Autor Thema: Die AfD hat sich endgültig für eine Aufnahme in unseren Kundenkreis qualifiziert  (Gelesen 463964 mal)

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Offline Gutemine

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Ich hab auch noch einen...oder zwei....  ;)

Man könnte sagen: Mit deutschem Diplomatenpass in Russlands Auftrag.  ;D

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AfD-Abgeordnete nutzen Diplomatenpässe für Krim-Besuch

CDU-Politiker rügt "schamloses" Verhalten und fordert Entzug der Reisedokumente - vor 6 Stunden

BERLIN - Drei AfD-Abgeordnete statten der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim einen Besuch ab. Ihren Trip deklarieren sie als Privatreise, nutzen aber dennoch ihre Diplomatenpässe. "Die AfD-Abgeordneten missbrauchen schamlos ihre parlamentarischen Freiheiten", kritisiert nun ein CDU-Politiker - und fordert Konsequenzen.

Drei AfD-Abgeordnete haben nach einem Medienbericht bei einem Besuch eines Wirtschaftsforums auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim im April zur Einreise ihren Diplomatenpass genutzt. Dabei hieß es offiziell, dass es sich um eine Privatreise handelte, berichtet die Bild-Zeitung. Der AfD-Politiker Udo Hemmelgarn bestätigte der Zeitung: "Ich bin ohne Visum eingereist und habe bei Ein- und Ausreise meinen Diplomatenpass benutzt." Auch zwei weitere AfD-Abgeordnete sind nach Bild-Informationen mit ihrem Diplomatenpass eingereist.

Damit könnten sie nach Angaben der Zeitung gegen die deutsche Verwaltungsvorschrift für Amtsträger verstoßen haben. Diese lege fest, dass amtliche Pässe nur zur Wahrnehmung dienstlicher Aufgaben außerhalb des Geltungsbereichs des Passgesetzes ausgestellt werden - aber eben nicht für Privatreisen.
"Zynisches Selbstverständnis"

"Es liegt in den Händen des Auswärtigen Amts, den Entzug der Diplomatenpässe zu prüfen", sagte der Obmann der Unionsfraktion im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, Roderich Kiesewetter (CDU), dem Handelsblatt. "Die AfD-Abgeordneten missbrauchen schamlos ihre parlamentarischen Freiheiten und legen damit ihr zynisches Selbstverständnis offen."

Der AfD ist mehrfach eine problematische Nähe zu Russland vorgeworfen worden. Bereits im vergangenen Jahr hatten fünf AfD-Abgeordnete an dem Wirtschaftsforum auf der Krim teilgenommen. Die ukrainische Halbinsel war 2014 von Russland vereinnahmt worden. Während die EU von einer völkerrechtswidrigen Annexion spricht, beruft sich Russland auf einen völkerrechtlich nicht anerkannten Volksentscheid der Krim-Bewohner.
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https://www.nordbayern.de/politik/afd-abgeordnete-nutzen-diplomatenpasse-fur-krim-besuch-1.8939709
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Und dann war da noch der Superpolitiker Hütter, der einen ganz erheblichen Knick in der Optik hat. Aber: Dresden, Berlin, Mannheim, Stuttgart, Frankfurt oder München. Sieht doch alles irgendwie gleich aus.  ;D

Wobei grundsätzlich unklar ist, woher das Bild überhaupt stammt.

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AfD-Mann „verwechselt“ Dresden mit Berlin

Mit seiner Suche nach dem Maxim-Gorki-Park sorgte der Abgeordnete Carsten Hütter vor Jahren für Erheiterung. Nun liegt er wieder etwas daneben.

 2 Min. Lesedauer

Der Landtagsabgeordnete Carsten Hütter hat erneut eine gewisse Geografie-Schwäche an den Tag gelegt. Am Freitag veröffentlichte der AfD-Politiker auf Twitter, Facebook und seiner Homepage eine Meldung, die eine in Dresden stattfindende "Fridays for Future"-Demonstration thematisiert. Hütter bezeichnete die Tausenden Teilnehmer darin als „Greta-Sekte“ und fügte seinen mit Smileys geschmückten Worten ein Foto bei.

Das allerdings zeigt nicht etwa die Demo in Dresden, sondern vermutlich protestierende Schüler in Berlin. Dabei hätte sich Hütter schnell informieren können – bei seinen Berliner Parteikollegen: Das Bild wurde auch von der dortigen AfD-Fraktion verbreitet, allerdings Stunden früher mit den Worten „Gerade eben Unter den Linden in #Berlin…“ Woher das Foto tatsächlich stammt, lässt sich nicht zweifelsfrei prüfen. Twitter-Nutzer berichten davon, dass es lediglich Schüler auf dem Weg zur Großdemonstration in der Hauptstadt zeigt, an der sich 15.000 Menschen beteiligten.

Es ist nicht der erste Fall, bei dem Carsten Hütter etwas daneben liegt und damit unfreiwillig für Erheiterung sorgt. Im Herbst 2016 wollte er durch eine Kleine Anfrage an die Sächsische Staatsregierung in Erfahrung bringen, ob es im Maxim-Gorki-Park eine Vergewaltigung durch einen Asylbewerber gab und ob der Fall auch an die Presse kommuniziert wurde. Die Antwort darauf fiel sehr knapp aus: „Der Staatsregierung ist im Freistaat Sachsen kein Maxim-Gorki Park bekannt“, ließ Sachsens damaliger Innenminister Markus Ulbig damals wissen.  (SZ/mja)
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https://www.saechsische.de/afd-mann-verwechselt-dresden-mit-berlin-5075432.html
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Offline dieda

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Der KfZ- Meister und Auto- und Autoersatzteilehändler und nun "sicherheitspolitische Sprecher" der AfD- Landtagsfraktion Carsten Hütter ist schon ein besonderer Fall für sich. Er zeichnet sich nämlich nicht nur durch besondere Geografiekenntnisse (Maxim- Gorki- Park) oder fragwürdige Bildverwendungen aus. Er scheint es sich offensichtlich auch zur Lebensaufgabe gemacht zu haben, mit 135-tausend Anfragen gewaltig Sand ins parlamentarische Getriebe zu streuen.
https://www.vice.com/de/article/yw89gv/sachsen-afd-politiker-carsten-huetter-blamiert-sich-seit-monaten-mit-parlamentsanfragen

Den vorläufigen Höhepunkt seiner parlamentarischen Tätigkeit gab am vergangegnen Mittwoch, es ging dabei um nichts Geringeres, als einen Antrag der AfD- Landtagsfraktion, die so gennannte "Antifaschistische Aktion" verbieten zu lassen, keine Satire.
Hütter hatte mit seinem Antrag auch noch einige bemerkenswerte Formulierungen im sächsischen Landtag zum Besten gegeben:

