Autor Thema: Patriotische Union - Terrorprinz Reuß, Meister Eder, Frau Mahlzahn und Konsorten  (Gelesen 29589 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Aussage im Reichsbürger-Prozess in Frankfurt

Im Prozess um die mutmaßliche Reichsbürger-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß hat die ehemalige AfD- Bundestagsabgeordnete Malsack-Winkemann von den Treffen des sogenannten Rates berichtet.

Veröffentlicht am 31.10.24 um 16:32 Uhr

So seien dabei Verschwiegenheitserklärungen von den Mitgliedern unterzeichnet worden. In einem im Prozess gezeigten Dokument steht: "Verstöße werden als Hochverrat angesehen und auf Hochverrat steht die Todesstrafe."
https://www.hessenschau.de/panorama/aussage-im-reichsbuerger-prozess-in-frankfurt-v1,kurz-reichsbuergerprozess-100.html


Und Frau WinkeWinke hätte dann den Marinerichter gegeben?  ???


 :facepalm:
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Offline Schattendiplomat

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(…)
Im Frankfurter Reichsbürgerprozess hat die Verteidigung beantragt, das Verfahren einzustellen. Sie wirft der Bundesanwaltschaft vor, Inhalte aus Akten an Medien weitergegeben zu haben.
(…)
Und ich werfe dem Verteidiger vor Inhalte aus Akten an Medien weitergegeben zu haben, um den zitierten Satz ablassen zu können.
Ist etwas gleichwertig von der Wahrscheinlichkeit, wenn nicht gar wahrscheinlicher.

Warum hab ich in letzter Zeit vermehrt das Gefühl, dass ich einer US-Amerikanischen folge und nicht einem ernsthaften Gerichtsverfahren?
Diese Show samt Nebelkerzen, Feuerwerk und den sich ständig über ganz normale Dinge aufregen geht mir langsam echt auf den Geist.
« Letzte Änderung: 31. Oktober 2024, 21:50:13 von Schattendiplomat »
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Offline Mr. Devious

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Treffen mit Prinz Reuß

Horber sagt im "Reichsbürger"-Prozess aus: Ehemalige Kaserne sollte Stützpunkt werden

Spoiler
Panzer zur Abschreckung in Horb und ein abgehörtes Treffen mit Prinz Reuß: Angeklagter nennt weitere Details im sogenannten "Reichsbürger"-Prozess am Oberlandesgericht Stuttgart.

Ein Panzer vor der ehemaligen Kaserne in Horb am Neckar (Kreis Freudenstadt), Flugrouten zu Bundeswehrdepots und ein abgehörtes Treffen mit Prinz Reuß: Der Angeklagte Ralf S. hat im sogenannten "Reichsbürger"-Prozess am Oberlandesgericht Stuttgart weitere Details zu den mutmaßlichen Umsturzplänen thematisiert.

Kaserne in Horb sollte Anlaufstelle im Blackout sein
Die ehemalige Hohenberg-Kaserne in Horb sollte laut Ralf S. zentrale Anlaufstelle für die Bevölkerung während eines großflächigen Stromausfalls sein. Es sei geplant gewesen, Zelte und Container auf dem ehemaligen Paradeplatz zu errichten, "um von dort aus alles zu managen", sagte der 58-Jährige.

Panzer zur Abschreckung
Die ehemalige Kaserne sollte Stützpunkt einer sogenannten "Heimatschutzkompanie" werden. Vor dem Eingang der Kaserne sollte ein Panzer „nur zur Abschreckung“ postiert werden. Die Kaserne in Horb wird seit etwa 13 Jahren nicht mehr militärisch genutzt. Mittlerweile gibt es dort ein Wohnquartier und verschiedene Gewerbe, zum Beispiel ein Fitnessstudio oder Gastronomie.

Auf Schreiben von Geheimbund gewartet
Um die Kaserne zu übernehmen, habe er auf ein offizielles Schreiben von der "Allianz" gewartet. Laut Bundesgerichtshof handelt es sich dabei um einen Geheimbund bestehend aus Angehörigen ausländischer Regierungen, Streitkräften und Geheimdiensten. "Ohne das Schreiben hätte ich nichts gemacht", sagte Ralf S. "Ich kann ja nicht einfach irgendwo rein springen und das übernehmen."

Bundeswehrdepots für Kleidung und andere Güter herausgesucht
Das Gericht befragte den Angeklagten außerdem zu einer Karte, die bei einem der Angeklagten gefunden wurde. Darauf soll Ralf S. Flugrouten von Eutingen im Gäu zu Bundeswehrdepots eingezeichnet haben. Die Koordinaten der Depots habe er im Internet gefunden. Es habe geheißen, von und zu diesen Depots sollten Hubschrauber Versorgungsflüge machen. Auch das sollte "die Allianz" übernehmen. Denn sie selbst hätten ja keine Piloten und Hubschrauber gehabt, sagte Ralf S.

Treffen mit Prinz Reuß in einem Gasthaus
Im Gericht wurden Audioaufnahmen von einem abgehörten Treffen in einem Gasthaus abgespielt. Darauf war zu hören, wie jemand Getränke bestellt, reges Treiben im Hintergrund und Gespräche der Gruppe am Tisch.

Ralf S. soll dort unter anderem Heinrich XIII. Prinz Reuß getroffen haben. Dieser gilt als Kopf der mutmaßlichen terroristischen Vereinigung. Er sollte nach dem Zusammenbruch der Bundesrepublik Deutschland Friedensverträge mit anderen Staaten aushandeln und eine Übergangsregierung leiten. Danach sollte es Neuwahlen geben, so der Angeklagte aus Horb.
[close]

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/reichsbuergerprozess-angeklagter-aus-horb-nennt-details-zu-kaserne-100.html
« Letzte Änderung: 5. November 2024, 09:00:16 von Mr. Devious »
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Treffen mit Prinz Reuß

Horber sagt im "Reichsbürger"-Prozess aus: Ehemalige Kaserne sollte Stützpunkt werden

In dem Zusammenhang finde ich die Überschrift des heutigen BNN-Artikels (leider nur Print resp. Webreader, daher kein Link) erfrischend mehrdeutig:

Zitat
Der Schatten von Prinz Reuß

Stuttgart. Ist es Prinz Reuß, oder ist er es nicht? Der Vorsitzende Richter im Stuttgarter Reichsbürger-Prozess um mutmaßliche Putschpläne gegen die Bundesregierung kann den Angeklagten Ralf S. am Montag noch so viele Tondateien eines abgehörten Restaurantbesuchs vorspielen. Als Antwort bekommt er von dem Horber Dachdeckermeister immer nur zu hören: „Ich kann die Stimme nicht zuordnen“ oder „Ich habe nichts verstanden.“ Nur die eigene Stimme in dem dumpfen Gewirr aus Gesprächsfetzen, Raunen und Geschirrgeklapper kann der 58-Jährige problemlos herausfiltern. „Ja, das bin ich“, räumt er mehrfach ein.

Bei der anderen Person, die immer wieder durch die Lautsprecher des Stammheimer Hochsicherheits-Gerichtssaals zu vernehmen ist, könnte es sich um Heinrich XIII. Prinz Reuß handeln, den mutmaßlichen Anführer der Gruppierung, die die Bundesanwaltschaft für eine terroristische Vereinigung hält.
[…]
Wohlgemerkt: Er könnte es sein. Denn Ralf S. kann oder will sich partout nicht daran erinnern, zu wem die relativ ruhigen, aber insistierenden Äußerungen in gepflegtem Hochdeutsch gehören, obwohl er sich an dem Gasthaustisch viel mit der entsprechenden Person unterhalten hat, wie die Aufnahme darlegt.
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Offline Reichsschlafschaf

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Leider Bezahlschranke, aber die Schergen des Süstems geben wieder keine Ruhe.

