Dass der Rundfunkbeitrag (eine Rundfunkgebühr gibt es in Deutschland nicht mehr) als "Einstiegsdroge" ins RDtum dienen kann, mag sein. Dennoch halte ich dies nicht für ein bedeutsames Argument gegen den Rundfunkbeitrag und seine gegenwärtige Ausgestaltung. Denn erstens zeigen sich unter den Gegnern des Rundfunkbeitrags sehr unterschiedliche Gruppen: Neben schlichten Zahlungsverweigerern und eben RD gibt es z. B. auch Leute, die einen mehr oder weniger "kreativen" Umgang mit diesem Beitrag zeigen, etwa in gesetzlicher Währung, d. h. Bargeld zahlen wollen, oder auch Leute, die wie Sixt den Rechtsweg beschritten haben oder aber auf politischem Weg auf eine Änderung hinarbeiten. Die überwiegende Mehrheit zahlt einfach. Ein solcher Beitrag kann also sehr verschiedene Reaktionen auslösen und führt nicht zwingend ins RDtum. Zweitens gibt es eine Unzahl weiterer "Einstiegsdrogen" ins RDtum, eigentlich alles, was irgendwie dem Einzelnen etwas abverlangt - und beileibe nicht nur finanziell. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit waren solche RD-Einstiegsdrogen z. B. auch: Beiträge zu Pflichtversicherungen (Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung, Fahrzeug-Haftpflichtversicherung), Gebühren für staatliche Leistungen wie KFZ-Zulassung, verpflichtende Prüfungen beim TÜV, Steuern aller Art, Rentenversicherungsbeiträge, Kammerbeiträge, Gebühren für Wasser, Gas, Strom, Abwasser, Kehrichtentsorgung, Grundeigentümerbeiträge, Geldstrafen, aber auch die staatliche Durchsetzung privatrechtlicher Ansprüche wie Mieten, Kreditzinsen u. dgl., Entzug oder Verweigerung von Bewilligungen wie Führerschein, Baugenehmigung, Waffenbesitzkarte, Waffenschein usw. Wenn es ein tragfähiges Argument wäre, solche oder andere Regelungen deswegen zu ändern, weil sie einigen Leuten als "Einstiegsdroge" ins RDtum dienen, gäbe es wohl kaum etwas, was nicht schlicht ersatzlos aufgehoben werden müsste. Viele RD lehnen den Staat ja auch insgesamt ab und nicht nur einzelne seiner Einrichtungen oder Regelungen.