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Wie der Autor schon betont: Koinzidenz ist nicht Kausalität. Wir wissen also nicht, wie genau der Zusammenhang aussieht.
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Doch, doch. Der Zusammenhang findet sich nicht nur, wenn man die Ergebnisse der Bundestagswahl hernimmt, er gelte auch (in Thüringen wie Sachsen) in Bezug auf die Ergebnisse der Landtagswahlen.
Natürlich ist das eine Variante des Feuerwehrbeispiels (der Brandschaden ist umso größer, je mehr Feuerwehren an der Bekämpfung des Brandes beteiligt waren), der gemeinsame Nenner erschließt sich aber spätestens dann, wenn man nicht nur die Zahlen, sondern einzelne Individuen und ihr Verhalten gegenüber der Obrigkeit in Situationen betrachtet, in denen keine unmittelbare Sanktion für Querulanz droht. Sowohl in der Wahlkabine, als auch dann, wenn weder Polizei noch Ordnungsamt neben einem steht, kommt es darauf an, ob man allgemein anerkannte Werte teilt und folglich die Normen der Gemeinschaft achtet. Während der Brandschaden also umso größer ist, je umfänglicher das Feuer war und ein größerer Brand mehr Feuerwehren "anlockt", führen der Verfall der Sitten und die Dummheit der Menschen zu Ignoranz oder gar Schadwillen gegenüber der Gemeinschaft. Was dann seinen Ausdruck sowohl in entsprechenden Wahlergebnissen, als auch in der Kooperation mit Viren seinen Ausdruck findet. Im Kampf gegen den Feind ist ihnen jeder Verbündete recht.
Die Frage ist also, welche Agenda man als politischer Akteur verfolgt. Geht es um den eigenen Vorteil, so scheint es verlockend, die Feuerwehren für den Brandschaden verantwortlich zu machen. Die Erkenntnis, daß das Auftauchen der AfD oder eines Präsidenten Trump Folge eigener Unzulänglichkeiten sein könnte, wäre dagegen unangenehm ...