Autor Thema: Presseschnipsel - Rechtsextremismus  (Gelesen 67707 mal)

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Ich hatte eine Schulleitung (Studiendirektor, Bremen), der hat mehrere Klassen unterrichtet.


Sicher.

Der Schulleiter unterrichtete bei uns traditionell ab der 12..

Ist es nicht merkwürdig, wie viele dieser Lehrer Geschichte als Fach haben?

Da hat die Ausbildung nicht viel Erkenntnis bewirkt?
____________________________


Das Volk wird wieder einmal gegängelt und Reichelt wird zensiert!   :o

So sieht’s doch aus, meine Herren!


Zitat
Jan Böh­m­er­mann siegt gegen Julian Rei­chelt

von Dr. Felix W. Zimmermann05.10.2023Wegen der Schönbohm-Berichterstattung hatte Julian Reichelt kuriose Vorwürfe gegen Jan Böhmermann erhoben. Das LG Hamburg untersagte nun zentrale Aussagen in "Achtung, Reichelt!" wegen unzulässiger Verdachtsberichterstattung und Unwahrheit.

Der Bericht des "ZDF Magazin Royale" über den früheren Präsidenten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Arne Schönbohm schlug hohe Wellen. Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) stütze die anschließende Ablösung Schönbohms auch auf den Vertrauensverlust infolge der Sendung vom Oktober 2022 und der Debatte zu möglichen Russlandkontakten.

Gegen Böhmermann und sein Team gab es neben Zustimmung auch viel Kritik an der Sendung. Der Sendung wurde Inszenierungsfuror unterstellt. Nachdem Arne Schönbohm 10 Monate nach dem Beitrag öffentlichkeitswirksam Klage gegen das ZDF und das Bundesinnenministerium (BMI) einreichte, kochte das Thema wieder hoch. Ein gefundenes Fressen für die CDU bei der anstehenden Landtagswahl in Hessen, bei der Nancy Faeser für das Amt der Ministerpräsidentin kandidiert. Faeser habe Schönbohm wegen unbewiesener Behauptungen in der Sendung geschasst, lautet der Vorwurf gegen die Bundesinnenministerin.

In der Sendung "Achtung, Reichelt!" lehnte sich der ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt Anfang September besonders weit aus dem Fenster: Unter dem Schlagwort "Die Faeser-Komplizen vom ZDF" stellte er in den Raum, dass Nancy Faeser persönlich hinter dem Bericht stecken könnte. Zudem behauptete Reichelt, der Bericht des "ZDF Magazin Royals" enthalte "keinen einzigen wahren Vorwurf" gegenüber dem Ex-BSI-Präsidenten Schönbohm.
Spoiler
Böhmermann: "Bösartiger Bullshit"
Vorwürfe, die Böhmermann nicht auf sich sitzen lassen wollte: Auf dem Netzwerk Mastodon wandte er sich gegen die Unterstellung, sein Team und er könnten gemeinsam an der Absetzung Schönbohms gearbeitet haben. Das sei "ziemlich bösartiger Bullshit und natürlich komplett frei erfunden".

Anschließend ging die Produktionsfirma des "ZDF-Magazin Royal" (Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld UE GmbH) mit VON HAVE FEY Rechtsanwälten in Person von Rechtsanwalt Dr. Sebastian Gorski in die Offensive. Sie beantragte vor dem Landgericht (LG) Hamburg Unterlassungsverfügungen gegen die Sendungsmacher von "Achtung Reichelt!" (Rome Medien GmbH), außerdem gegenüber dem Portal "Nius – Die Stimme der Mehrheit" (verantwortet von der VIUS SE & Co. KGaA), wo ein gleichgelagerter Beitrag erschien. Die beiden Antragsgegnerinnen wurden von Rechtsanwälte Steinhöfel vertreten.

Das Vorgehen hatte Erfolg. Mit dem LTO vorliegenden Beschluss (v. 04.10.2023, Az. 324 O 395/23) verbot das LG die Verbreitung des Verdachts, dass Nancy Faeser und/oder ihre engsten Mitarbeiter die Ausstrahlung der Schönbohm-Folge veranlasst hätten. Auch die Behauptung von Reichelt, keiner der Vorwürfe gegenüber Schönbohm würde stimmen, wurde untersagt. "Nius" wurde zudem die Aufstellung des Verdachts verboten, es sei zu brisantem Informationsaustausch zwischen Redaktion und BMI gekommen und BMI-Staatssekretäre könnten an der Sendung mitgewirkt haben.

Es fehlt schon an Möglichkeit zur Stellungnahme
Zur Begründung führt das LG aus, dass in den Beiträgen in unterschiedlicher Ausprägung der Verdacht transportiert werde, das BMI habe auf den Inhalt zu Lasten von Arne Schönbohm Einfluss genommen. Diese Verdachtsberichterstattung sei rechtswidrig. Allgemein gilt, dass eine zulässige Verdachtsberichterstattung nach ständiger Rechtsprechung unter mehreren Voraussetzungen steht: Es muss eine Stellungnahme des Betroffenen eingeholt werden, es muss ein Mindestbestand an Beweistatsachen vorliegen, die Berichterstattung darf nicht vorverurteilend, sondern muss ausgewogen gehalten sein. Zudem muss das öffentliche Interesse an identifizierender Berichterstattung gegenüber Persönlichkeitsrechten der Betroffenen überwiegen.

