Autor Thema: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme  (Gelesen 31289 mal)

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #330 am: 23. Juli 2020, 12:03:49 »
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Der Bundeskanzler = Das Amt, nicht der Amtswalter

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #331 am: 24. Juli 2020, 16:23:44 »
Zumindest in der Öffentlichkeit ist das ungewöhnlich:


Zitat
FDP Thomas Kemmerich Christian Lindner
Thüringen: Lindner legt Kemmerich Verzicht auf Spitzenkandidatur ans Herz

Der FDP-Politiker Thomas Kemmerich hat bislang ein schwieriges Jahr 2020 hinter sich.

Sein Skandal-Intermezzo als Thüringer Ministerpräsident und eine viel kritisierte Teilnahme an einer Corona-Demonstration haben seinen Ruf beschädigt.

FDP-Chef Christian Lindner legt ihm nun ans Herz, auf die Spitzenkandidatur bei den Landtagswahlen 2021 zu verzichten.
24.07.2020, 12:21 Uhr
Spoiler
Erfurt. Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat dem Thüringer Parteichef Thomas Kemmerich den Verzicht auf die Spitzenkandidatur bei den Landtagswahlen im nächsten Jahr nahegelegt. “Herr Kemmerich weiß, dass ich an seiner Stelle zunächst auf Spitzenämter verzichten würde - allein mit Rücksicht auf die eigene Familie und die Wahrnehmung der Partei über Thüringen hinaus”, sagte Lindner in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Funke-Mediengruppe.

“Aber die Entscheidung liegt bei ihm”. Die Frage stehe in der Verantwortung des Landesverbandes. Dieser äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu.

Skandal-Wahl und Corona-Demonstration
FDP-Politiker Kemmerich hatte am 5. Februar mit seiner Wahl zum Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD für bundesweite Empörung und Proteste gesorgt. Drei Tage nach der Wahl erklärte der 55-Jährige seinen Rücktritt und blieb etwa einen Monat geschäftsführend im Amt.

Er ist jetzt wieder Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, seine Bezüge aus der Zeit als Ministerpräsident hat er nach eigenen Angaben gespendet. Nach einer viel kritisierten Teilnahme an einer Demonstration gegen Corona-Beschränkungen in Gera im Mai, an der sich auch Rechtsgesinnte und Anhänger von Verschwörungstheorien beteiligt hatten, ließ er sein Amt im FDP-Bundesvorstand ruhen und gab den Vorsitz der Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand ab.

RND/dpa
[close]
https://www.rnd.de/politik/thuringen-lindner-legt-kemmerich-verzicht-auf-spitzenkandidatur-ans-herz-ZZEMRBYVRCJ7JEXSG3ATSWLNEI.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #332 am: 27. Juli 2020, 09:36:50 »
Zumindest in der Öffentlichkeit ist das ungewöhnlich:


Zitat
FDP Thomas Kemmerich Christian Lindner
Thüringen: Lindner legt Kemmerich Verzicht auf Spitzenkandidatur ans Herz

Der FDP-Politiker Thomas Kemmerich hat bislang ein schwieriges Jahr 2020 hinter sich.

Sein Skandal-Intermezzo als Thüringer Ministerpräsident und eine viel kritisierte Teilnahme an einer Corona-Demonstration haben seinen Ruf beschädigt.

FDP-Chef Christian Lindner legt ihm nun ans Herz, auf die Spitzenkandidatur bei den Landtagswahlen 2021 zu verzichten.
24.07.2020, 12:21 Uhr
Spoiler
Erfurt. Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat dem Thüringer Parteichef Thomas Kemmerich den Verzicht auf die Spitzenkandidatur bei den Landtagswahlen im nächsten Jahr nahegelegt. “Herr Kemmerich weiß, dass ich an seiner Stelle zunächst auf Spitzenämter verzichten würde - allein mit Rücksicht auf die eigene Familie und die Wahrnehmung der Partei über Thüringen hinaus”, sagte Lindner in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Funke-Mediengruppe.

“Aber die Entscheidung liegt bei ihm”. Die Frage stehe in der Verantwortung des Landesverbandes. Dieser äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu.

Skandal-Wahl und Corona-Demonstration
FDP-Politiker Kemmerich hatte am 5. Februar mit seiner Wahl zum Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD für bundesweite Empörung und Proteste gesorgt. Drei Tage nach der Wahl erklärte der 55-Jährige seinen Rücktritt und blieb etwa einen Monat geschäftsführend im Amt.

