Autor Thema: Querdenken  (Gelesen 1019240 mal)

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Re: Querdenken
« Antwort #9555 am: 1. August 2022, 13:52:09 »
Das ist doch wieder so ein ♥♥♥enscheiß, wie man für einen "lückenlosen Wohnsitznachweis" keine zentrale Einwohnermeldeamtsdatenabfrage generieren kann, sondern einzelne Abfragen beim Meldeamt jedes einzelnen Wohnorts machen muss, den nicht einmal die Behörde machen darf, nicht einmal dann, wenn der Antragsteller das erlaubte. Nein, der Antragsteller muss selber rennen oder jemandem an den früheren Wohnorten eine Vollmacht zur Abholung geben. Dann wird der Scheiß per Papier gesammelt abgeheftet.

Das Ministerium für Digitalisierung hat noch viel Neuland vor sich.
« Letzte Änderung: 1. August 2022, 13:54:48 von Anmaron »
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
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Re: Querdenken
« Antwort #9556 am: 1. August 2022, 15:15:31 »
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=7055.msg375095#msg375095



Zitat
Hetze in Telegram-Kanal
Erbachs Bürgermeister bedroht – Querdenker angeklagt


Veröffentlicht am 01.08.22 um 08:42 Uhr



Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat Anklage gegen einen Mann aus der Querdenker-Szene erhoben. Er soll Menschen online ermutigt haben, den Bürgermeister von Erbach und seine Familie zu bedrohen.

Wegen Anstiftung einer rechtswidrigen Tat hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt Anklage gegen den Hauptverdächtigen erhoben. Das teilte die Behörde dem hr mit. Der Mann aus Brombachtal bei Erbach (Odenwald) hatte in einem Telegram-Kanal geschrieben, man solle Bürgermeister Peter Traub (unabhängig) zuhause besuchen, damit sich seine Familie bedroht fühle.

Die Gruppe, in der er seine Drohung aussprach, war frei zugänglich und klar der Querdenker- und Impfgegner-Szene zuzuordnen. Nach hr-Informationen gehört der Verdächtige Jörg L. außerdem der Reichsbürgerszene an. Er war bereits in der Vergangenheit als AfD-Politiker im Kreistag mit Beleidigungen politischer Gegner aufgefallen. Er hatte die Partei verlassen, weil sie ihm nach eigenen Angaben zu wenig rechts war.
Bürgermeister begrüßt Anklageerhebung

Bürgermeister Traub begrüßt das konsequente Vorgehen der Justiz. Es bestünde immer die Gefahr, dass sich Einzelne durch solche Aufrufe zu Gewalttaten animiert fühlen.

Traub nahm den Aufruf nach eigenen Aussagen sehr ernst und machte Screenshots der Nachrichten, die später gelöscht wurden. "Das ist bedrohlich", sagte er damals dem hr. Dass die Drohung auch explizit gegen seine Familie gerichtet war, fand er "perfide". Trotz der angespannten Lage wollte sich Traub aber nicht von seinem Weg abbringen lassen. "Nicht einschüchtern lassen", lautete seine Devise.
Auslöser war Bäckerei-Schließung

Auslöser des Aufrufs war offenkundig die Schließung einer Bäckerei in Erbach. Die Bäckerei wurde von den Behörden dicht gemacht, weil der Inhaber monatelang die Corona-Maßnahmen in seinem Laden missachtet hatte. Danach hatten sich zahlreiche Querdenker aus der Region solidarisiert und vor der Bäckerei versammelt.

Im Internet tauchte sogar eine an Traub adressierte Petition auf, in der er aufgefordert wurde, sich gegen die Corona-Maßnahmen zu stellen und sich beim Besitzer der Bäckerei zu entschuldigen.
Weitere Informationen

Sendung: hr3, 01.08.2022, 6 Uhr Ende der weiteren Informationen

Quelle: Volker Siefert (hr), hessenschau.de/Michelle Goddemeier

https://www.hessenschau.de/panorama/hetze-in-telegram-kanal-buergermeister-von-erbach-bedroht--querdenker-angeklagt,anklage-bedrohung-buergermeister-erbach-100.html



Fast hätte man es auch bei der afd einstellen können.