Vorliegend machte das LG Hamburg in seinem Beschluss kurzen Prozess und beurteilte die Berichterstattung schon mangels eingeholter Stellungnahme als rechtswidrig: Mit dem Erfordernis der Einholung einer Stellungnahme solle sichergestellt werden, dass der Standpunkt des von der Verdachtsberichterstattung Betroffenen in Erfahrung gebracht werde und er somit selbst zu Wort kommen könne, so das LG. Dem "ZDF Magazin Royale" sei aber weder von "Nius" noch von "Achtung, Reichelt!" die Möglichkeit der Stellungnahme eingeräumt worden.

In der Folge seien die angegriffenen Verdachtsberichterstattungen auch als unausgewogen anzusehen und damit unzulässig. Mit der Frage, ob ein Mindestbestand von Beweistatsachen für die Thesen von Reichelt vorlag, musste sich das LG damit nicht mehr beschäftigen.

Reichelt liefert keinen Beleg für Unwahrheit der ZDF-Sendung
Weiter verbot es Reichelts Äußerung, im Bericht sei "kein einziges Wort wahr" als unwahre Tatsachenbehauptung. "Achtung Reichelt!" hätte im Prozess schon nicht vorgetragen, welche Tatsachenbehauptung in der Sendung überhaupt falsch gewesen sein sollte. Zu dem Ergebnis, dass in der Sendung keine falschen Tatsachenbehauptungen enthalten sind, war auch eine LTO-Analyse gekommen.

Weiter verbot das LG die "unstreitig unwahre" Behauptung, eine Rapperin, die in Verbindung mit dem Büroleiter von Nancy Faeser stand, sei Teil des Teams des "ZDF Magazin Royal" gewesen. Nichts zu beanstanden hatte das LG an der Behauptung, es sei "erstaunlich, wie viele Verbindungen es zwischen engsten Faeser-Vertrauten und Jan Böhmermann gab". Insoweit liege eine zulässige Meinungsäußerung vor. Die Behauptung sei also isoliert betrachtet nicht untersagungsfähig, jedoch Teil der unzulässigen Verdachtsberichterstattung. Im Kostenpunkt wirkte sich dieses Teilunterliegen nicht aus. "Nius" und "Achtung Reichelt!" tragen die gesamten Verfahrenskosten.

Nach Zustellung des Beschlusses muss die Entscheidung des LG sofort beachtet werden. Gegen den Beschluss können "Nius" und "Achtung, Reichelt!" Widerspruch einlegen. Dann käme es zunächst zur mündlichen Verhandlung vor dem LG. Die Chancen dürfte aber aufgrund des Umstands, dass die schon die Grundvoraussetzungen der Verdachtsberichterstattung nicht eingehalten wurde, gering sein.

Nachträgliche Einholung der Stellungnahme möglich
Möglich ist auch, dass "Nius" und "Achtung, Reichelt!" nunmehr eine Stellungnahme vom "ZDF Magazin Royale" im Nachgang einholen und ihre Berichte um diese Stellungnahme ergänzen. Da das LG keine Aussage zur Frage getroffen hat, ob im Übrigen die Voraussetzungen der Verdachtsberichterstattung erfüllt sind, unterfiele eine solche veränderte Berichterstattung nicht dem Verbot. Nach der Rechtsprechung des OLG Hamburg liegt bei Einfügung einer Stellungnahme ein neuer Bericht vor, der gesondert anzugreifen ist (Beschl. v. 13.01.2022, 7 W 148/21).

Hiermit dürfte sich Julian Reichelt auskennen, hatte er doch wegen der Spiegel-Berichterstattung "Vögeln, Fördern, Feuern" selbst zunächst erfolgreich eine Unterlassungsverfügung gegen den Spiegel erwirkt, da er angeblich die an den Springer-Konzern gerichtete Bitte um Stellungnahme nicht erhalten hatte. Nach Ergänzung er Stellungnahme durch den Spiegel scheiterte Reichelt dann mit einem Antrag gegen die ergänzte Berichterstattung.

Sollte 'NIUS" und Reichelt diesen Weg der Einholung einer Stellungnahme und entsprechenden Ergänzung gehen, wäre es aber durchaus wahrscheinlich, dass das "ZDF Magazin Royale" abermals gerichtlich gegen die Berichte vorgehen würde. Denn die Produktionsfirma des "ZDF Magazin Royal" geht mit ihrem Anwalt Dr. Sebastian Gorski davon aus, dass für die Unterstellungen von Reichelt und Co. einer Quasi-Zusammenarbeit zwischen dem Innenministerium und dem "ZDF Magazin Royale" nicht einmal ein Mindestbestand an Beweistatsachen vorliegt.

So oder so bleiben jedenfalls die vom LG isoliert verbotenen Behauptungen verboten, also etwa die Aussage, in der Böhmermann-Sendung gäbe es "keinen einzigen wahren Vorwurf" gegen Arne Schönbohm.
[close]
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/boehmermann-sieg-reichelt/
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Jan Böh­m­er­mann siegt gegen Julian Rei­chelt


Das Video zur Entscheidung:


https://youtu.be/cu3YBdrslLY


Zitat
1, Verdachtsberichterstattung Böhmermann./.Reichelt, 2. Bluesky 3. Weltordnung von AfD-Kandidat Krah


442 Aufrufe  06.10.2023
0:00 Vorstellung der Themen
01:18 Böhmermann gewinnt gegen Reichelt wegen unzulässiger Verdachtsberichterstattung iS Schönbohm
07:14 Süddeutsche ./. Aiwanger - war Verdachtsberichterstattung zulässig?
12:31 Darf Elon Musk in den Wahlkampf eingreifen oder besteht eine Neutralitätspflicht?
14:40 Bluesky die erste aussichtsreiche Konkurrenz zu X/Twitter und der deutsche Boom. Warum Diskussionen auf X sinnlos sind.
19:42 "Politik von rechts - Ein Manifest" von Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat AfD. China, Menschenwürde, Außenpolitik und die Rolle der Frau
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #62 am: 10. Oktober 2023, 11:16:03 »
ER ist wieder da.

