Nach der Nummer jetzt was zu fordern, was rechnerisch eh nicht aufgehen kann, anstatt mal die Position ggü. der Linken zu überdenken, ist politisch dumm.
Nun sollte man ja meinen, daß die Thüringer Partei"freunde" in den vier Stunden, in denen sie die Bundesvorsitzende dem Vernehmen nach nicht zu Worte kommen ließen, den Mathematikunterricht der Grundschule angerissen hätten. Doch jetzt stellt sich heraus, daß die weiter auf ihren unmöglich zu erfüllenden Forderungen beharrt. Das ist ein Grad an Realitätsverweigerung, den man eigentlich nur von unserer Kundschaft kennt ... Daneben schiebe die Fraktion Konsequenzen aus der Misere bis zur zweiten Maihälfte auf. Das sind natürlich die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Abschneiden bei der nächsten Wahl, sofern es denn im Rahmen der Vorgaben der Landesverfassung irgendwann mal zu einer solchen kommen sollte.
Denn die anfängliche Rücktrittsandrohnung Kemmerichs erscheint derweil nur noch als Affekthandlung, weshalb man so etwas, wie auch die Kündigung von Arbeitsverhältnissen, schriftlich vornehmen muß.
https://www.fr.de/politik/thueringen-wahl-mohring-zieht-konsequenzen-lindner-stellt-vertrauensfrage-zr-13523500.htmlUpdate, 07.02.2020, 15.40 Uhr: Nun hat sich auch Thomas Kemmerich (FDP) in Erfurt zu Wort gemeldet. In Abstimmung mit dem Landtagspräsidium in Thüringen habe er entschieden, dass ein sofortiger Rücktritt nicht geboten sei. Die Juristen der Staatskanzlei und der Landtagsverwaltung seien sich darüber einig. Es müsse zumindest ein Regierungsmitglied im Amt bleiben, damit die Handlungsfähigkeit erhalten bleibe.
Was freilich Quatsch ist, denn der Rücktritt würde Kemmerich seiner Amtspflichten ohnehin nicht enthoben haben, bis ein neuer MP gewählt ist. Warum soll man also, wenn der angekündigte Rücktritt sowieso keine unmittelbaren Konsequenzen hat, die AfD nicht ihren Erfolg feiern lassen? Moralische Kategorien spielen für die thüringer FDP wohl keine Rolle.
Als Ministerpräsident ohne Kabinett ist er momentan das einzige Regierungsmitglied. Kemmerich wolle einen Fahrplan vorlegen, der einen verfassungsgemäßen Weg zur Amtsübergabe aufzeige. Zuvor hatte er am Freitag bereits angekündigt, auf das ihm zustehende Gehalt als Ministerpräsident verzichten zu wollen. Allerdings ist nicht klar, ob ein Verzicht überhaupt möglich ist.
Sicher nicht. Womit sich das Thema dann auch in dieser Beziehung erledigt hat.