Aber er ist ja gar nicht mehr bei der afd, in der afd sind ja keine Straftäter ....
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Re: Querdenken
« Antwort #9557 am: 1. August 2022, 15:54:09 »
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Re: Querdenken
« Antwort #9558 am: 1. August 2022, 17:26:35 »
Querdenker angeklagt


Zusatzinfo:
Zitat
Der Brombachtaler, der 2020 sein Kreistagsmandat niedergelegt hatte und zuvor schon aus der AfD ausgetreten war, ist bereits wegen Beleidigung vom Amtsgericht Michelstadt zu einer Geldstrafe in Höhe von 300 Euro verurteilt worden. Auf Facebook hatte er Odenwälder Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten als „rote Ratten“ und die Grünen als „Biomüll“ bezeichnet. Der Kreistagsvorsitzende Rüdiger Holschuh (SPD) erstattete daraufhin Strafanzeige.

https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/hetze-in-erbach-anklage-gegen-ex-afd-politiker-im-odenwald-91700310.html


Da keimt die Hoffnung auf, es könnte jetzt etwas teurer werden.  :)
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Re: Querdenken
« Antwort #9559 am: 1. August 2022, 17:35:48 »
Das ist doch wieder so ein ♥♥♥enscheiß, wie man für einen "lückenlosen Wohnsitznachweis" keine zentrale Einwohnermeldeamtsdatenabfrage generieren kann, sondern einzelne Abfragen beim Meldeamt jedes einzelnen Wohnorts machen muss, den nicht einmal die Behörde machen darf, nicht einmal dann, wenn der Antragsteller das erlaubte. Nein, der Antragsteller muss selber rennen oder jemandem an den früheren Wohnorten eine Vollmacht zur Abholung geben. Dann wird der Scheiß per Papier gesammelt abgeheftet.

Das Ministerium für Digitalisierung hat noch viel Neuland vor sich.

Nöö. Das Problem sitzt viel tiefer, nämlich im "besorgten Bürger". Grundsätzlich ist der Staat nämlich böse und will immer nur was vom Bürger (richtig, nämlich sein Geld und seine Daten, um diese wieder zu Geld zu machen). Daher muss der Bürger vor dem bösen bösen Staat geschützt werden... nicht unbedingt beim Geld (das häat der Staat nun wirklich gern), aber bei den Daten. Deshalb gibts den Datenschutz(TM). Datenschutz ist eine tolle Erfindung, die vorgibt, die Daten des Bürgers zu schützen. In Wirklichkeit generiert er beim Staat nur Arbeit ohne wirklichen Nutzen (aka Blindleistung) und diese kostet? Richtig, Geld natürlich. Deswegen möchte der Staat vom Bürger Geld....

Mal ernsthaft, es ist gut und richtig, wenn der Datenschutz die Zweckbindung von Datenerfassungen vorsieht. Die Frage ist dabei aber, warum es so viele Mehrfacherhebungen geben muss? Ich habe in der DSGVO nirgens etwas gefunden, worauf man die Dateninklusion stützen könnte, also die Datenzusammenführung wenn für zwei unterschiedliche Verarbeitungszwecke (mit gesetzlicher Grundlage natürlich) identische Daten benötigt werden. Ich hab das Theater mit Datenschutz und Verarbeitungsgrundlage schon durch, glücklicherweise lassen sich die Datenschützenden Behörden nicht auf Querulation ein.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #9560 am: 1. August 2022, 17:42:40 »
Den Staat beim Datenschutz Misstrauen aber das ganze Leben ins Internet Kübeln...
Vom SchlafSchaf gefressen.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #9561 am: 1. August 2022, 17:51:10 »
Den Staat beim Datenschutz Misstrauen aber das ganze Leben ins Internet Kübeln...
Genau, das ist die "I d i o t i e" die mich manchmal nicht mit dem Kopfschütteln aufhören lässt... :facepalm:

gruß oschy
 
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Re: Querdenken
« Antwort #9562 am: 1. August 2022, 18:34:23 »
Hatte Anselm Lenz nicht für heute die Entlassung/Befreiung von #Ballweg angekündigt?