Behauptet ER:

(Bezahlschranke)


Zitat
10.10.2023, 09:19

Wie der Dresdner Lokalpolitiker Hannig wieder als Anwalt von Recht und Ordnung auftritt

Vor gut einem Jahr hat der Dresdner Stadtrat Frank Hannig seine Zulassung als Anwalt zurückgegeben. Dennoch behauptet er nun, wieder als Verteidiger zu arbeiten.

Von Ulrich Wolf
 3 Min.
Seine Zulassung hat er abgegeben, dennoch behauptet Frank Hanning auf Facebook, weiter als Verteidiger zu arbeiten.

Dresden. Der fraktionslose Dresdner Stadtrat Frank Hannig steht vor neuem Ärger. Auf seiner Facebook-Seite Hannig.Recht sagt er in einem am 15. September geposteten Video: "Ich habe gestern an einem Amtsgericht in Sachsen als Wahlverteidiger einen Prozess geführt, da ging es wieder mal um Facebook."
https://www.saechsische.de/dresden/hannig-anwalt-verbot-sachsen-zabel-dresden-5913468-plus.html


„Anwalt von Recht und Ordnung“ kommentiere ich mal lieber nicht ...  :whistle:
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #63 am: 10. Oktober 2023, 16:05:52 »
Der Rest über IHN:

Aber IHM wird es sicher wieder gelingen, sich auch da irgendwie erfolgreich rauszureden, er war doch "nur ein einfacher Prozessbeobachtungsmandantenbegleiter" oder so, aber interessant, in Sachen Geldwäsche gibt es in der "Lügenpresse" jetzt sogar ein Zahl: 5Mio.

Spoiler
Hannigs Privatinsolvenz. In der 2022 veröffentlichten Bilanz für das Jahr 2021 findet sich der Hinweis, dass die Staatsanwaltschaft Dresden sämtliche Buchführungsunterlagen dieser Firma beschlagnahmt hat. Zudem heißt es: "Aufgrund der Insolvenz eines Auftraggebers" seien rote Zahlen entstanden. War der Auftraggeber der insolvente Hannig selbst? Der Stadtrat schweigt dazu.

Zudem kritisiert Hannig auf Facebook das Urteil des Landgerichts Dresden gegen den Ex-AfD-Vorstand Daniel Zabel, der als Justizvollzugsbeamter ohne Rechtfertigung Gewalt gegen ausländische Gefangene ausgeübt haben soll und unter anderem dafür ein Jahr und vier Monate kassierte. Dagegen ist Revision eingelegt worden. Hannig sagt: "Ich finde, das ist ein Justizskandal ohnegleichen."

Hannig selbst steht unter dem Verdacht, Mandantengelder veruntreut zu haben. Erst im März war er wegen Betruges angeklagt worden. Über drei Jahre lang soll der Mittfünfziger Geld von Anlegern eingesammelt und nach Abzug seiner Provision ins Ausland überwiesen haben. Von fünf Millionen Euro ist die Rede. Die Staatsanwaltschaft hält offenbar eine Haftstrafe von mehr als vier Jahren für möglich, will deshalb vor dem Landgericht verhandeln.

Sein bekanntester Fall war der des Rechtsextremisten Stephan Ernst, der 2019 den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke erschossen hatte und zeitweise von ihm verteidigt worden war.

[close]
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #64 am: 11. Oktober 2023, 10:06:49 »
Irgendwie..ich weiß nicht...das hat schon was

Zitat
Ein linker Verein sichert sich Markenrechte an Codes von Nazis. Die sind für Rechtsextreme nicht nur ideologisch, sondern auch finanziell wichtig. Den ganzen Text findet ihr auf http://taz.de/!5965888



https://x.com/tazgezwitscher/status/1712000113248293055?s=20
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #65 am: 11. Oktober 2023, 10:13:41 »
Hat sich schon einer die Rechte an der Wortmarke „Hl Htlr“ oder „HlHcke“ gesichert?  ;)
« Letzte Änderung: 11. Oktober 2023, 10:17:19 von Reichsschlafschaf »
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #66 am: 11. Oktober 2023, 11:35:52 »
Ich probier's mal mit der 88. Dann muss zukünftig "86, 87, hmhm, 89" gezählt werden!
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #67 am: 14. Oktober 2023, 06:41:33 »
Es geht um die hier:

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg445609#msg445609


Zitat
Knockout 51
Neonazi-Gruppe mit Kontakt zu Bundeswehrsoldat

alp/dpa 13.10.2023 - 16:56 Uhr

Der rechtsextremen Eisenacher Gruppe „Knockout 51“ wird Kontakt zu einem Bundeswehrsoldaten nachgesagt. Was bisher bekannt ist.

Die rechtsextreme Eisenacher Gruppe „Knockout 51“ soll Kontakt mit einem Bundeswehrsoldaten gehabt haben. Das geht aus der Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage mehrerer Abgeordneter der Bundestagsfraktion Die Linke hervor. „Nach gegenwärtigem Sachstand weist ein aktiver Bundeswehrsoldat Bezüge zur Gruppierung „Knockout 51“ auf“, heißt es in der Antwort des Ministeriums, die der dpa vorliegt. Zuerst hatte MDR Thüringen darüber berichtet.

