Der zweite Teil ist für Wittenberger interessant.
Es ist schade, dass Herr Fitzek nicht über die Disko Kosmos redet. Das hätte mich interessiert. Alles andere ist zumindest mir bekannt, nichts Neues dabei. Im Grunde haben ihn alle Arbeitgeber rausgeworfen, weil er sich nicht unterordnet. Das aber schon zu sozialistischen Zeiten zu schaffen nötigt mir Respekt ab: Wer das im Sozialismus schaffte (Politik/Opposition schließen wir da aus) war ein echter Querulant: Das ging im Grunde sonst nicht.
Es tauchen Vokabeln auf, die sich nur regional erschließen, das erkläre ich gern:
Der Onkel in Boßdorf: Kleines Dorf an der Landesgrenze zu Brandenburg. Die Kneipe hat einen Saal, der wohl zu DDR-Zeiten gebaut wurde.
Die erwähnte "Preisklasse 1": In der DDR hatten Gaststätten sogenannte Preisgruppen: 1, 2, 3, S. Damit war definiert, dass in Preisklasse 3 das Schnitzel mit Kartoffeln und Erbsen DDR-weit den gleichen Preis hatte. Preisklasse 1 war eine Kneipe mit Bier und Bockwurst.
Womit wir beim Kulturhaus "Hermann Kürscher" wären, Trägerbetrieb war VEB Wittol. Vor dem Krieg übrigens Marktführer, falls Sidol jemandem etwas sagt. Das Kürschner war im Grunde ein Veranstaltungssaal, durchaus städtisches Niveau. Aber da war keine Gaststätte, die Preisklasse 1 erklärt sich dadurch, dass dort eine kleine Küche war, da wurden Bockwürste gekocht. Mit heutigen Begriffen: Saal mit Catering-Möglichkeit. Und wenn Catering nicht war, gab es Bockwurst mit Brötchen. Dort ist also Herr Fitzek über den Kochtresen gesprungen und hat Leute herausgetragen - logisch: Dort fanden Diskos statt. Wichtig ist etwas bisher nicht erzähltes: Das war vor der Wende, Herr Fitzek hat diese Kündigungen alle vor der Wende "geschafft"! Rein örtlich: Dessauer Straße, heute abgerissen und neu bebaut: Hunde-Netto.
Der Herr Schwimmeister.
Er redet über das Schloß Pretzsch an der Elbe. Der Bildungsbürger weiß, dass August der Starke seine einzige legitime Frau dort entsorgte. Allerdings zu Bedingungen, von denen Gräfin Cosel später auf Burg Stolpen nur träumen konnte. Das war zu DDR-Zeiten und ist auch heute ein Kinderheim. Im Park baute die DDR ein Hallenbad, auch das ist noch da. Man kann der DDR nun vieles vorwerfen, durchaus auch bei dem Thema Kinderheime. Meist zu Recht, manchmal weniger zu Recht. Bei Pretzsch tendiert es zu "war ansich ok", gleichwohl gibt es im Internet eine Opfergruppe. Diese gründete übrigens Kastius, der Typ, der in diesem Forum auch schon Erwähnung fand - wie kurz die Wege doch sind. Aber wenn Herr Fitzek nun behauptet, dass er dort Kinder erzogen habe: Da hat die DDR nun nicht jeden Dödel herangelassen.
Die Peggy. Vielleicht mag jemand anders zu diesem Thema schreiben.
Es gibt eine schöne Sequenz: Da wird er sinngemäß gefragt ob er kochen kann. Und der König spricht, dass man so Frauen rum kriegt. Das ist nicht das Schöne. Das Schöne ist, dass man sehen kann, was in seinem Kopf passiert: Er wird in im Gesicht rot. Herrlich.
Und der allseits unbeliebte Herr Bielig vom Ordnungsamt wird auch erwähnt: Hier im Forum ist er Projektionsfläche für allerlei Vorurteile einiger Forenteilnehmer: Der faule Beamte, der auch noch feige ist. Der nichts gelernt hat, der wohl nach oben geschoben wurde in diesem Osten. Und er abgeschoben wird zu dem völlig undeutenden Posten des Küsters der Schloßkirche Wittenberg, so sind sie, diese Ossis. So verstehe ich jedenfalls einige Beiträge in diesem Forum.
Nun lernen wir, dass auch der Herr Fitzek den Herrn Bielig so gar nicht mag. Der Bielig hört ja nichtmal zu. Erst habe er und dann doch nicht. Die schlauen Kinder verstehen, warum Herr Fitzek den Herrn Bielig so ausdrücklich erwähnt. Die anderen Kinder dürfen im Sandkasten weiterspielen.