Wurde er schon auf einem Streitwagen mit 4 edlen vor der Prozession präsentiert?
 
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Re: Querdenken
« Antwort #9563 am: 1. August 2022, 18:41:55 »
Hatte Anselm Lenz nicht für heute die Entlassung/Befreiung von #Ballweg angekündigt?
Ich habe hier Richtung Stammheim kein großes Feuerwerk vernommen  ;D

Also wird die Feierlichkeit in der Hinsicht wohl ausfallen^^

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Re: Querdenken
« Antwort #9564 am: 1. August 2022, 18:53:38 »
Zitat
Tod von Impfärztin: Machtlos gegen den Hass?

Sie wurde angefeindet, bedroht und beschimpft: Letzte Woche nahm sich die österreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr das Leben. Nun wird über den Hass im Netz diskutiert – wieder einmal. Bekannte Twitter-Mitglieder ziehen sich unterdessen zurück.

Von
Christian Schiffer

Am Tag ihres Todes zog sich die Ärztin Lisa-Maria Kellermayr in den Panikraum zurück, den sie bauen lassen musste, um sich vor Verschwörungstheoretikern, die ihr seit Monaten Morddrohungen schickten, zu schützen. Dort beging die 36-jährige Ärztin Suizid. Es war der Schlusspunkt einer Hetzjagd, die einen Monat vorher zur Schließung ihrer Praxis im österreichischen Seewalchen am Attersee geführt hatte.

Auf Twitter verkündet Lisa-Maria Kellermayr Ende Juni die Schließung ihrer Praxis
Ich möchte eingebundene Tweets in BR24 sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) an Twitter übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung durch Anklicken des Opt-Out-Buttons geändert werden.

Spoiler
"Seit mehr als 7 Monaten bekommen wir in unregelmäßigen Abständen Morddrohungen aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene", schrieb Kellermayr damals auf Twitter. Beispielsweise wurde damit gedroht, ein "Massaker" in der Praxis anzurichten. Um die Sicherheit ihrer Patienten und Mitarbeiter zu garantieren, habe sie über 100.000 Euro investieren müssen. Die Praxis können sie unter diesen Umständen nicht mehr weiterführen.

Hilfe kam von einer deutschen Hackerin
Bevor sie die Entscheidung traf, ihre Praxis zu schließen, wandte sich Kellermayr an die Behörden und dann, als diese aus ihrer Sicht zu wenig unternahmen, an die Öffentlichkeit. Besonders irritierend: Die Ermittlungsbehörden erklärten, die Urheber der Droh-Nachrichten nicht ermitteln zu können, doch einer deutschen Hacktivistin gelang das offenbar innerhalb von wenigen Stunden.

Twitter-Rückzug von Chan-jo Jun und Natalie Grams
Nach dem Suizid der Ärztin haben sich bekannte Twitter-User von der Plattform zurückgezogen, etwa der bekannte Würzburger Anwalt Chan-jo Jun. Der 48-Jährige kehrte am Freitag Twitter den Rücken. Zu aussichtslos erscheint ihm der Kampf gegen die Hater im Netz. "Wenn ich über bestimmte Personen tweete, habe ich am nächsten Tag Abmahnungen im Briefkasten. Ich gerate da an Grenzen“, sagte Jun gegenüber BR24. Er habe feststellen müssen, dass seine ursprüngliche Mission, auf Twitter Diskussionen zu versachlichen, nicht funktioniert habe. "Ich überlasse jetzt anderen das Feld. So lange, bis ich ein Konzept gefunden habe, wie ein sachlicher Austausch in Sozialen Medien stattfinden kann", so Jun.