Kaum ist der orangene Vater der Befruchtung  wiedergewählt und Olaf ganz allein in der ReGIERung, schon suchen sie wieder etwas:


Zitat
Durchsuchungen bei mutmaßlichen Terrorunterstützern um Prinz Reuss
07.11.2024, 16:43 Uh

Kießling. Bei den vier Beschuldigten sollen Datenträger und Dokumente sichergestellt worden sein.
https://www.thueringer-allgemeine.de/lokales/blaulicht/article407634399/durchsuchungen-bei-mutmasslichen-terrorunterstuetzern-um-prinz-reuss.html
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Offline DerDude

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Durchsuchungen bei mutmaßlichen Terrorunterstützern um Prinz Reuss

Kießling. Bei den vier Beschuldigten sollen Datenträger und Dokumente sichergestellt worden sein.

In Kießling, einem Ortsteil der Einheitsgemeinde Rosenthal am Rennsteig, wurde am Mittwochmorgen ein Haus von der Polizei durchsucht. Hintergrund der Durchsuchung sind laut der Generalstaatsanwaltschaft Erkenntnisse, die sich im Zuge der Ermittlungen und der Auswertung der sichergestellten Beweismittel im Ausgangsverfahren gegen die Gruppierung um Heinrich XIII. Prinz Reuss und andere, heißt es auf Nachfrage dieser Zeitung.
Insgesamt seien laut der Generalstaatsanwaltschaft in zwei Orten in Thüringen und in einem Ort in Oberfranken Durchsuchungen erfolgt. Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich bei dem Ort in Oberfranken um Naila. Laut der Generalstaatsanwaltschaft gibt es vier Beschuldigte im Alter zwischen 44 und 68 Jahren, gegen die wegen des Verdachts der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung ermittelt wird. Zu Widerstandshandlungen oder Festnahmen sei es während der Hausdurchsuchungen nicht gekommen. Von der Polizei sichergestellt seien Datenträger und Dokumente mit potenzieller Beweisdeutung, welche noch ausgewertet werden müssten.
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Achtung, dass ist ein Spaß muss sein ich schmeiß mich weg Holla die Bolla jetzt habe ich mich eingenässt© Satire-Account!
 
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Offline Mr. Devious

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Horber sagt im "Reichsbürger"-Prozess aus

Zusammenfassung der bisherigen Aussagen von Ralf S.

Spoiler
Prozess um die mutmaßliche Rechtsterrorgruppe um Prinz Reuß
„Mit Panzerfäusten sollte in Häuser geschossen werden“

Im Verfahren um die mutmaßliche Rechtsterrorgruppe um Prinz Reuß sagt Ralf S. aus, er habe nur Menschen nach einer Katastrophe helfen wollen – mit Kampfpanzer und Außerirdischen.

20 Kisten Kartoffeln, Nudeln, Eingemachtes, Dosenwurst hatte Ralf S. für die große Katastrophe eingelagert. Der Tag X konnte kommen, der für viele Menschen dem Weltuntergang gleich kam. Zumindest der Welt, die heute die Menschen kennen. Immer wieder war dem Dachdeckermeister aus Horb am Neckar dieses Chaos vorhergesagt worden. Konkrete Daten genannt worden, von dem an Menschen plündernd und massakrierend durch die Straßen ziehen würden, Banken kein Geld mehr auszahlen und Krankenhäuser niemanden mehr behandeln würden. Letztmalig sollte das am 24. September 2022 passieren. Ralf S. grübelte noch stärker, als schon in den Wochen zuvor. Und andere mit ihm.

So schildert es der 58-jährige seit jetzt sieben Tagen im Saal 1 der Außenstelle des Stuttgarter Oberlandesgerichtes in Stammheim: helles Holz, dicke Glasscheiben zwischen den drei Teilräumen, die die neun Angeklagten, Richter, Bundesanwälte, Verteidiger und Zuhörer voneinander trennen. Seit dem 29. April an jetzt 30. Verhandlungstagen machen sich die drei Richterinnen und beiden Richter des 5. Strafsenats montags und mittwochs ein Bild von dem, was der Generalbundesanwalt (GBA) als Hochverrat angeklagt hat.

Dazu habe eine Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß eine Terrorgruppe gebildet. Deren Ziel: Die Bundesregierung stürzen und sie durch ein eigenes, in den Grundzügen bereits ausgearbeitetes System zu ersetzen. In Frankfurt, München und Stuttgart sind parallel 26 Frauen und Männer dessen angeklagt – in der deutschen Rechtsgeschichte gab es so etwas noch nicht. Die neun Männer in Stuttgart sollen der militärische Arm der mutmaßlichen Umstürzler gewesen sein – mitten unter ihnen Dachdeckermeister Ralf S.


Und der Pforzheimer Marco van H. Der, so erzählt S., habe am 23. September noch gesagt, dass die „‚Allianz‘ jetzt übernimmt und ausmistet“. Gemeinsam wollte man den Weltuntergang bei einem „Familientreffen“ in Neustetten bei Rottenburg am Neckar erleben. Hier hatte die Gruppe einen Gefechtsstand errichtet: Lagekarten an der Wand, Bildschirme und Laptops auf Biertischen.

Eine Allianz samt Außerirdischer soll den „tiefen Staat“ vernichten
Und mehr als ein Dutzend Menschen, die fest überzeugt waren, dass die „Allianz“, eine Widerstandsbewegung, den geheimen Machtapparat samt Bundesregierung ausschaltet. Politiker, Geschäftsleute und Journalisten, die angeblich die Gesellschaft manipulieren und kontrollieren. Den tiefen Staat, den „Deep State“. Ihn soll die „Allianz“ bekämpfen, ein internationaler Zusammenschluss von Menschen in Militär, Geheimdiensten, Regierungen. Der designierte US-Präsident Donald Trump soll so ein Allianzler sein, dazu die Präsidenten Wladimir Putin in Russland und Jinping Xi in China, aber auch der saudische Herrscher Mohammed bin Salman. Es gibt es keine Beweise dafür, dass diese „Allianz“ existiert. Dem Glauben an ihr hängen Tausende an – auch in Deutschland.

Und haben höchst unterschiedliche Bilder davon: So sollen sogenannte „Dumps“ existieren, unterirdische Anlagen, in den Kinder gefangen gehalten werden. Von Prominenten sexuell missbraucht, die zudem das Blut der Gemarterten trinken, um jünger zu bleiben. Unterschiedlich ist auch das Bild von ihren Alliierten: „Galaktische“, Verbündete würden in einem am Tag X den Erdlingen mit überlegener Technologie zur Hilfe eilen, um Seite an Seite mit Militärs aus der ganzen Welt, den „erdgebundenen Einsatzkräften“, den „tiefen Staat zu zerschlagen“: Der in Frankfurt angeklagte frühere Bundeswehr-Leutnant Peter W. soll, so der GBA, gesagt haben, die „Allianz“ besäße „bereits alle Namen von führenden Polizeikräften und Staatsanwälten“: „Dreck unter dem Fingernagel“, der „mit der Nagelfeile weggemacht“ werde. So sollten die Menschen befreit werden.

