Der gute, naturnahe Alois labert auch bei Dscho.
Jo Conrad unterhält sich mit dem Allgäuer Bauern Alois Merk, der seit Jahren von den zuständigen Behörden schikaniert wird, weil er auf chemische Substanzen in der Landwirtschaft verzichten will, die unsere Lebensmittel zu Tötungsmitteln machen. Ihm wurden die Tiere genommen und sogar planmäßig getötet, Maschinen zerstört, Strom und Wasser abgedreht, und vieles mehr bedroht seine Existenz.
Also jetzt muss ich doch langsam auch mal meinen Senf dazu abgeben.
Kurzfassung: Das ist Blödsinn.
Langfassung: Natürlich darf jeder Landwirt auf die chemische Keule verzichten und viele tun das inzwischen auch. Probleme, zumindest von den Behörden, hat deshalb noch niemand bekommen. Außer dem armen Loisl natürlich. Ich glaube, in der Ecke Freudenstadt gabe es vor Jahren einen ähnlichen Fall, der hier auch schon Thema war.
Jedenfalls ist es so, daß wenn man auf chemischen Pflanzenschutz verzichtet - was eigentlich die falsche Wortwahl ist, denn auch natürliche Mittel sind ja irgendwie chemisch - dann muss man halt anderweitig für die Gesundheit seiner Pflanzen sorgen. Es kann auch sein, daß die Ernte dann geringer ausfällt und/oder nicht den hohen, um nicht zu sagen übertriebenen Anforderungen der Kunden und damit des Handels entspricht. Schorf am Apfel z.B. ist kein Gift, sieht aber halt nicht so toll aus und deshalb werden solche Äpfel nicht gerne gekauft.
Also wenn er diesbezüglich Probleme bekommt, dann höchstens mit den Erzeugergenossenschaften oder anderen Einkäufern, weil seine, ich nenne es mal Bioprodukte deren Vorstellungen nicht genügen.
Aber: Niemand, kein Einkäufer, keine Behörde, nicht mal der Lobbyist von BASF wird deshalb seinen Hof vernichten wollen. Das schafft er durch seine Verbohrheit schon ganz alleine.
Es wundert mich übrigens, daß hie und da u.a. von Pestiziden, also von Pflanzenschutz die Rede ist, er aber hauptsächlich Tier
quälerhalter gewesen zu sein scheint. Da würde ich dann eher Antibiotika erwarten, auf die man natürlich auch verzichten kann, aber dann braucht er für 300 Tiere schon ein bisschen Platz. Eng aufeinander geht es nämlich kaum ohne. Und einfach nur einpferchen und nichts gegen Krankheiten tun ist dann auch nicht so richtig Bio.
Nachklapp zum Artikel in "Schwäbische"
„Mit den Herren vom Veterinäramt rede ich schon lange nicht mehr“, sagt der um sein Vieh kämpfende Alois Merk.
Ein Schwätzer vor dem Herrn. Wenn er um seine Tiere kämpfen würde, dann wäre das Erste, was er macht, mit dem Amtstierarzt zu reden und gemeinsam versuchen, zu retten, was zu retten ist. Ich gehe davon aus, daß ihm seine Tiere lange nicht mehr so wichtig sind, wie er tut und es ihm jetzt einfach nur noch, ganz kundentypisch, ums Prinzip geht und er die Tiere als Kollateralschäden ansieht.