Die Extremismus-Expertin der Bundestagsfraktion der Linken, Martina Renner, sagte dem MDR, der aktive Bundeswehrsoldat sei neben Kontakten der Gruppe in die Eisenacher Polizei die zweite Verbindung in Sicherheitskreise. Die Gefahr, die davon ausgehe, „kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sagte Renner dem Sender.

Die mutmaßlichen Mitglieder der Eisenacher Neonazi-Gruppe hatten laut Antwort der Bundesregierung eine Vielzahl von Waffen. „Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurden Hieb-, Schlag- und Stichwaffen, ein Compound-Bogen mit Pfeilen, Schusswaffen, 285 Stück Schreckschussmunition, eine nicht näher bestimmte Anzahl an Softairmunition sowie Ausrüstung und Materialien der 3D-Druck-Technik, Anleitungen für 3D-gedruckte Waffen und 3D-gedruckte Waffenteile gefunden“, heißt es in der Antwort.

Thüringer Rechtsextremisten sollen schwerste Straftaten vorbereitet haben
Dass neben 3D-Technik und Anleitungen auch bereits gedruckte 3D-Waffenteile gefunden wurden, zeige, dass die Gruppe in ihrem Vorgehen in einer Reihe mit anderen Rechtsterror-Bestrebungen stehe, sagte Renner dem MDR. Auch bei dem rechtsterroristischen Anschlag von Halle im Jahr 2019 seien 3D-gedruckte Komponenten bei eingesetzten Waffen genutzt worden.

Ein Prozess gegen vier mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Gruppe „Knockout 51“ läuft vor dem Thüringer Oberlandesgericht in Jena. Der Generalbundesanwalt wirft den Thüringer Rechtsextremisten im Alter zwischen 21 und 25 Jahren vor, schwerste Straftaten vorbereitet zu haben. Die Gruppe soll spätestens ab April 2021 auf Körperverletzungen und die Tötung von Angreifern aus dem linksextremen Lager ausgerichtet gewesen sein, wie der Vertreter des Generalbundesanwalts bei der Verlesung der Anklage gesagt hatte.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.knockout-51-neonazi-gruppe-mit-kontakt-zu-bundeswehrsoldat.253cb5d8-5403-4e1e-99a0-60255ca77361.html
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #68 am: 16. Oktober 2023, 18:01:20 »
Zitat
Regensburg

Mann von Brücke gestoßen - Polizei prüft rechtsextremen Hintergrund

16. Oktober 2023, 15:37 Uhr
Die Steinerne Brücke in der Regensburger Altstadt ist berühmt. Am Freitag wurde sie Schauplatz eines rätselhaften Angriffs. (Foto: Armin Weigel/dpa)
Ein 28-Jähriger schubst einen jungen Syrer von der Steinernen Brücke in Regensburg. Bei seiner Festnahme zeigt er den Hitlergruß. Nun sitzt er in einer psychiatrischen Klinik.

Im Fall des 28-Jährigen, der einen Syrer von der berühmten Steinernen Brücke in Regensburg gestoßen haben soll, prüfen die Ermittler einen möglichen rechtsextremen Hintergrund. Der Mann habe bei seiner Festnahme am Freitag den Hitlergruß gezeigt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Der Festgenommene habe die Tat eingeräumt. Das Motiv sei noch unklar.

Der Beschuldigte habe erhebliche psychische Probleme und es bestehe nach erster Einschätzung zumindest eine verminderte Schuldfähigkeit. Ein Gutachten solle nun zeigen, inwiefern der Mann schuldfähig ist und ob es zu einer Anklage kommen kann. Zuvor hatte der Spiegel über einen möglichen rechtsextremen Hintergrund der Tat berichtet.

Auf Beschluss eines Richters kam der 28-Jährige nach seiner Festnahme in eine psychiatrische Klinik. Laut den bisherigen Ermittlungen soll der Deutsche am Freitag einen 20-jährigen Syrer von der Steinernen Brücke gestoßen haben. Das Opfer fiel auf den gepflasterten Bereich an einem Brückenpfeiler und wurde schwer verletzt. Rettungskräfte brachten den jungen Mann in ein Krankenhaus.

Gegen den 28-Jährigen sei bereits nach einem Vorfall im März 2022, bei dem er in Landshut den Hitlergruß gezeigt haben soll, ermittelt worden. Damals seien die Ermittlungen aufgrund von Schuldunfähigkeit wegen der psychischen Verfassung des Mannes eingestellt worden.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/regensburg-steinerne-bruecke-hitlergruss-angriff-polizei-1.6288523
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #69 am: 16. Oktober 2023, 18:34:54 »
Zur NSU hat Böhmermann ja etwas Staub aufgewirbelt. Die Hessenschau geht drauf ein:

Zitat
Hessens früherer Landespolizei-Chef Münch verlor wegen der "NSU 2.0"-Affäre seinen Posten. Nun stellt sich heraus: Ein Gericht bestrafte ihn später, weil er Wissen über Drohschreiben gegen Linken-Politikerin Wissler ausgeplaudert hatte.

Spoiler
Gegen den ehemaligen hessischen Landespolizeipräsidenten Udo Münch ist im Zusammenhang mit der Affäre um "NSU 2.0"-Drohschreiben ein Strafbefehl ergangen. Er wurde verwarnt, weil er Dienstgeheimnisse verletzt hat - und das bei einer besonderen Geheimhaltungspflicht.