Ralf S. belastet sehr stark Mitangeklagte
Der von Ralf S. in seiner Einlassung stark belastete Marco van H. soll einen anderen Angeklagten nach gesagt haben Politiker „vor Gericht zu stellen und sie im Falle ihrer Verurteilung auch zu exekutieren“. S. sagte in einer Vernehmung am 14. März 2014 aus, die Gruppe habe geplant, Verantwortliche der gegenwärtigen Regierung „ihrer gerechten Strafe“ zuzuführen und „je nach Urteil“ zu töten.

In der Gruppe um Prinz Reuß verfing dieser Glaube beim früheren Bundeswehroberst Maximilian Eder, der einmal den Stab des Kommandos Spezialkräfte (KSK) anführte, ohne je selbst zu einem Elitesoldat ausgebildet worden zu sein. Rüdiger von Pescatore gehörte dazu, ein unehrenhaft aus der Bundeswehr geworfener Ex-Oberstleutnant. Seine Führungsaufgabe: Er löste das einmal in Calw stationierte Fallschirmjägerbataillon 251 auf. Wegen krummer Waffengeschäfte wurde er zu zwei Haft auf Bewährung verurteilt und zog er die Uniform aus. 165 voll funktionsfähige Waffen der damaligen Nationalen Volksarmee der DDR soll er beiseitegeschafft haben, sie wurden nie gefunden. Gerüchte besagen, dass sie irgendwo um die Schwarzwaldstadt herum versteckt sind. Immer wieder durchsucht die Polizei deswegen Scheunen, Waldstücke und Streuobstwiesen.

Kein ausgebildeter KSK-Soldat – aber viele, die es sein wollten
Leutnant Peter W. gehört zu den Militärs: Fallschirmjäger, Anführer eines Infanteriezuges, Mitarbeiter von Pescatores und für drei Jahre im Stab des KSK. Wie Eder wurde er nie zum Kommandosoldaten ausgebildet. W., wie Eder und von Pescatore in Frankfurt angeklagt. Er soll, so die Anklage, ein Anhänger der Foltertunnel-Theorie gewesen sein. Hinter Namen von Ärzten und Krankenschwestern habe er notierte: „Sie brachte Babys“, „Sie hat gefoltert und getötet und war in den Tunnels auch dabei“, „Die Kinder waren angebunden. An jedem Kind hing ein Preis“.

Marco van H. will gar in den Tunneln selbst gegen den „tiefen Staat“ gekämpft haben. Ein Metallbauer und verurteilter Betrüger, der nur seinen Grundwehrdienst leistete. Sich aber als Oberleutnant des KSK ausgab und den Decknamen „Marco KSK“ wählte. Van H. war nie Angehöriger des KSK. In beschlagnahmten Dokumenten wird van H. aber ausdrücklich als „Verbindungsoffizier ALLIANZ“ geführt, der Prinz Reuß und seiner mutmaßlichen Führungsriege zur „geopolitischen/militärischen Lage“ vortrug.

Während der Corona-Zeit stieß Ralf S. zu der Gruppe um Prinz Reuß
Während der strikten Corona-Regeln hatte sich auch Ralf S. mit den Theorien um einen „Deep State“ angefreundet. Er habe am „Tag X“ Menschen helfen wollen, betont er immer wieder in seiner Einlassung. „Die Leut‘ sollten medizinisch versorgt werden und was zu essen bekommen.“ Die frühere Horber Kaserne sollte als Anlaufpunkt dafür dienen. Er habe seine Friseurin und „mit den Bäckern gesprochen“, dass die den Menschen dann helfen.“

Dazu, sagt S., spannte von Pescatore als militärischer Anführer derer um Prinz Reuß, ein Netz sogenannter Heimatschutzkompanien über Deutschlands Landkreise; für Freudenstadt und Tübingen die mit der Nummer 221 unter dem Kommando des ungedienten Ralf S. mit Sitz in Horb. Von dort aus wollte der aber auch darauf achten, dass „es nicht zu Plünderungen kam und die Menschen geschützt würden“.

Mit Panzerfäusten und Kampfpanzern gegen Plünderer
Dafür seien der Kompanie auch Infanteriezüge zugeordnet worden. Der frühere Stabsunteroffizier Matthias H. machte sich Gedanken, wie die auszurüsten gewesen wären. Er räumte inzwischen ein, alles aufgelistet zu haben, was gebraucht wurde. S. milderte das ein wenig ab und leitete es am 17. August 2022 um 7.16 Uhr an van H. weiter: „Guten Morgen Marco, hier die Bestellliste für Horb, Gruß Ralf“.

Panzerfäuste „mit den sollte in Häuser geschossen werden, wenn Plünderer drin waren“. 200 Sturmgewehre vom Typ G-36 samt 200.000 Schuss Munition, Fennek-Spähpanzer, gepanzerte Transporter Dingo und Boxer, Jeeps. Vier Luftlandepanzer von Typ Wiesel, bewaffnet mit einer 20 Millimeter starken Bordmaschinenkanone oder Panzerabwehrlenkraketen. Leopard-Kampfpanzer. „Der H. war unberechenbar“, „der wollte Krieg spielen“, tut S. heute das belastend ab. H. grinst währenddessen, schüttelt unentwegt mit dem Kopf.

Auch andere Dienstgrade waren für die neuen deutschen Streitkräfte vorgesehen: So taucht in Präsentationen der „Unterfeldwebel“ für den heutigen Stabsunteroffizier auf. Die Bezeichnung für den zweit niedrigsten Unteroffiziersrang wurde in Deutschland in der Reichswehr der Weimarer Republik und in der Wehrmacht des 3. Reiches verwendet wurde. In den Streitkräfte der Kaiserzeit bis 1918 war der Unterfeldwebel noch ein Vizefeldwebel.

Zweifel an den beiden selbst ernannten Topmilitärs
Die Kompanie wäre jedoch, sagt S., „nur mit einem Schreiben von der ‚Allianz‘ eingesetzt worden“. Ohne diese wohl im Ernstfall von van H. übermittelten Befehl „hätten wir nichts gemacht“. Zu einer Zeit, als S. zusammen mit seinem Mitangeklagten Freund Markus H. offenbar bei von Pescatore und van in Ungnade fiel: „Wir fragten zu viel nach“ – und hatte einen Brief zu den „Geschehnissen rund um Marco van H.“ für Prinz Reuß verfasst. Drei Seiten Ungereimtheiten und Zweifel an den beiden selbst ernannten Top-Militärs der neuen Ordnung: Der gefeuerte Oberstleutnant von Pescatore spielte sich zum Befehlshaber neuer deutscher Streitkräfte auf.

Es entsteht der Eindruck, S. erinnere sich gerade an Vorgänge nicht mehr, die seinen Kumpel Markus H. belasten würden. Oder ihn selbst. S. und Landmaschinenmechaniker Markus H. seien daran interessiert gewesen, in der neuen Ordnung Militärrichter zu werden – wirft ihm die Anklage vor. In einem drei wöchigen Selbststudium paukten die beiden das, was das ganze Leben von Juristen auch stets lernend ausfüllt: Völkerrecht, Kriegsvölker-, Besatzungs- und Strafrecht. Unter der Anleitung Marco van H.s wie Telefonüberwachungen nahe legen. Van H. kündigte in einem an, er frage sie ab.