Er ist jetzt wieder Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, seine Bezüge aus der Zeit als Ministerpräsident hat er nach eigenen Angaben gespendet. Nach einer viel kritisierten Teilnahme an einer Demonstration gegen Corona-Beschränkungen in Gera im Mai, an der sich auch Rechtsgesinnte und Anhänger von Verschwörungstheorien beteiligt hatten, ließ er sein Amt im FDP-Bundesvorstand ruhen und gab den Vorsitz der Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand ab.

RND/dpa
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https://www.rnd.de/politik/thuringen-lindner-legt-kemmerich-verzicht-auf-spitzenkandidatur-ans-herz-ZZEMRBYVRCJ7JEXSG3ATSWLNEI.html

Lidner hat wohl bemerkt, dass dieses hinterhältige, starrsinnige Bergvolk nicht auf normalem Weg zu erreichen ist. Die Masse der Mitglieder/Wähler der FDP in Thüringen ist ohnehin noch der Meinung Genscher sei der große Vorsitzende. Von einem dahergelaufenen Karrieristen aus der brandenburgischen Provinz lässt sich in Erfurt doch keiner was sagen. Dazu waren sie viel zu lange preußisch besetzt.
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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #333 am: 27. Juli 2020, 10:49:45 »
Von einem dahergelaufenen Karrieristen aus der brandenburgischen Provinz lässt sich in Erfurt doch keiner was sagen. Dazu waren sie viel zu lange preußisch besetzt.

Nein, einige Teile des heutigen Thüringen gehörten tatsächlich zu Preußen, aber "besetzt" waren sie nicht, und es war auch nur ein kleinerer Teil des Gebiets. Aber das lässt sich kaum genau sagen, weil gerade in Thüringen die berüchtigte deutsche Kleinstaaterei ihre schönsten Blüten trieb. Ein Land namens Thüringen entstand erst nach dem Ersten Weltkrieg.

Freiheit für Schwarzburg Rudolstadt! Nieder mit Schwarzburg-Sondershausen!
 
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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #334 am: 1. August 2020, 16:31:51 »


 :facepalm: Jetzt fangen die Wessis auch noch mit der Ostalgie an. Junge Bayern spielen in Thüringen FDJ :banghead: Selbst die Linken stellen sich gegen die neue FDJ.



https://www.fdj.de/Kampagne.html

Die sitzen tatsächlich in der Zentrale der Linkspartei.  :facepalm:
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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #335 am: 1. August 2020, 16:50:28 »
Das Spiegel-Video ist ja schon ein paar (viele) Tage alt.  ;)

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=229.msg299907#msg299907
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Offline SchlafSchaf

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Offline SchlafSchaf

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Offline Gutemine

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #338 am: 4. August 2020, 04:41:41 »
Ich würde so ziemlich jede Wette eingehen: Die Staatsanwaltschaft ist in diesem Fall nicht nur Höcke-Fan und AfD-treu, sondern auch alle in "Burschenschaften" auf "völkische Traditionen" geschult.

Klar, bei NeoNazis besteht weder eine Flucht-, noch eine Wiederholungsgefahr. "Versuchter Totschlag"? Niemals nie nicht, noch lebt das Opfer ja und außerdem, wer sagt schon, dass das wirklich "rassistisch motiviert" war? Das war schließlich nur "echte thoitsche Traditionspflege" im Sinne von "am thoitschen Wesen wird die Welt genesen". oder? Wenn die Opfer zudem noch freiwillig an einem NeoNazi-Szenetreff vorbeilaufen: Selbst schuld!

Spoiler
Thüringen
Rechter Überfall von Erfurt: Justiz weist Kritik des Innenministers zurück
Drei Afrikaner sind in Erfurt von Rechtsextremen angegriffen worden. Die Tatverdächtigem sind wieder auf freiem Fuß. Nun gibt es ungewöhnlich heftigen Zoff zwischen dem Innenministern und der zuständigen Staatsanwaltschaft.
 Vorlesen


Erfurt -Nach dem mutmaßlich rechtsmotivierten Angriff auf drei Männer in Erfurt streiten Politiker und Juristen über den Umgang mit den Tatverdächtigen – im Zentrum dieser Auseinandersetzung steht Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD). Die zuständige Staatsanwaltschaft hat nämlich die Kritik Maiers an ihrem Umgang mit den Tatverdächtigen zurückgewiesen. Mit ungewöhnlich deutlichen Worten wirft der Sprecher der Behörde Maier dagegen nun vor, die Rechtslage nicht zu kennen und damit eine Forderung erhoben zu haben, für die es keinen Rechtsgrundlage gibt.

Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Erfurt, gegen keinen der Tatverdächtigen einen Haftbefehl zu beantragen, sei richtig gewesen, erklärte der Sprecher Staatsanwaltschaft Erfurt, Hannes Grünseisen, am Montag in Erfurt. „Wer das Recht und die Akte kennt, kann die am Samstag getroffene Entscheidung der Staatsanwaltschaft aus sachlichen Gründen nicht kritisieren“, sagte er. Es sei klar gewesen, dass es bei keinem der Beschuldigten einen Haftgrund gebe. Deshalb habe die Staatsanwaltschaft auch keine Haftbefehle beim zuständigen Amtsgericht beantragt. „Haftgründe sind Fluchtgefahr, Wiederholungsgefahr und Verdunklungsgefahr, das schreibt die StPO so vor.“ Die Abkürzung StPO steht für Strafprozessordnung; jener Gesetzestext, in dem festgeschrieben ist, was in Deutschland im Zuge eines Strafverfahrens erlaubt ist und was nicht.

In der Nacht zu Samstag waren im Erfurter Plattenbaugebiet Herrenberg im Südosten der Stadt drei Männer aus Guinea angegriffen worden; insgesamt zwei von ihnen wurden verletzt, einer schwer. Der Zustand des 21 Jahre alten Schwerverletzten war nach Angaben eines Polizeisprechers zwischenzeitlich kritisch. Ob er auch in Lebensgefahr schwebte, ist bislang unbekannt.

Maier hatte die Entscheidung, keinen der insgesamt zwölf Tatverdächtigen des Angriffs in Haft zu nehmen am Sonntag bei Twitter verurteilt. „Die Nazi-Schläger von Erfurt laufen alle wieder frei rum“, hatte Maier geschrieben. „Ich weiß, dass es mir nicht zusteht, die Justiz zu kritisieren. Aber für die Opfer und die Menschen am Herrenberg ist das eine Katastrophe.“ Ähnlich hatten sich auch andere Politiker geäußert, jüngst zum Beispiel der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider. Er schrieb ebenfalls bei Twitter: „Es reicht. Der Staat muss durchgreifen! Dass die Täter freigelassen wurden, ist ein weiterer Schlag für die Opfer. Den Nazis müssen Grenzen aufgezeigt werden.“

Grünseisen sagte, die Staatsanwaltschaft ermittele nach dem Übergriff wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch im besonders schweren Fall. Auch zu den Hintergründen des Angriffs werde weiterhin intensiv ermittelt. „Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen gehen wir nach wie vor davon aus, dass es sich möglicherweise um einen ausländerfeindlich motivierten Angriff gehandelt hat“, sagte er. Gleichzeitig wies der vor allem im Internet kursierende Forderungen zurück, die Staatsanwaltschaft solle in dem Fall wegen versuchten Totschlags ermitteln – wodurch es für sie grundsätzlich einfacher wäre, Haftbefehle zu beantragen. Es gebe für einen solchen Tatvorwurf derzeit keinen Anhaltspunkt, sagte Grünseisen. Ohnehin seien Haftbefehle im Rechtsstaat nicht so einfach zu erwirken. Dazu brauche es einen dringenden Tatverdacht gegen eine einzelne oder mehrere Personen, denen ein „konkreter Tatbeitrag“ genau zugeordnete werden müsse.

Erst vor wenigen Tagen hatte es in der Innenstadt von Erfurt einen Angriff auf eine Gruppe von Menschen direkt vor der Thüringer Staatskanzlei gegeben, an der mehrere polizeibekannte Rechtsextreme beteiligt gewesen sein sollen. Diejenigen, die nun im Verdacht stehen, an dem Angriff auf die drei Afrikaner beteiligt gewesen zu sein, sind nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen nicht diejenigen, die verdächtigt werden vor der Staatskanzlei zugetreten und zugeschlagen zu haben. Auf die Frage, ob es personelle Überschneidungen zwischen den bislang ermittelten Tatverdächtigen beider Angriffe gibt, sagte Grünseisen: „Nein.“