Zudem wurde eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 350 Euro unter Vorbehalt verhängt - also auf Bewährung. Der rechtskräftig gewordene Strafbefehl erging im Februar dieses Jahres durch das Amtsgericht Wiesbaden, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt dem hr nun auf Nachfrage mitteilte.

Vor mehr als zweieinhalb Jahren hatte Münch als Teilnehmer eines Hintergrundgesprächs mit Journalisten im Innenministerium ausgeplaudert, dass auch die Linken-Vorsitzende Janine Wissler Drohschreiben erhielt.
"Ermittlungserfolg gefährdet"

In der Stellungnahme der Staatsanwaltschaft an den hr heißt es: "Diese Information war zu diesem Zeitpunkt geheimhaltungsbedürftig, um den Erfolg der laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden und um die Geschädigte Wissler vor weiteren Drohschreiben zu schützen."

Die Hass-Schreiben waren unter Anspielung auf die rechtsextreme "NSU"-Mordserie mit "NSU 2.0" unterzeichnet. Sie gingen an mehrere prominente Frauen, zuerst 2018 per Fax mit einer Morddrohung an die Frankfurter Anwältin Seda Başay-Yıldız. Die Schreiben enthielten vertrauliche Daten der Opfer, die zuvor von Polizeicomputern abgefragt worden waren.

Als Münch Anfang Juni 2020 verriet, dass auch die damalige Landtagsabgeordnete und heutige Linken-Bundeschefin Wissler unter den Opfern ist, war der Täter unbekannt. Vergangenen November wurde ein damals 54-Jähriger aus Berlin als Verfasser von rund 80 Drohschreiben vom Landgericht Frankfurt verurteilt. Er erhielt eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten.

Die unerlaubte Äußerung Münchs war öffentlich bekannt, der mehr als zweieinhalb Jahre später ergangene Strafbefehl bislang nicht. Münch selbst hatte bereits vor einer Expertenkommission bedauert, dass ihm die Äußerung vor den Journalisten gewissermaßen herausgerutscht sei. Absichtlich sei die Preisgabe der Information nicht erfolgt.
Böhmermanns Frage

Wissler beklagte als Zeugin im Prozess, nach der Indiskretion Münchs sei die Zahl der Drohschreiben gestiegen. Die Umstände der Entlassung des Polizeichefs hat das ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann gerade noch einmal am Rand einer Sendung aufgegriffen. Sie wandte sich mit dem Titel "Was die Polizei mit dem NSU 2.0 zu tun hat" gegen die These, dass es nur einen Täter gibt.

"Warum musste der hessische Landespolizeipräsident Udo Münch wirklich zurücktreten?" - fragte Böhmermann am Ende, was hinter einem Strafverfahren stecke und warum die Öffentlichkeit nichts darüber erfahre.
Innenministerium: Es gab nur den einen Rücktrittsgrund

Münch hatte am 3. Juni 2020 über die Bedrohung Wisslers gesprochen. Dass der Polizeichef den Rücktritt eingereicht habe und in den Ruhestand versetzt werde, gab Innenminister Peter Beuth (CDU) am 14. Juli 2020 bekannt.

In der Begründung, die Beuth gab, spielte das Ausplaudern aber keine Rolle. Der Strafbefehl wegen der Verletzung des Dienstgeheimnisses erging erst sehr viel später - im Februar 2023.

Die Indiskretion beim Journalisten-Hintergrundgespräch und die deshalb laufenden Ermittlungen hatten laut Innenministerium für Münchs Abgang keine maßgebliche Bedeutung. Ein Jahr nach dem Vorfall sei die Staatsanwaltschaft erstmals in der Sache an das Innenministerium herangetreten, sagte ein Sprecher Beuths auf Anfrage. Demnach schrieben die Ermittler das Ministerium am 26. Juli 2021 wegen des Verdachts der unerlaubten Informationsweitergabe an.

Das Ministerium bekräftigte auf Nachfrage vielmehr seine bisherige Begründung für Münchs Rücktritt: Jener hat demnach die Verantwortung dafür übernommen, dass Informationen über illegale Datenabfragen auf polizeilichen Computern "nicht adäquat weitergegeben wurden".
Beuth stand unter Druck

In der Zeit von Münchs Rücktritt stand Beuth erheblich unter Druck. Die Affäre war bundesweit ein Thema. Illegale Abfragen von Polizeicomputern aus Frankfurt waren bereits bekannt gewesen.

Als dann herauskam, dass es auch welche in Wiesbaden gegeben hatte, übernahm Münch auch nach eigenen Angaben die Verantwortung dafür, dass er diese Information des Landeskriminalamtes (LKA) nicht an den Minister weitergeleitet habe.
Langes Verfahren gegen Münch

Aber warum vergingen mehr als zweieinhalb Jahre von Münchs verbotenem Reden über die Drohschreiben gegen Wissler bis zum Strafbefehl? Die Strafanzeige wegen des Verdachts der Weitergabe gegen Unbekannt hatte das Landeskriminalamt gestellt. Das entspreche dem Standardvorgehen der Sicherheitsbehörden, heißt es aus dem Innenministerium.

Dass sich alles so lange hinzog, lag laut Staatsanwaltschaft schon daran, dass es mehr als ein Jahr bei Ermittlungen gegen Unbekannt geblieben sei. Dann habe auch geklärt werden müssen, ob es neben Münch weitere Beteiligte gegeben habe. Schließlich seien viele Zeugen befragt worden.