Zitat
In seiner Rede bezeichnete der AfD-Politiker Carsten Hütter die Antifa und andere Linke als Schwerkriminelle und setzte sie mit „Araber-Clans“ sowie Terroristen gleich. Zugleich forderte die AfD, linksextremistischen Vereinen die staatliche Unterstützung zu entziehen.
Was Hütter mit seinem Verweis auf Biedenkopf vielleicht angedeutet haben könnte, bleib leider von der Öffentlichkeit nicht weiter beachtet.   :whistle: Bemerkenswert auch der Antrag der AfD auf namentliche Abstimmung, das erinnert mich irgendwie an was...  :think:

Hier der Bericht:
https://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/Debatte-um-Antifa-Verbot-in-Sachsen-Landtag-wirft-AfD-puren-Populismus-vor

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20:49 22.05.2019
Mitteldeutschland Rechtspopulisten wollen Vereinen Förderung entziehen Debatte um Antifa-Verbot in Sachsen: Landtag wirft AfD „puren Populismus“ vor

Im Sächsischen Landtag wurde am Mittwoch ein Antrag der AfD diskutiert, in dem ein Verbot der „Antifaschistischen Aktion“ gefordert wird. Am Ende der Debatte sprachen sich alle anderen Fraktionen gegen das Ansinnen aus.

Blick am 22. Mai 2019 in den Sächsischen Landtag. Quelle: Sebastian Kahnert/dpa Dresden

Die sächsische Linksfraktion hat am Donnerstag öffentlich gegen einen AfD-Antrag protestiert, wonach die „Antifaschistische Aktion“ (Antifa) verboten werden sollte. Landtagsabgeordnete, darunter die Linke-Landesvorsitzende Antje Feiks und die Leipziger Abgeordnete Juliane Nagel, zeigten vor dem Landtag die Antifa-Fahne. In der Nacht zu Donnerstag war ein Antifa-Graffito gegenüber dem Landtag, auf der östlichen Elbseite, weithin sichtbar gesprayt worden.

In einer hoch emotionalen Debatte, die von vielen Zwischenrufen geprägt war, sprachen sich auch alle anderen Fraktionen gegen den AfD-Antrag aus. In seiner Rede bezeichnete der AfD-Politiker Carsten Hütter die Antifa und andere Linke als Schwerkriminelle und setzte sie mit „Araber-Clans“ sowie Terroristen gleich. Zugleich forderte die AfD, linksextremistischen Vereinen die staatliche Unterstützung zu entziehen.
Fraktionen verweisen auf formale und inhaltliche Fehler

Im Landtag sprachen sich alle Fraktionen gegen den Antrag der AfD aus - teils aus inhaltlichen, insgesamt aus rechtlichen Gründen. Der CDU-Innenpolitiker Rico Anton erklärte den Antrag zum „puren Populismus“, da der Eindrucke erweckt werde, es gebe Versäumnisse. „Wenn der von Ihnen vorgeschlagene Weg erfolgversprechend wäre, hätten wir ihn längst eingeschlagen“, sagte Anton und bezog sich auch auf eine Expertise des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages.

Hintergrund ist, dass die Antifa eine sogenannte Sammelbezeichnung und keine feste Organisation ist. Innenminister Roland Wöller (CDU) stellte klar: „Es gibt keinen guten Extremismus.“ Wer sich den aktuellen Verfassungsschutzbericht anschaue, könne rasch feststellen, dass der Linksextremismus in Sachsen nicht unterschätzt werde. Die AfD wolle nur „die Stimmung auf der Straße anheizen“ und polarisieren.

Linke erteilt AfD Geschichtsstunde

Auch SPD-Fraktionsvize Henning Homann warf der AfD vor: „Der Antrag hat gar nicht das Ziel, einen ernsthaften Beitrag zu leisten.“ Ziel sei einzig und allein, so Homann, „den Landtag als Plattform zu nutzen, um Unverschämtheiten, Falschbehauptungen und Verschwörungstheorien zu verbreiten“. Antifaschismus sei „nicht per se linksradikal“, sondern vernünftig. Zudem unterstütze der Freistaat keineswegs - so wie es die AfD suggerieren wollen - linksextremistische Vereine, machte Homann klar.

Kerstin Köditz (Linke) nannte den Antrag „formaljuristisch und inhaltlich Quatsch“. Zudem bezweifelte sie den historischen Sachverstand: „Die Antifa wurde 1932 gegen den Nationalsozialismus ins Leben gerufen, viele Mitglieder wurden in Konzentrationslager verschleppt und getötet.“ Der Grünen-Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann erklärte in Richtung AfD: „Sie jagen ein Phantom. Es gibt nicht die eine Organisation Antifa. In jeder Schülerarbeit wird besser recherchiert als bei Ihrem Antrag.“

AfD-Antrag wird von CDU bis Linke abgelehnt

Die Abstimmung erfolgte letztlich - nach heftigen Wortgefechten - namentlich. Die AfD hatte nach der Debatte nachträglich ein solches Prozedere beantragt, um die ablehnenden Abgeordneten „später“ benennen zu können. Die Fraktionen von CDU bis Linker stimmten geschlossen gegen den Antrag. Hütter schimpfte danach: „Unter Kurt Biedenkopf wäre das nicht passiert.“

Sanktionen wegen der Fahnen-Aktion muss die Linksfraktion nicht befürchten: „Alles was außerhalb des Gebäudes passiert, ist Sache der Polizei oder eines Geschädigten“, erklärt Landtagssprecher Ivo Klatte. Im Parlament selbst könnten nur Verstöße gegen die Geschäftsordnung oder die Hausordnung geahndet werden. „Diesbezüglich ist nichts bekannt“, erklärte Klatte.

Von Andreas Debski

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D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Wer ist denn die Antifa? Ich bin gegen Faschisten, schliesse mich dem Motto von @echt? "Ich bremse nicht für Nazis" vorbehaltlos an. Ich schaffe es aus beruflichen und familiären Gründen nicht, die Aktivität von anderen Antifanten zu zeigen. Aber ich unterstütze gerne alles was auf der "richtigen" Seite der Legalität bleibt oder auch was den Grenzbereich berührt. Also bin ich ein Terrorist und Mitglied eines "Araber-Clans". Das finde ich schon interessant Herr Hütter...
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So hat der geistige Überflieger die Niederlage kommentiert.
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Scheinbar aktueller den je:
https://www.zeit.de/1995/28/Urfaschismus/komplettansicht

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Urfaschismus
Von Umberto Eco
7. Juli 1995 Quelle: DIE ZEIT, 28/1995
Aus der ZEIT Nr. 28/1995

Urfaschismus

Im Jahre 1942, ich war gerade zehn Jahre alt, errang ich in meiner Provinz den ersten Preis bei den Ludi Juveniles (einem erzwungen freiwilligen Wettbewerb für junge italienische Faschisten - also für jeden jungen Italiener). Ich hatte mit rhetorischem Geschick das Thema behandelt: "Sollen wir sterben für den Ruhm Mussolinis und die ewige Bestimmung Italiens?" Ich äußerte mich bejahend. Ich war ein heller Junge.