Das Haus, vor dem sich der Angriff auf die drei Männer aus Afrika ereignet hat, gilt seit Langem als Treffpunkt der rechtsextremen Szene in Erfurt. Die Neonazis verstecken sich in dem ehemaligen und zunehmend verfallenden Einkaufszentrum nicht einmal. An dem Gebäude prangen an der Außenseite Logos der Rechtsextremen. Dort sollen in der Vergangenheit auch bereits Kampfsporttrainings von Neonazis stattgefunden haben; auch mit Kindern und Jugendlichen.
[close]
https://www.insuedthueringen.de/region/thueringen/thuefwthuedeu/Rechter-UEberfall-von-Erfurt-Justiz-weist-Kritik-des-Innenministers-zurueck;art83467,7338373


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Offline Gutemine

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #339 am: 5. August 2020, 16:34:54 »
Immerhin, die "Entwaffung" geht vorran. Man darf aber sicher sein, dass unsere Klientel die Möglichkeiten findet sich illegal zu bewaffen.

Spoiler
34 Reichsbürgern Erlaubnis zum Waffen-Besitz entzogen

05. August 2020 - 13:42 Uhr

In Thüringen haben die Behörden seit 2018 insgesamt 34 Reichsbürgern die Erlaubnis zum Besitz von Schusswaffen entzogen. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linke-Landtagsfraktion hervor, wie die Fraktion am Mittwoch mitteilte. In 14 weiteren Fällen ist der Widerruf noch nicht rechtskräftig. Außerdem lehnten die kommunalen Ordnungsbehörden 13 neue Anträge von der Reichsbürger-Szene zugeordneten Antragstellern auf eine Erlaubnis zum Waffenbesitz ab.

Nach den Zahlen des Ministeriums verfügen weiterhin neun Personen aus diesem Spektrum Waffen, insgesamt sind dies 22 Langwaffen wie Gewehre oder Flinten und 14 Kurzwaffen wie Pistolen oder Revolver. Die Hälfte dieser Waffen sei allein im Eichsfeldkreis gemeldet, teilte die Linke-Abgeordnete Katharina König-Preuss mit. Allein dort seien sechs Personen aus dem Reichsbürger-Spektrum bekannt, von denen ein Teil über insgesamt 18 Schusswaffen verfüge.

Anhänger der zersplitterten Reichsbürger-Bewegung erkennen die Bundesrepublik Deutschland und ihre Gesetze nicht an. Einige werden als rechtsextrem eingestuft. In Thüringen besteht die Szene laut Innenministerium aus mehreren Gruppierungen und Einzelpersonen.

Den Ministeriumszahlen zufolge standen im vergangenen Jahr 72 Straftaten im Zusammenhang mit Reichsbürgern. 20 davon wurden als politisch motiviert eingestuft. Von diesen werden drei als rechtsextremistisch bewertet, die übrigen seien nicht zuzuordnen.

Quelle: DPA
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https://www.rtl.de/cms/34-reichsbuergern-erlaubnis-zum-waffen-besitz-entzogen-4590420.html
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Offline theodoravontane

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #340 am: 6. August 2020, 02:18:33 »
Die sitzen tatsächlich in der Zentrale der Linkspartei.  :facepalm:

Die geben als Adresse das Karl-Liebknecht-Haus an. Da sitzt unter anderem die Bundesgeschäftsstelle der Partei Die Linke.

Daraus jetzt zu folgern, daß diese lächerliche Truppe in der Zentrale der Linkspartei sitzt, ist vermutlich ein Fehler. Kann ich mir eigentlich auch nicht so richtig vorstellen.

Schon eher vorstellen kann ich mir, daß da ein Büro/Briefkasten günstig (im Sinne genau wegen obiger Assoziation) anzumieten war. Groß genug ist das Gebäude, und es gibt dort nicht nur eine Parteizentrale, sondern u.a. einen Buchladen und etwas, das unter Konferenzzentrum/Bürohaus läuft, wenn man Google Streetview glauben mag.