Das Duo soll im Juni 2022 eine Verschwiegenheitserklärurng zur „Reaktivierung Deutschlands“ verfasst haben, nach der – so soll es van H. angewiesen haben - jeder Unterzeichner mit dem Tod bestraft würde, der über die Gruppe und ihre Pläne redete. S. schrieb am 21. Juli 2022 eine Nachricht, dass nach der Übernahme der Macht alle Schuldigen vors Kriegsgericht kämen: „Dort werde ich einer sein, der dasitzt.“

„Es war mir zu keiner Zeit bewusst, ich würde etwas Schlechtes machen“
Noch am 10. Oktober 2022 um 14:16 Uhr kündigte S. in einer Nachricht an van H. an er werde einen ,,Zwangsverwalter“ des Amtsgerichts festnehmen. In seiner Vernehmung am 14. März sagte S. aus, die Gruppe habe geplant, Verantwortliche der gegenwärtigen Regierung „ihrer gerechten Strafe“ zuzuführen und „je nach Urteil“ auch zu töten.

„Es war mir zu keiner Zeit bewusst, ich würde etwas Schlechtes machen“, sagt S. heute. „Das leuchtet mir nicht ganz ein“, antwortet der Vorsitzende Richter Joachim Holzhausen schlagfertig: „Sie haben sich schon ganz anders eingelassen.“
[close]

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.rechtsterrorismus-der-dachdeckermeister-und-die-panzer-fuer-horb.e671fb8b-237a-404a-bc07-6228f583e5ff.html
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Dann sollte ja spätesten nach dem 20. Januar alles klar sein?  :think:

Der orangene Vater der Befruchtung und herrlichste Präsi ever and ever begnadigt die Trümmertruppe und überträgt ihr die Herrschaft über Ober-und Niedergermanien?

Oder so?  :scratch:
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Prozess um die Prinz-Reuß-Gruppe
SEK-Beamten in Notwehr angeschossen?

Franz Feyder 27.11.2024 - 07:00 Uhr

Bei einer Durchsuchung im Auftrag der Bundesanwaltschaft ist im baden-württembergischen Reutlingen ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) durch einen Schuss verletzt worden. Foto: dpa/Julian Rettig

Im März 2023 eskalierte eine Razzia des Bundeskriminalamtes in Reutlingen: Ein mutmaßlicher Rechtsterrorist schoss auf SEK-Polizisten, verletzte einen schwer. Er habe in Notwehr gehandelt, sind die Verteidiger des in Stuttgart Angeklagten überzeugt.

Verteidigerin Buket Yilderiz-Özdemir freut sich. Sie juxt mit den Juristen an den weißen Schreibtischen in der Reihe vor ihr, schmunzelt, nickt mit dem Kopf. Schräg links vor ihr, zehn Meter entfernt, schildert gerade eine Ärztin, welche Folgen der Schuss haben könnte, der den rechten Ellbogen eines Polizeibeamten zertrümmerte: „Eine plötzlich, eine unvermittelt auf ihn zu federnde Tür könnte zur Gefahr für ihn werden. Sie abzufangen wird ihm Schmerzen bereiten und vielleicht auch neue Schäden hervorrufen.“ Yilderiz-Özdemirs Mitverteidiger Holger Böltz protokolliert penibel die Aussage der Sachverständigen.

Im Rücken der beiden Juristen, hinter einer dicken Glasscheibe: Markus L. aus Reutlingen. Er lieferte sich – dokumentiert in Einsatzvideos – mit Polizisten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) am frühen Morgen des 22. März 2023 in seiner Heimatstadt einen Schusswechsel. L.s Wohnung sollten Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) durchsuchen. Sie wollten wissen, inwieweit sich ein Netzwerk um Heinrich XIII. Prinz Reuß militarisierte. Der Generalbundesanwalt wirft der mutmaßlichen Rechtsterrorgruppe vor, Hochverrat begangen zu haben.

Einer, der dazu gehört haben soll: Markus L., damals ein Zeuge, bei dem durchsucht werden sollte: Um „Anhaltspunkte dafür zu finden, das L. zusammen mit weiteren, mutmaßlich den Ermittlungsbehörden noch unbekannte Mitglieder der Vereinigung konkrete Strukturen schuf, um die Planungen für die gewaltsame Änderung der politischen Verhältnisse in Deutschland voranzutreiben“ – schrieb ein Richter des Bundesgerichtshofes. Ausdrücklich auch, dass L. die Möglichkeit habe, die Durchsuchung abzuwenden, indem er die gesuchten Gegenstände und Unterlagen freiwillig herausgab.

Bekannt war, dass L. legal über zahlreiche Waffen und Munition verfügte. Er eine Erlaubnis hatte, mit Sprengstoff zu hantieren. Das SEK wurde deshalb hinzugezogen: Es sollte die Wohnung öffnen, L. sichern und ihn an das BKA übergeben. Dessen Kriminale – so der Plan – sollten dann über die Razzia informieren; Wohnung, Keller, Garage und Auto L.s durchsuchen.

Eine schwierige Ausgangslage: Denn in seiner Wohnung hortete L. außer seinen legalen auch eine Fülle illegal erworbener Waffen und Bauteile. So fand sich ein Maschinengewehr, an dem herumgebastelt worden war – mutmaßlich, um es in eine scharfe Waffe zu verwandeln, sagte ein Sachverständiger aus. Wie realistisch, wie lebensnah ist es, dass Markus L. in so einer Situation freiwillig das herausgibt, was der BGH-Richter angeordnet hat? Zumal das im Durchsuchungsbeschluss so unkonkret formuliert ist, dass es – Abwendung hin, Abwendung her – in jedem Fall zu einer Durchsuchung gekommen wäre. Denn es wurde nicht konkret nach einem Familienerbstück, Ring, blauer Diamant, 28 Karat, lupenrein, runder Schliff, gesucht.
Spoiler
Sondern „nach Unterlagen, die die personelle Zusammensetzung und Struktur dieser Vereinigung belegen könnten. Aber auch nach Waffen und Militärausrüstung, da ja bekannt war, dass sie dabei waren, einen militärischen Arm aufzubauen“ sagte Martin D. vergangene Woche vor dem Oberlandesgericht Stuttgart aus. D., 36 Jahre alt, Kriminalhauptkommissar, verantwortete für das BKA den Einsatz in Reutlingen vor Ort. „Interessant“ nuschelte Jurist Böltz da sofort: An diesem Montag beantragte der Tübinger Jurist, die Aussagen sämtlicher Zeugen und Sachverständigen zu Waffen, Waffenteilen, Munition und Sprengstoff im bisherigen Verfahren nicht als Beweis zu verwerten. Denn die „Durchsuchung habe sich entgegen den Vorgaben Beschlusses des BGH auch darauf gerichtet“, Waffen aufzufinden und zu beschlagnahmen, so habe es BKA-Mann Dienst vor dem Gericht ausgesagt. Die Verteidigungsstrategie dahinter: L. habe in Notwehr gehandelt, als er auf die SEKler schoss: Die Razzia sei unrechtmäßig gewesen, weil sie so im Dursuchungsbeschluss des BGH nicht vorgesehen gewesen sei.