Zwei Jahre lang beschossen sich um mich herum SS, Faschisten, Republikaner und Partisanen, und ich lernte, den Kugeln aus dem Wege zu gehen. Es war eine nützliche Übung. Im April 1945 übernahmen die Partisanen in Mailand die Macht. Zwei Tage später kamen sie auch in die kleine Stadt, in der ich damals lebte. Es war ein Moment überschäumender Freude. Der große Platz war gefüllt mit singenden und fahnenschwingenden Menschen, die laut nach Mimo riefen, dem Partisanenführer unseres Gebiets. Mimo, ein ehemaliger Maresciallo der Carabinieri, hatte sich den Anhängern General Badoglios angeschlossen, des Nachfolgers Mussolinis, und bei einem der ersten Gefechte mit Mussolinis verbliebenen Streitkräften hatte er ein Bein verloren. Mimo trat auf den Balkon des Rathauses, bleich, auf seine Krücke gestützt, und versuchte mit einer Hand, die Menge zur Ruhe zu bringen. Ich erwartete eine Rede, denn meine gesamte Kindheit war von den großen historischen Reden Mussolinis geprägt, deren wichtigste Passagen wir in der Schule hatten auswendig lernen müssen. Stille. Mimo sprach mit heiserer Stimme, kaum hörbar. Er sagte: "Bürger, Freunde. Nach so vielen schmerzlichen Opfern . . . jetzt sind wir hier. Ruhm allen, die für die Freiheit gefallen sind." Das war's. Er ging wieder hinein. Die Menge jubelte, die Partisanen erhoben ihre Gewehre und schossen zur Feier des Tages in die Luft. Wir Kinder beeilten uns, die Hülsen aufzusammeln, sehr begehrte Dinge, aber zugleich hatte ich gelernt, daß Redefreiheit auch Freiheit von Rhetorik bedeutet.

Einige Tage später sah ich die ersten amerikanischen Soldaten: Afroamerikaner. Der erste Yankee, dem ich begegnete, war ein schwarzer Mann, Joseph, der mich mit den Wundern von Dick Tracy und Li'l Abner bekannt machte. Seine Comics hatten bunte Bilder und rochen gut. Einer der Offiziere (Major oder Captain Muddy) war in der Villa einer Familie zu Gast, deren zwei Töchter mit mir in die Schule gingen. Ich begegnete ihm in ihrem Garten, wo einige Damen Captain Muddy umringten und in stockendem Französisch auf ihn einredeten. Auch Captain Muddy konnte ein bißchen Französisch. Mein erstes Bild von den amerikanischen Befreiern war daher - nach so vielen Bleichgesichtern in Schwarzhemden - der Anblick eines kultivierten schwarzen Mannes in einer olivgrünen Uniform, der sagte: "Oui, merci beaucoup, Madame, moi aussi j'aime le champagne . . ." Zwar gab es leider keinen Champagner, aber Captain Muddy schenkte mir meinen ersten Streifen Wrigley's Spearmint, und ich kaute den ganzen Tag. Nachts legte ich den Klumpen in ein Glas Wasser, damit er auch am nächsten Tag noch frisch wäre.

Im Mai hörten wir, der Krieg sei vorbei. Der Friede vermittelte mir ein eigenartiges Gefühl. Man hatte mir gesagt, Krieg ohne Ende sei für einen jungen Italiener normal. In den nächsten Monaten entdeckte ich, daß es die Resistenza nicht nur bei uns gegeben hatte, sondern in ganz Europa. Ich lernte neue, erregende Worte wie réseau, maquis, armée secrète, Rote Kapelle, Warschauer Ghetto. Ich sah die ersten Photographien vom Holocaust und begriff seine Bedeutung, bevor ich das Wort zum ersten Mal hörte. Mir wurde klar, wovon man uns befreit hatte.

In meinem Lande fragen sich manche Menschen heute, ob die Resistenza den Verlauf des Krieges militärisch denn wirklich beeinflußt habe. Für meine Generation ist diese Frage völlig irrelevant: Die moralische und psychologische Bedeutung der Resistenza verstanden wir sofort. Wir empfanden Stolz in dem Wissen, daß wir Europäer nicht passiv auf die Befreiung gewartet hatten. Und für die jungen Amerikaner, die mit ihrem Blut für die Wiederherstellung unserer Freiheit zahlten, war es auch nicht ohne Bedeutung, daß es jenseits der Gefechtslinien Europäer gab, die ihre Schulden im voraus abzahlten. In meinem Lande sagen Menschen heute, der Mythos der Resistenza sei eine kommunistische Lüge gewesen. Es stimmt, daß die Kommunisten die Resistenza ausbeuteten, als sei sie ihr persönliches Eigentum - sie hatten die größte Rolle in ihr gespielt; aber ich erinnere mich an Partisanen mit verschiedenfarbigen Armbinden.

Dicht ans Radio gedrückt, lauschte ich nachts - bei geschlossenen Fenstern, in der Verdunkelung leuchtete einsam eine kleine Höhle um das Gerät - den Botschaften, die die Voice of London für die Partisanen ausstrahlte. Sie waren geheimnisvoll und poetisch zugleich ("Die Sonne geht wieder auf", "Die Rosen werden blühen"), und die meisten waren "messaggi per la Franchi". Jemand flüsterte mir zu, Franchi sei der Führer des stärksten Untergrundnetzes in Nordwestitalien, ein Mann von legendärer Tapferkeit. Franchi wurde mein Held. Franchi (sein wirklicher Name war Edgardo Sogno) war ein Monarchist, so entschieden antikommunistisch, daß er sich nach dem Krieg rechten Gruppen anschloß und angeklagt wurde, er habe sich an der Vorbereitung eines reaktionären Staatsstreiches beteiligt. Wen kümmert es? Sogno ist noch immer der Traumheld meiner Kindheit. Die Befreiung war die gemeinsame Tat von Menschen, die unter verschiedenen Fahnen kämpften.