Auch Natalie Grams hat sich von der Plattform verabschiedet. Die Ärztin und Autorin hatte sich einen Namen gemacht als Homöopathie-Kritikerin. Sie wolle ihr Engagement für eine evidenzbasierte Medizin mit Hilfe ihres Podcasts weiterführen, erklärte Grams in ihrem Abschieds-Tweet.

Hassen geht im Netz besonders leicht
Darüber, dass die Plattformen und die Ermittlungsbehörden von dem entfesselten Hass im Internet überfordert sind, wird seit Jahren diskutiert, zuletzt hatte der Satiriker Jan Böhmermann die schleppende Bekämpfung von Hassverbrechen angeprangert.

Im Internet mischen sich dabei zwei Dinge auf besonders toxische Weise: Auf der einen Seite ist da die Verschwörungsideologie, die sich auf der richtigen Seite wähnt und der deswegen jedes Mittel recht ist. "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht", dieses Zitat von Bertolt Brecht ist in Querdenker-Kreisen besonders beliebt. Der Widerstand nimmt dann allerdings wenig Rücksicht auf andere. Und zweitens sind da die Sozialen Medien, die das Hassen besonders leicht machen, auch weil man der direkten Konfrontation mit dem Opfer aus dem Weg gehen kann. Die Tatsache, dass am anderen Ende des Bildschirms ein Mensch sitzt, kann im Netz allzu einfach verdrängt werden.

Besonders problematisch: Im Internet treffen oftmals Menschen mit ganz unterschiedlichen politischen Haltungen aufeinander, "Filter-Crash" nennt der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen dieses Phänomen.

Der Staat wirkt hilflos
Der Staat scheint dem enthemmten Internet-Hass eher hilflos gegenüberzustehen. Immerhin wird Hassrede im Netz heute konsequenter verfolgt als noch vor ein paar Jahren. Soziale Netzwerke müssen Hassrede löschen und es drohen empfindliche Strafen, wenn sie dabei zu nachlässig sind. Mit dem Digitale-Dienste-Gesetz will die EU eine strengere Aufsicht der Plattformen etablieren. In Deutschland ist zudem die sogenannte "Login-Falle" im Gespräch, die es auch in den Koalitionsvertrag der Ampel geschafft hat. Die Idee: Sobald von einer Strafverfolgungsbehörde ein Anfangsverdacht gegen einen Nutzer festgestellt wurde, wird die Login-Falle scharf gestellt. Beim nächsten Login wird dann die IP-Adresse an die Strafverfolgungsbehörden übermittelt. Das soll die Ermittlungsarbeit erleichtern, und zwar ohne eine Massenüberwachung der Internet-Nutzer.

Doxing und SLAPP schüchtern Betroffene ein
Allerdings beschränkt sich der Internet-Hass keineswegs nur auf die digitale Sphäre. Bei dem sogenannten "Doxing" werden, so wie im Fall der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, private Daten ins Netz gestellt. Hinzu kommen Einschüchterungsklagen, sogenanntes SLAPP (englisch strategic lawsuit against public participation), mit denen die Opfer mürbe gemacht werden. Eine Praxis, die Chan-jo Jun immer wieder kritisiert hatte.

Chan-jo Jun auf YouTube über SLAPP
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Anonymous will zurückschlagen
Bei vielen Usern ist der Eindruck entstanden, dass der Staat nicht in der Lage ist, dem Hass Herr zu werden. Vielleicht greift auch deswegen das Hackerkollektiv Anonymous nun zur digitalen Selbstjustiz. Anonymus hat angekündigt, gegen "Nazis, Schwurbler, Reichsbürger, Klimaleugner, TERFs, Trolle, Putinversteher" vorgehen zu wollen. "Physische Gewalt bleibt Tabu, aber Ruf, Job, persönlichste Daten, Konto, Firma können weg“, schreiben die Netzguerilleros. Ob das im Sinne von Lisa-Maria Kellermayr wäre, kann niemand mehr beantworten. Klar scheint aber: Das Internet wird so schnell keinen Frieden finden.
[close]
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/tod-von-impfaerztin-machtlos-gegen-den-hass,TDFyH3P


Zitat
01.08.2022, 15:04 Uhr
> Netzwelt > Warum IT-Rechtsanwalt Chan-jo Jun nicht mehr bei Twitter ist
Warum IT-Rechtsanwalt Chan-jo Jun nicht mehr bei Twitter ist
Der Würzburger Rechtsanwalt Chan-jo Jun ist eine bekannte Stimme im Kampf gegen Hasskriminalität im Internet. Nun hat er seinen Twitter-Account deaktiviert. Anfeindungen und polemische Diskussionen haben dazu beigetragen.

