So schlecht ist der Begriff LÜGENPRESSE gar nicht.
Leider!
Nicht nur im Falle der BLÖD.
Leider auch bei den sog. Qualitätsmedien.
Gestern wird einhellig die Nachricht verbreitet, Spahn wolle den Karneval/Fasching „absagen“.
Keiner stellt sich die Frage, ob er das überhaupt kann und darf.
In den letzten Monaten und Wochen hätte man etwas über den Parlamentarismus und den Föderalismus lernen und das den Lesern beibringen können.
Zum Beispiel, daß das Parlament, also der Bundestag, „eine epidemische Lage von nationaler Tragweite“ feststellen und sie wieder aufheben kann, wenn die Voraussetzungen für ihre Feststellung nicht mehr vorliegen. Nicht aber Herr Spahn.
Herr Spahn darf seine Meinung sagen, die sicher auf der Einschätzung von Fachleuten seines Hauses und externer Fachleute beruht. Aber mehr auch nicht.
Auch der Ausschuß kann beraten und empfehlen.
Aber beschließen kann eben nur der Bundestag.
Offensichtlich lernt man in den sog. „Journalistenschulen“ jedoch, alles auf eine Person zuzuspitzen.
Zweites Beispiel, auch von gestern:
Das BVerfG hat entschieden, die Revisionsentscheidung des BayObLG in Bezug auf das sog. Conatinern nicht zur Entscheidung anzunehmen. Das könnte man den Lesern so mitteilen.
Zumal sich die Pressestelle des BVerfG bemüht hat, eine schöne PM zu verfassen und die Entscheidung zur Nichtannahme auch öffentlich zugänglich ist.
Was wird daraus? Es wird daraus ein
Urteil des BVerfG, das das Containern weiterhin
verbietet.

Kritik begegnet man mit dem Hinweis, es sei doch egal, ob Urteil oder Nichtannahme, das sei doch irgendwie alles ungefähr dasselbe.
Einige wenige Medien schaffen es immerhin noch mitzuteilen, eine Gesetzesänderung sei durch den Bundestag möglich.
Die Faulheit und Trägheit der Medien ist zwar erklärbar durch sinkende Abonnentenzahlen, nichtsdestotrotz aber verheerend für das Demokratie- und Rechtsverständnis der Bürger.
Wenn sich X Redaktionen zum Redaktionsnetzwerk Deutschland zusammenschließen, ist das zwar aus ökonomischer Sicht effektiv, wenn aber einer Blödsinn schreibt, dann bringen alle anderen diesen Blödsinn in völlig ungefilterter Form.
Gerade im Osten Deutschlands ist das verheerend, denn hier haben offenbar viele den Föderalismus immer noch nicht verstanden und erwarten das Heil aus der Zentrale Berlin.
Und wehe, die versagt in ihren Augen!
Wenn sie dann mitbekommen, daß die Medien Unsinn oder Schräges bringen, glauben sie gar nichts mehr.
Bei korrekter Berichterstattung (was Kenntnis der Redakteure voraussetzt, was wieder Einstellung von ausgebildeten Leuten voraussetzt, die wiederum mehr Gehalt haben wollen) könnte man meiner Meinung nach vieles an Verwirrnis vermeiden.
Und gerade die Corona-Pandemie hätte so wunderbare Möglichkeiten geboten, den Leuten etwas von Föderalismus, Entstehung von Gesetzen und Grundlagen gerichtlicher Entscheidungen zu vermitteln.
Wenn man sich bemüht hätte.
Die Bezeichnung „Lügenpresse“ ist schon hart erarbeitet!