Autor Thema: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme  (Gelesen 57053 mal)

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Online Rabenaas

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #30 am: 20. Februar 2019, 16:44:32 »
Stimmt. Aber auch die Zahlen aus dem Westen mit jeweils über 10 % sind einfach nur schlimm!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #31 am: 20. Februar 2019, 17:35:25 »
@SchlafSchaf: bei Landtagswahlen erzielte die AfD letztes Jahr in Hessen 13,1  %, in Bayern 10,2 %, 2016 in Deutsch-Südwescht 15,1 % und in Rheinland-Pfalz 12,6 %.
Deutlich weniger als bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt und Meck-Pomm 2016, aber auch deutlich mehr als in Sachsen oder Thüringen 2014 mit 9,7 bzw. 10,6 %.
So what?

Dann sollten die Ergebnisse in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und NRW nicht unbeachtet bleiben. Da war die AfD von wenigen Ausnahmen abgesehen einstellig.
Wie gesagt, besonders klar war in NRW die Faustregel
'Je prekärer und bildungsferner, desto AfD'
erkennbar.
 
 

Offline Grashalm

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #32 am: 20. Februar 2019, 18:15:12 »
Zitat
'Je prekärer und bildungsferner, desto AfD'
erkennbar.

Naja zumindest für Sachsen kann das aber so nicht ganz stimmen. Schließlich hat's in Sachsen die besten Schulen in Deutschland und das nicht erst seit gestern.
 

Online Rabenaas

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #33 am: 20. Februar 2019, 18:41:44 »
@SchlafSchaf: bei Landtagswahlen erzielte die AfD letztes Jahr in Hessen 13,1  %, in Bayern 10,2 %, 2016 in Deutsch-Südwescht 15,1 % und in Rheinland-Pfalz 12,6 %.
Deutlich weniger als bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt und Meck-Pomm 2016, aber auch deutlich mehr als in Sachsen oder Thüringen 2014 mit 9,7 bzw. 10,6 %.
So what?

Dann sollten die Ergebnisse in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und NRW nicht unbeachtet bleiben. Da war die AfD von wenigen Ausnahmen abgesehen einstellig.

Habe sie außen vor gelassen, weil SchlafSchaf die hohen Zahlen aus dem Osten ansprach - da brachte ich mal die aus dem goldenen Westen.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 

Offline HansHKoslowski

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #34 am: 20. Februar 2019, 18:47:33 »
Populismus jeglicher Art war schon immer anziehend. Zwangsweise-> ist es doch die inhärente Mechanik.

Aus meiner Sicht liefert sie in einer schneller werdenden und immer komplexer und vernetzter werdenden Welt einfache Erklärungen und einen Ort um sich kurz zurückzulehnen und durchzuatmen. Vieles ist aus meiner Sicht schnelllebiger geworden und wir müssen uns mehr "vermarkten". Eine Sichtweise von uns selbst als Anlage mit Investitionen und entsprechend attraktiven Portfolios für den Markt. -> Lebenslanges Lernen usw..

Sowas kann schnell ein Gefühl erzeugen, in dem man abgehängt ist und sich nach "Geborgenheit" -> Dem Gefühl verstanden zu werden sehnt. -> Populismus

Ich warte da mal den 1. 9. mit den Landtagswahlen ab.
Schon toll, dass man heutzutage auf einem handtellergrossen Mini-Hochleistungscomputer mit nanobeschichtetem Glas, Touchscreen und Lithium-Ionen-Akku ins weltweite Internet schreiben kann, dass man nicht an Wissenschaft glaubt.
 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #35 am: 20. Februar 2019, 18:48:30 »
Zitat
'Je prekärer und bildungsferner, desto AfD'
erkennbar.
Naja zumindest für Sachsen kann das aber so nicht ganz stimmen. Schließlich hat's in Sachsen die besten Schulen in Deutschland und das nicht erst seit gestern.

Die Volksfahrräder-Merkel-muss-weg-Klientel hat nichts mit der aktuellen Schulsituation zu tun.
Dieser behauptete Zusammenhang ist somit Unsinn.
 
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Offline Grashalm

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #36 am: 20. Februar 2019, 19:00:56 »
Zitat
'Je prekärer und bildungsferner, desto AfD'
erkennbar.
Naja zumindest für Sachsen kann das aber so nicht ganz stimmen. Schließlich hat's in Sachsen die besten Schulen in Deutschland und das nicht erst seit gestern.

Die Volksfahrräder-Merkel-muss-weg-Klientel hat nichts mit der aktuellen Schulsituation zu tun.
Dieser behauptete Zusammenhang ist somit Unsinn.

Woraus schließt du, dass es da keinen Zusammenhang gibt?
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #37 am: 20. Februar 2019, 19:09:07 »
...
Woraus schließt du, dass es da keinen Zusammenhang gibt?

Weil diese Klientel in stasidurchsetzten blauhaarigen Zeiten zur Schule gegangen ist.
 

Online Goliath

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #38 am: 20. Februar 2019, 19:17:55 »
Mir kommt die jetzige AfDer-Generation eher wie eine "verlorene Generation" vor, die 1990 gerade ins Berufsleben kam, für das Verinnerlichen der DDR zu jung war, aber in der Bundesrepublik nie wirklich angekommen ist.