Von
Pirmin Breninek

Chan-jo Jun ist wahrlich niemand, der Diskussionen und Streit aus dem Weg ginge. Im Gegenteil: Als Anwalt ist das Ringen darum, wer Recht hat, ein Teil seines Berufs. Jun gilt als bekannte und pointierte Stimme zu IT-Recht und Hasskriminalität. Mehrfach vertrat seine Kanzlei Mandanten gegen Facebook und dessen Betreiber. Kürzlich legte er sich mit dem Bundesjustizminister an. Auch gegen Falschbehauptungen, etwa von Corona-Leugnern, positionierte sich der Würzburger Jurist deutlich.

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erreichte Jun damit eine beachtliche Reichweite. Mehr als 70.000 Menschen folgten ihm. Doch am Wochenende hat er seinen Account deaktiviert.

Spoiler
Reaktion auf Tod der Ärztin Kellermayr
Jun reagiert damit auf den Tod der österreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr. Sie hatte öffentlich für Impfungen geworben, wurde dafür angefeindet und bedroht. Am Freitag hat sie sich das Leben genommen. In Österreich und darüber hinaus sorgte das für große Bestürzung. "Engagement und Aufklärung", schrieb Rechtsanwalt Jun auf Twitter, hätten "zu Hass, Bedrohungen, Ruin und mutmaßlich zum Tod" geführt. Ihr Tod werde unterdessen "auf Telegram von Querdenkern als Sieg gefeiert". Kellermayr war wie Jun regelmäßig auf Twitter aktiv.

Zum Artikel: Tod von Impfärztin – Machtlos gegen den Hass?
Rechtsanwalt erklärt Abschied von Twitter
Im Gespräch mit BR24 äußert sich Jun nun ausführlicher zu seinem Abschied von Twitter. Der vergangene Freitag sei für ihn "nur der Höhepunkt einer grauenvollen Woche" auf der Plattform gewesen. Auch er erhalte regelmäßig Drohungen und Anfeindungen. Sie seien mal mehr, mal weniger intensiv. Seinen Account habe er allerdings nicht wegen einer akuten Bedrohungslage gegen sich deaktiviert. "Ich habe festgestellt, dass meine ursprüngliche Mission, Diskussionen auf Twitter zu versachlichen, nicht funktioniert", sagt Chan-jo Jun.

Auch er selbst habe teils an polemischen Debatten teilgenommen. Gleichzeitig habe er festgestellt, dass seine juristischen Hinweise zu verschiedenen Themen manchmal "Öl ins Feuer gegossen" hätten. Sie hätten also das Gegenteil dessen bezweckt, was er erreichen wollte.

Rechtsanwalt fordert Gesetzesanpassungen
Gleichzeitig spricht Jun davon, dass seine juristischen Einschätzungen in den sozialen Netzwerken regelmäßig behindert worden seien. "Wenn ich über bestimmte Personen tweete, habe ich am nächsten Tag Abmahnungen im Briefkasten", sagt Jun, "ich gerate da an Grenzen". Zwar seien die Abmahnungen gegen seine Arbeit in aller Regel gegenstandslos. Sein Team unterstütze ihn. Dennoch sei die Bearbeitung einer jeden Abmahnung zeitintensiv. Jun spricht von "Missbrauch" dieses juristischen Werkzeuges.