In meinem Lande sagen einige Menschen heute, der Befreiungskrieg sei eine tragische Zeit der Spaltung gewesen, und wir bedürften der nationalen Versöhnung. Die Erinnerung an diese schrecklichen Jahre müsse unterdrückt werden, refoulée, verdrängt. Aber aus Verdrängung entstehen Neurosen. Versöhnung mag Mitleid bedeuten und Respekt für alle, die aufrichtig ihren eigenen Krieg kämpften, aber Vergeben ist nicht Vergessen. Ich könnte sogar Eichmann zugestehen, daß er allen Ernstes an seine Mission glaubte, aber ich kann nicht sagen: "Also gut, komm zurück, und tu es noch mal."
Urfaschismus

Wir müssen uns der Vergangenheit erinnern und entschieden bekunden, daß "sie" keine Chance mehr bekommen dürfen. Aber wer sind "sie"? Wenn wir uns der totalitären Regimes erinnern, die Europa vor dem Zweiten Weltkrieg beherrschten, liegt es nahe zu sagen, sie könnten unter veränderten historischen Bedingungen wohl kaum wieder in der gleichen Form auftreten. Wenn Mussolinis Faschismus sich auf die Idee eines charismatischen Führers gründete, auf den Korporativismus, auf die Utopie von Roms imperialer Bestimmung, auf einen imperialistischen Willen zur Eroberung neuer Gebiete, auf einen übersteigerten Nationalismus, auf das Ideal einer ganzen Nation in Schwarzhemden, auf die Ablehnung der parlamentarischen Demokratie, auf den Antisemitismus - dann kann ich leicht einräumen, daß die italienische Alleanza Nazionale, hervorgegangen aus der faschi stischen Nachkriegspartei MSI und mit Sicherheit eine Partei des rechten Flügels, derzeit nur sehr wenig mit dem alten Faschismus zu tun hat. Und obwohl auch mich die verschiedenen naziähnlichen Bewegungen hier und da in Europa einschließlich Rußlands beunruhigen, werde ich ebensowenig glauben, daß der Nazismus in seiner ursprünglichen Form als nationale Bewegung wiederauferstehen könne. Dennoch: Politische Regimes können zwar gestürzt, Ideologien kritisiert und abgelehnt werden - aber hinter einem Regime und seiner Ideologie steht immer eine Art des Denkens und Fühlens, eine Anhäufung kultureller Gewohnheiten, obskurer Instinkte und unauslotbarer Triebe.

Sprachgewohnheiten bieten häufig wichtige Hinweise auf zugrundeliegende Gefühle. Deshalb lohnt die Frage, warum nicht nur die Resistenza, sondern auch der Zweite Weltkrieg überall ganz allgemein als Kampf gegen den Faschismus definiert wurde. Blickt man wieder einmal in Hemingways "Wem die Stunde schlägt", so entdeckt man, daß Robert Jordan seine Feinde mit den Faschisten identifiziert, selbst wenn er die spanischen Falangisten im Sinn hat. Und Franklin Delano Roosevelt sieht im "Sieg des amerikanischen Volkes und seiner Alliierten einen Sieg über den Faschismus und das Erbe des Despotismus, den er vertritt". Während des Zweiten Weltkriegs galten die Amerikaner, die im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft hatten, als "vorzeitige Antifaschisten" - soll heißen, daß in den vierziger Jahren der Kampf gegen Hitler für jeden guten Amerikaner eine moralische Pflicht war, aber der verfrühte Kampf gegen Franco in den Dreißigern hatte einen unguten Beigeschmack, weil er in erster Linie von Kommunisten und anderen Linken geführt wurde . . . Warum benutzten amerikanische Radikale dreißig Jahre später einen Ausdruck wie Faschistenschwein für Polizisten, die ihre Rauchgewohnheiten mißbilligten? Warum sagten sie nicht: Cagoulardschwein, Falangistenschwein, Ustaschaschwein, Quislingschwein, Nazischwein?

"Mein Kampf" ist ein Manifest mit einem umfassenden politischen Programm. Der Nazismus besaß eine Theorie des Rassismus und der Überlegenheit der Arier, eine klare Vorstellung von entarteter Kunst, eine Philosophie vom Willen zur

Macht und vom Übermenschen. Der Nazismus war entschieden antichristlich und neuheidnisch, während Stalins Diamat (die offizielle Version des sowjetischen Marxismus) offen materialistisch und atheistisch war. Versteht man unter Totalitarismus ein Regime, das jeden Akt des Individuums dem Staat und seiner Ideologie unterwirft, dann waren sowohl der Nazismus wie der Stalinismus wirklich totalitäre Regimes.

Der italienische Faschismus war mit Sicherheit eine Diktatur, aber er war nicht durchgehend totalitär - nicht weil er so milde gewesen wäre, sondern eher aufgrund der philosophischen Schwäche seiner Ideologie. Im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Ansicht verfügte der Faschismus in Italien über keine besondere Philosophie. Den mit Mussolini unterzeichneten Artikel "Faschismus" in der Encyclopedia Treccani hatte Giovanni Gentile geschrieben oder weitgehend inspiriert, und er verriet eine späthegelianische Vorstellung vom absoluten und ethischen Staat, die Mussolini niemals vollständig bewußt wurde. Mussolini besaß keinerlei Philosophie, sondern lediglich Rhetorik.

Zu Anfang war er ein militanter Atheist, später unterzeichnete er die Lateranverträge und ließ die faschistischen Banner von Bischöfen segnen. In seinen frühen antiklerikalen Jahren soll er nach einer glaubwürdigen Legende Gott aufgefordert haben, er solle ihn auf der Stelle niederstrecken, wenn er seine Existenz beweisen wolle. Später berief sich Mussolini in seinen Reden ständig auf Gott und störte sich nicht daran, wenn man ihn als den Mann der Vorsehung bezeichnete. Der italienische Faschismus war die erste rechtsgerichtete Diktatur in einem europäischen Land, und für alle späteren derartigen Bewegungen bildete Mussolinis Regime eine Art Archetypus. Der italienische Faschismus führte als erster eine militärische Liturgie ein, eine Folklore, sogar eine Art, sich zu kleiden - mit ihren schwarzen Hemden weit einflußreicher, als Armani, Benetton oder Versace jemals werden sollten. Erst in den Dreißigern entstanden die faschistischen Bewegungen überall, mit Mosley in Großbritannien, in Lettland, Estland, Litauen, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Jugoslawien, Spanien, Portugal, Norwegen und sogar in Südamerika.

