Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 164339 mal)

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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2520 am: 15. Oktober 2020, 11:47:13 »
Ein nettes Gimmick, löst das Problem aber nicht wirklich. Wikipedia zufolge beschränke sich das Privileg auf die Stadt Brügge und zudem auf 50 Boote.

 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2521 am: 15. Oktober 2020, 13:21:38 »
steht aber vermutlich nicht drin wie gross die Boote sein dürfen...
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2522 am: 15. Oktober 2020, 14:48:15 »
Die Frage ist doch, wie das Privileg formuliert ist. Hatte Brügge damals exakt 50 Fischer, so daß man das als persönliches und vererbbares Privileg betrachten könnte oder war die Zahl 50 nur eine Art Kostendeckel?

Zitat
...
Der Clou an der Sache ist, dass sich direkt nach der Wiederentdeckung dieses historischen Dokuments ein Schöffe, also ein Stadtverordneter von Brügge auf ein Fischerboot begab, um in britisches Hoheitsgewässer einzufahren. Dies mit dem Ziel, sich dort festnehmen zu lassen, um einen Prozess zu provozieren. Damit sollte sichergestellt werden, dass dieses historische Gültigkeit hat.

Ein Prozess fand damals nicht statt, wohl auch, weil Mitarbeiter des damaligen britischen Fischereiministers diesem davon abgeraten hatten, einen Prozess zu führen. Aus später freigegebenen britischen Dokumenten ist ersichtlich, dass man schon damals in London befürchtete, dass das Privileg von 1666 rechtlich gültig ist. Fischereiministerin Crevits sagte dazu gegenüber VRT NWS: „Wir haben derzeit eine Flotte von 67 Fischerbooten, also könnte dieses Privileg die Lage unserer Fischer etwas entspannen.“

...

https://www.vrt.be/vrtnws/de/2020/10/12/brexit-und-der-fischereistreit-flandern-fuehrt-ein-privileg-von/
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2523 am: 15. Oktober 2020, 17:05:13 »
Hat nix mit Common Law zu tun, auch nix mit Seerecht, das ist halt ein internationaler Vertrag.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2524 am: 17. Oktober 2020, 15:21:43 »
So langsam wird's teurer:

Zitat
Die amerikanische Ratingagentur bewertet die langfristigen Schulden des Vereinigten Königreichs nun mit der Note „Aa3“. Den Ausblick für das Rating schätzt die Agentur als stabil ein.

Die amerikanische Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit Großbritanniens angesichts des Brexits und der Corona-Krise um eine Stufe gesenkt. Moody’s bewertet die langfristigen Schulden des Vereinigten Königreichs nun mit der Note „Aa3“ (zuvor „Aa2“), wie die Ratingagentur am Freitagabend in Paris mitteilte.

Gründe seien vor allem die nachlassende wirtschaftliche Stärke, seit die Agentur die Bonitätsnote ab August 2017 auf eine Abstufung geprüft habe, hieß es – unter anderem hätten sich die Aussichten durch den Brexit und durch die Unfähigkeit, ein Handelsabkommen mit der EU zu schließen, verschlimmert. Auch die Covid-19-Pandemie dürfte ihre Spuren hinterlassen.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/moody-s-senkt-kreditwuerdigkeit-von-grossbritannien-17006474.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2525 am: 18. Oktober 2020, 00:52:39 »
Bis Bobbele den Erdowahn eingeholt hat, wird Thames Water noch etliches aus seinen maroden Leitungen versickern lassen.





Kurt Marti zum Brexit:

Wo chiemte mer hi
wenn alli seite
wo chiemte mer hi
und niemer giengti
fur einisch z'luege
wohi dass me chiem
we me gieng.


Zum Glück gehen die Briten nachschauen und nicht wir.

 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2526 am: 18. Oktober 2020, 10:14:30 »
Das gibt es auf bairsch auch.
War es Helmut  Zöpfl?
Zitat
Wo gangert ma hi?