Die Richter dürften durch ihr Urteil den Antrag entscheiden
Auswirkungen auf das weitere Verfahren in Stuttgart dürfte dieser Antrag kaum haben: Richter sprechen durch ihre Urteile – in dessen Begründung ist dann zu lesen, ob und wie sie einzelne Beweise bewertet und gewichtet haben. Böltz‘ Kollegin Yilderiz-Özdemir will zudem den im BKA für die zahlreichen Durchsuchungen am selben Tag verantwortlichen Polizeiführer als Zeugen nach Stuttgart geholt wissen. Außer in Reutlingen wurde am 22. März 2023 auch an weiteren Orten im In- und Ausland durchsucht. Deshalb, so der promovierte Kriminaldirektor in einer schriftlichen Erklärung für das Gericht, wurde die Alternative verworfen, die der Einsatzleiter des SEK favorisierte: L. auf dem Weg zur oder von der Arbeit zu stellen und dann dem BKA zu übergeben.

Zufall, dass die Verteidigerin Bezüge zum NS-Staat herstellt?
Für die Karlsruher Anwältin Yilderiz-Özdemir wurde „durch das BKA in Absprache mit der Generalbundesanwaltschaft für die Durchsuchungsmaßnahmen bewusst ein öffentlichkeitswirksames Vorgehen in Form des Einsatzes eines SEK […] gewählt, um der Öffentlichkeit den Eindruck einer besonderen Gefährlichkeit des Herrn L. sowie generell der Reichsbürger- beziehungsweise Selbstverwalterszene zu vermitteln. Hierbei wurde eine Eskalation bewusst in Kauf genommen.“

Die Juristin spricht in ihrem Beweisantrag durchgängig von einem „Sondereinsatzkommando“ statt den in demokratischen Rechtsstaaten verwendeten Begriff „Spezialeinsatzkommando“ zu verwenden. Auch etliche ihrer 17 Verteidigerkollegen sprachen im bisherigen Verfahren von „Sondereinsatzkommando“. Dieser Begriff ist eng mit dem Namen des früheren SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann verbunden. Er plante seit 1941 sämtliche Transporte von Jüdinnen und Juden in Ghettos, Polizei-, Konzentrations- und Vernichtungslager wie Auschwitz und Treblinka. Sein „Sondereinsatzkommando Eichmann“, eine Einheit der SS, hatte 1944 den Auftrag, „die ungarischen Juden aus dem öffentlichen Leben auszuschalten und zu konzentrieren, danach zu deportieren und sie mit Ausnahme der voll Arbeitsfähigen zu vernichten“, wie es im August 1965 im Urteil des Landgerichts Frankfurt im sogenannten Auschwitz-Prozess heißt.
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https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.prozess-um-die-prinz-reuss-gruppe-sek-beamten-in-notwehr-angeschossen.37e651d6-8af6-42d3-8d56-a0af5cef6b9a.html


Ja, sicher.

Auch der Mörder von Georgensgmünd war nach Worten der Verteidgung ja nut Notwehrender.

Wenn alle Verteidiger von „Sondereinsatzkommando“ sprechen, so ist das bestimmt niemals abgesprochen, sondern purer Zufall?


Ach, so, vox populi vix rindvieh:



« Letzte Änderung: 27. November 2024, 08:34:42 von Reichsschlafschaf »
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Söder verspeist jeden Tag zum Mittagessen einen Reichs-Burger.

Das haben sie wohl rausgekriegt, aber leider Bezalschranke:


Zitat
Kannibalismus-Behauptung über Söder
Reichsbürger-Prozess: Treffen mit russischen Diplomaten in Baden-Baden

Im Staatsschutzverfahren gegen die Reichsbürger-Gruppe Reuß werden abstruse Notizen der ehemaligen „Die Basis“-Bundestagskandidatin Johanna Findeisen-Juskowiak gezeigt. Der Hintergrund ist verstörend.

von Daniel Streib
vor 2 Stunden
https://bnn.de/karlsruhe/kannibalismus-behauptung-ueber-markus-soeder-die-abstrusen-notizen-der-terror-angeklagten-vom-bodensee
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Das haben sie wohl rausgekriegt, aber leider Bezalschranke:

Ich bin mal so frei und hänge den Artikel als PDF dran.
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Danke, @theodoravontane !

Der Fehler war vermutlich das mit dem „keltisch-druidischen“ Glauben auf Helgoland.

Kelten und Druiden fühlen sich dort unwohl. Glaub.  ???
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Der Fehler war vermutlich das mit dem „keltisch-druidischen“ Glauben auf Helgoland.

Auch das mit den satanischen Ritualen in Tunneln bei Oppenau ist erkennbar Blödsinn. Ich wohne nicht weit weg und wenn da was gewesen wäre, hätte man mich eingeladen. Als gute Agentin kenne ich die schwarzmagischen Zionisten-Logen der Gegend natürlich, uns verbindet eine tiefe Freundschaft und zum Julfest schenkt man sich auch immer ein Fläschen Adrenochrom und lässt die Reptiloiden hochleben.
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Der Fehler war vermutlich das mit dem „keltisch-druidischen“ Glauben auf Helgoland.

Kelten und Druiden fühlen sich dort unwohl. Glaub. 

Zumal Helgoland nie keltisch besiedelt war. Helgoland bleibt dänisch britisch deutsch ... bis auf Weiteres! Auch wenn es als Zollausland gilt.
 
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Zitat
Der feine Herr Reuß

Selbst vor Gericht hält Heinrich XIII. Prinz Reuß noch Hof und lächelt seinen Mitangeklagten huldvoll zu. Die Geschichte eines Mannes, der sich so verrannt hat in seinem Kampf gegen den Staat, dass er offenbar bis zum Äußersten gehen wollte.

Von Annette Ramelsberger und Benedikt Warmbrunn
4. Dezember 2024 - 12 Min. Lesezeit

Man spürt die Ehrfurcht noch. Als wehte selbst hinter grauem Beton und Stacheldraht noch immer ein Hauch jenes Zaubers, jener Autorität, die für viele Deutsche von altem Adel ausgehen. Frankfurt, Oberlandesgericht, eine Halle wie gefrorener Novembernebel, auf einer Brache am Stadtrand, extra erbaut für diesen Prozess. Nichts ist hier vornehm. Doch an manchen Tagen fühlt es sich an, als hielte der Angeklagte Heinrich XIII. Prinz Reuß noch immer Hof und sein Hofstaat wäre nur durch die Umstände verhindert, ihm seine Aufwartung zu machen.

Die angeklagte frühere AfD-Bundestagsabgeordnete in der Reihe vor ihm klingt schwärmerisch, wenn sie über ihn, den „Chef“, redet. Die angeklagte Kunsthistorikerin schräg hinter ihm fragt ihn gleich am ersten Verhandlungstag, ob sie und er noch ein Paar seien, sie jedenfalls sei nach wie vor in ihn verliebt. Reuß nickt huldvoll. Und links neben ihm findet der mitangeklagte Survival-Trainer, ein ehemaliger Soldat, für Reuß müssten andere Regeln gelten als für die übrigen männlichen Angeklagten: Leibesvisitationen seien „dem Prinzen“ nicht zuzumuten, genauso wenig wie „den Damen“.

Ein Herbstvormittag, Prinz Reuß wird in den Sitzungssaal geführt. Grauer Anzug, weißes Hemd, runde Intellektuellenbrille, die Haare nach hinten gewellt. Die Sitzordnung will es so, dass er in der Mitte der neun Angeklagten platziert wird, zweite Reihe, zweiter Platz. Er dreht sich nach links, nach rechts, lächelt den anderen zu, nickt, hebt nur angedeutet die Hand. Die anderen Angeklagten grüßen respektvoll zurück.

