Hat zwar wenig mit dem Thema des Forums zu tun, aber ich fühle mich berufen, meinen Senf dazu zu geben:
1. Richter verdienen genug (ich weiß, wovon ich rede). Es soll sich jeder Richter (m/w/d) einmal an die Nase fassen, ob er 40 Wochenstunden arbeitet (ich mangels Arbeitsanfalls nicht). Und wenn man die Geldgeilen nicht in die Justiz bekommt, dann sollen sie halt bei irgendwelchen Großkanzleien ihre Seele verkaufen. Ich sehe das Nachwuchsproblem auch unter dem Gesichtspunkt, dass unser Rechtssystem bisweilen darauf angelegt ist, den Rechtsanwender in den Wahnsinn zu treiben.
2. Eine Einheitsbesoldung soll es in Italien geben. Die Idee finde ich ebenfalls charmant. Man könnte sich auch fragen, ob gleich „Beförderungen“ abgeschafft werden, denn den Vorsitz in einem Spruchkörper kann man auch spruchkörperintern bestimmen, und für einen Wechsel an ein Obergericht bedarf es keiner Beförderung. Letztlich werden solche Ideen aber am Geltungsdrang vieler Kollegen scheitern, und die Aussicht auf Beförderung ist für einige der zentrale Antrieb zum Arbeiten.
3. Ein Kollege erfand als fiktiven Leitspruch des Deutschen Richterbunds einmal „Lerne jammern ohne zu leiden.“ Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
4. Zum Thema Abgehobenheit noch aus einem Liedtext von Ringsgwandl: „Es ist 6 Uhr in der Früh/so früh auf stehst du nie/die ganz normalen Leute gehn zur Arbeit (Orbert)/während Maler und Juristen/liegen noch schnarchend in den Kisten/die ham gestern zu viel gesoffen und zu viel gelabert“.
Einen Bogen zum Reichsdeppentum kann ich jetzt aber nicht schlagen.