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Zweites Beispiel, auch von gestern:
Das BVerfG hat entschieden, die Revisionsentscheidung des BayObLG in Bezug auf das sog. Conatinern nicht zur Entscheidung anzunehmen. Das könnte man den Lesern so mitteilen.
Zumal sich die Pressestelle des BVerfG bemüht hat, eine schöne PM zu verfassen und die Entscheidung zur Nichtannahme auch öffentlich zugänglich ist.
Was wird daraus? Es wird daraus ein Urteil des BVerfG, das das Containern weiterhin verbietet. 
Kritik begegnet man mit dem Hinweis, es sei doch egal, ob Urteil oder Nichtannahme, das sei doch irgendwie alles ungefähr dasselbe.
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Kommt eben auf den Blickwinkel an. Demnach ist es auch egal, ob ich eine Zeitung nicht abonniere oder die Rechnung für das Abo schuldig bleibe: In beiden Fällen bekommt der Verlag kein Geld.
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Einige wenige Medien schaffen es immerhin noch mitzuteilen, eine Gesetzesänderung sei durch den Bundestag möglich.
Die Faulheit und Trägheit der Medien ist zwar erklärbar durch sinkende Abonnentenzahlen,
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Jein. Selbst wenn das Ei irgendwann mal von dem Huhn dagewesen sein sollte, ist jetzt immer ein Huhn vor dem Ei da. Die Nachlässigkeit der Redaktionen, die schon Johannes Rau rügte und damit beileibe nicht mit neuen Erkenntnissen um die Ecke kam, führt mithin auch zu Kündigungen unter anspruchsvollen Lesern und zudem nicht dazu, daß junge Leute aus diesen Kreisen in Scharen neue Verträge abschlössen.
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nichtsdestotrotz aber verheerend für das Demokratie- und Rechtsverständnis der Bürger.
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Wobei man das aus eigenem Antrieb befördern könnte, einschlägiges Interesse vorausgesetzt. Wer aber schon darauf setzt, sich seine Inhalte von anderen diktieren zu lassen, kommt natürlich nicht auf die Idee anlaßlosen Recherchierens, welches man als Weiterbildung bezeichnen könnte.
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Wenn sich X Redaktionen zum Redaktionsnetzwerk Deutschland zusammenschließen, ist das zwar aus ökonomischer Sicht effektiv, wenn aber einer Blödsinn schreibt, dann bringen alle anderen diesen Blödsinn in völlig ungefilterter Form.
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Wobei man im Online-Bereich zunehmend die Layouter gespart hat und Inhalte von Scripten der Agenturen ins "Blatt" hieven läßt, so daß die Redaktionen vom Inhalt vermutlich genauso überrascht werden wie die Leserschaft. Auch ein Weg, sich ein Minimum an Publikum zu erhalten ...
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Die Bezeichnung „Lügenpresse“ ist schon hart erarbeitet!
Und langwierig dazu. Die Leute haben schon Geduld gehabt mit den Schreiberlingen. Viel Geduld. Aber irgendwann ist auch die zu Ende. Und das passiert um so häufiger, je öfter der geistige Mittelstand von Ex-Kanzler Schröders und Müntes institutionalisiertem Vorwurf kollektiver Faulheit getroffen wird.