Dennoch scheint mir die historische Priorität kein ausreichender Grund für die Erklärung, warum das Wort Faschismus zu einer Synekdoche wurde, zu einem Wort, das sich für unterschiedliche totalitäre Bewegungen verwenden ließ. Der Grund ist nicht etwa, daß der Faschismus in sich, sozusagen in seiner Quintessenz, sämtliche Elemente aller späteren Formen des Totalitarismus enthielt. Im Gegenteil: Der Faschismus verfügte über keinerlei Quintessenz. Der Faschismus war ein verschwommener Totalitarismus, eine Collage aus verschiedenen philosophischen und politischen Gedanken, ein Bienenkorb an Widersprüchen. Kann man sich eine wirklich totalitäre Bewegung vorstellen, die die Monarchie mit der Revolution hätte vereinen können, die Königliche Armee mit Mussolinis persönlichen Milizen, Privilegien für die Kirche mit einer staatlichen Erziehung, die Gewalt predigte, absolute staatliche Kontrolle mit einem freien Markt?
Urfaschismus

Nehmen wir den Futurismus. Man könnte denken, er wäre als Beispiel entarteter Kunst beurteilt worden, zusammen mit Expressionismus, Kubismus und Surrealismus. Aber die frühen italienischen Futuristen waren Nationalisten; aus ästhetischen Gründen befürworteten sie Italiens Eintritt in den Ersten Weltkrieg; sie feierten Geschwindigkeit, Gewalt und Risiko, und all das ließ sich anscheinend irgendwie mit dem faschistischen Jugendkult vereinen. Während sich der Faschismus mit dem römischen Imperium identifizierte und ländliche Traditionen ausgrub, wurde Marinetti (der verkündete, ein Auto sei schöner als die Nike von Samothrake, und der sogar dem Mondschein den Garaus machen wollte) zum Mitglied der Italienischen Akademie ernannt, die dem Mondschein mit größter Hochachtung begegnete.

Das bedeutete nicht, daß der italienische Faschismus tolerant war. Gramsci wurde bis zu seinem Tode eingekerkert; die Oppositionsführer Giacomo Matteotti und die Brüder Rosselli wurden ermordet; der Pressefreiheit wurde ein Ende gemacht, die Gewerkschaften wurden aufgelöst und politisch Andersdenkende auf entlegene Inseln verbannt. Die Legislative verkam zu einer bloßen Fiktion; die Exekutive (die die Rechtsprechung ebenso kontrollierte wie die Massenmedien) erließ eigenständig neue Gesetze, darunter die Gesetze zur Rassereinheit (die formale italienische Unterstützungsgeste für das, was später der Holocaust wurde).

Es gab nur einen Nazismus. Das faschistische Spiel jedoch läßt sich nach vielen Regeln spielen, und der Name des Spiels ändert sich dabei nicht. Die Idee des Faschismus ist Wittgensteins Vorstellung von einem Spiel nicht unähnlich. Ein Spiel kann ein Wettbewerb sein oder auch nicht, es kann einen oder mehrere Menschen interessieren, es kann besondere Fertigkeiten voraussetzen oder gar keine, Geld kann im Spiel sein oder nicht. Spiele sind unterschiedliche Tätigkeiten, die nur eine gewisse "Familienähnlichkeit" aufweisen, wie es Wittgenstein ausdrückte.

Betrachten wir die folgende Reihe: 1 2 3 4 abc bcd cde def. Nehmen wir an, in einer Reihe politischer Gruppen sei Gruppe eins gekennzeichnet durch die Merkmale abc, Gruppe zwei durch die Merkmale bcd und so weiter. Gruppe zwei ähnelt Gruppe eins, weil beiden zwei Merkmale gemeinsam sind; aus den gleichen Gründen ähnelt Gruppe drei Gruppe zwei und Gruppe vier Gruppe drei. Man beachte, daß Gruppe drei auch Gruppe eins ähnlich ist (sie haben c gemein).

Den eigenartigsten Fall bildet Gruppe vier, die offensichtlich den Gruppen drei und zwei ähnelt, mit Gruppe eins jedoch kein einziges Merkmal teilt. Aber aufgrund der kontinuierlichen Reihung abnehmender Ähnlichkeiten zwischen Gruppe eins und Gruppe vier bleibt durch eine Art illusorischer Transitivität eine Familienähnlichkeit zwischen den Gruppen vier und eins erhalten. Der Faschismus ließ sich als Bezeichnung für die unterschiedlichsten Zwecke verwenden, weil ein faschistisches Regime auch dann noch als faschistisch kenntlich bleibt, wenn man ihm ein oder mehrere Merkmale nimmt.

Ziehen wir vom Faschismus den Imperialismus ab, so haben wir noch immer Franco und Salazar. Nehmen wir den Kolonialismus fort, so bleibt uns noch immer der Balkanfaschismus der Ustaschi. Fügen wir dem italienischen Faschismus einen radikalen Antikapitalismus hinzu (der auf Mussolini nie besonders reizvoll wirkte), dann haben wir Ezra Pound. Geben wir einen Kult um keltische Mythologie und die Gralsmystik hinzu (dem offiziellen Faschismus vollständig fremd), dann steht vor uns einer der angesehensten faschistischen Gurus, Julius Evola. Aber trotz dieser Verschwommenheit halte ich es für möglich, eine Liste von Merkmalen aufzustellen, die typisch wären für das Gebilde, das ich als Urfaschismus oder ewigen Faschismus bezeichnen möchte.

Diese Merkmale lassen sich nicht zu einem System organisieren; viele von ihnen widersprechen einander und lassen sich außerdem auch anderen Formen des Despotismus oder Fanatismus zuordnen. Aber jedes einzelne von ihnen kann zum Kristallisationspunkt für den Faschismus werden.


1. Das erste Merkmal des Urfaschismus ist der Traditionskult. Traditionalismus ist natürlich viel älter als der Faschismus. Er war nicht nur typisch für das konterrevolutionäre katholische Denken nach der Französischen Revolution, sondern entstand schon im hellenistischen Synkretismus als Reaktion auf den griechischen Rationalismus der Klassik. Synkretismus ist nicht nur, wie es im Wörterbuch heißt, "die Vermischung verschiedener Religionen, Konfessionen oder philosophischer Lehren". Eine jede der ursprünglichen Botschaften enthält einen Splitter der Weisheit, und wenn sie auch unterschiedliche oder unvereinbare Dinge verkünden mögen, so beziehen sie sich doch sämtlich auf die gleiche ursprüngliche Wahrheit. Es kann daher keinen Fortschritt der Erkenntnis geben. Die Wahrheit ist ein für allemal verlautbart, und uns bleibt nur, ihre unverständliche Bedeutung zu interpretieren.

Die Nazi-Gnosis nährte sich aus traditionalistischen, synkretistischen, okkulten Elementen. Der einflußreichste Urheber der Theorien der neuen italienischen Rechten, Julius Evola, verschmolz den Heiligen Gral mit den Protokollen der Weisen von Zion, Alchemie mit dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Daß die italienische Rechte vor kurzem ihren Kanon um Werke von De Maistre, Guenon und Gramsci bereicherte, um ihre Offenheit zu demonstrieren, ist ein Beleg des Synkretismus. Wenn man in amerikanischen Buchhandlungen in den Regalen mit dem Etikett New Age herumstöbert, findet man dort sogar den heiligen Augustin, der nach meiner Kenntnis kein Faschist war. Aber der heilige Augustin in Verbindung mit Stonehenge - da springt uns ein Symptom des Urfaschismus ins Auge.