Auf die Frage, weshalb die Ermittlungen gegen den Ex-Chef der Landespolizei und ihr Ausgang nicht öffentlich gemacht wurden, heißt es aus dem Ministerium: Die Entscheidung darüber, wann und in welcher Form öffentlich über solche Verfahren kommuniziert wird, obliege allein der Staatsanwaltschaft.
Streit um die Rolle von Polizisten

Dass hessische Polizisten "zu keinem Zeitpunkt Absender oder Tatbeteiligte der NSU-2.0-Drohschreiben-Serie" gewesen seien, hatte Innenminister Beuth bereits aus der Anklage gegen den später verurteilten Mann aus Berlin abgeleitet. In der Urteilsbegründung teilte auch die Vorsitzende Richterin am Frankfurter Landgericht die Alleintäter-These: Gegenüber dem Verurteilten zeigte sie sich mit Blick auf die Drohschreiben überzeugt davon, "dass Sie die alle allein geschrieben haben".

Die Polizei ermittele aber selbst noch, wandte Böhmermann nun ein. Er führte unter anderem die mutmaßliche Verstrickung eines Frankfurter Polizeikommissars an, der auch in der aufgeflogenen rechten Whatsapp-Chatgruppe "Itiotentreff" maßgeblich mitgemischt haben soll.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte im Anschluss an die Kritik, dass die Ermittlungen gegen zwei Frankfurter Polizisten wegen der Drohschreiben noch nicht abgeschlossen seien.

Sendung: hr-iNFO, 13.10.2023, 16.30 Uhr
[close]

Quelle: Hessenschau vom 13.10.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #70 am: 17. Oktober 2023, 18:25:33 »
Weil ich gerade in den norwegischen Nachrichten drüber gestolpert bin:
(ich hoffe wir hatten es hier noch nicht, meine oberflächliche Forensuche hat jedenfalls nichts ergeben)



Bundespolizeibeamter aus dem Dienstverhältnis entfernt worden.
Beim Versuch gestohlene Flugzeugwrackteile aus Norwegen zu schmuggeln, erwischt worden.
Kontakte zu vom Verfassungsschutz beobachteten Rechtsextremen.


(Link ist auf Norwegisch, die Bild, die taz und haufe.de hat aber ebenfalls davon berichtet)
« Letzte Änderung: 17. Oktober 2023, 18:33:27 von Käsehobel »
Käse! Gehobelt, nicht gerieben!

Darf man sich über Reichsbürger lustig machen? Nein, man muss!
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #71 am: 17. Oktober 2023, 22:58:43 »
Zitat
Deutsche Neonazis bejubeln Hamas-Terror in Israel

Die Beileidsbekundungen für die Opfer des Hamas-Angriffs sind in Deutschland groß. Einige nutzen den Terrorangriff dagegen für antisemitische Propaganda. Unter ihnen: deutsche Neonazis.

Das neonazistische Spektrum in Deutschland nutzt den Krieg in Nahost für teils massive, antisemitische und rassistische Propaganda. Das ergab eine Auswertung von Websites und Social-Media-Kanälen einschlägiger Parteien und Gruppen durch den "Spiegel".

So rechtfertigte der frühere NPD-Jugendverband "Junge Nationalisten" den islamistischen Terror gegen die jüdische Zivilbevölkerung mit den Worten: "Der neuen Angriffswelle der Hamas geht die völkerrechtswidrige Unterdrückung, die Besetzung und israelischer Massenmord voran". Dazu posteten die deutschen Neonazis auf ihrem Telegramkanal das Bild eines blutbefleckten Davidsterns und die Parole "Israel mordet und die Welt schaut zu".

Auch eine andere neonazistische Splittergruppe wetterte gegen die angegriffenen Jüdinnen und Juden. "Die Partei 'Der III. Weg' lehnt jede Solidarität mit dem imperialistischen Terrorstaat Israel entschieden ab", hieß es am 11. Oktober auf deren Homepage. Die Anschläge der Hamas werden als "Gegenangriff auf das zionistische Gebilde Israel" und Reaktion auf "anhaltende jüdische Provokationen gegen autochthone Araber" verbrämt. Diese hätten die Mauer überwunden, "mit der Israel die Palästinenser einpferchen will". In der Region erwartet "Der III. Weg" nun "zionistische Pogrome". Eine "klare Solidarität mit Palästina" könne es jedoch erst dann geben, "wenn auch die von Arabern okkupierten Gebiete in Deutschland und Westeuropa wieder freigegeben" würden, schreibt die Partei. An anderer Stelle bezeichnet sie die Mitglieder der deutschen Bundesregierung als "Zions willfährige Knechte". Die "Herrschenden des BRD-Systems" hätten sich "nicht dem Wohle des deutschen Volkes verschworen, sondern ausschließlich ihrer 'auserwählten' jahwistischen Herren".

Die ehemalige NPD, die sich seit Kurzem "Die Heimat" nennt, forderte am 9. Oktober via Facebook, man solle sich aus dem "Konflikt zwischen Israel und Palästina raushalten". In dem Beitrag heißt es weiter: "Nicht Israels, sondern Deutschlands Sicherheit ist unsere Staatsräson!"

Die neonazistische Kleinstpartei "Die Rechte" wiederum verbreitete auf ihrem "Telegram"-Kanal Links zu einem rechtsextremen Online-Shop, in dem "Solidarität mit Palästina"-T-Shirts angeboten werden - versehen mit der Bemerkung "Aktueller denn je".

