Andererseits bin ich froh, dass es für Scientology seit einigen Jahren gar nicht mehr gut läuft. ..... Mit ihren zig Millionen sind sie natürlich immer noch einflussreich und können eine Zeitlang den Eindruck von Wichtigkeit aufrecht erhalten. Aber die Fassade bröckelt immer mehr und einen Weg aus der Misere haben sie schon seit Jahren nicht gefunden. Gottlob!
Naja, noch sind sie der größte Immobilieneigentümer in Hollywood, West Hollywood und Beverly Hills. Sagte uns noch im März der Sightseeingbusführer. Ins Detail wollte er aber nicht gehen. Nicht nur er. Es ist den Einheimischen sichtlich zuwider, das Thema zu vertiefen.
Ihr Vermögen wird immer noch auf halbe Milliarde Dollar geschätzt und das versenken sie vorzugsweise in Immobilien (die sogenannten Ideal Orgs), die wie in Berlin dann meist leer stehen (wie das in jeder Org leerstehende und exquisit eingerichtete Büro für L. Ron Hubbard bzw. seinen
Geist Thetan).
Aber ihre Anhängerschaft wird mittlerweile auf nur noch 25.000 geschätzt. Bis auf Miscavige ist die Führungsriege von vor zehn Jahren nahezu komplett abgesprungen und kritisiert die Church of $cientology mit drastischen Worten und Insiderkenntnis. Etliche andere Prominente und wichtige Personen sind auch, teils mit großer medialer Beobachtung, gegangen. Von Hubbard ist nur noch ein Familienmitglied in dem Verein und sogar die meisten Miscaviges haben den Laden mittlerweile verlassen. Das Drogenprogramm Narconon wird nicht mehr von Kassen oder Bundesstaaten unterstützt. Und den anhaltende Klagekrieg ist kostspielig, wenig erfolgreich und wirkt sehr abschreckend auf viele.
Aus meiner Sicht ist und bleibt Scientology aber ein warnendes Beispiel dafür, wie furchtbar und langfristig problematisch es werden kann, wenn es einem rücksichtslosen Rattenfänger gelingt eine ausreichend große Gefolgschaft aufzubauen und für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Wenn Peter jetzt davon redet, wie er Kinder mit seinen Vorstellungen glücklich machen will, wird mir daher mehr als nur zweierlei. Wehret den Anfängen!