Das dürfte sich aber nicht nur auf Sachsen beziehen. Die Probleme haben ihre Wurzel in der Art der Wiedervereinigung zweier Landesteile, die bezüglich der Technik und Produktivität auf sehr unterschiedlichem Niveau waren, und noch dazu wurde dann mit der Bewertung der DDR-Mark die Preise initial völlig überhöht. Die Unternehmen in den neuen Ländern waren durch die Bank nicht im Ansatz konkurrenzfähig, die dynamischere Bevölkerung hat sich einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz im Westen gesucht. Wobei Sachsen da besser steht als andere neue Länder!
Es verbleiben - und natürlich gibt es Ausnahmen, aber mir geht es um das große Bild - Unternehmen ohne Zukunft, Gebäude ohne Funktion, und die Teile der Bevölkerung, die sich eher nicht anpassen wollen, können, oder für die es keinen Sinn ergibt.
Hier mal ein nettes Tool zur Darstellung diverser Statistiken, wo man das deutlich sieht.
Arbeitsmarktmonitor, "Faktencheck"
Auffallend sind (Stand 2016, der Wert in Klammern bezieht sich auf ganz Deutschland
- Medianentgelt: 2400 € (3100 €)
- BIP pro Einwohner: 29.000 € (38000 €)
- Ausländeranteil: 4,2 % (11,2 %)
- Schulabgänger ohne Schulabschluss: 8,4 % (5,8 %)
- Erwerbspersonen ohne Berufsausbildung: 6,9 % (14,8 %)
- Ausbildungsquote: 3,7 % (4,9 %)
- Bevölkerungsrückgang seit 2005: -4.4 % (-0,3 %)
- Bevölkerung U25: 20,3 % (23,9 %)
- Bevölkerung ab 55: 39,9 % (34,7 %)
Am schnellsten entleert sich übrigens nicht Mecklenburg-Vorpommern, sondern Sachsen-Anhalt. Seit 2005: -10 %. 42 % der Bevölkerung ist über 55.