniesst, erhielt am Mittwoch verstärkten Personenschutz. Für Hardcore-Fans des Präsidenten ist Dr. Fauci das Gesicht des «Deep State» und mithin ein Feind. Dass er den Präsidenten mehrmals vor sich selber bewahrt hat, wird als Insubordination und Versuch ausgelegt, Trump zu Fall zu bringen.

«Wir haben das sehr gut unter Kontrolle», hatte der Präsident im Januar behauptet. Der Satz wird sich dereinst zu zwei historisch gewordenen Fehleinschätzungen amerikanischer Präsidenten gesellen: «Wohlstand ist nur um die Ecke», erklärte Herbert Hoover während der Grossen Depression, das «Licht am Ende des Tunnels» gewahrte Lyndon Johnson auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs.
[close]
https://www.tagesanzeiger.ch/trumps-historische-fehleinschaetzung-962507509444
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1123 am: 6. April 2020, 12:55:35 »
Also wenn die Demokraten das nicht in Dauerschleifenspots während des Wahlkampfs ihm immer wieder um die Ohren prügeln, verdienen sie es zu verlieren
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Offline SchlafSchaf

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