Wenn se oi bangertn
wo ma woi hi glangertn
wenn ma oi weg gangertn,
und so nimma weg gangertn?

Wei koana mehr gangert,
ma grad no rumhangert,
ma nix mehr dalangert,
so dass nimma langert.

Ich versuche eine Übersetzung, die zeigt, wie kurz doch das bairische ist.

Zitat
Wie wäre unsere Zukunft?
Wenn alle Angst hätten (wenn sich alle bangen würden),
wo wir wohl hinkämen,
wenn wir alle weg gingen,
und aus diesem Grund keiner mehr weg gänge.

Weil keiner mehr gehen würde,
würden alle nur noch herumhängen,
und man würde nichts mehr erreichen,
so dass nicht mehr genug da seine wird.

Es ist jetzt nicht so viel länger geworden, es fehlen aber viele Zwischentöne, die das Bairische bietet.






 
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2527 am: 19. Oktober 2020, 18:08:41 »
Zitat
London glaubt nicht mehr an Brexit-Handelspakt

spiegel.de am 19.10.2020

Ich schon lange nicht...  ::)
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Grashalm

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2528 am: 19. Oktober 2020, 18:13:37 »
Na dann bin ich ja Mal gespannt, wie der Aufschlag auf die harte Realität aussehen wird.
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Offline No_DR

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2529 am: 19. Oktober 2020, 18:14:45 »
Johnson der Rosinenpicker.
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Offline Grashalm

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2530 am: 19. Oktober 2020, 18:29:32 »
Ich hatte mal ein Interview mit dem ehemaligen britischen Botschafter in Dtl. gelesen, der sich ziemlich darüber beklagt hatte, dass das mit dem Vorwurf der Rosinenpikerei usw. gar nicht stimmen würde. Leider finde ich es nicht mehr, sonst würde ich es hier Mal reinstellen.
Vom SchlafSchaf gefressen.
 

Offline No_DR

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2531 am: 19. Oktober 2020, 18:31:45 »
Ich las mal, dass viele EU-Staaten die Sektkorken knallen lassen, wenn die Briten raus sind. Die haben doch die ganze Zeit immer wieder ihr eigenes Süppchen kochen wollen. Weiß aber nicht mehr wo ich das gelesen habe. Kann auch ein Bericht im TV gewesen sein.
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2532 am: 19. Oktober 2020, 19:17:48 »
Ich las mal, dass viele EU-Staaten die Sektkorken knallen lassen, wenn die Briten raus sind

Nur, wenn sie unvernünftig sind.
Mit Vernunft und kühlem Kopf betrachtet, verlieren alle beim Brexit.

Eigensinn, Häme und nationalistisches Auftreten haben stets nur kurze Zeit Vorteile gebracht, aber noch nie auf lange Sicht.



Zitat
BREXIT-VERHANDLUNGEN:
Fünf vor Zwölf in London

EIN KOMMENTAR VON KLAUS-DIETER FRANKENBERGER-AKTUALISIERT AM 19.10.2020-18:17

Wenn Donald Trump abgewählt wird, kann Boris Johnson die Hoffnung auf ein komfortables Handelsabkommen mit Amerika nach dem Brexit begraben. Schlägt dann doch noch die Stunde der Vernunft?
Spoiler
Ob das Vereinigte Königreich ohne Folgeabkommen die EU verlässt, hängt vielleicht auch, vielleicht sogar in nicht geringem Maße, vom Ausgang der amerikanischen Präsidentenwahl ab. Denn sollte der Demokrat Biden im Weißen Haus einziehen, dann hätte der britische Premierminister nicht nur seinen amerikanischen Patron und Brexit-Freund Trump verloren. Fürs erste könnte er sich auch ein Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten abschminken. London stünde da, wo es vor Jahren schon Obama eingeordnet hatte: am Ende der Schlange. Für Biden, der sich überdies Sorgen um den irischen Frieden macht, hätte ein Abkommen mit der EU in jedem Fall Vorrang. Britanniens Rückkehr als globale Macht fiele dann erst einmal ins Wasser, zumindest weniger glorreich aus als erträumt.

