@pro FDGO https://www.bstu.de/akteneinsicht/zugangsrechte-fuer-forschung-und-medien/richtlinie-zu-32-stug/Die Richtlinien sind streng und die Ausbeute aus den ungeschwärzten Informationen oft recht mager, aber über eine solche Forschungs- und Medienanfrage hatte ein Sebastian Bartoscheck die in seinem Buch verarbeiteten Informationen bekommen, dass der Reichsflugscheibenschwurbler Dr. Axel Stoll vom berliner NSL- Forum sogar seinen eigenen Doktorvater ausspioniert hatte. Allerdings führten auch noch andere Dienststellen in der DDR sowie das MDI eigene "Mitarbeiter", die nicht über o.g. Beauskunftung erfasst werden. (google mal nach "Rainer Sonntag"). Nicht verifizierten Hinweisen und Berichten zufolge, sollen sich ja die verschiedenen "Mitarbeiter" von Stasi und des MDI und anderen am Ende sogar zunehmend gegenseitig in die Quere gekommen sein. Auch das sehr spät gegründete "Neue Forum" war als wahrscheinlich "gelenkte Opposition" in der eher vielschichtigen Oppositionsbewegung der DDR sehr bald schon in ein eher zwielichtiges Licht geraten.
Spoiler
Anmerkung:
Das allgemein kolportierte Bild einer quasi einheitlichen DDR- Opposition, die nur Freiheit und Demokratie im Sinne des Grundgesetzes im Blick hatte, ist leider völlig falsch und undifferenziert.
Neben den intellektuellen, teilweise eher linksliberal- Späthippi- Demokratie-, Umwelt- und Menschenrechtsbewegten im Umfeld der Kirchen sowie den ausweislich aufmüpfigen linksautonom- bunten Punks gab es ja auch schon zu DDR- Zeiten noch immer diese ewiggestrigen Kneipenhinterzimmer- Geschichtsrevisionisten mit ihrem blechernen Devotionalienklimbim und ihren merkwürdigen "Laufburschen" sowie eine längst nicht mehr kontrollierbare Hardcoreszene von Naziskins und Hooliganschlägerbanden, die oft aus staatsnahem Elternhäusern kamen, nicht selten aus reiner Abenteuer- und Waffenaffinität zum Militär gehen wollten (weswegen es auch kaum Akten und Ermittlungen zu den "Jugendsünden" dieser teilweise sogar wehrsportähnlich organisierten Truppen (google mal nach "Kampfbund deutscher Sozialisten") vorhanden sind), sowie die ganz verschwiegenen, weil nicht ins Selbstbild der DDR passenden Mobs, die sich zum Zweck zusammenrotteten, aus purer Lust Ausländer auf grausame Weise umzubringen.
Diese Palette der sehr verschiedenen, aber zu den beiden Erichs mehr oder weniger "oppositionellen" Millieus hatten 1989 dannselbstverständlich auch sehr unterschiedliche Vorstellungen von "Freiheit" bzw. selbstverständlich in der Umbruchphase auch sehr unterschiedlich ausgeprägte "Anpassungsstörungen".
Zudem erinnere ich mich noch an einen alten FB- Eintrag von 2013 (Screen nicht mehr vorhanden), wo echte oder angebliche "Bekannte aus alten Zeiten" ausdrücklich vor Rüdiger warnten und ihm entsprechende frühere "Tätigkeiten" unterstellt hatten (konkret: er wäre Spitzel und agent provocateur gewesen). Das wurde dann lediglich schnell gelöscht, jedoch anderweitig nie weiter verifiziert oder auch widerlegt.
Die TAZ berichtete aber schon vor vielen Jahren über einen hohen fünfstelligen Betrag als "Kredit" eines Vereins aus dem direkten Umfeld des bekannten NPD- Anwalts Jürgen Rieger an Rüdiger für den Kauf seines Wohnhauses. Dass Rieger mittels Strohmannvereinen in verschiedene Immobilien für Treffs der NPD investierte, war ja bekannt, aber ein stattlicher Privatkredit für den Parteifreund ist eher ungewöhnlich.
Zu den internen Kredit- Konditionen zwischen Rüdiger und der Riegerbank ist leider nichts bekannt und das war noch zu Zeiten, als bei den normalen Banken für den Hausbau bis 8% bei gleichzeitig bester Bonität aufgerufen wurden. Allerdings war die Summe wiederum nicht so hoch, dass es gleich für ein ganzes Haus gereicht hätte, was für entsprechendes weiteres Eigenkapital der Familie Klasen spricht.
Allerdings verfügten damals "normale" Ostdeutsche eher sehr selten noch oder schon über nennenswertes Eigenkapital, sofern sie nicht ganz zufällig Grundeigentümer gewesen und nicht gleich wieder an Betrüger geraten waren. Außerdem gab es in den wahrlich wirren Wild- Ost-Jahren verschiedene sonstige Möglichkeiten, länger ganz gut zu leben, ohne irgendeiner geregelten oder gar sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachzugehen, oder auch einer solchen, die man noch hinterher im Lebenslauf erwähnt wissen will. Umso größer dann der Kater und die Wut, wenn "Party" plötzlich vorbei und das Geld alle war.
Das Prinzip, Strohvereine als Geldwaschmaschinen zu gründen, dürfte Rüdiger also noch von seinem seligen Parteifreund Rieger abgekupfert haben. Und nicht zu vergessen, 1993- 1996 waren genau die Jahre, wo es der VS nach Rostock und Hoyerswerda mit der Prüfung der vielen "Selbstanbieter" aus der Szene irgendwie nicht ja so ganz genau genommen hat, was sich ja erst nach dem 04.11.2011 in erschreckendem Ausmaß offenbart hat. Auch ein NPD- Parteiverbotsverfahren ist ja genau daran gescheitert. Ich könnte mir daher durchaus vorstellen, dass Rüdigers göttliche "Berufung" zum Reichsentenführer irgendwie nicht so ganz aus dem Nichts kommt.
Ins Bild eines DDR- typisch angepassten und vllt. auch systemnah tätigen (zwangs-)adoptierten Kindes würde auch seine auch als pöbelnder Marktplatzschreihals immer noch erkennbare autoritär veranlagte Persönlichkeitsstruktur passen. Eine Familie, die in der DDR überhaupt ein Kind adoptieren durfte, war ja in der Regel schon entsprechend "systemnah". Entsprechend war auch der Erziehungstil, denn während sich in den gebrauchten Bundesländern nach 1968 bereits ein ganz anderer Erziehungs- und Lebenstil durchsetzte, verharrte die DDR weiter in einem eher national- sozialistisch anmutendem Mix aus rundum überwachten, abbröckelndem Putz und Fahnenappell. Hier wären also weitere Informationen zu seinen Adoptiveltern vermutlich sehr aufschlussreich.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/zwangsadoptionen-in-der-ddr-die-gestohlenen-kinder.976.de.html?dram:article_id=471143Ich bin aber jetzt nicht so ganz im rüdigolf- biografischen Bilde: was war denn eigentlich mit seiner für alle in der DDR verpflichtenden Armeezeit? Hat er noch richtig an der Waffe gedient, ist also 1,5 oder 3 Jahre durchs "Drei- Meere- Eck" (Waldmeer - Sandmeer - Garnichtsmehr) gerobbt, oder hat er nach seiner beruflichen Ausbildung einen uns unbekannten "speziellen Wehrersatzdienst" geleistet?
Nur mal so eine Frage.