Hier steht er, der mögliche Rädelsführer der bisher größten rechtsradikalen Verschwörergruppe in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, ein Mann, der meinte, er könnte die Regierung stürzen und sein altes Fürstentum Reuß wiedererstehen lassen. Ein Mann, dem die Vergangenheit näher ist als die Zukunft – falls er überhaupt noch eine hat. Vor genau zwei Jahren, am 7. Dezember 2022, nahm ihn ein Spezialeinsatzkommando der hessischen Polizei fest. Doch hier im Gerichtssaal hat Heinrich XIII. Prinz Reuß noch immer die Autorität, die er für seine Mitangeklagten lange Zeit verkörperte. Nicht weil er Unternehmer war, nicht weil er Diplomingenieur ist. Für sie war wichtig, dass er ein Adeliger ist.

Nur mit einem Adeligen könne es ihnen gelingen, das System der Bundesrepublik Deutschland zu stürzen und eine neue politische Struktur aufzubauen. Nur ein Adeliger könne mit den alliierten Siegermächten einen Friedensvertrag aushandeln. Die Bundesanwaltschaft sieht die Gruppe als terroristische Vereinigung und in ihren Plänen eines der schwersten politischen Verbrechen: den Hochverrat. Seit dem Frühjahr laufen an drei Gerichten Prozesse gegen 26 Angeklagte.

Im Sommer 2021 hatten die ersten Verschwörer überlegt, wie sie einen Umsturz herbeiführen könnten, sie hatten den Bundestag ausgekundschaftet für einen möglichen Angriff, sie hatten Kontakt aufgenommen zu Bundeswehrgenerälen, denn ohne das Militär und ohne Gewalt, das war ihnen laut Anklage von Anfang an klar, könnte ihr Plan nicht gelingen. Die angesprochenen Bundeswehrgeneräle aber wollten mit der Sache nichts zu tun haben. Und so kamen die Mitglieder auf die Idee, dass sie unbedingt einen Vertreter des, wie sie es nannten, „weißen Adels“ benötigen für ihren Plan.

Zumindest von seinem Stammbaum her brachte Reuß alles mit, was sich diese terroristische Vereinigung erhoffte. Die Linie des Hauses Reuß lässt sich zurückverfolgen bis ins 12. Jahrhundert, als sich mehrere Urahnen als Vögte Macht und Einfluss sicherten. Die Adelsfamilie herrschte bis zur Novemberrevolution 1918 über mehrere souveräne Fürstentümer innerhalb des Kaiserreichs. Und dieses alte Deutschland aus dem Kaiserreich, für das das Haus Reuß bis 1918 stand, ersehnten sich die Verschwörer zurück. Manche glaubten schließlich, dass noch die Verfassung von 1871 gelte.
Spoiler
Die Verschwörer suchten einen Adligen, da kam der verbitterte Reuß gerade recht
Das Kaiserreich aber war untergegangen, und das Haus Reuß hatte nicht nur an Einfluss verloren, sondern nach dem Zweiten Weltkrieg auch Grundbesitz und eine große Kunstsammlung. Die Sammlung bekam die Familie wieder zurück, vor Gericht erkämpft von Heinrich XIII. Prinz Reuß, geboren 1951, dessen Eltern nach dem Krieg nach Hessen geflohen waren. Den Rest bekam sie nicht. Darüber war Prinz Reuß immer verbitterter geworden, so sehr, dass er die Bundesrepublik irgendwann als Gegner sah.

Die Geschichte von Prinz Reuß ist daher auch die eines Mannes, der sich immer weiter verrennt in seinem Kampf, der sich verliert in Rechtsstreitigkeiten und irgendwann auch in Verschwörungserzählungen, über die noch geltende Verfassung von 1871, über angeblich in Tunneln gehaltene Kinder, über eine angebliche Allianz aus Geheimdiensten, die Deutschlands Regierung stürzen wollten. In dieser inneren Abwärtsspirale entfernte er sich immer weiter von der Wirklichkeit, so lang, bis er selbst zum Äußersten bereit war. Die Bundesanwaltschaft sieht es so, dass Reuß ein Terrorregime in Deutschland etablieren und diesem selbst vorstehen wollte.

Über die konkreten Vorwürfe der Anklage hat Reuß bislang nicht gesprochen vor dem Oberlandesgericht Frankfurt. Über seine Verbitterung hingegen schon.

Er hat ausgesagt, unter Tränen.

Er zeichnete das Bild eines Mannes, der von seinem Vater den Auftrag erhalten hatte, die verlorenen Besitztümer im Osten zurückzugewinnen, und der diesem Auftrag sein Leben widmete und dadurch alles verlor. Erst seine Ehe, dann Geld und am Ende seine Freiheit. Eines ist ihm wichtig zu sagen: „Natürlich lehne ich Gewalt ab. Auch wenn immer wieder durch die Anklage versucht wird, mir das Gegenteil zu unterstellen.“ Immer wieder bricht seine Stimme. „Ich bitte um Entschuldigung“, sagt Prinz Reuß. „Mein Zustand ist stabil, aber angegriffen.“ Er zückt sein weißes Taschentuch und setzt die Brille ab. Das Gericht macht kurz Pause. Reuß geht zur raumhohen Glaswand, die das Gericht vom Besucherraum trennt. Dort steht seine Tochter Elena, eine junge Frau mit Downsyndrom. Sie legt ihre Hände an die Glasscheibe, er legt seine Hände an die Glasscheibe. Sie schauen sich in die Augen, minutenlang.

Vielleicht muss man von altem Adel sein, um die Gedankenwelt von Heinrich XIII. Prinz Reuß wirklich zu durchdringen. Ein Herbstvormittag, die „Autorenbar“ im altehrwürdigen Frankfurter Hof, hier ist alles ein wenig aus der Zeit gefallen. Prinz Reuß würde hier gut hinpassen. Er ist ja aber verhindert, deswegen kommt sein Verteidiger Roman von Alvensleben, dessen Geschlecht sogar auf das Jahr 1163 zurückgeht. „Ich verstehe die Grundidee seines Gedankens“, sagt der Anwalt über seinen Mandanten. „Erst haben unsere Familien über Jahrhunderte Landstriche besessen, Menschen ernährt. Uns gibt es schon seit den Kreuzzügen. Und jetzt kommt etwas, das wir nicht kennen, diese Demokratie.“ Aus Alvenslebens Mund klingt das so, als könne man sich da schon mal im Jahrhundert irren oder in der gerade geltenden Staatsform.

Zum Verständnis für den Prinzen trägt bei seinem Anwalt vielleicht auch bei, dass beider Vorfahren schon früher miteinander gearbeitet haben: damals am Hof des russischen Zaren in Sankt Petersburg, als der eine Gesandter und der andere sein Vize war. 1871 war das, aber das ist für die Reußens und die Alvenslebens noch gar nicht lang her. Die Herren denken in anderen zeitlichen Zusammenhängen.

Letztlich geht es ihm um die Ländereien seiner Vorfahren, die er zurückhaben will
In Prinz Reuß jedenfalls wuchs nach dem Mauerfall der Gedanke, sein Fürstentum in Thüringen wieder selbständig zu machen, raus aus der für ihn gescheiterten Bundesrepublik. Dafür hat er alle möglichen Leute angeschrieben: Prinz Reuß meldete sich laut MDR-Informationen beim Direktor von Donald Trumps Golfklub Mar-a-Lago und schickte Handreichungen zur Souveränität Deutschlands. Auch zu Steve Bannon, Trumps früherem Vertrauten, suchte er in seiner Sache Kontakt. Dass einer der beiden sich für das Fürstentum Reuß eingesetzt hat, ist nicht bekannt. Und der Prinz berief sich auf die UN mit ihrer Charta zum Schutz indigener Völker – für ihn waren seine Reußen natürlich genau das: ein eigenständiges Volk. Im Herbst 2020 hatte er das Fürstentum Reuß dann auch für selbständig erklärt. Nützte nur nichts, die Bundesrepublik war ja immer noch da.