Im Falle eines Regierungswechsels in Washington hätte also die Regierung Johnson Anlass, einen No-Deal-Brexit zu überdenken, auf den sie jetzt die Wirtschaft des Landes vorzubereiten sucht, und für den sie schon mal prophylaktisch der EU, wenig überraschend, die Schuld gegeben hat. Ein Last-Minute-Freihandelsabkommen mit der EU wäre schwierig, aber doch machbar.

Immer mehr Unternehmen sehen einer handelspolitischen Nulllösung mit Grauen entgegen; anglikanische Kirchenleute sehen in Bestimmungen des heimischen Binnenmarktgesetzes eine Gefahr für Frieden und Demokratie. Das sind keine Spinner, sondern Mahner, Vernunft walten zu lassen.
[close]
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kommentar-zum-drohenden-harten-brexit-fuenf-vor-zwoelf-in-london-17009693.html


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« Letzte Änderung: 19. Oktober 2020, 19:23:37 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2533 am: 19. Oktober 2020, 20:07:48 »
Bleiben wir doch mal bei den Fakten.

Dann frag mal jemanden, der sich damit auskennt, was er von Hypothese des Menschen mit "Vernunft und kühlem Kopf" hält.  ;D
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
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P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 

dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #2534 am: 19. Oktober 2020, 23:36:15 »

Zitat
BREXIT-VERHANDLUNGEN:
Fünf vor Zwölf in London

EIN KOMMENTAR VON KLAUS-DIETER FRANKENBERGER - AKTUALISIERT AM 19.10.2020-18:17

Wenn Donald Trump abgewählt wird, kann Boris Johnson die Hoffnung auf ein komfortables Handelsabkommen mit Amerika nach dem Brexit begraben. ...
...
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kommentar-zum-drohenden-harten-brexit-fuenf-vor-zwoelf-in-london-17009693.html


Und wenn Trump Präsident bleibt, dann auch.




Zitat

chris muskett
vor 29 Minuten
The type of people who believe boris had a oven ready deal also send money to Nigerian princes.

Zitat

Mauri Ristola
vor 1 Stunde
What is the difference between No Deal and an Australia-style Deal?

...

Chris Wood
vor 49 Minuten
UK economy is certainly going down under....







Zitat
...
May told the Commons that “the government appears resigned to the prospect of no deal, yet one area which they should not be resigned to the prospect of no deal is in security”.

She noted that neither Gove, in his update to the house on Monday, nor Boris Johnson, in his letter to parliamentarians on Friday, had mentioned security in recent statements.

“Will [Gove] confirm that if the UK walks away with no deal then our police and law enforcement agencies will no longer have the necessary access to databases, such as PNR (passenger name records), in order to continue to identify and catch criminals and potential terrorists in order to keep us safe?”

Gove said “significant progress” has been made over security cooperation, but added that in the case of a second tool at the disposal of police – the Schengen Information System 2 (SIS2) – the EU was demanding a role for the European court of justice in the event of disputes, which the UK “cannot accept”.

https://www.theguardian.com/politics/2020/oct/19/utter-rubbish-theresa-may-incredulous-at-michael-goves-brexit-claims

Zitat
UK refuses to restart Brexit talks despite EU accepting its demands

No 10 unmoved even after Barnier’s offer prompts Gove to make U-turn at dispatch box

...

Zitat
...
The government’s final response once Gove had left the chamber caused some bemusement in Brussels. Both the German chancellor, Angela Merkel, and the French president, Emmanuel Macron, had said on Friday that they were willing to compromise on the most contentious issues of domestic subsidy control and EU access to British fishing waters.

EU sources suggested that Downing Street simply felt unable to reverse Johnson’s suspension of the talks so quickly.

...

https://www.theguardian.com/politics/2020/oct/19/brexit-gove-praises-constructive-move-as-eu-agrees-to-intensify-talks
« Letzte Änderung: 20. Oktober 2020, 00:48:24 von dtx »