"Wir erleben, dass dieses Mittel dazu eingesetzt wird, Leute einzuschüchtern", sagt Jun. Er sieht den Gesetzgeber in der Pflicht. Derzeit würden unberechtigte Abmahnungen nicht dazu führen, dass derjenige, der sie gestellt hat, auch die Anwaltskosten tragen muss. Das führe dazu, dass Abmahnungen auch dann gestellt werden, wenn sie widerlegbar sind. Außerdem fordert Jun, dass die Kostenerstattungsansprüche hierfür begrenzt werden.

Jun will Hasskriminalität weiterhin bekämpfen
"Ich überlasse jetzt anderen das Feld. So lange, bis ich ein Konzept gefunden habe, wie ein sachlicher Austausch in Sozialen Medien stattfinden kann", sagt Jun. Er wolle weiterhin auf dem Feld des IT-Rechts tätig bleiben: "Ich werde nicht weniger Zeit in das Thema investieren, aber auf anderem Wege." Zum Beispiel wolle er weiterhin Organisationen im Kampf gegen Hasskriminalität unterstützen.

Auf Twitter hatte Juns deaktivierter Account für zahlreiche Reaktionen gesorgt. Die SPD-Politikerin Sawsan Chebli etwa schrieb: "Verstehe, dass er jetzt genug hat. Tragisch ist sein Rückzug hier für unsere Demokratie dennoch." Auch die Ärztin Natalie Grams, auch sie eine bekannte Stimme auf der Plattform, hat am Wochenende ihren Twitter-Account deaktiviert.
[close]

https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/warum-it-rechtsanwalt-chan-jo-jun-nicht-mehr-bei-twitter-ist,TDG12x5
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Re: Querdenken
« Antwort #9565 am: 1. August 2022, 19:05:33 »
Ist die Zentrale gesichert?
Sind die Straßen voller Blei?
Ist das Militär in marsch gesetzt?


Haintzelmännchen entpuppt sich augenscheinlich auch noch als homophob
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
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Re: Querdenken
« Antwort #9566 am: 1. August 2022, 19:09:44 »
Ich habe hier Richtung Stammheim kein großes Feuerwerk vernommen  ;D

Also wird die Feierlichkeit in der Hinsicht wohl ausfallen^^

gruß oschy

Doch nicht Stammheim. Er sollte seine aktuelle Streitmacht in Berlin anführen und die Gen-Impf-Verbrecher
aus dem Reichstag jagen ala 6.Januar
 
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Re: Querdenken
« Antwort #9567 am: 1. August 2022, 19:11:48 »
Doch nicht Stammheim. Er sollte seine aktuelle Streitmacht in Berlin anführen und die Gen-Impf-Verbrecher aus dem Reichstag jagen ala 6.Januar
Ach ich Dummerchen  :D

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Re: Querdenken
« Antwort #9568 am: 1. August 2022, 19:20:57 »

https://youtu.be/RA1deSdnQB4


Zitat
Deshalb habe ich meinen Twitter Account deaktiviert.
4 Aufrufe  01.08.2022  Twitter: https://twitter.com/Anwalt_Jun
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Re: Querdenken
« Antwort #9569 am: 1. August 2022, 20:04:41 »
Das Problem sitzt viel tiefer, nämlich im "besorgten Bürger". Grundsätzlich ist der Staat nämlich böse und will immer nur was vom Bürger (richtig, nämlich sein Geld und seine Daten, um diese wieder zu Geld zu machen). Daher muss der Bürger vor dem bösen bösen Staat geschützt werden... nicht unbedingt beim Geld (das häat der Staat nun wirklich gern), aber bei den Daten.

Und das fällt manchem auf ganz ungewohntem Weg auf die Füße. Wir hatten hier vor nicht allzulanger Zeit eine Beschwerde eines älteren Mitbürgers. Alle seine Bekannten hätten zum runden Geburtstag einen Glückwunsch vom Bürgermeister und Blumenstrauß bekommen. Nur er nicht. Es stellte sich heraus, dass er beim Melderegister eine Auskunftssperre hat eintragen lassen. Damit hat natürlich dann auch die Gemeinde diese Auskunft nicht mehr per Abfrage bekommen.
 ;D
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!