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Zum rechten Aufreger erkoren wurde nämlich die sächsische Justizministerin Katja Meier von den Grünen, die im Alter von 16 Jahren in einer Punkband den Bass spielte. Textzeile des Anstoßes: „Advent, Advent – ein Bulle brennt, erst eins, dann zwei, dann drei.“ Darauf hat sich die AfD natürlich sofort gestürzt und mit den – übrigens nach wie vor nicht eindeutig geklärten – Vorkommnissen in der Silvester-Nacht in Leipzig-Connewitz in Kontext gestellt.
Die AfD greift Katja Meier an
„Wer es jemals in seinem Leben toll fand, dass Polizisten brennen, kann die Justiz nicht anführen“, erklärte Wippel, um gleichsam den Rücktritt von Meier zu fordern. Die hatte ihre Vergangenheit nie verheimlicht, jedoch geäußert, „nicht alle Texte, zu denen ich mit 16 Jahren Bass gespielt habe“, 20 Jahre später inhaltlich zu teilen.
Hierzu sei angemerkt, dass in den 80er/90er Jahren mehrere Versionen dieses Liedchens kursierten. Beliebt war beispielsweise in diversen Kreisen auch „Advent, Advent, ein Punker brennt ...“ . Eine weitere, sehr verbreitete Variante: „Advent, Advent, ein Popper brennt“. Die Nazi-Version dürfte es auch gegeben haben.
AfD-Mann Wippel und islamistische Attentate
Womit ich die generelle Geschmacklosigkeit explizit nicht leugnen möchte, jedoch einordnen in eine allgemeine, seinerzeit ziemlich hippe diesbezügliche musikalische Verwahrlosung. Mal ganz abgesehen davon, dass Meier die Zeilen weder selbst getextet noch gesungen hat.
„Unsere Bundeskanzlerin hat uns hier eine Suppe eingebrockt. Eine Suppe, die niemand bestellt hat, nach dem Rezept ‚Wir schaffen das‘. Das ist ein bisschen einfach. Und nun haben wir die Quittung bekommen, jetzt auch in Deutschland erstmalig mit den Anschlägen in Bayern und Baden-Württemberg. Leider hat es nicht die Verantwortlichen dieser Politik getroffen“ - wer hier Politikern den Tod wünscht, ist hingegen überliefert und auch keine „Jugendsünde“, weil von 2016. Das war Sebastian Wippel.
AfD und Extremismus
Aber bei ihm müssen wir gar nicht verharren. Die Bezüge, personellen Überschneidungen etc. mit der extremen Rechten sind bekannt, belegt, kommuniziert. Wie peinlich ist dann so ein durchschaubarer Vorstoß, die existierende Gefahr von rechts nach links umzumogeln, weil eine Politikerin mal in einer Punkband gespielt hat?
Die AfD hat genug Gründe, sich in Sachen Extremismus mit sich selbst zu beschäftigen. Insbesondere die Damen und Herren in Sachsen.