Ich bin aus dieser Generation und kann leider nur sagen, daß wir es nicht sind sondern die die damals im Berufsleben standen und quasi hinweggefegt wurden und meine Familie Gottseidank nicht so hart getroffen wurde. :salut:
 
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Offline Schreibtischtäter

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #39 am: 20. Februar 2019, 20:41:59 »
@Goliath: Passt dann aber nicht ganz zur beschriebenen Alterskohorte (45+) der ostdeutschen AfDer. Die "Hinweggefegten", also älteren sind da nicht so präsent, auch gibt es erstaunlicherweise weniger prekäre/ungebildete (Schulabschluss) unter der lautstarken Klientel. Ein paar ältere haben sich vieleicht aus dem alten SED/PDS-Umfeld zugewandt, aber meines Wissens und meiner Erfahrung nach (anekdotische Evidenz) sind die älteren entweder apolitisch, noch beim alten linken Glauben oder halbwegs bei ner Altpartei gelandet.
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #40 am: 23. Februar 2019, 00:12:53 »
Ob dieses Hardcore-mimimi-Gewitter jetzt verständnis- und akzeptanzstiftend sein soll, ist stärkstens zu bezweifeln:

https://www.zeit.de/2019/08/ostdeutschland-narrativ-identitaet-zitate
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #41 am: 4. März 2019, 16:09:32 »
Ich popele mal das hier

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=1421.msg220327#msg220327

hier rüber, weil es thematisch besser paßt.

Mit etwas Verspätung ist auch Zeit online mit dem Thema befaßt:

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-03/iwh-studie-produktivitaet-ostdeutschland-entwicklungsunterschiede

Sehr interessant sind die Kommentare darunter.
Ganz vorsichtig ausgedrückt hat eine gewisse Klientel dort die Oberhand...
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #43 am: 5. März 2019, 13:13:41 »
Das dürfte sich aber nicht nur auf Sachsen beziehen. Die Probleme haben ihre Wurzel in der Art der Wiedervereinigung zweier Landesteile, die bezüglich der Technik und Produktivität auf sehr unterschiedlichem Niveau waren, und noch dazu wurde dann mit der Bewertung der DDR-Mark die Preise initial völlig überhöht. Die Unternehmen in den neuen Ländern waren durch die Bank nicht im Ansatz konkurrenzfähig, die dynamischere Bevölkerung hat sich einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz im Westen gesucht. Wobei Sachsen da besser steht als andere neue Länder!

Es verbleiben - und natürlich gibt es Ausnahmen, aber mir geht es um das große Bild - Unternehmen ohne Zukunft, Gebäude ohne Funktion, und die Teile der Bevölkerung, die sich eher nicht anpassen wollen, können, oder für die es keinen Sinn ergibt.

Hier mal ein nettes Tool zur Darstellung diverser Statistiken, wo man das deutlich sieht.


Arbeitsmarktmonitor, "Faktencheck"


Auffallend sind (Stand 2016, der Wert in Klammern bezieht sich auf ganz Deutschland

- Medianentgelt: 2400 € (3100 €)
- BIP pro Einwohner: 29.000 € (38000 €)
- Ausländeranteil: 4,2 % (11,2 %)
- Schulabgänger ohne Schulabschluss: 8,4 % (5,8 %)
- Erwerbspersonen ohne Berufsausbildung: 6,9 % (14,8 %)
- Ausbildungsquote: 3,7 % (4,9 %)
- Bevölkerungsrückgang seit 2005: -4.4 % (-0,3 %)
- Bevölkerung U25: 20,3 % (23,9 %)
- Bevölkerung ab 55: 39,9 % (34,7 %)

Am schnellsten entleert sich übrigens nicht Mecklenburg-Vorpommern, sondern Sachsen-Anhalt.  Seit 2005: -10 %. 42 % der Bevölkerung ist über 55.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 

Offline Der Rührer

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Re: Sächsische Verhältnisse und ungelöste Probleme
« Antwort #44 am: 5. März 2019, 16:36:53 »
'Je prekärer und bildungsferner, desto AfD'erkennbar.

Das ist hier leider nicht ganz so.
Im Gegensatz zum zuvor erwähnten Bezirk Suhl gab es die im Rest der DDR schon noch private Unternehmen.
In vielen Handwerksbetrieben bzw. deren Besitzerfamilien hat der Ungeist der 30er/40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts problemlos die DDR überdauert.
Ich habe selbst einmal in so eine Handwerker-Familie eingeheiratet.
Da wurde ab und zu schon einmal von einem Führer für Deutschland geträumt. Und wenn der kleine Punk in der Stadt umherlief irgendwas mit "Arbeitslager" gezischt.
Ich wohne in einer Kleinststadt in Sachsen und kenne hier sehr viele Leute.
Die AfD - Fans sind oft Menschen denen es an sich gar nicht schlecht geht, also keine prekären Verhältnisse.

Meine Frau hat erst Ende letzten Jahres bei einer kleinen Firma gekündigt, weil sie dort gemobbt wurde : die Chefin (Ehefrau des Firmeninhabers, alteingesessene produzierende Firma) war AfD-Fangirl, Homöopathie gläubig und Impfgegnerin. Das volle Programm.
Wenn man da nicht auf der selben Welle mitschwimmt ist man schon durch.
Dann wurde vermutlich das Büro abgehört und eine Kollegin hat der Chefin mails über die Arbeit der anderen geschrieben.
So stellt man das sich dann Personalführung in blaubraunen Kreisen wohl vor.

Man war halt 40 Jahre abgeschottet und sehr viele Menschen haben hier einfach Angst vor allem was fremd und anders ist. Das kriegt man so schnell nicht raus.

Ich hatte mich anderweitig schon mal mit der Aussage aus dem Fenster gelehnt, dass es wohl nie zu einer Wiedervereinigung gekommen wäre wenn die wirtschaftiliche Lage in der DDR genauso gut wie im Westen gewesen wäre und die Menschen hätten frei reisen können.
Mit der Diktatur an sich hätten viele wohl kein Problem gehabt und können sich das bestimmt auch prima für die heutige Zeit vorstellen  -  wenn doch nur Ruhe und Ordnung ist! ;D
 
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