Edith meint, es könnte manchmal viel einfacher sein, gleich bei der Allwissenden Müllhalde nachzuschlagen, das hätte mir Tipparbeit erspart:
Zitat
Im Gebäudeteil in der Weydingerstraße befinden sich außerdem ein Buchladen und Büros diverser Organisationen und Vereine, darunter das der FDJ.
« Letzte Änderung: 6. August 2020, 02:30:53 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Offline Gutemine

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #341 am: 7. August 2020, 18:07:46 »
Nach dem Angriff von NeoNazis auf Flüchtlinge am Herrenberg hat die Polizei ja zwischenzeitlich erst mal dahingehend ermittelt, ob nicht die Opfer am Ende die Täter bzw. einfach "selbst schuld" waren.
Klar, NeoNazis, Rechtsextremisten oder anderes "Herrenmenschenvolk" ist grundsätzlich, qua Geburt, einfach immer Opfer und macht ja nie etwas anderes als sein "Herrenrassedasein" zu verteidigen. Was auch sonst?  ::)

Innenminister und Bürgermeister sind natürlich der Meinung, dass man kein Problem mit Rechtsextremisten hat, noch weniger, dass man in den vergangenen Jahren (besser wäre wohl Jahrzehnten) zu wenig gegen die NeoNazis zu unternehmen. Muss man ja verstehen:
Zitat
Maier sagte: «Wir haben rechtsextreme Strukturen überall im Land, die gewachsen sind.»
Klar, damit gehört es quasi zur "echten thoitschen Tradition und Werten" die ja gepflegt werden wollen.  ::)

Aber immerhin will man jetzt mal verstärkt Streifen fahren lassen.  :facepalm: :facepalm:


Spoiler
Thüringen
Maier zu Erfurt: «Wir haben im Blick, was hier passiert»
Stand: 16:01 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten


Nach einem mutmaßlich rechtsextremen Angriff in Erfurt haben Thüringens Innenminister und Erfurts Oberbürgermeister den Stadtteil des Geschehens besucht. Anwohner beklagen zunehmende Übergriffe.
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Erfurt (dpa/th) - Im Erfurter Stadtteil Herrenberg haben sich gegen Rechtsextremismus engagierte Menschen über zunehmende Übergriffe beklagt. In den vergangenen zwei Jahren hätten Bedrohungen gegen sie deutlich zugenommen, sagte Steffen Präger, der Vorsitzende eines Vereins, der am Herrenberg ein Stadtteilzentrum betreibt, am Freitag. Am Herrenberg waren vor etwa einer Woche drei Männer aus Guinea mutmaßlich von Rechtsextremen attackiert worden.

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein hatte nach dem Angriff zusammen mit Thüringens Innenminister Georg Maier (beide SPD) den Stadtteil am Freitag besucht. «Es war ein Zeichen der Wertschätzung an die Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren», teilte das Innenministerium auf Twitter mit. «Wir haben im Blick, was hier passiert», betonte Maier.

Präger schilderte, dass zum Beispiel auf dem Auto einer Mitarbeiterin geköpfte Engelsfiguren hinterlassen worden seien. Auch seien Mitarbeiter von ihnen gezielt angesprochen worden, um sie einzuschüchtern. Mehrere Mitarbeiter hätten Angst um ihre Sicherheit, sagte Präger.

Bausewein wies Vorwürfe zurück, am Herrenberg sei in den vergangenen Jahren zu wenig gegen rechtes Gedankengut unternommen worden. Zugleich betonte er: «Es gibt auf Vieles keine einfachen Antworten.» Statt nach jedem rechtsextremen Übergriff zu beklagen, es hätte mehr getan werden können, gelte es nach vorne zu schauen «und zu versuchen, Dinge zu verbessern».

Zuletzt hatte unter anderem die Opferschutzorganisation «ezra» beklagt, Erfurt sei seit Jahren die Kommune, in der es die meisten rechten und rassistischen Angriffe in Thüringen gebe. «Aufgrund dieser Zahlen, nach denen es mindestens alle zwei Wochen eine rechtsmotivierte Gewalttat in Erfurt gibt, hätte das schon längst zum Schwerpunkt in der Stadtpolitik gemacht werden müssen», sagte der «ezra»-Projektkoordinator Franz Zobel.

Auch die Demokratieberater von «Mobit», ein Verein für Demokratie und gegen Rechtsextremismus, kritisierten, in Erfurt gebe es zahlreiche Treffpunkte der Szene. Die jüngsten Übergriffe seien schockierend. «Sie sind aber keineswegs überraschend, sondern Teil einer jahrelangen Kontinuität brutaler extrem rechter Gewalt in der Landeshauptstadt», sagt der «Mobit»-Sprecher Felix Steiner.