Ein ehemaliger Büropartner von Reuß, ein Kunsthistoriker, der ihm geholfen hatte, die enteignete Kunstsammlung vor Gericht zurückzugewinnen, sagte den Ermittlern, dass Reuß in den vergangenen Jahren zunehmend „mit seinen kruden Reichsbürger-Ideen“ angekommen sei, dass die Bundesrepublik eine GmbH sei, solche Geschichten. Sei Reuß früher „sehr weltoffen und hilfsbereit“ gewesen, sei er nun „verschlossen und unzugänglich“ geworden und überhaupt „sehr ich-fixiert“. An der Eingangstür zum Büro ließ er einen Panzerriegel und eine Überwachungskamera einbauen – ihm seien schließlich bereits Unterlagen geklaut worden, sagte er als Begründung. Für seinen Büropartner klang das alles „wahnhaft“.

Da kam die Idee gerade recht, dass eine herbeifantasierte „Allianz“ aus internationalen Militärvertretern und Geheimdiensten angeblich das demokratische System in Deutschland wegfegen wollte. Im Strudel dieser Ereignisse könnte man doch die alten Verhältnisse wiederherstellen. Im Herbst 2021 traten die Verschwörer an Reuß heran, über einen ehemaligen Oberst, der Reuß über Bekannte aus der Reichsbürgerszene kannte. Der Prinz musste wohl kaum überzeugt werden. Im Dezember 2021 schlug er seinen Mitverschwörern vor, einen „Rat“ zu gründen, der sich bis zur Festnahme der Verschwörer sechsmal traf, auf Schloss Waidmannsheil in Thüringen, einem Jagdsitz von Reuß. In diesem „Rat“ verteilten sie schon mal Ministerposten, den Vorsitz übernahm Prinz Reuß, auf seinen Namen wurde auch eine Verschwiegenheitserklärung verfasst: Wer etwas verriet, sollte erschossen werden. Als er von dieser Verschwiegenheitserklärung erfahren hat, soll Reuß sauer geworden sein. Sollte diese in die falschen Hände geraten, würde es das „Aus“ bedeuten, auch für ihn persönlich.

So sauer, dass er sich von der Gruppe und deren Planungen lossagte, wurde er jedoch nicht. Auch weil er sich wieder dem Einfluss so nahe fühlte, den seine adelige Familie knapp hundert Jahre davor verloren hatte? Und womöglich sogar den enteigneten Grundstücken?

Ein anderer Verschwörer, ein selbsternannter „Seher“, den Reuß oft um Rat fragte, sagte später über den Anführer, dass der beim Eintritt in die Vereinigung bereits „seit 30 Jahren gegen Windmühlen“ gekämpft habe – und dass er sich von den ersten Gesprächen mit Mitgliedern habe „überrollen“ lassen.

Der Wille, sein Fürstentum zurückzubekommen, führte auch zu Spannungen in der Verschwörertruppe. Denn Prinz Reuß überreichte dem angeblichen Verbindungsmann zur Allianz, dem unehrenhaft entlassenen Bundeswehroffizier Rüdiger von Pescatore, einen Brief an die nicht existente Allianz, in dem er auf seine Besitzansprüche verwies – danach kam es fast zum Bruch. Der Soldat warf Reuß vor, er verfolge nur seine „Partikularinteressen“. Und den Militärvertretern unter den Verschwörern war nicht an alten Fürstentümern gelegen, sie wollten mehr.

Gewaltlose Pläne – sagte er nicht am Telefon, man müsse „die Kalaschnikow laden“?
Für die Verteidiger ist das eine schöne Erzählung: der sentimentale Prinz, der nur seine alten Besitztümer zurückwollte, der ein gutes Herz hat und „schlecht Nein sagen kann“, wie Anwalt von Alvensleben in der Frankfurter Bar sagt. Und der auf keinen Fall mitgemacht hätte bei Dingen wie dem Sturm auf den Reichstag. Alvensleben sagt, Prinz Reuß sei ein gefühlvoller und wertschätzender Mensch, kein Gewalttäter.

Da fügt es sich schön, dass auch die Angeklagte Birgit Malsack-Winkemann, die frühere AfD-Bundestagsabgeordnete, vor Gericht beteuert, was für ein feiner Mann der Prinz gewesen sei. Ein Mann, der sich für den Rennsport interessierte, sie zum Essen ausführte und angeblich einen roten Ferrari fuhr – erzählt hatte ihr das eine befreundete Astrologin, die vor dem Oberlandesgericht München angeklagt ist. Das mit dem Ferrari war dann leider nicht so, aber das tat der gegenseitigen Sympathie keinen Abbruch.

Vor Gericht sagt Malsack-Winkemann, Prinz Reuß habe sich bei einem Treffen der Verschwörer von einer Revolution oder einem Putsch distanziert. Der Vorsitzende Richter fragt nach: „Warum wurde das dann überhaupt thematisiert?“ Malsack-Winkemann, selbst ehemalige Richterin, antwortet nicht direkt. Nur so viel: „Der Prinz sagte: Mit mir ist so was nicht zu machen. Wenn, dann macht alles die ‚Allianz‘.“ Eine Allianz, die es nie gab, an die viele der Verschwörer aber glaubten. Und sie fügt hinzu: „Da ist der Prinz sogar richtig sauer geworden. Das Recht sollte eingehalten werden.“ Der Richter setzt nach: „Von welchem Recht sprach Prinz Reuß?“ Wieder weicht Malsack-Winkemann aus: „Auf jeden Fall keine Gewalttaten.“ Und überhaupt sei der Rat, in dem das alles erörtert wurde, eher ein „intellektueller Schwingkreis“ gewesen.

Nur schwingt das Gericht da nicht mit, auch nicht intellektuell.

Im Juli forderte einer der Verteidiger von Reuß, den Haftbefehl gegen diesen auszusetzen. Das Gericht nutzte den Beschluss dazu für ein paar Ansagen. Erstens: Die Gruppe hat nach bisheriger Überzeugung des Senats bis zum Frühjahr 2022 die Erstürmung des Reichstags geplant – ganz ohne irgendeine Allianz. Die sei erst später ins Spiel gekommen. Zweitens: Prinz Reuß habe davon gewusst und auch 50 000 Euro für die Beschaffung von Waffen für die Erstürmung gegeben sowie für die Befreiung angeblich in unterirdischen Folterkellern festgehaltener Kinder. Auch das natürlich nur eine Fantasterei der Verschwörer. Der Prinz habe Satellitentelefone für die Verschwörer beschafft und schon Geheimgespräche in Bratislava geführt – mit den Russen, die laut einem Mitangeklagten „grünes Licht“ für ihre Aktion gegeben hätten.

Dieser Beschluss des Gerichts war ein Tiefschlag für Prinz Reuß.