Quelle: ntv.de, als




https://www.n-tv.de/politik/Deutsche-Neonazis-bejubeln-Hamas-Terror-in-Israel-article24471223.html
Ich liebe Sarkasmus. Es ist wie jemandem die Tastatur in die Fresse zu hauen, nur mit Worten.
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #72 am: 18. Oktober 2023, 17:04:29 »
Zitat
Doch kein „WendePunkt“?
Kaum ein Rechtsextremist will ins Aussteigerprogramm

Berlin · Binnen fünf Jahren hat „eine niedrige zweistellige Zahl“ von Rechtsextremisten Hilfe für den Weg zurück in die Demokratie genutzt. Helfen Nachbesserungen am Aussteigerprogramm?

18.10.2023, 04:52 Uhr

Seit diesem Jahr setzt der Verfassungsschutz zusätzlich darauf, Angehörige des rechtsextremen Milieus aktiv auf die Hilfestellungen hinzuweisen, die das Programm „WendePunkt“ bietet. Neu ist, dass sich potenzielle Aussteiger nicht nur per Mail oder Telefon, sondern auch über den Messengerdienst Signal an den Nachrichtendienst wenden können.

In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion heißt es, vom 1. Januar 2018 bis zum 28. September 2023 sei „eine niedrige zweistellige Zahl“ von Menschen über das Programm aus der rechtsextremistischen Szene ausgestiegen. Seit der Neuaufstellung des Programms in diesem Jahr könnten Rechtsextremisten, bei denen Hinweise auf eine Ausstiegsbereitschaft erkennbar seien, jetzt auch aktiv angesprochen und über die Möglichkeiten, die das Programm biete, aufgeklärt werden. Da dies jedoch noch nicht lange praktiziert werde, könne man zum Effekt dieser Maßnahme noch keine quantitative Aussage treffen.

Zu den Unterstützungsleistungen, die das Programm bietet, gehören unter anderem die „Erarbeitung eines individuellen Ausstiegsplans unter Berücksichtigung sicherheitsrelevanter Aspekte“ sowie die Vermittlung externer Hilfsangebote, etwa bei Suchtproblemen oder dem Wunsch nach einer beruflichen Qualifizierung.

In Einzelfällen komme es vor, dass sich potenziell Ausstiegswillige zum Zeitpunkt ihrer ersten Kontaktaufnahme in Haft befänden oder ein Strafprozess bevorstehe, heißt es in der Antwort der Bundesregierung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Statistische Daten, wie häufig dies der Fall sei, lägen jedoch nicht vor.

„Die Antwort der Bundesregierung macht deutlich, dass Zweifel an Effizienz und Arbeitsweise des sogenannten Aussteigerangebotes des Verfassungsschutzes berechtigt sind“, sagte die Obfrau der Linksfraktion im Innenausschuss, Martina Renner. Laufende Ermittlungsverfahren, eine Haftsituation, Rückfälle in die Naziszene oder die Kosten würden im Einzelfall gar nicht erfasst. „Da wundert es nicht, wenn dem Verfassungsschutz ein Scheitern der Ausstiegsberatung im Einzelfall gar nicht bekannt ist“, so Renner.

(peng/dpa)
https://rp-online.de/politik/deutschland/rechtsextreme-fast-niemand-nutzt-aussteigerprogramm_aid-99709473
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #73 am: 19. Oktober 2023, 14:48:22 »
Linke in RLP: Wagenknecht-Abgang wäre "Chance und Befreiung"
SWR Aktuell

Zitat
  Auch für die Linke in Rheinland-Pfalz hat das eine enorme
  Sprengkraft. Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht will am
  Montag einen Verein vorstellen, der als Vorstufe für eine
  neue Partei gilt.
 
  Der Name des Vereins: "Bündnis Sahra Wagenknecht". Das
  Büro der Linken-Politikerin bestätigte am Donnerstag,
  dass der Verein am Montag offiziell vorgestellt wird.
  Der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen Linken, Stefan
  Glander, sieht die offenbar geplante Wagenknecht-Partei
  als Chance für die Linke. Glander sagte dem SWR, der
  bevorstehende Schnitt werde im Landesvorstand und in
  vielen Kreisverbänden in Rheinland-Pfalz als Befreiung
  empfunden.

Spoiler
 
  "Unklar, wie viele Linken-Mitglieder aus RLP Wagenknecht
  folgen"
 
  Die Mitglieder hätten die Querelen satt, berichtet
  Glander. Die Linke brauche den Schnitt, um aus der
  Blockade und der Defensive herauszukommen. "Je schneller
  die Sache geklärt ist, desto besser ist es für die
  Linke", sagte Glander. Dass Sahra Wagenknecht ihr
  Konkurrenzprojekt jetzt öffentlich machen wolle, sei keine
  große Überraschung: "Seit Monaten war klar, dass es da
  nichts mehr zu kitten gibt." Wie viele Linken-Mitglieder
  in Rheinland-Pfalz Wagenknecht folgen werden, sei schwer
  zu sagen, so Glander.
 
  Orellana: Spekulationen um Wagenknecht haben der Linken
  geschadet
 
  Das Bundesvorstandsmitglied der Linken, Tupac Orellana
  aus Mainz, hat sich im Gespräch mit dem SWR erleichtert
  gezeigt. Endlich werde es am Montag wohl Klarheit
  geben. Die "Spekulationen über eine Egonummer" von Sahra
  Wagenknecht und ihrem Umfeld hätten der Linken seit Jahren
  geschadet. Er sei froh über klare Verhältnisse. Man könne
  dann nach vorne schauen und die Partei, die fast am Boden
  liege, wieder aufrichten. Statt Personalfragen könnten
  endlich wieder Inhalte im Vordergrund stehen.
 