Inzwischen prüfen Staatsanwaltschaft und Polizei auch, ob die von dem Angriff betroffenen Afrikaner selbst unmittelbar vor der Tat einen der Rechtsextremen angriffen haben. Gerüchte, wonach die drei in der Vergangenheit wegen Drogendelikten aufgefallen seien, wies ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt zurück.

Maier sagte, er wolle dem Ergebnis der Ermittlungen nicht vorgreifen. Die Polizei gehe derzeit allerdings noch immer davon aus, dass es sich bei dem Übergriff auf die drei Männer um eine rechtsmotivierte Straftat gehandelt habe.

Maier und der Leiter der Landespolizeiinspektion Erfurt, Jürgen Loyen, kündigten an, dass die Polizei in den nächsten Monaten verstärkt am Herrenberg Streifen einsetzen würden. Maier sagte: «Wir haben rechtsextreme Strukturen überall im Land, die gewachsen sind.»

Unmittelbar vor dem Besuch Bauseweins und Maiers am Herrenberg war ein Video von einem weiteren Vorfalls in der Stadt öffentlich geworden. Die Polizei ermittelt zu den Aufnahmen. Darauf ist zu sehen, wie ein Mann an einer Straßenbahnhaltestelle Passanten bepöbelt und mehrfach den Hitlergruß zeigt. Die Person äußert sich dabei rassistisch und ruft: «Ich bin Nazi und ich bleibe nach wie vor Nazi.»

Das Video stammt nach eigenen Angaben vom Sprecher der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, Suleman Malik. Er habe es am späten Mittwochabend in Erfurt-Nord aufgenommen, sagte er. Vorfälle wie diese seien keinesfalls Einzelfälle. «Wir haben in Deutschland ein tiefes Rassismus-Problem.» Rassismus reicht seiner Ansicht nach auch bis in die deutschen Sicherheitsbehörden hinein. Es sei deshalb nicht hinzunehmen, wenn zum Beispiel Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), aber auch Maier dies bestritten.
[close]
https://www.welt.de/regionales/thueringen/article213103024/Maier-zu-Erfurt-Wir-haben-im-Blick-was-hier-passiert.html
________________

Thüringen scheint auf jeden Fall ein wahres Eldorade für NeoNazi-Konzerte zu sein. Aber, das hat das Innenministerium sicherlich auch "fest im Blick". letztendlich geht es ja um "Traditionspflege".

Spoiler
dpa
07.08.2020, 13:30

Erfurt.  Einer Aufstellung des Innenministeriums nach wurden außerdem in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 78 rechtsextreme Konzerte und andere Veranstaltungen in Thüringen gezählt.

Nach Erkenntnissen des Innenministeriums sind in Thüringen in den vergangenen zwei Jahren 23 rechtsextreme Musikbands und zwölf Neonazi-Liedermacher aktiv gewesen. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linke-Abgeordneten Katharina König-Preuss hervor. „Thüringen war vor 15 Jahren bereits Rechtsrockland und ist es auch heute noch“, erklärte König-Preuss, die bei der Linke-Fraktion Sprecherin für Antifaschismus ist, am Freitag.

Der Aufstellung nach wurden in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 78 rechtsextreme Konzerte und andere Veranstaltungen gezählt. Thüringer Neonazi-Bands und Liedermachern werden mindestens 199 Auftritte in Thüringen und anderen Regionen zugerechnet. Aus den Daten geht auch hervor, dass es in den Jahren 2018 und 2019 in Thüringen 17 Vertriebe von rechtsextremem Material gab. Dazu zählten unter anderem Musik-Labels, Läden, Versandhandel.

„Falls jemand daran Zweifel hatte: ja, wir haben ein gewaltiges Nazi-Problem. “Neonazis nutzten Thüringen als Rückzugsort und verdienten sich „eine goldene Nase“, teilte König-Preuss mit. Sie geht sogar von noch mehr Vertriebsstrukturen im Freistaat aus, als auf der Liste des Innenministeriums aufgeführt. In Thüringen gelte Rechtsrock als Exportschlager über die Landesgrenzen hinaus. Dies werde durch CDs, virtuell und bei Hunderten Auftritten auf extrem rechten Musikveranstaltungen deutlich, erklärte König-Preuss.
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https://www.otz.de/politik/rund-200-auftritte-von-thueringer-neonazi-musikern-in-zwei-jahren-id230118452.html
« Letzte Änderung: 7. August 2020, 18:22:57 von Gutemine »
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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #342 am: 10. August 2020, 20:24:42 »
https://podcasts.google.com/feed/aHR0cHM6Ly93d3cxLndkci5kZS9tZWRpYXRoZWsvYXVkaW8vemVpdHplaWNoZW4vemVpdHplaWNoZW4tcG9kY2FzdC0xMDAucG9kY2FzdA/episode/L3dkcl96ZWl0emVpY2hlbl8yMDIwMDgxMF9jYjk4OTE3Yi5tcDM?hl=de-SE&ved=2ahUKEwjs4ujuoJHrAhVnmIsKHdnICkUQieUEegQIDBAE&ep=6