Für seine Verteidiger stellt sich jetzt die Frage, wie man an dieser Überzeugung des Gerichts rütteln könnte. Sie hat zwei Stoßrichtungen – und eine davon ist sehr praktischer Natur. „Wie sollte man mit 30 Leuten den Bundestag stürmen können? Das ist allen klar, dass das nicht geht. Der Bundestag ist viel zu groß, viel zu viele Eingänge“, sagt Alvensleben. „Da richten Sie mit 30 Leuten nichts aus.“ Sieht das Gericht übrigens auch so. Die Erstürmung wäre „im Ergebnis wohl wenig erfolgversprechend“ gewesen, schreibt der Senat, aber dass die Verschwörer die Erstürmung überhaupt geplant hätten, beweise „das Vorliegen einer terroristischen Vereinigung“. Die Pläne seien bereits „hinreichend konkret gewesen“. Das Gericht kennt natürlich die Chats, in denen ein Verschwörer schreibt, wie stolz er sei, beim Einsatz in Berlin dabei sein zu dürfen – eine Mitverschwörerin antwortet ihm, während einer Abstimmung zu den Corona-Maßnahmen würden alle Abgeordneten im Plenarsaal „abgeräumt“. So viel zu den gewaltlosen Plänen.

Und auch Prinz Reuß hielt sich nicht zurück. In einem abgehörten Telefonat sagte er, dass er nach Thüringen fahren müsse, um die „Truppen“ zu organisieren: „Wir dürfen den Fuß nicht vom Gas nehmen. Wir machen sie jetzt platt. Jetzt ist Schluss mit lustig.“ Ein anderes Mal sagte er, dass sie jetzt „die Kalaschnikow laden“ müssten. Wieder ein anderes Mal: „Ja, gut, dann legen wir einen nach dem anderen von den Typen um.“ Und weil er wegen nicht bezahlter Rundfunkbeiträge einen Schufa-Eintrag erhalten hatte, sagte er einmal, wolle er auch gegen das dafür zuständige Amt in Frankfurt vorgehen: „Ich nehme sie mir einzeln vor, glauben Sie mir.“ Sein Vertrauter, der „Seher“, sagte in einem abgehörten Telefonat, dass Prinz Reuß bewusst gewesen sei, dass er seine Ziele „nur über das Militär“ erreichen könne.

Es läuft nicht so, wie er es gern hätte, die Truppe hört nicht mehr auf sein Kommando
Nach einem Mann, der nur nicht Nein sagen konnte, klingt all das nicht.

Aber es gibt ja noch ein Argument für den Angeklagten. Der zweite Verteidiger von Reuß, der Frankfurter Strafverteidiger Thomas Tschammer, sagt, die Verschwörer seien selbst Opfer gewesen – Opfer von Betrügern. Denn die Militärvertreter um Rüdiger von Pescatore hätten ihnen ja nur vorgegaukelt, dass sie Kontakte zur „Allianz“ hätten und diese kurz davor sei, die Regierung zu stürzen. Diese Leute hätten die anderen hinters Licht geführt und nur das Geld abschöpfen wollen, das sie bei Reuß und den anderen vermuteten.

Und das stimmte ja: Nicht nur Reuß gab Zehntausende Euro, auch die designierte Gesundheitsministerin, eine Hausärztin, spendete 140 000 Euro. Ein anderer Angeklagter, ein selbständiger Unternehmensberater, löste sogar seine gesamte Lebensversicherung auf, 160 000 Euro. Anwalt Tschammer, erfahren in vielen Betrugsprozessen, sagt: „Wenn ich so was höre, rieche ich Betrug.“ Seinem Mandanten halte er manchmal vor: „Mein Prinz, Sie sitzen nicht wegen Verbrechen im Knast, sondern wegen Doofheit.“ Wer sei schon so naiv, an eine Allianz zu glauben?

Das Betrugsargument hätte einen schönen Nebeneffekt. Wenn die Allianz nur ausgedacht war, ist sie auch nicht real. Und was nicht real ist, so die Logik der Verteidiger, kann den Angeklagten auch nicht zugerechnet werden.

Das Gericht sagt aber auch hier, der Verlass auf die Allianz mache die Vorbereitungshandlungen für einen Umsturz nicht weniger strafbar. Und ein möglicher Verzicht auf Gewalt führe auch nicht zur Straflosigkeit des ganzen Unterfangens, sondern nur zu einer Milderung der Strafe. Aber auch nur dann, wenn man tätige Reue sehe. Die sei aber bei Prinz Reuß nicht zu erkennen. Im Gegenteil, er habe sich noch kurz vor der Festnahme, im Herbst 2022, bemüht, den militärischen Arm zu restrukturieren. Bei einem Treffen habe er zu seinen Vertrauten gesagt, man brauche „Militär, immer“.

Das Gericht befand: Es bestehe bei Prinz Reuß Fluchtgefahr durch umfangreiches Vermögen im Inland und die Verfügungsgewalt über Vermögen im Ausland, allein in der Schweiz lagert er nach Recherchen der Ermittler 120 Kilogramm Gold. Außerdem müsse man von einer hohen Strafe ausgehen. Den Haftbefehl auszusetzen, lehnte das Gericht im Juli ab.

Auch sonst entwickeln sich die drei Verfahren in Frankfurt, München und Stuttgart gegen die 26 Angeklagten nicht so, wie Reuß es gern hätte. Die Gruppe hört nicht mehr auf sein Kommando. In München hat die Astrologin, deren Rat Reuß eingeholt hatte, umfassend gestanden. Dort redet seit Wochen auch der Mann, den Reuß zum neuen Militärchef machen wollte. Er sagte unter anderem, dass nach einem Systemsturz ja vielleicht doch nicht alle einverstanden sein könnten mit der neuen Regierung und dass man dann mit „Waffengewalt“ vorgehen müsse, zum Beispiel gegen die Antifa.

Und so wird der Name Reuß, der einmal für ein mächtiges Adelsgeschlecht stand, für Ländereien und eine beachtliche Kunstsammlung, nun wohl nicht mehr zu lösen sein von den Plänen einer Gruppe, die die deutsche Demokratie ersetzen wollte durch ein Terrorregime.

Irgendwann, sagt Alvensleben, werde sich Reuß auch noch zu den Vorwürfen aus der Anklage äußern. Dass sein Mandant ein Reichsbürger sei, bestreitet der Anwalt jedoch. Und man müsse da ohnehin genau sein, sagt Alvensleben: „Ich wehre mich dagegen, dass er ein Reichsbürger sei. Wenn, dann wäre er auch ohnehin ein Reichsprinz.“

Text: Annette Ramelsberger, Benedikt Warmbrunn; Digitales Storytelling: Karin Steinberger; Bildredaktion: Sonja Marzoner; Schlussredaktion: Florian Kaindl
[close]
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/prinz-reuss-terrorismus-reichsbuerger-rechter-terror-prozess-e322357/


:ambulance:


Wie, was? Vögte?  :o Tja, nix Adel!  ???

Zitat
Die 1122 erstmals genannte Ministerialenfamilie von Weida ...
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6gte_von_Weida

Und die Ministerialen waren nun einmal Leibeigene, die auch nach Belieben verkauft werden konnten.
(Die Schweizer kennen's: Nach einer Theorie war der Geßler als Vogt – also einer, der die Schutzgelder für seinen Herrn eintreibt – eben ein Ministeriale und somit ein Leibeigener. Die konnten groß und mächtig werden wie Marquard von Annweiler, aber sie waren halt: nicht adelig. Und von einem Nichtadeligen wollten sich die Schweizer nicht beschützen lassen. Kann man verstehen.)
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

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