  "Abwanderung wird wohl spürbar sein"
 
  Orellana sagte weiter: Er erwarte, dass sich Linken-
  Mitglieder dem auf die Person Wagenknecht ausgerichteten
  Bündnis anschließen und die Partei verlassen werden. Dies
  sei bedauerlich, so das Bundesvorstandsmitglied aus Mainz.
  Die Linke brauche diesen Klärungsprozess aber. In welchem
  Umfang Mitglieder austreten werden, kann auch Orellana
  nach eigenen Angaben nicht einschätzen. Es sei aber davon
  auszugehen, dass die Abwanderung spürbar sein werde. Zum
  Teil hätten Wagenknecht-Anhänger die rheinland-pfälzische
  Linke aber auch schon verlassen.
 
  Für die Linke in Mainz könne er sagen, dass so gut
  wie keine Mitglieder wegen Wagenknecht die Partei
  verlassen werden. Die Leute seien vielmehr motiviert,
  jetzt nach vorne zu schauen. Der rheinland-pfälzische
  Linken-Landesverband gibt die Zahl der Mitglieder
  aktuell mit 1.385 an. Die Linke ist nicht im Landtag
  in Mainz vertreten. Sie stellt mit Alexander Ulrich
  aus dem pfälzischen Reichenbach-Steegen einen
  Bundestagsabgeordneten.
 
  Linken-Bundestagsmitglied Ulrich aus RLP will sich nicht
  äußern
 
  Ulrich gilt als Wagenknecht-Anhänger. Er wollte sich
  zunächst auf SWR-Anfrage nicht äußern und verwies auf den
  kommenden Montag, an dem Wagenknecht ihre Zukunftspläne
  vorstellen will. In der rheinland-pfälzischen Linken wird
  allgemein erwartet, dass Alexander Ulrich sich Wagenknecht
  anschließen wird. Im vergangenen Juli hatte der Pfälzer
  die Forderung der Parteispitze im Bund, Wagenknecht solle
  ihr Bundestagsmandat abgeben, scharf kritisiert: "Dieser
  Beschluss bedeutet auch das Signal, dass man diesen ganzen
  Flügel - und damit auch mich - nicht mehr in der Partei
  haben will", sagte Ulrich damals dem SWR.
[close]

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/buendnis-sahra-wagenknecht-rlp-linke-zwischen-erleichterung-und-aerger-100.html
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #74 am: 20. Oktober 2023, 12:29:56 »
Zitat
„Form der Holocaustleugnung“
Verschwörungstheorie an Anne-Frank-Haus projiziert: Zwei Monate Haft für polnisch-kanadischen Staatsbürger

Im Februar 2023 hatte ein polnisch-kanadischer Staatsbürger eine antisemitische Verschwörungstheorie an das Anne-Frank-Haus in Amsterdam geworfen. Nun wurde der Mann zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Auch in Polen wird gegen ihn ermittelt – wegen einer ähnlichen Tat.

20.10.2023, 10:20 Uhr

Amsterdam. Ein Gericht in Amsterdam hat einen polnisch-kanadischen Staatsangehörigen zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er eine auf eine antisemitische Verschwörungstheorie anspielende Botschaft auf das Anne-Frank-Museum projiziert hatte. Der Mann hatte im Februar mit einem Laserprojektor die Worte „Ann Frank erfand den Kugelschreiber“ auf das Grachtenhaus geworfen, in dem sich das jüdische Mädchen mit ihrer Familie während des Holocausts versteckt hielt. Der Satz bezieht sich auf die widerlegte Behauptung, Franks berühmtes Tagebuch sei eine Fälschung.

„Angesichts der großen symbolischen Bedeutung des Tagebuchs von Anne Frank für das Gedenken an die Judenverfolgung kann diese Aussage als eine Form der Holocaustleugnung angesehen werden“, schrieb das Gericht in seiner Entscheidung. Der Mann hatte den Lauftext von einem auf der anderen Seite der Gracht geparkten Lieferwagen aus projiziert. Eine Aufnahme der Aktion wurde auf einem antisemitischen Telegram-Kanal veröffentlicht. Das Gericht befand jedoch, dass es nicht genügend Beweise gebe, um den Angeklagten auch wegen der Verbreitung dieser Bilder zu verurteilen. Auch in Polen wird gegen den Mann ermittelt, weil er vor dem Konzentrationslager Auschwitz ein Schild mit antisemitischen Parolen hochgehalten haben soll.

Anne-Frank-Tagebuch: Seiten versehentlich hineingeraten
In den 1980er-Jahren waren in Franks Papieren mehrere mit einem Kugelschreiber beschriebene Seiten gefunden worden. Solche Stifte wurden in den Niederlanden erst nach dem Zweiten Weltkrieg verwendet. Holocaustleugner behaupten seitdem, dies beweise, dass das von Franks Vater nach dem Krieg veröffentlichte Tagebuch des im Konzentrationslager umgekommenen Mädchens eine Fälschung sei. Forschende sind jedoch zu dem Schluss gekommen, dass die Seiten in den 1960er-Jahren versehentlich in das Originaltagebuch geraten waren.

RND/AP
https://www.rnd.de/panorama/verschwoerungstheorie-an-anne-frank-haus-projiziert-zwei-monate-haft-fuer-polnisch-kanadischen-5JLT7AY7M5PLPGIHUHY4NUM3FE.html
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