Erste Ausschreitungen gegen Ausländer in der DDR (am 10.08.1975)

in Erfurt!

Zitat
Menschen rennen mit Eisenstangen und Holzlatten durch die Straßen. Sie verfolgen Menschen, die anders aussehen. Die, die anders aussehen, hätten angeblich Frauen vergewaltigt und würden vom Staat bevorzugt. Die Szenen wiederholen sich mehrere Tage lang. Es ist August 1975 in Erfurt, in der DDR.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #343 am: 22. August 2020, 13:48:55 »
Tja, andernorts stellt man sogar NeoNazi/rechtsextreme Lehrer_innen ein. Das "kindliche Volk" muss ja schließlich richtig "geschult" werden.

Man will diesbezüglich auch gar nicht mehr wissen. Sonst würde man am Ende noch auf die Idee kommen mal die ganzen "Waldorf-Schulen" mit ihrem rassistischen Steiner-Gedankengut mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die dazu noch bezüglich Wissenschaftsfeindlichkeit, "Impfgegnertum" und Esoterikwahn die nächste Generation geradezu "heranzüchtet".

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Bildung - Erfurt:10 fremdenfeindliche oder rechtsextreme Vorfälle an Schulen

Erfurt (dpa/th) - An Thüringer Schulen sind im vergangenen Jahr zehn fremdenfeindliche oder rechtsextreme Vorfälle bekannt geworden. Vier davon wurden dabei als fremdenfeindlich gemeldet, wie das Thüringer Bildungsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Allerdings kamen nur zwei davon auch zur Anzeige. Bei den rechtsextremistisch motivierten Taten wurden alle sechs angezeigt.

Staatliche Schulen müssen besondere Vorkommnisse melden, Schulen in freier Trägerschaft können sie nach eigenem Ermessen mitteilen. Als besondere Vorkommnisse gelten Störungen des Schulalltages, die zu einer Beeinträchtigung des Schulbetriebes führen oder Schulangehörige wie Lehrer und Schüler gefährden können. Das Ministerium geht davon aus, dass nicht alle solche Vorkommnisse entdeckt und damit gemeldet werden.

Bei den als fremdenfeindlich eingestuften Ereignissen 2019 ging es in zwei Fällen um Körperverletzung und in je einem Fall um die Verletzung von Persönlichkeitsrechten und Volksverhetzung. Als rechtsextremistisch stuften die Behörden unter anderem eine Körperverletzung und ein Propagandadelikt ein. In zwei Fällen ging es um das Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Das kann zum Beispiel das Zeigen des Hitler-Grußes sein. Auch wegen Beleidigung und übler Nachrede an Thüringer Schulen kam es im vergangenen Jahr zu Anzeigen.

Die Abschlussklasse einer Regelschule im Wartburgkreis sorgte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen, weil sie sich mit einer Parole aus der rechtsextremen Szene fotografieren ließ. Die Schüler hatten unter anderem mit einem Transparent posiert, auf dem ein Satz stand, der auch in einem Lied einer rechtsextremen Band auftaucht.

Nach Angaben des Bildungsministeriums werden jedes Schuljahr zahlreiche Fortbildungen für Lehrer zum Thema Rechtsextremismus angeboten - unter anderem an außerschulischen Lernorten wie dem Erinnerungsort Topf und Söhne in Erfurt. Die gleichnamige Firma lieferte in der Zeit des Nationalsozialismus unter anderem Öfen für die Krematorien des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. Auch in den Bereichen Demokratiepädagogik und Gewaltprävention gebe es Fortbildungen sowie im Rahmen des Landesprogramms "Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit".
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/bildung-erfurt-10-fremdenfeindliche-oder-rechtsextreme-vorfaelle-an-schulen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200822-99-263682
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Offline Gutemine

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Re: Thüringer Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #344 am: 31. August 2020, 11:28:38 »
Während sich die NeoNazis/Veranstalter die Taschen füllen, kostet das ganze Spektakel das Geld der Bürger. Ist aber wirklich auch hochinteressant, dass ein Rechtsrockkonzert so problemlos als "politische Versammlung" durchgeht.

