Heißt: Zivilrechtlich GbR, persönliche Haftung und steuerrechtlich keine Privilegierung. Bringt denen also gar nichts, bis auf vielleicht ein Gemeinschaftsgefühl.
Da wahrscheinlich keiner von den Figuren sonstige Einnahmen hat und sich alle an dem Geld bedienen, welches ihnen anvertraut wird, können die auch alle zusammen dafür geradestehen.
Oder habe ich etwas misverstanden?
Jein. Rechtlich ist das theoretisch korrekt aber dazu muss man gegen jede Person einzeln vorgehen und das kann schwierig werden. Es gibt sicher kein offizielles Mitgliederverzeichnis, zumal sich dann auch noch die Frage stellt, wann etwas Unrechtmäßiges geschehen ist und ob derjenige damals schon oder noch Mitglied war. Plus der Frage, ob das Vorgefallene wirklich dem Verein oder doch eher einer Privatperson zuzuordnen ist. Wenn die Beteiligten dann noch mauscheln oder lügen, kann es sehr schwer werden so ein Chaos zu ordnen.
Daher haben sich die Behörden bisher nur Fitzek vorgenommen, da er die Verantwortlichkeit nicht abstreiten kann. Und da er in vielen Dingen (Immobilienkauf etc.) handelnd war, ist es bei ihm egal, ob er das für seinen Verein oder als Privatperson gemacht hat.
Die später eingesetzten "neuen Vorsitzenden" hat die BaFin als Strohmänner vorgewarnt, dass auch gegen sie Zwangsgelder verhängt und vollstreckt werden können. Aber sonst richtet sich bisher nach meinem Wissen alles gegen Fitzek.
Vielleicht mal als Idee für die BaFin zum Vormerken: Wäre interessant gewesen wenn sie ihre Aufforderungen zur Einstellung des Geschäftsbetrieb samt Zwangsgeldandrohungen an alle ihr (nach der Durchsuchung) bekannten Mitglieder geschickt hätte. Irgendwie vermute ich, dass Fitzek dann von seinen Leuten massiven Druck bekommen hätte. Zumal die BaFin danach sicher einen großen Stapel windelweicher Beteuerungen der Sorte "das-tun-wir-nie-wieder" hätte vorlegen können.