2. Traditionalismus impliziert die Ablehnung der Moderne. Sowohl Faschisten als auch Nazis verehrten die Technologie, während traditionalistische Denker sie gewöhnlich als Negation traditioneller geistiger Werte ablehnen. Aber obwohl der Nazismus auf seine industriellen Leistungen stolz war, lag sein Modernismus nur an der Oberfläche einer Ideologie, die sich auf Blut und Boden gründete. Die Ablehnung der modernen Welt tarnte sich als Ablehnung kapitalistischer Lebensweise, aber in erster Linie ging es um die Ablehnung des Geistes von 1789. Die Aufklärung, das Zeitalter der Vernunft, gilt als Beginn moderner Entartung. In diesem Sinne läßt sich Urfaschismus als Traditionalismus definieren.

3. Irrationalismus ist auch abhängig vom Kult der Aktion um der Aktion willen. Eine in sich schöne Aktion muß vor dem Denken erfolgen oder ganz ohne Denken. Denken ist eine Form der Kastration. Daher wird Kultur verdächtig, sobald sie mit kritischen Einstellungen identifiziert wird. Mißtrauen gegenüber der Welt des Intellekts war immer ein Symptom des Urfaschismus.

4. Kein synkretistischer Glaube kann analytischer Kritik widerstehen. Der kritische Geist macht Unterscheidungen. In der modernen Kultur lobt die Wissenschaft mangelnde Übereinstimmung als nützlich für die Bereicherung des Wissens. Für den Urfaschismus ist fehlende Übereinstimmung Verrat.

5. Zudem sind Meinungsverschiedenheiten ein Anzeichen der Vielfalt. Der Urfaschismus wächst und sucht Unterstützung, indem er die natürliche Angst vor Unterschieden ausbeutet und verschärft. Der erste Appell einer faschistischen oder vorfaschistischen Bewegung richtet sich gegen Eindringlinge. So ist der Urfaschismus qua Definition rassistisch.

6. Der Urfaschismus entstand aus individueller oder sozialer Frustration. Deshalb gehörte zu den typischen Merkmalen des historischen Faschismus der Appell an eine frustrierte Mittelklasse, eine Klasse, die unter einer ökonomischen Krise oder der Empfindung politischer Demütigung litt und sich vor dem Druck sozialer Gruppen von unten fürchtete. In unserer Zeit, da die alten "Proletarier" zu Kleinbürgern werden (und die Lumpenproletarier von der politischen Szene weitgehend ausgeschlossen sind), wird der Faschismus von morgen sein Publikum in dieser neuen Mehrheit finden.

7. Den Menschen, die sich einer ausgeprägten sozialen Identität beraubt fühlen, spricht der Urfaschismus als einziges Privileg das häufigste zu: im selben Land geboren zu sein. Dies ist der Ursprung des Nationalismus. Außerdem bezieht eine Nation ihre Identität nur aus ihren Feinden. Daher liegt an der Wurzel der urfaschistischen Psychologie die Obsession einer Verschwörung, am besten einer internationalen Verschwörung. Die Anhänger müssen sich belagert fühlen. Am leichtesten läßt sich dieser Verschwörung mit einem Appell an den Fremdenhaß begegnen.

8. Die Anhänger müssen sich vom offensichtlichen Reichtum und der Macht ihrer Feinde gedemütigt fühlen. Als ich ein Junge war, lehrte man mich, an die Engländer als das Volk mit den fünf Mahlzeiten zu denken. Sie aßen häufiger als die armen, aber nüchternen Italiener. Juden sind reich und helfen einander über ein geheimes Netz gegenseitiger Unterstützung. Aber die Anhänger müssen auch überzeugt sein, daß sie ihre Feinde besiegen können. Daher, durch ständige Verlagerung des rhetorischen Brennpunkts, sind die Feinde gleichzeitig zu stark und zu schwach. Faschistische Regierungen sind dazu verurteilt, Kriege zu verlieren, weil sie konstitutiv unfähig sind, die Stärke des Feindes richtig einzuschätzen.

9.
Im Urfaschismus gibt es keinen Kampf ums Überleben - das Leben ist nur um des Kampfes willen da. Pazifismus ist daher Kollaboration mit dem Feind. Er ist schlecht, weil das Leben ein ständiger Kampf ist. Das jedoch führt zu einem Armageddon-Komplex. Da die Feinde besiegt werden müssen, ist auch eine Entscheidungsschlacht erforderlich, und danach wird die Bewegung die Weltherrschaft antreten. Aber eine solche "Endlösung" impliziert auch wieder eine Friedensära, ein neues Goldenes Zeitalter, was dem Prinzip des ständigen Krieges widerspricht. Keinem faschistischen Führer ist jemals die Lösung dieses Problems gelungen.

10. Elitedenken ist ein typischer Aspekt jeder reaktionären Ideologie, insoweit sie im Grunde aristokratisch ist, und aristokratisches und militaristisches Elitedenken hat eine grausame Verachtung des Schwächeren im Gefolge. Der Urfaschismus kann nur ein allgemeines Eliteempfinden vertreten. Jeder Bürger gehört dem besten Volke der Welt an, die besten Bürger sind die Mitglieder der Partei, jeder Bürger kann (oder sollte) der Partei beitreten. Aber ohne Plebejer keine Patrizier. Der Führer weiß, daß seine Macht ihm nicht demokratisch übertragen, sondern gewaltsam erobert wurde, und ihm ist ebenso klar, daß seine Kraft in der Schwäche der Massen wurzelt; sie sind so schwach, daß sie einen Führer brauchen und verdienen. Da die Gruppe hierarchisch organisiert ist (dem militärischen Modell nachempfunden), verachtet jeder Unterführer seine Untergebenen, und jeder von diesen verachtet die ihm Untergebenen. Das verstärkt das massenhafte Elitebewußtsein.

11. In einer solchen Perspektive werden alle zum Heldentum erzogen. In jeder Mythologie ist der Held ein außergewöhnliches Wesen, aber in der urfaschistischen Ideologie ist Heldentum die Norm. Dieser Kult des Heldentums hängt aufs engste mit dem Todeskult zusammen. Es war kein Zufall, daß ein Motto der Falangisten lautete: "Viva la Muerte". In nichtfaschistischen Gesellschaften gilt der Tod als eine unangenehme Erscheinung, der man mit Würde begegnen soll; dem Gläubigen ist er der schmerzhafte Weg zu jenseitigem Glück. Im Gegensatz dazu sucht der urfaschistische Held den heroischen Tod als beste Belohnung für ein heldisches Leben. Der urfaschistische Held erwartet den Tod mit Ungeduld. In seiner Ungeduld schickt er allerdings gern andere in den Tod.