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Veranstaltungen von Rechtsextremen teuer für Thüringen

31. August 2020 - 7:42 Uhr

Die Polizeieinsätze zur Absicherung etwa von Rechtsrock-Konzerten in Thüringen haben den Freistaat im vergangenen Jahr viel Geld gekostet. Insgesamt seien 2019 für derartige Einsätze Zusatzkosten in Höhe von etwa 420.000 Euro entstanden, heißt es in einer Antwort des Thüringer Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linke-Landtagsabgeordneten Katharina König-Preuss. Zudem habe Thüringen weitere etwa 22.000 Euro für den Einsatz des Technischen Hilfswerks im Zuge von Veranstaltungen der rechten Szene bezahlen müssen. Das Geld wurde unter anderem für Verpflegung ausgegeben oder um Übernachtungen am Einsatzort zu bezahlen.

Wie hoch die Grundkosten für derartige Einsätze ausgefallen sind, lässt sich laut Antwort nicht beziffern. "Einsatzbedingte Kosten für Personal sowie Führungs- und Einsatzmittel für die Thüringer Polizeibeamtinnen und -beamten werden nicht statistisch erhoben", steht in der Antwort. Die Überlegung dahinter: Egal ob ein Polizist eine Veranstaltung der rechten Szene absichert oder in seiner Dienstzeit Streife durch eine Fußgängerzone läuft - Personalkosten für ihn fallen so oder so an.

Besonders teuer für den Freistaat war der Einsatz wegen des zweitägigen Rechtsrock-Konzerts in Themar Mitte Juli 2019. Für diesen Einsatz zahlte das Land fast 82.000 Euro unter anderem für Verpflegung, Miete und Reinigungsleistungen. Zudem musste das Land etwa 184.000 Euro an andere Bundesländer überweisen, weil Polizisten von dort zur Verstärkung in die Stadt im Landkreis Hildburghausen gekommen waren. Für diesen Einsatz fielen auch die Zusatzkosten für die Unterstützung der Polizei durch das Technische Hilfswerk an. Zu dem Rechtsrock-Konzert waren Hunderte Rechtsextreme und Hunderte Gegendemonstranten nach Themar gekommen.

König-Preuss sagte, die hohen Kosten seien ein weiterer Beweis dafür, dass dringend höchstrichterlich geklärt werden müsse, ob Rechtsrock-Konzerte tatsächlich unter den Schutz der Versammlungsfreiheit fielen. Sie werden in der Regel als Versammlungen angemeldet, auch wenn dabei am Eingang Eintrittsgeld verlangt wird, das oft als Spende getarnt werde. Wenn diese Konzerte als kommerzielle Veranstaltungen eingestuft werden könnten, sei es möglich, zumindest einen Teil der Polizeikosten den rechtsextremen Veranstaltern in Rechnung zu stellen, so König-Preuss.

Rechtsrock-Gegner haben sich nach dem Festival in Themar im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht, eine Klage vor das Bundesverfassungsgericht zu bringen, mit der geklärt werden soll, ob solche Veranstaltungen tatsächlich der grundrechtlich garantierten Versammlungsfreiheit unterliegen.

Insgesamt gab es der Ministeriumsantwort zufolge im vergangenen Jahr nach Kenntnis der Sicherheitsbehörden etwa 20 rechtsextreme Musikveranstaltungen im Freistaat. Darunter waren neben großen Konzerten auch viele kleinere sogenannte Liederabende. Dazu kamen etwa 30 Versammlungen rechtsextremer Parteien sowie fast 40 Versammlungen sonstiger Gruppierungen aus der rechten Szene. Die Demokratieberater von Mobit zählten für das vergangene Jahr sogar insgesamt 65 rechte Musikveranstaltungen aller Größen in Thüringen; darunter 49 Liederabende.

Quelle: DPA
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https://www.rtl.de/cms/veranstaltungen-von-rechtsextremen-teuer-fuer-thueringen-4605039.html
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