Das hängt sehr stark vom Standort ab.
Hier, wo Tourismus kaum relevant ist, haben alle bis auf einen überlebt. Dafür haben zwei neue aufgemacht, ich verbuche das unter normaler Fluktuation, die es auch schon vorher gab. Kundschaft war in erster Linie Stammkundschaft, auch schon vorher teilweise Abholer/Besteller, die hier wohnt, dazu mal die ein oder andere Feier. Das lief immer ganz gut, die fehlenden Einnahmen aus den Feiern wurden durch mehr Besteller und weniger Kosten für große Räume und Kellner aufgefangen.
In stark touristischen Gegenden mit wenig Wohnbevölkerung brachen vielen über Nacht quasi alle Umsätze weg. Die Touristen waren nicht mehr da und die Wohnbevölkerung zu wenige, um das Restaurant aufrechtzuerhalten. Die, die dort wohnen, sind noch dazu häufig im Tourismus tätig und hatten daher auch weniger Geld.
Wie es in Annweiler konkret aussieht, weiß ich nicht. Annweiler hat 7.250 Einwohner, aber stark touristisch dürfte es auch nicht sein, man kann eine Burg besuchen, wandern und Wein trinken, das kann man woanders aber auch.
Beim Reiwerle scheint neben der in-your-face kommunizierten Verstrahltheit* der Betreiber auch noch dazuzukommen, dass das Preis-Qualität-Verhältnis für die Region nicht gut genug war, sodass man auch diejenigen, die ähnlich ticken, vergrault hat.
* Ich habe keine Ahnung, ob mein Lieblingsdönermann vielleicht bei den Grauen Wölfen ist, mein Lieblingsitaliener CasaPound-Veranstaltungen besucht und mein Lieblingskroate der Ustascha huldigt, weil ich mit ihnen nie über politische Themen spreche. Beim Reiwerle ist es allerdings ziemlich offensichtlich.