12. Da sowohl endloser Krieg als auch Heroismus recht schwierige Spiele sind, überträgt der Urfaschist seinen Willen zur Macht auf die Sexualität. Hier liegt der Ursprung des machismo (zu dem Frauenverachtung ebenso gehört wie gewalttätige Intoleranz gegenüber ungewöhnlichen Sexualgewohnheiten, von der Keuschheit bis zur Homosexualität). Da auch die Sexualität ein schwieriges Spiel ist, neigt der Urfaschist zum Spiel mit Waffen - das wird zu einer phallischen Ersatzübung.

13. Der Urfaschismus gründet sich auf einen selektiven Populismus, einen sozusagen qualitativen Populismus. In einer Demokratie haben die Bürger individuelle Rechte, aber in ihrer Gesamtheit besitzen sie politischen Einfluß nur unter einem quantitativen Gesichtspunkt - man folgt den Entscheidungen der Mehrheit. Für den Urfaschismus jedoch haben Individuen als Individuen keinerlei Rechte, das Volk dagegen wird als eine Qualität begriffen, als monolithische Einheit, die den Willen aller zum Ausdruck bringt. Da eine große Menschenmenge keinen gemeinsamen Willen besitzen kann, präsentiert sich der Führer als Deuter. Da sie ihre Delegationsmacht verloren haben, handeln die Bürger nicht mehr; sie werden lediglich zusammengerufen, um die Rolle des Volkes zu spielen. Daher ist das Volk nichts als eine theatralische Fiktion. Für ein gutes Beispiel des qualitativen Populismus bedürfen wir nicht länger der Piazza Venezia in Rom oder des Nürnberger Parteitagsgeländes. In der Zukunft erwartet uns ein TV- oder Internet-Populismus, in dem die emotionale Reaktion einer ausgewählten Gruppe von Bürgern als Stimme des Volkes dargestellt und akzeptiert werden kann. Aufgrund seines qualitativen Populismus muß der Urfaschismus gegen "verrottete" parlamentarische Regierungen eingestellt sein. Wo immer ein Politiker die Legitimität eines Parlaments in Zweifel zieht, weil es den Willen des Volkes nicht mehr zum Ausdruck bringe, riecht es nach Urfaschismus.

14. Der Urfaschismus spricht Newspeak. Orwell erfand in "1984" Newspeak als offizielle Sprache von Ingsoc, dem englischen Sozialismus. Aber Elemente des Urfaschismus sind verschiedenen Formen der Diktatur gemeinsam. Alle Nazi- oder faschistischen Schulbücher bedienten sich eines verarmten Vokabulars und einer elementaren Syntax, um die Instrumente komplexen und kritischen Denkens im Keim zu ersticken. Aber wir müssen uns auch auf andere Formen von Newspeak einstellen, selbst wenn sie in der scheinbar unschuldigen Form einer populären Talk-Show daherkommen.

Am Morgen des 27. Juli 1943 erfuhr ich aus dem Radio, der Faschismus sei zusammengebrochen und Mussolini verhaftet. Als meine Mutter mich zum Zeitungholen schickte, entdeckte ich, daß die Zeitungen am nächsten Kiosk verschiedene Titel hatten. Mehr noch: Nachdem ich die Überschriften gelesen hatte, wurde mir klar, daß in jeder Zeitung etwas anderes stand. Ich entschied mich blind für eine und las auf der ersten Seite eine Erklärung, die von fünf oder sechs politischen Parteien unterzeichnet war - darunter die Democrazia Cristiana, die Kommunistische Partei, die Sozialistische Partei, der Partito d'Azione und die Liberale Partei. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich geglaubt, es gebe in jedem Land nur eine einzige Partei, und in Italien sei das der Partito Nazionale Fascista. Nun entdeckte ich, daß in meinem Lande mehrere Parteien nebeneinander existieren konnten. Da ich ein kluger Junge war, erkannte ich sofort, daß so viele Parteien nicht über Nacht aus dem Boden geschossen sein konnten, daß sie also schon seit einiger Zeit im Untergrund existiert haben mußten. Die Erklärung auf der Titelseite feierte das Ende der Diktatur und die Rückkehr der Freiheit: Freiheit der Rede, der Presse, der politischen Vereinigung. Diese Worte, "Freiheit", "Diktatur", "Rechte" - jetzt las ich sie zum ersten Mal in meinem Leben. Kraft dieser neuen Worte wurde ich neu geboren, als ein freier Mann des Westens. Wir müssen wachsam bleiben, damit der Sinn dieser Worte nicht wieder in Vergessenheit gerät. Der Urfaschismus ist immer noch um uns, manchmal sehr unscheinbar gewandet. Es wäre für uns so viel leichter, träte jemand vor und verkündete: "Ich will ein zweites Auschwitz, ich will, daß die Schwarzhemden wieder über Italiens Plätze paradieren." Das Leben ist nicht so einfach. Der Urfaschismus kann in der unschuldigsten Verkleidung wieder auftreten. Wir haben die Pflicht, ihn zu entlarven und jedes seiner neueren Beispiele kenntlich zu machen - an jedem Tag, an jedem Ort der Welt. Franklin Roosevelts Worte vom 4. November 1938 verdienen, nicht vergessen zu werden: "Ich wage zu behaupten, daß der Faschismus in unserem Lande an Kraft gewinnen wird, wenn die amerikanische Demokratie nicht als lebendige Kraft voranschreitet, um Tag und Nacht mit friedlichen Mitteln das Schicksal unserer Mitbürger zu verbessern." Freiheit und Befreiung sind eine niemals endende Aufgabe.

1995 by Umberto Eco

Aus dem Englischen von Meinhard Büning

Umberto Eco, Inhaber eines Lehrstuhls für Semiotik an der Universität Bologna, ist seit seinem Roman "Der Name der Rose" nicht mehr nur einer der interessantesten Kunst- und Literaturtheoretiker, sondern auch einer der erfolgreichsten Bestsellerautoren. "Urfaschismus" ist der leicht gekürzte Text einer Vorlesung, die er am 24. April 1995 zum 50. Jahrestag der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus an der New Yorker Columbia University gehalten hat. Es ist eine der seltenen umfangreichen politischen Äußerungen Ecos.
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Offline hair mess

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Ich liebe diesen Text,
immer wieder.

