Oder schlecht.
Wenn es andersherum ginge, würde die afd sagen: "Da gab es eine feige Denunziantensau, die sich in der Versammlung nix zu sagen traute, weil sie keiner Eier hat, aber hintenrum auf schäbige Weise tätig wurde!"
Jedenfalls versucht die Direktorin abzuwiegeln, indem sie "Hörprobleme" vermutet.
Obwohl: Komasaufen und Dauersuff passen eigentlich auch zur afd. Anders sind bestimmte Dinge nicht erklärbar ...
Spoiler
Projekt „Bunt statt blau“ nicht „Bunt gegen blau“
Das Vorhaben sei, so Farle, „die AfD und ihre gewählten Politiker zu diffamieren und der rechten Szene zuzuordnen“. Die AfD, deren Farbe blau ist, als Opfer von Vorurteilen an den Schulen.
Doch dieses Projekt gibt es gar nicht. Vielmehr existiert ein Projekt „Bunt statt blau“, das aber nichts mit Politik zu tun hat. Die Schulkonferenz, auf die sich die AfD beruft, habe es tatsächlich gegeben, sagt Schulleiterin Ines Storch. „Da habe ich Eltern und Schülervertreter unter anderem über unsere Projekte informiert“, erklärt sie. „Und da hat wohl irgendeiner nicht richtig zugehört“, ergänzt sie. „Dabei habe ich am Ende noch gefragt, ob es Fragen gibt.“
„Bunt statt blau“ ist eine bundesweite Kampagne der Krankenkasse DAK Gesundheit, die mit dem Slogan „Kunst statt Komasaufen“ wirbt. Erstmals ausgetragen wurde sie im Jahr 2010 - also drei Jahre vor Gründung der AfD. Schulen aus ganz Deutschland nehmen daran teil.
Schulleiterin: Die AfD hat sich nicht die Mühe gemacht, diese Information nachzuprüfen
„Eine Klasse der BBS macht da mit“, erklärt Storch. Nachmittags träfen sich die 16- bis 18-jährigen Schüler und gestalteten gemeinsam Plakate. „Die Schüler sind mit Feuer und Flamme dabei und das alles hat rein gar nichts mit der AfD zu tun“, sagt Storch.
Was sie aber vor allen Dingen empört, ist die Art und Weise. „Die haben sich nicht die Mühe gemacht, diese Information nachzuprüfen“, sagt sie. „Das ist wirklich peinlich.“
In der Mitteilung der AfD heißt es, dass man sich gegen die Diffamierungskampagne an einer öffentlichen Einrichtung wehre. „Die Schule muss frei bleiben von jeglichen politischen Indoktrinationen“. In diesem Punkt gibt Ines Storch den Verfassern sogar recht. „Ich passe sehr gut auf, was in meine Schule gehört und was nicht“, sagt sie. Politische Beeinflussung habe auf jeden Fall keinen Platz.
Kreischef Robert Farle lässt auf MZ-Nachfrage den markigen Tönen in der Mitteilung, die von „Diffamierungskampagne“ und einem „zwangsweise gebeugten“ Bildungsauftrag mit „eindeutig politischen Interessen“ spricht, eine eher kleinlaute Erklärung folgen.
Für Schulleiterin Ines Storch ist ein solches Vorgehen nicht hinnehmbar
„Wir haben da eine Zuschrift von einem Angestellten bekommen, der nicht genannt werden wollte“, sagt Farle. „Wenn das nicht stimmt und eine Verwechslung vorliegt und die Schule das so sagt, dann ist das auch in Ordnung.“ Eine eigene Nachprüfung der Behauptung des anonymen Schreibers sei nicht erfolgt.
„Das Schreiben war derartig glaubwürdig, dass wir das nicht selbst nachgeprüft haben“, so Farle. Zudem habe man vor der Kommunalwahl auch nicht mehr ausreichend Zeit, sei doch stark eingebunden im Wahlkampf.
Dass in der Pressemitteilung auch der Name einer Lehrerin direkt genannt wurde, ohne auch das noch einmal nachzuprüfen, erklärt Farle ebenfalls mit dem Schreiben, das „glaubwürdig“ erschien. Letztlich habe man erreichen wollen, dass dieser Sache nachgegangen werde, so der Kreischef, der sein Vorgehen grundsätzlich verteidigte.
Für Ines Storch ist ein solches Vorgehen nicht hinnehmbar. „Es kann nicht sein, dass da nicht noch einmal nachgefragt wird und die Dinge einfach veröffentlicht werden“, sagt sie. Womöglich hat die Sache mit „Bunt statt blau“ doch noch ein Happy End - denn nächste Woche werden von der DAK die Gewinner bekanntgegeben. (mz)