Man sollte ihn nicht leise lesen,
nicht für sich lesen,
man sollte ihn,
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bis sich jeder an den Kopf greift
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dass es um den Kopf geht
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nicht nur mir nutze,
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Offline Reichsschlafschaf

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Ach, Du Sch ....    :o


Zitat
18.52 Uhr: Mittlerweile sind mehr als ein Fünftel aller Stimmbezirke in Thüringen zur Europawahl 2019 ausgezählt (787 von 3027). Und es deutet sich ein erdrutschartiger Erfolg der AfD im Freistaat an. Aktuell steht die Alternative für Deutschland bei 25,7 Prozent. Die CDU liegt mit 27,3 Prozent nur knapp darüber.
https://www.thueringen24.de/erfurt/article217466133/Wahl-2019-in-Thueringen-Kommunalwahl-und-Europawahl-erste-Ergebnisse.html

Es beruhigt mich etwas, daß die afd deutschlandweit wohl nur über etwas mehr als 10% kommt, also weniger als bei der Bundestagswahl.

Da der Anteil des Bodensatzes generell bei etwa 20% verortet wird, sind "wir" hinsichtlich der afd also gar nicht soo schlecht.

Toll finde ich das Thüringer Ergebnis aber nicht. :-\




Brandenburg kaum besser:

Zitat
Laut vorläufigem Zwischenergebnis (19.12 Uhr) nach 2378 von 3811 Wahlbezirken lag die AfD bei 21.6 %, war damit stärkste Partei. Danach folgten CDU (18,1 %), SPD (17,2 %), Die Linke (12,2 %) und erst dann die Grünen (10,7 %). Die FDP bekam 4,2 %.
https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/hoehere-wahlbeteiligung-in-brandenburg-bei-europa-und-kommunalwahlen
« Letzte Änderung: 26. Mai 2019, 19:40:50 von Reichsschlafschaf »
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Offline Neubuerger

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Es beruhigt mich etwas, daß die afd deutschlandweit wohl nur über etwas mehr als 10% kommt, also weniger als bei der Bundestagswahl.

Da der Anteil des Bodensatzes generell bei etwa 20% verortet wird, sind "wir" hinsichtlich der afd also gar nicht soo schlecht.

Toll finde ich das Thüringer Ergebnis aber nicht. :-\

In Thüringen, Sachsen und Brandenburg sind dummerweise im Herbst Wahlen. Und dafür sieht es echt übel aus - zumal es zumindest in Sachsen ja CDU Politiker gibt, die notfalls mit der AfD koalieren würden.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Offline Grashalm

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Leute ich bin der Verzweiflung nahe.... die AfD hat in Sachsen über 30% geholt.... was geht bloß in den Leuten vor?

Soll dass so eine Art Trotzreaktion sein oder eine sich selbst erfüllende Prophezeiung? Wissen die Leute nicht mit wem sie es da zu tun haben oder wissen sie es und wollen gerade solche Leute in der Regierung?
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Offline Rabenaas

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Offline Gutemine

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@Grashalm

Die wollen schlicht und ergreifend wieder eine echte "DDR-Demokratie". Der Westen hat und hatte schon immer eine Diktatur, wie sie zwischenzeitlich wissen. Daher muss wieder eine echte "Demokratie" her, wie in der DDR. Am Besten mit nur einer Partei. Schließlich waren die "Vogelschiß"-Jahre ja auch nicht sooooooooo schlecht wie die "linksgrünjüdischrotversifften vollverblödeten und gehirngewaschenen Schlafschafe" immer behaupten.

Wird sicher nett zu sehen, wie die AfD dann jetzt mal arbeiten muss. Vielleicht gibt es ja bei den nächsten Wahlen wieder eine Mauer, für die anderen Bundesländer wird es auf jeden Fall sehr teuer werden. Die werden das Land schneller ruinieren wie Honnecker und Co.
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Offline Rabenaas

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Die wollen schlicht und ergreifend wieder eine echte "DDR-Demokratie".

Aber mit nationalistischer Front statt Nationaler Front. Eine ♥♥♥ durch ´ne andere ersetzt.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline dieda

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Im Osten im Prinzip nichts Neues, oder doch?
@Grashalm Schau Dir zuerst einfach mal die Entwicklung der Wahlergebnisse seit 1990 an. 1994 CDU fast 60%, und dann zähle mal schwarz/braun oder schwarz/blau zusammen, fällt Dir was auf?

https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahlen_in_Sachsen



Man beachte bitte die schwarze, braune und blaue Linie! Und für alle, die lieber nachrechnen:

Zitat
Seit 1990

Seit 1990 haben in Sachsen sechs Wahlen zum Sächsischen Landtag mit folgenden Ergebnissen stattgefunden: (Quelle: Statistische Landesamt Sachsen, Angaben in Prozent)[3]
Wahltag          CDU     SPD    Linke    FDP    GRÜNE NPD    AfD    Sonstige > 1 %
14.10.1990    53,8    19,1    10,2      5,3      5,6      0,7      –       DSU 3,6, Sonstige 2,4
11.09.1994    58,1    16,6    16,5      1,7      4,1      –         –       REP 1,3, Sonstige 1,0
19.09.1999    56,9    10,7    22,2      1,1      2,6      1,4      –       Pro DM 2,1, REP 1,5, Sonstige 1,4
19.09.2004    41,1      9,8    23,6      5,9      5,1      9,2      –       Tierschutz 1,6, Sonstige 3,7 %
30.08.2009    40,2    10,4    20,6    10,0      6,4      5,6      –       Tierschutz 2,1, Piraten 1,9, Sonstige 2,8
31.08.2014    39,4    12,4    18,9      3,8      5,7      4,9      9,7    FW 1,6, Tierschutz 1,1, Piraten 1,1, Sonstige 3,0

1990 Linke Liste/PDS, 1994 bis 2004 PDS, seit 2009 Die Linke
1990 Wahlbündnis Neues Forum – Bündnis – Grüne (Kurzbezeichnung: Forum)


Soviel zum Thema "Einheitsfront". Aber die eigentlichen Ursache liegt m.E. hier:
https://wahl.tagesschau.de/wahlen/1990-10-14-LT-DE-SN/index.shtml

Nun also 2019, finde den feinen Unterschied:
(kleiner Tip: Dresden Stadt und Leipzig Stadt fehlen noch).
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Offline hair mess

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Leute ich bin der Verzweiflung nahe.... die AfD hat in Sachsen über 30% geholt.... was geht bloß in den Leuten vor?

Soll dass so eine Art Trotzreaktion sein oder eine sich selbst erfüllende Prophezeiung? Wissen die Leute nicht mit wem sie es da zu tun haben oder wissen sie es und wollen gerade solche Leute in der Regierung?
Ja Grashalm, da bist du ja wieder, freut mich.
Hab ja sonst nichts zu freuen bei diesen Ergebnissen.
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